Aktuell
Irans Präsident Ahmadinedschad bloggt jetzt
14. August 2006, 10:24 Uhr
Es ist im Moment der wohl meist besuchte Weblog: www.ahmadinejad.ir – das Tagebuch des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, seit Samstag online. Der Spiegel schreibt dazu: »Viele Blogger werden in Iran brutal unterdrückt – er nicht. Irans Präsident Ahmadinedschad hat ein eigenes Weblog gestartet. Im ersten Eintrag ins Online-Tagebuch erzählt er aus seiner Jugend, über Nasenbluten bei der Prüfung und spekuliert über Weltkriegs-Ambitionen der USA und Israels.«
Die mehrsprachige Seite ist wegen erhöhtem Traffic zur Zeit schwer zu erreichen. Sie enthält alle typischen Blog-Elemente – RSS, Blogroll, Kommentar-Funktion (!) –, einschließlich einer Umfrage: »Do you think that the US and Israeli intention and goal by attacking Lebanon is pulling the trigger for another word war?«
Zur Typografie: gut lesbar, konsequent rechtsbündig. Sprachschalter: Englisch = vermurkste US-Flagge, Französisch = noch Baustelle.
(via Spiegel Online und Basic Thinking)
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Die schönsten europäischen Logos
11. August 2006, 13:37 Uhr
Weitere sehenswerte Logos aus anderen Ländern:
Von links oben nach rechts unten, die Entwerfer in Klammern: Germany (Olav Jünke), Österreich (Herbert O. Modelhart), Schweiz (Stephan Bundi), Spanien (David Cercós), Dänemark (Claus Due), Serbien Montenegro (Zoran Borenic), Holland (Stijn Braun), Island (Örn Smári Gíslason) und Rumänien (Bogdan Dumitrache) (via PAGE Weblog)
Merkelcast goes Vetternwirtschaft
10. August 2006, 14:10 Uhr
Genau 18 Agenturen hatten sich darum beworben, den Podcast der Bundeskanzlerin auf Trab zu bringen; der Fontblog hatte im Juni die Ausschreibung aufgestöbert. Den Zuschlag bekam die Münchener Evisco AG, schreibt eben die Netzeitung. Der Blogger Don Alphonso (Rebellmarkt) rückt diese Entscheidung in ein ganz besonderes Licht: »Einer der Vorstände, Jürgen Hausmann, ist verheiratet mit einer gewissen Constanze, geborene Stoiber. Der Papa heißt Edmund und ist bayerischer Ministerpräsident. Übrigens ist er auch Vorsitzender des Verwaltungsbeirates des FC Bayern, für den die Evisco AG auch das FCB.tv produziert. So ein Zufall ... So geht das Podcastbizz in Berlin und München. Voll spontan, oder so.«
50 Jahre Helvetica: Der Film
08. August 2006, 09:49 Uhr
Helvetica lautet schlicht der Titel eines rund 90-minütigen Typografie-Films von Gary Hustwit. Sein Thema ist die Verbreitung einer der berühmtesten Schriften unserer Zeit, die im kommenden Jahr ihren 50. Geburtstag feiert.
Der Film, der in den USA und in Europa gedreht wurde, befindet sich gerade in der Post-Production und soll Anfang 2007 auf einigen Festivals zu sehen sein.
Eine Internet-Seite zum Film ist bereits online: www.helveticafilm.de. Hier findet man bereits einige Stills sowie ein Plakat; Previews und Clips werden kommenden Monat folgen. Für Sammler ist eine Serie exklusiver und limitierter Poster in Vorbereitung, entworfen von den im Film interviewten Gestaltern: »Dutch design group Experimental Jetset leads off the series with ›The ABCs of Materialistic Dialectics‹, in which they use a quote from Trotsky as a metaphor for how they see Helvetica, and turn the quote into a Helvetica specimen sheet.« Eine Vorschau des Films wird morgen auf der Typecon in Boston zu sehen sein.
Helvetica – die Schrift – bei FontShop kaufen ...
Adobe-Design-Award: Jubel in Mainz
21. Juli 2006, 21:10 Uhr
Die Sieger und Finalisten aller 9 Kategorien werden auf dieser Galerie-Seite ausführlich vorgestellt. Weitere Informationen zu den Ergebnissen des Wettbewerbs in einer ausführlichen Pressemitteilung von Adobe.
Neue Verband für Online-Händler
20. Juli 2006, 09:49 Uhr
Quark wollte benutzerfreundlicher werden
20. Juli 2006, 09:09 Uhr
Doch es scheint ein schwerer Weg zu sein, wie
macnews.de zu berichten weiß: Quark Xpress 7 führt Anwender in
eine Einbahnstraße. Man bat das Unternehmen
um eine Stellungnahme.
Fersehturm bis Weihnachten Balla-balla?
19. Juli 2006, 15:34 Uhr
Ein FontShop-Kollege schoss letzte Woche diese Nahaufnahme vom inoffiziellen Berliner WM-Wahrzeichen. Eigentlich sollte die Telekom die magenta-farbene Fußball-Folie Ende Juli entfernen, spätestens August. Jetzt will sie in die Verlängerung bis Weihnachten gehen. Ob sich der Denkmalschutz und das Bezirksamt Mitte noch ein mal best... ähem überreden lassen?
Spät aber wichtig: Erik zum Designpreis (D)
19. Juli 2006, 14:44 Uhr
Kommentar von Erik
Spiekermann mit aufschlussreichen
Informationen zum Designpreis der
Bundesrepublik.
USA-Designpreis: Offener Brief an Laura Bush
19. Juli 2006, 10:25 Uhr
Womit bewiesen wäre, dass HD Schnellnack (siehe Kommentare 1 und Kommentare 2 zum Juli-Gudehus-Brief) und Chip Kidd nicht nur ästhetisch, sondern auch moralisch auf einer Linie liegen.
Magazin PAGE verkauft
17. Juli 2006, 21:09 Uhr
Create Berlin hat ein Logo
17. Juli 2006, 11:20 Uhr
Vielleicht lag es an einer unglücklich formulierten
Selbstdarstellung, dass ich nicht 100 % überzeugt war vom
neuen Berliner Designverband »Create Berlin«. Nach der
Gründung suchte der Verband seine Identität mit
Hilfe eines Logo-Wettbewerbs ... hhhm.
Doch die vor kurzem veröffentlichten Ergebnisse wirken durchaus motivierend ... »Klinsi-Effekt«?
Aus der 80 Einreichungen wählte das Create-Berlin-Kuratorium unter der Leitung von Erik Spiekermann und Carl Frech die 3 besten Einsendungen aus. »Create Berlin braucht ein Logo – vielleicht besser ein Label – etwas, das man ›draufklebt‹, ›beistellt‹, ›dranmacht‹ und das auch für eine Institution stehen kann, die sich als Vermittler zwischen den diversen Design-Protagonisten in der Stadt versteht.« so umschreibt Carl Frech die Leitlinie für die Auswahl.
Der Jury gefiel ein Entwurf des Designers Martin Christel am besten: »Das Stanzen-Label ist radikal und tut schon beim Betrachten fast ein wenig weh. Das passt zu Berlin, das passt zu einer Stadt, die an vielen Stellen noch so aufgerissen, gelöchert‘und scharfkantig daherkommt.« (Frech)
Der Siegerentwurf von Martin Christel als PDF ...
Bei Platz zwei von Rosendahl (links) würdigte das Kuratorium: »Ein Entwurf, der in seiner kompakten, geschlossenen, groben Form wie ein Aufdruck, ein Stempel wirkt. Das Label wirkt unsauber, unfertig, wie die Kopie einer Kopie einer Kopie.« Zu Platz drei, entworfen von Mattias Zeising bemerkt die Jury: »Die Kampagne vereint alle kreativen, spontanen Aspekte der Stadt, stringent in der Umsetzung und locker …«
Platz 2 von Rosendahl als PDF (funktioniert nicht sicher) ...
Platz 3 von Mattias Zeising, Codelux, als PDF ...
Doch die vor kurzem veröffentlichten Ergebnisse wirken durchaus motivierend ... »Klinsi-Effekt«?
Aus der 80 Einreichungen wählte das Create-Berlin-Kuratorium unter der Leitung von Erik Spiekermann und Carl Frech die 3 besten Einsendungen aus. »Create Berlin braucht ein Logo – vielleicht besser ein Label – etwas, das man ›draufklebt‹, ›beistellt‹, ›dranmacht‹ und das auch für eine Institution stehen kann, die sich als Vermittler zwischen den diversen Design-Protagonisten in der Stadt versteht.« so umschreibt Carl Frech die Leitlinie für die Auswahl.
Der Jury gefiel ein Entwurf des Designers Martin Christel am besten: »Das Stanzen-Label ist radikal und tut schon beim Betrachten fast ein wenig weh. Das passt zu Berlin, das passt zu einer Stadt, die an vielen Stellen noch so aufgerissen, gelöchert‘und scharfkantig daherkommt.« (Frech)
Der Siegerentwurf von Martin Christel als PDF ...
Bei Platz zwei von Rosendahl (links) würdigte das Kuratorium: »Ein Entwurf, der in seiner kompakten, geschlossenen, groben Form wie ein Aufdruck, ein Stempel wirkt. Das Label wirkt unsauber, unfertig, wie die Kopie einer Kopie einer Kopie.« Zu Platz drei, entworfen von Mattias Zeising bemerkt die Jury: »Die Kampagne vereint alle kreativen, spontanen Aspekte der Stadt, stringent in der Umsetzung und locker …«
Platz 2 von Rosendahl als PDF (funktioniert nicht sicher) ...
Platz 3 von Mattias Zeising, Codelux, als PDF ...
Web-2.0-Fusion des Tages: Feedburner ...
17. Juli 2006, 10:25 Uhr
Nette Fragen und Antworten zum Merger ...
Merkelcast: Schon besser ...
15. Juli 2006, 22:23 Uhr
Merkel nimmt Video-Podcast richtig ernst
14. Juli 2006, 18:41 Uhr
»Irgendwer im Berater-Team der podcastenden
Fußballkanzlerin macht da gerade einen sehr guten Job
in Sachen Image-Politur.« so bewertet Johnny vom
Spreeblick das heute im
Internet veröffentlichte Interview mit Angela Merkel.
Ihre Gesprächspartnerin ist Lyssa aka. Katharina
Borchert, die vor einer Woche bereits
Schlagzeilen machte, weil sie – als erste
Bloggerin – zur Chefredakteurin eines
traditionellen Großverlags werden soll, dem
Community Portalder WAZ.
Nun hat sich erst mal die Kanzlerin Lyssa geschnappt, um ihren Video-Podcast lebendiger zu gestalten. Das Briefing-Gespräch ließ Merkel einfach aufzeichnen und von Lyssa veröffentlichen. Nicht nur dieser Vorgang zeugt vom starken Wunsch der Kanzlerin, ihren Podcast voran zu bringen ... sie spielt auch richtig locker auf ... spricht offen über die Mängel der ersten Sendungen [»Ich habe einfach drauf losgelegt.«], über die »sagenhafte Qualität« des iPods und die Notwendigkeit, mit ihren Videos weg zu kommen vom Stil einer Regierungserklärung. Bemerkenswert.
Nun hat sich erst mal die Kanzlerin Lyssa geschnappt, um ihren Video-Podcast lebendiger zu gestalten. Das Briefing-Gespräch ließ Merkel einfach aufzeichnen und von Lyssa veröffentlichen. Nicht nur dieser Vorgang zeugt vom starken Wunsch der Kanzlerin, ihren Podcast voran zu bringen ... sie spielt auch richtig locker auf ... spricht offen über die Mängel der ersten Sendungen [»Ich habe einfach drauf losgelegt.«], über die »sagenhafte Qualität« des iPods und die Notwendigkeit, mit ihren Videos weg zu kommen vom Stil einer Regierungserklärung. Bemerkenswert.
Das Mauer-Logo ist fertig
13. Juli 2006, 14:17 Uhr
Eben fragte ich mich: Was ist eigentlich aus dem Wettbewerb zur Findung eines Logos für die Berliner Mauer geworden (Bericht im Fontblog, September 2005). Also stöberte ich ein bisschen durchs Netz, und siehe da: Es gibt eine Entscheidung, kürzlich veröffentlicht von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur. Im dazugehörigen PDF wird auf Seite 59 ff das visuelle Erscheinungsbild »Berliner Mauer«vorgestellt. Es wurde vom Designbüro Gewerk entwickelt, das bereits den Auftritt für das Dokumentationszentrum Berliner Mauer konzipiert hat.
FAZ: »Mangelhafter Designwettbewerb«
12. Juli 2006, 10:44 Uhr
Nein, liebe FAZ, ich werde keine 1,50
€ für einen Artikel aus der heutigen
Ausgabe Ihrer Tageszeitung bezahlen. Auch
wenn mich brennend interessiert, wie Ihr
Redakteur Peter-Philipp Schmitt den
offenen Brief von Juli
Gudehus interpretiert. Und wenn ich heute
Abend das Büro verlasse, sind hier in Berlin die
FAZs wieder vergriffen. So muss ich leider dumm
nach Hause fahren, und Sie haben weder einen
Freund gewonnen, noch ein zusätzliches Exemplar
Ihrer Zeitung verkauft.
Wowereit versteigert goldenen WM-Ball bei Ebay
11. Juli 2006, 15:19 Uhr
Kann man dem Regierenden-buergermeister-von-berlin
trauen? So nennt sich ein Ebay-Verkäufer mit 0
Bewertungen, der einen goldenen WM-Fußball mit den
Unterschriften der Spieler der deutschen
Nationalmannschaft anbietet. Aus der
Artikelbeschreibung: »Den Erlös der
Versteigerung spendet Wowereit für die
Jugendarbeit des Berliner Fußballs.« Wenn ich
die Fotos richtig interpretiere, handelt es sich
nicht um einen der 15 offiziellen Finalbälle.
(via Hauptstadtblog)
Update: Die Echtheit der Versteigerung wurde inzwischen durch eine Pressemeldung des Senats bestätigt.
Update: Die Echtheit der Versteigerung wurde inzwischen durch eine Pressemeldung des Senats bestätigt.
Gudehus-Brief: Reaktion aus dem Ministerium
11. Juli 2006, 08:43 Uhr
Kurz nach Veröffentlichung ihres offenen Briefs an
Wirtschaftsminister Glos, bekam Juli Gudehus
einen Anruf aus dem Ministerium. Den Verlauf des
halbstündigen Gesprächs mit einem Referenten hat
sie für den Fontblog in einem kurzen
Gedächtnisprotokoll zusammengefasst.
Wenige Tage nach dem Versenden meines Briefs meldete
sich bereits telefonisch der im Ministerium hierfür
zuständige Referent. Er betreut das
Designpreis-Projekt schon seit vielen Jahren. Mit ihm
diskutierte ich ziemlich kontrovers fast eine halbe
Stunde lang, bis ich irgendwann dachte: Wie schade,
dass da jetzt keiner zuhört! Drum fragte ich ihn, ob
er sich eventuell vorstellen könne, die Diskussion
öffentlich zu führen, eine
Podiumsdiskussion. Ja, könnte er.
Nun warte ich erst mal ab, ob und wie sich die
öffentliche Diskussion weiter entwickelt. Vielleicht
geht es – mit Beteiligung des Ministeriums
– weiter
Hier einige interessante Punkte, die während des Telefonats zur Sprache kamen, und die ich gerne öffentlich zur Diskussion stellen würde:
• Der Referent vertrat die Ansicht, von einem Designpreis hätten vor allem die Designer etwas, die Bürger nicht. Wohl wahr. Aber wieviele Leistungen finanziere ich mit meinen Steuern, von denen ich nichts habe?! Wie versteht der Staat und wie verstehen wir dieses Gemeinwesen, deren Teil wir sind? Sollte es nicht darum gehen, dass dieses Gemeinwesen insgesamt funktioniert, dass es stark und lebendig ist? Ich habe kein Problem damit, vieles zu bezahlen, von dem ich nichts habe, das mich nicht interessiert oder worüber ich vielleicht sogar den Kopf schüttele – solange ich den Eindruck habe, dass der Staat im Großen und Ganzen vernünftig haushaltet und seine Maßnahmen ernsthaft durchdenkt.
• Was der Staat darf und nicht darf, soll und nicht soll, wofür er sich zuständig sieht … diese Frage öffnet ein ganz großes Fass. Ein Beispiel, was für mich in die gleiche Kategorie gehört wie dieser windige Designpreis: Warum »verkauft« sich der Staat, indem er während der Renovierung eines seiner Paradebauten, das Brandenburger Tor, eine gigantische Telekom-Werbung zulässt? Warum gibt es im staatlichen Fernsehen Werbung, ... wie steht es mit dem Bildungsauftrag? Wie kann der Staat zulassen, dass Gelder aus der Wirtschaft, die in die Hochschulen fließen, deren Arbeit, Forschungsvorhaben und Bildungsauftrag entsprechend beeinflussen können?
• Warum wird dieser Preis vom Ministerium für Wirtschaft und Technik verliehen, nicht vom »Kulturstaatsminister«? Während des Gesprächs mit dem Referenten keimte in mir die Erkenntnis, dass es sich bei Designern möglicherweise um »Kreative zweiter Klasse« handelt. Das Gegenargument: Künstlerisch Kreative würden keinen Marktwert generieren, kein Geld damit verdienen. Das sehe ich anders. Maler, Komponisten, Schauspieler, Schriftsteller arbeiten alle, um damit – auch – Geld zu verdienen, wobei das Honorargefälle bei diesen sicher vergleichbar ist mit dem unter Gestaltern. Und natürlich hängt an jeder dieser »freieren Kunstsparten« ein Wirtschaftszweig, der jährlich weltweit für Milliardenumsätze sorgt.
• Mich würde außerdem mal eine Offenlegung der Kostenstruktur des Deutschen Designpreises interessieren. Mein Gesprächspartner sagte, der Staat zahle die Hälfte der insgesamt 0,5 Mio. Euro Kosten.
• Was spricht dagegen, diese Summe in ein jährliches Fördergeld umzuwandeln, das ausgewählte Gestalter bekommen, um weitere vielversprechende, nicht beauftragte (Forschungs-)Projekte damit zu finanzieren?
Juli Gudehus
Als bedauerlich empfinde ich im Nachhinein, dass der Referent mich lediglich anrief und nicht schriftlich antwortete. Angerufen zu werden und die Gelegenheit zu haben, Sachverhalte im Dialog zu klären, finde ich ja zunächst mal gut. Der Nachteil ist, dass ich »nichts in der Hand habe«, keine »offizielle Stellungnahme«.
Hier einige interessante Punkte, die während des Telefonats zur Sprache kamen, und die ich gerne öffentlich zur Diskussion stellen würde:
• Der Referent vertrat die Ansicht, von einem Designpreis hätten vor allem die Designer etwas, die Bürger nicht. Wohl wahr. Aber wieviele Leistungen finanziere ich mit meinen Steuern, von denen ich nichts habe?! Wie versteht der Staat und wie verstehen wir dieses Gemeinwesen, deren Teil wir sind? Sollte es nicht darum gehen, dass dieses Gemeinwesen insgesamt funktioniert, dass es stark und lebendig ist? Ich habe kein Problem damit, vieles zu bezahlen, von dem ich nichts habe, das mich nicht interessiert oder worüber ich vielleicht sogar den Kopf schüttele – solange ich den Eindruck habe, dass der Staat im Großen und Ganzen vernünftig haushaltet und seine Maßnahmen ernsthaft durchdenkt.
• Was der Staat darf und nicht darf, soll und nicht soll, wofür er sich zuständig sieht … diese Frage öffnet ein ganz großes Fass. Ein Beispiel, was für mich in die gleiche Kategorie gehört wie dieser windige Designpreis: Warum »verkauft« sich der Staat, indem er während der Renovierung eines seiner Paradebauten, das Brandenburger Tor, eine gigantische Telekom-Werbung zulässt? Warum gibt es im staatlichen Fernsehen Werbung, ... wie steht es mit dem Bildungsauftrag? Wie kann der Staat zulassen, dass Gelder aus der Wirtschaft, die in die Hochschulen fließen, deren Arbeit, Forschungsvorhaben und Bildungsauftrag entsprechend beeinflussen können?
• Warum wird dieser Preis vom Ministerium für Wirtschaft und Technik verliehen, nicht vom »Kulturstaatsminister«? Während des Gesprächs mit dem Referenten keimte in mir die Erkenntnis, dass es sich bei Designern möglicherweise um »Kreative zweiter Klasse« handelt. Das Gegenargument: Künstlerisch Kreative würden keinen Marktwert generieren, kein Geld damit verdienen. Das sehe ich anders. Maler, Komponisten, Schauspieler, Schriftsteller arbeiten alle, um damit – auch – Geld zu verdienen, wobei das Honorargefälle bei diesen sicher vergleichbar ist mit dem unter Gestaltern. Und natürlich hängt an jeder dieser »freieren Kunstsparten« ein Wirtschaftszweig, der jährlich weltweit für Milliardenumsätze sorgt.
• Mich würde außerdem mal eine Offenlegung der Kostenstruktur des Deutschen Designpreises interessieren. Mein Gesprächspartner sagte, der Staat zahle die Hälfte der insgesamt 0,5 Mio. Euro Kosten.
• Was spricht dagegen, diese Summe in ein jährliches Fördergeld umzuwandeln, das ausgewählte Gestalter bekommen, um weitere vielversprechende, nicht beauftragte (Forschungs-)Projekte damit zu finanzieren?
Juli Gudehus
Als bedauerlich empfinde ich im Nachhinein, dass der Referent mich lediglich anrief und nicht schriftlich antwortete. Angerufen zu werden und die Gelegenheit zu haben, Sachverhalte im Dialog zu klären, finde ich ja zunächst mal gut. Der Nachteil ist, dass ich »nichts in der Hand habe«, keine »offizielle Stellungnahme«.
Das ist das Logo der WM 2010
07. Juli 2006, 21:16 Uhr
Entworfen wurde die Bildmarke von dem 40-jährigen Designer Gabriel da Abreu, der bei dem in Johannesburg ansässigen Unternehmen Switch Design arbeitet. Er war bei der Übergabe im Berliner Tempodrom mit dabei und erläuterte seinen Entwurf. »Ich denke, unser Zeichen gefiel der Fifa, weil wir den Kern des afrikanischen Fußballs getroffen haben: Talent. Hierfür steht der Fallrückzieher. Die Farben sind die des gesamten Kontinents, nicht allein die südafrikanischen.«
Der Vorsitzende des 6-köpfigen Fifa-Entscheidungsgremiums, Albie Sachs, fügte in einem aufgezeichneten Interview hinzu: »Wir wollten einen Menschen, wir wollten den afrikanischen Kontinent. Das Zeichen soll den Austragungsort darstellen und die Emotionen, die damit verbunden sind. Es ist ein Erdteil mit Leiden, aber auch einer mit Liedern, Gefühl, Sinn für Bewegung und einer enormen Liebe für das Fußballspiel.«
Die Auswahl des Logos nahm über ein Jahr in Anspruch. Am Anfang fragte die Fifa beim Südafrikanischen Design Zentrum nach eine Liste mit Kandidaten an. Fünf Designbüros kamen schließlich in die Endrunde und jedes hatte fünf Entwürfe anzufertigen. Sachs betonte, dass die Entscheidung für das nun vorgestellte Logo einstimmig fiel.
(Quelle: The Star; Abbildung: © OK FIFA WM 2006, Quelle)
Fontblog-Kommentar: Das Emblem der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft hat mehr Charme, Charakter und eine höhere grafische Qualität als das Logo-Konstrukt der WM 2006. Was stört sind allein die Schweizer Pflichtbestandteile eines FIFA-Logos: die Strichzeichnung einer WM-Pokal-Medaille (auch im deutschen Smiley-Logo enthalten), sowie der in der Fifa-Hausschrift gesetzte Veranstaltungsname »FIFA World Cup« ... gesetzt in weiß auf eine dominanten Rahmenfläche in europäisch-blau. Wenn man die Herren-Elemente gedanklich ausblendet, lässt sich die warme Kraft des Original-Entwurfs von Gabriel da Abreu erahnen.
Gudehus-Kritik: weiter in der Süddeutschen
06. Juli 2006, 13:19 Uhr
»Stellen Sie sich vor, man will Ihnen einen Preis verleihen! Toll. Dumm nur, dass man Sie bittet, diesen Preis selber zu bezahlen. Genau das widerfährt den Nominierten des staatlichen ›Designpreis der BRD‹.«
Weiterlesen auf der Webseite der Süddeutschen Zeitung ...
Typografische Briefmarke für Kanada
06. Juli 2006, 09:31 Uhr
Bruno Maag über die Puma-Schrift
05. Juli 2006, 09:14 Uhr
In einem
Kommentar zu meinem Beitrag Gedanken zur
WM-Trikot-Typografie meldete sich
gestern der Schöpfer der Puma-Schrift
»Pace«, Bruno
Maag, zu Wort. Damit
seine aufschlussreichen Gedanken ein größeres
Podium bekommen, hebe ich sie mit diesem Eintrag
auf eine größere Bühne ... leicht gekürzt und mit
Umlauten versehen (Bruno lebt und arbeitet in
London mit einer englischen Tastatur).
Also: ›from the horse’s mouth‹, wie man so schön sagt ... Da regen sich die Leute über die Kleinschreibung auf – was ist denn so widrig dran? Es ist ungewohnt, weil man ja noch nie was anderes als Versalien gesehen hat. Aber ich finde es erfrischend, mal was anderes zu machen.
Ich möchte noch weiteren Kommentaren Stellung nehmen:
• keine Sonderzeichen für Polnisch: Der Font beinhält einen vollen Zeichensatz mit allen nötigen Zeichen für West- und Osteuropa. Wenn Benutzer es nicht schaffen, die richtigen Zeichen einzufügen, ist das wohl kaum das Problem des Fonts. Andere Nationen haben es geschafft, ihre Akzente zu setzen.
• Gestaltung der Ziffern: da gibt es von der FIFA und UEFA klare Vorgaben bzgl. des Raumes, den sie einnehmen dürfen. Auch hier finde ich die Idee, die Ziffern kursiv zu halten erfrischend. Sie deuten auf Bewegung hin und die Schattenlinie ist ein Dekorationselement, was ja nicht unbeding falsch ist.
• Namen sind verschieden lang: Damit muss man leben. Verschieden breite Fonts bereitzuhalten ist für den Design- und Produktionsablauf der Shirts schlicht unzumutbar. Man darf nicht vergessen, dass die Shirts lokal von Produzenten gemacht werden, die von Typografie keine Ahnung haben. Die bekommen einfach einen Font und der wird raufgebeppert. Denen die Auswahl von zwei oder drei Fonts zu geben, hilft da gar nix.
• Fussball-Trikots sind der Mode unterworfen: Was heute bei der WM gezeigt wird, ist nächstes Jahr nicht mehr aktuell. Entsprechend muss sich auch die Typo darstellen. Es geht hier nicht um ausgewogene und bis ins Detail ausgeglichene Typografie, sondern darum, sich von der Konkurrenz abzuheben. Im Fall von Puma geschieht das eben mit den auf einem Rechteck aufgebauten Ziffern.
• Schriftdesign: Wir arbeiteten bei der Schrift eng mit GBH Design zusammen, auf der Basis von ihnen entworfenen Skizzen, auf dem Rechteck aufgebaut. Ganz bewusst wurden keine Kurven aufgenommen. Wir arbeiteten an verschiedenen Versionen der Serifenansätze, kamen dann aber zum Schluss, dass die jetzigen die richtigen sind. Das Problem der Lesbarkeit ist gelöst, grade weil alles in Gemeinen geschrieben wird.
• Lesbarkeit: Man muss sich dem Anwendungszweck der Schrift bewusst sein. Niemals würde ich diese Schrift anders als auf den Trikots anwenden. Für etwas längeres als Namen ist sie nicht brauchbar. Während sich die Gemüter über die Lesbarkeit erhitzen, darf man nicht vergessen, dass die ›Benutzer« nicht Buchstabe für Buchstabe lesen, sondern ganze Wortteile (= Namensteile).
• Branding: Puma hat es geschafft, sich gut von der Konkurrenz (Nike, Adidas) abzuheben. Alle Puma Trikots haben die gleiche Schrift. Es besteht eine schöne Einheit.
Ich bin der Ansicht, dass diese Schrift für den Zweck und Einsatz genau richtig ist. Was nächstes Jahr sein wird, oder beim Europa-Cup, weiss ich auch nicht. Jedenfalls ist diese Schrift praktisch, in der Mode wie auch bei der Trikot-Produktion. Für mich als Schriftdesigner ist das ›a job well done‹.
Bruno Maag, Dalton Maag Ltd
Also: ›from the horse’s mouth‹, wie man so schön sagt ... Da regen sich die Leute über die Kleinschreibung auf – was ist denn so widrig dran? Es ist ungewohnt, weil man ja noch nie was anderes als Versalien gesehen hat. Aber ich finde es erfrischend, mal was anderes zu machen.
Ich möchte noch weiteren Kommentaren Stellung nehmen:
• keine Sonderzeichen für Polnisch: Der Font beinhält einen vollen Zeichensatz mit allen nötigen Zeichen für West- und Osteuropa. Wenn Benutzer es nicht schaffen, die richtigen Zeichen einzufügen, ist das wohl kaum das Problem des Fonts. Andere Nationen haben es geschafft, ihre Akzente zu setzen.
• Gestaltung der Ziffern: da gibt es von der FIFA und UEFA klare Vorgaben bzgl. des Raumes, den sie einnehmen dürfen. Auch hier finde ich die Idee, die Ziffern kursiv zu halten erfrischend. Sie deuten auf Bewegung hin und die Schattenlinie ist ein Dekorationselement, was ja nicht unbeding falsch ist.
• Namen sind verschieden lang: Damit muss man leben. Verschieden breite Fonts bereitzuhalten ist für den Design- und Produktionsablauf der Shirts schlicht unzumutbar. Man darf nicht vergessen, dass die Shirts lokal von Produzenten gemacht werden, die von Typografie keine Ahnung haben. Die bekommen einfach einen Font und der wird raufgebeppert. Denen die Auswahl von zwei oder drei Fonts zu geben, hilft da gar nix.
• Fussball-Trikots sind der Mode unterworfen: Was heute bei der WM gezeigt wird, ist nächstes Jahr nicht mehr aktuell. Entsprechend muss sich auch die Typo darstellen. Es geht hier nicht um ausgewogene und bis ins Detail ausgeglichene Typografie, sondern darum, sich von der Konkurrenz abzuheben. Im Fall von Puma geschieht das eben mit den auf einem Rechteck aufgebauten Ziffern.
• Schriftdesign: Wir arbeiteten bei der Schrift eng mit GBH Design zusammen, auf der Basis von ihnen entworfenen Skizzen, auf dem Rechteck aufgebaut. Ganz bewusst wurden keine Kurven aufgenommen. Wir arbeiteten an verschiedenen Versionen der Serifenansätze, kamen dann aber zum Schluss, dass die jetzigen die richtigen sind. Das Problem der Lesbarkeit ist gelöst, grade weil alles in Gemeinen geschrieben wird.
• Lesbarkeit: Man muss sich dem Anwendungszweck der Schrift bewusst sein. Niemals würde ich diese Schrift anders als auf den Trikots anwenden. Für etwas längeres als Namen ist sie nicht brauchbar. Während sich die Gemüter über die Lesbarkeit erhitzen, darf man nicht vergessen, dass die ›Benutzer« nicht Buchstabe für Buchstabe lesen, sondern ganze Wortteile (= Namensteile).
• Branding: Puma hat es geschafft, sich gut von der Konkurrenz (Nike, Adidas) abzuheben. Alle Puma Trikots haben die gleiche Schrift. Es besteht eine schöne Einheit.
Ich bin der Ansicht, dass diese Schrift für den Zweck und Einsatz genau richtig ist. Was nächstes Jahr sein wird, oder beim Europa-Cup, weiss ich auch nicht. Jedenfalls ist diese Schrift praktisch, in der Mode wie auch bei der Trikot-Produktion. Für mich als Schriftdesigner ist das ›a job well done‹.
Bruno Maag, Dalton Maag Ltd
Tröstende Worte aus Jordanien
05. Juli 2006, 09:02 Uhr
Der Designer und TYPO-2001-Sprecher Ahmad
Humeid (Designbüro Syntax, Amman, Jordanien)
erklärt seinen Landsleuten in seinem Weblog
360° East, warum die WM 2006
für Deutschland mehr bedeutet als nur Fußball.
Für mich ein aufschlussreicher
Perspektivenwechsel, sozusagen 360° West.
Zum Kommentar von Ahmad ...
Juli Gudehus: Offener Brief an Minister Glos
03. Juli 2006, 14:10 Uhr
Die Berliner Gestalterin,
TYPO-Sprecherin
und FontShop-Beirat-Mitglied Juli
Gudehus
stolpert über die Spielregeln des
Designpreis
der Bundesrepublik Deutschland
2007.
Mit einem offenen Brief an Wirtschaftsminister
Michael Glos (soeben veröffentlicht in
PAGE
8/2006)
versucht sie dem Preis für den Preis auf die
Spuren zu kommen.
Sehr geehrter Herr Minister!
Vielleicht können Sie mir helfen: es gibt da etwas, das ich nicht verstehe. Ich bin nominiert für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland und freue mich riesig – den ›Preis der Preise‹ zu bekommen, das wäre schön! Den Unterlagen entnehme ich aber, dass es 210 € kostet, um am Auswahlverfahren teilnehmen zu können und weitere 2.900 €, wenn ich gewinne. Nun bin ich verwirrt. Preis bekommen oder Preis bezahlen?
Vermutlich schlug eines Tages der Rat für Formgebung Ihrem Vorgänger vor: ›Warum machen wir nicht mal einen Designpreis, das wäre doch prima! Sie sind Schirmherr und wir erledigen die Arbeit. Sie sind froh, weil Sie international mit tollem deutschen Design glänzen können, wir sind froh, weil wir daran Geld verdienen und die Designer und deren Auftraggeber sind froh, weil sie vom Staat für ihre Leistung gelobt werden.‹ Nur ich bin nicht froh. 3.100 € muss man erst einmal verdienen. Oder wurde angenommen, dass ohnehin nur finanzkräftige Designbüros und Auftraggeber teilnehmen würden?
Fast alle Designpreise sind mit hohen Kosten verbunden. Das kann man für die Privatsache der auslobenden Vereine halten – und derer, die da mitmachen. Dass der Staat – und Sie als sein Repräsentant – das aber unbesehen auch noch auf die Spitze treiben, finde ich skandalös. 3.100 € sind meines Wissens hierzulande der höchste Preis für einen Designpreis. Wobei der Preis der Preise, die man vorher bekommen haben muss, um nominiert zu werden, hierin noch gar nicht enthalten ist.
Schauspieler zahlen nicht für den Oscar, Musiker nicht für den Grammy, Wissenschaftler nicht für den Nobelpreis. Dieser besteht sogar im Gegenteil aus einer hübschen Summe, mit der neue Forschungsvorhaben finanziert werden können. Und das soll bei Designern anders sein? Warum? Wenigstens ein Staatspreis sollte doch den Ehrgeiz haben, die kreative Elite seines Landes finanziell zu fördern und nicht zu schröpfen!
Der Staat hat eine Verantwortung für die Freiheit von Wissenschaft und Kultur. Und wenn er sie schon nicht beschützen kann, so sollte er sie wenigstens nicht mit zweifelhaften Aktionen wie einem solchen ›Preis der Preise‹ verhöhnen.
Oder habe ich etwas falsch verstanden? Dann bitte ich Sie höflichst um Aufklärung.
Hochachtungsvoll, Ihre
Juli Gudehus
Sehr geehrter Herr Minister!
Vielleicht können Sie mir helfen: es gibt da etwas, das ich nicht verstehe. Ich bin nominiert für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland und freue mich riesig – den ›Preis der Preise‹ zu bekommen, das wäre schön! Den Unterlagen entnehme ich aber, dass es 210 € kostet, um am Auswahlverfahren teilnehmen zu können und weitere 2.900 €, wenn ich gewinne. Nun bin ich verwirrt. Preis bekommen oder Preis bezahlen?
Vermutlich schlug eines Tages der Rat für Formgebung Ihrem Vorgänger vor: ›Warum machen wir nicht mal einen Designpreis, das wäre doch prima! Sie sind Schirmherr und wir erledigen die Arbeit. Sie sind froh, weil Sie international mit tollem deutschen Design glänzen können, wir sind froh, weil wir daran Geld verdienen und die Designer und deren Auftraggeber sind froh, weil sie vom Staat für ihre Leistung gelobt werden.‹ Nur ich bin nicht froh. 3.100 € muss man erst einmal verdienen. Oder wurde angenommen, dass ohnehin nur finanzkräftige Designbüros und Auftraggeber teilnehmen würden?
Fast alle Designpreise sind mit hohen Kosten verbunden. Das kann man für die Privatsache der auslobenden Vereine halten – und derer, die da mitmachen. Dass der Staat – und Sie als sein Repräsentant – das aber unbesehen auch noch auf die Spitze treiben, finde ich skandalös. 3.100 € sind meines Wissens hierzulande der höchste Preis für einen Designpreis. Wobei der Preis der Preise, die man vorher bekommen haben muss, um nominiert zu werden, hierin noch gar nicht enthalten ist.
Schauspieler zahlen nicht für den Oscar, Musiker nicht für den Grammy, Wissenschaftler nicht für den Nobelpreis. Dieser besteht sogar im Gegenteil aus einer hübschen Summe, mit der neue Forschungsvorhaben finanziert werden können. Und das soll bei Designern anders sein? Warum? Wenigstens ein Staatspreis sollte doch den Ehrgeiz haben, die kreative Elite seines Landes finanziell zu fördern und nicht zu schröpfen!
Der Staat hat eine Verantwortung für die Freiheit von Wissenschaft und Kultur. Und wenn er sie schon nicht beschützen kann, so sollte er sie wenigstens nicht mit zweifelhaften Aktionen wie einem solchen ›Preis der Preise‹ verhöhnen.
Oder habe ich etwas falsch verstanden? Dann bitte ich Sie höflichst um Aufklärung.
Hochachtungsvoll, Ihre
Juli Gudehus
Tageszeitungen online: nix RSS, kaum Blogs
03. Juli 2006, 09:43 Uhr
Der Medien-Weblog Wortfeld von Alexander Svensson hat die »Interaktivität« der Webseiten von 40 deutschen Tageszeitungen untersucht. Die Übersicht ist ernüchternd: kaum bloggende Journalisten, allenfalls die Abo-Verwaltung und ein Leser-Forum sind Standard. Löbliche Ausnahmen mit Langfrist-Potential:
• Westdeutsche Allgemeine Zeitung: betreibt ein Weblog-Konvolut, machte die Bloggerin Lyssa zur Chefredakteurin des Projekts »WAZ live«
• TZ: überträgt die Redaktionskonferenz ins Netz, inklusive Chat
• tageszeitung: »vorzeigbare Blog-Sammlung«
• Süddeutsche Zeitung: die eigene »Blog-Galaxie« scheint verglüht, doch jetzt.de ist weiterhin vorbildlich
• Rheinische Post: die besten Leser-Beiträge im Online-Magazin werden gedruckt.
Ein praktischer Tipp am Rande: Ich habe mir aus den 40 aktuellen Tageszeitung-Web-Adressen des Wortfeld-Beitrags ruck, zuck einer Lesezeichen-Gruppe für meinen Browser gebaut.
Microsoft kauft iView Multimedia
27. Juni 2006, 20:49 Uhr
iView Multimedia ist Hersteller der gleichnamigen Digital-Asset-Management-Software, ursprünglich für den Mac entwickelt und seit einigen Jahren auch für Windows lieferbar. Ich verwalte meine Digitalbilder wieder mit iView, nach einem drei Jahren dauernden, quälenden Intermezzo mit Apples iPhoto. iView ist schneller, flexibler, stabiler und professioneller als iPhoto. für meine Zwecke sogar besser geeignet als Apples Aperture und Adobes Lightroom (Beta). iView katalogisiert fast alle Arten von Dokumente, neben Fotos auch Filme, PDFs, Audio-Dateien bis hin zu Fonts.
Eben gibt Yan Calotychos, der Gründer von iView Multimedia in seinem Blog bekannt: »Today marks an exciting new chapter for iView and its relationship with our customers. We’re announcing that iView has been acquired and is now part of the Microsoft Corporation. With Microsoft’s purchase of iView, we are in a position to enhance our industry-leading product, whilst strengthening our customer service and support.« Das wird nicht ohne Folgen bleiben. Ich sehe schwarz für die Mac-Version von iView, mit der mal alles begann.
Berlin und seine Kultur-Beduinen
26. Juni 2006, 12:35 Uhr
Wenn man in Berlin nicht aufpasst, blockieren Kulturzelte für Jahre die Stadtmitte: André Hellers Afrika-Quartier vorm neuen Hauptbahnhof (rechts)
Indianer erfanden das Zelt, um weiter zu ziehen. Wenn in Berlin Zelte für Kultur-Veranstaltungen gebaut werden, dann um Wurzeln zu schlagen. Angefangen hat alles im Mai 1980 mit dem Tempodrom am Potsdamer Platz. Später kam das Spiegelzelt der Bar jeder Vernunft dazu, das BKA-Luftschloss am Fuße der St. Matthäus-Kirche (später auf dem Schlossplatz), Pomp Duck & Circumstance weilte an zwei verschiedenen Orten über mehrere Jahre, noch »ganz jung« (3 Jahre) ist das Tipi-Zelt am Kanzleramt ...
Jetzt kommt André Heller mit seinem Projekt Afrika! Afrika! nach Berlin; bescheiden, wie er ist: gleich mit einer ganzen Zeltstadt. Die Beschreibung des Ortes in der Eigenwerbung zeugt von Hellers literarischem Talent: »In den Zeltpalästen des Lehrter Stadtquartiers am neuen Hauptbahnhof Berlin«. Für mich war der Ort bis zuletzt eine versandete Baustellen-Brache an der Berta-Benz-Straße. Aber ich bin ja auch kein Poet.
Die neuesten Berliner Bauwerke: preisgekrönte Sandburg von Sandsation, afrikanische Berberzelte von André Heller (Afrika!Afrika!), der Berliner Hauptbahnhof von Meinhard von Gerkan und Hartmut Mehdorn
Cannes 2006: Titanium-Löwe für Fun-Barcodes
26. Juni 2006, 10:28 Uhr
Die Agentur interpretiert den Industrie-Kode neu, indem sie ihn illustrativ verpackt, zum Beispiel in die Illustration einer Pizza oder eines Nudelgerichts ... freilich immer unter der Voraussetzung, dass der Kode maschinenlesbar bleibt. Einige japanische Unternehmen haben die Idee bereits für ihre Verpackungen izenziert.
Am Samstag wurden die Japaner beim Werber-Treff in Cannes mit dem im letzten Jahr erstmals vergebenen Titanium Lion ausgezeichnet – als einziger Preisträger aus über 100 Bewerbern. Die Jury fand die Barcode-Idee wegweisend, ein neuer Media-Kanal. Jury-Präsident David Lubars: »Wir suchten nach etwas, was wir vorher noch nie gesehen hatten.« Design Barcode sei einfach, genial und global verständlich. Es sei der Tokioter Design-Schmiede gelungen, das Negativ-Image der Strichkodes aufzubrechen und ihnen ein menschliches Gesicht zu geben.
Hüstl, hüst: Ich bezweifle, dass es in unserem Sprachraum einen Bedarf für illustrierte Barcodes gibt. In Japan und China haben Comics, Characters und Grafiken in Kombination mit der parallel verwendeten Morphemschrift eine ganz andere Bedeutung. Möglicherweise ist hier die Ursache für den Wunsch zu finden, einen nichts sagenden Balkenkode visuell verständlich zu machen; vielleicht st es nur eine Spielerei. Auf der Cannes-Lion-Seite befindet sich ein schöner Film, der in die Denkweise der Design-Barcodes einführt:
Film ansehen.
Merkel schreibt Podcast neu aus
21. Juni 2006, 16:18 Uhr
Eben auf der Kanzlerseite gefunden: ein aktualisiertes PDF mit der Ausschreibung des Merkel-Video-Podcasts, dessen Kalkulation hier im Fontblog bereits Thema war. In der Kurzbeschreibung steht zwar »Keine neue Ausschreibung«, das PDF enthält jedoch in der Zukunft liegende Bewerbungsfristen.
Übrigens ist gestern die zweite Folge des Kanzlerinnen-Podcasts erschienen, den man zum Beispiel über iTunes abonnieren kann.
Entscheidung beim Pressefoto-Wettbewerb
18. Juni 2006, 21:35 Uhr
Prämiertes Foto von John Ferguson (Daily Mirror), Kategorie Entertainment
Der neue britische Pressefoto-Wettbewerb The Press Photographer’s Year ist entschieden. Ein Foto von Sean Smith (The Guardian) errang den Gesamtsieg. Eine sehenswerte Diashow zeigt die Gewinner aus den Kategorien Live News, News, News Features, Photo Essay, Portraits, The Arts, Business/Industry/Technology, Entertainment, Royals, Sports Action und Sports Features.
Zitat aus der Begründung: »The jury spent two very long days working through over 6,000 entries in both slideshow format, and as hard copies, laid out on the huge Olivier foyer floor at the National Theatre. Unlike any other competition you could have entered in the UK, every one of your entries was projected, photographic printed, and viewed by the named jury. A final edit of nearly 160 pictures has been made and 12 prizes have been awarded. What follows is that list and a web gallery of the complete edit that will appear in the book and exhibition.« (via Fotostoria)
Gratuliere, Paul McCartney
18. Juni 2006, 09:00 Uhr
Heute wird Paul McCartney 64. Im Sommer 1967 habe ich bei einem zwei Jahre älteren Freund zum ersten Mal »Sgt. Pepper’s« gehört, das beste Album der Beatles bis dahin. Den zweiten Titel auf der B-Seite, When I’m Sixty-Four (hier in der Version von Kenny Ball and his Jazzman, ziemlich dicht am Original) belächelte er abfällig: »musikalisch rückwärts gewandt«, »kitschig«, »Stilkopie«.
Der jazz-artige Song stammte aus der Feder von Paul McCartney, der seinen Text später als »eine Parodie auf das Leben im Norden« beschrieb. Ich hatte keine Ahnung vom Alltag der Senioren im Norden Englands, konnte es als 13-Jähriger allenfalls in Verbindung bringen mit Altersheim oder am-Stock-gehen.
Die gewinnende Fröhlichkeit von McCartneys Gesang ging meinem Kumpel auf den Sack, George Martins Klarinette nervte ihn: »Ein Song für unsere Eltern, oder ...?!« hob er an, wie zu einer Grabrede. Ich lernte an diesem Tag, dass Popmusik eine verdammt anregendes Streitobjekt sein kann. Zu einem schnellen Urteil über »Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band« war ich noch nicht fähig, weil ich nur die Hälfte von dem begriff, was in den 40 Minuten abging.
Erst mit erscheinen des weißen Doppelalbums 1968 setzte ich mich tiefer mit den Beatles auseinander. Ein Jahr später erschien das illustrierte Beatles-Songbook von Alan Aldridge, das ich immer wieder zur Hand nahm, natürlich wegen der Texte, aber auch wegen der surrealen Illustrationen, zu denen sich verschiedene Künstler von den Songs inspirieren ließen.
Der Mathematiker und Computergrafiker Kai Krause auf der TYPO 99
Die Zeichnung zu »When I’m Sixty-Four« zeigte die Beatles mit 64, also rund 40 Jahre später. Ich war fasziniert von der Karikatur (oben rechts). Heute muss ich feststellen, das (1) nur noch zwei Beatles leben, und dass (2) auch die alten Beatles aussehen wie zu Sgt. Peppers Zeiten (links), was hauptsächlich mit dem damaligen Bartschmuck zusammenhängt. Tatsächlich ist Paul McCartney heute rasiert, hat kein Schwabbelkinn, schaut aber etwas unglücklicher drein, weil seine Ehe mit Heather Mills gerade in die Brüche gegangen ist.
Ich habe mir immer eine Software gewünscht, die den Alterungsprozess eines Gesichtes simuliert. Kai Krause war meine stille Hoffnung. Ende der 90er Jahre begeisterte er die Computer-Grafiker mit Photoshop-Filtern (Kai’s Power Tools), die fast alles simulieren konnten. Am Rande der TYPO 99 sprachen wir über einen Alterungs-Filter und umrissen das Interface: Schieberegler für das Lebensjahr (Zeit-Achse), numerische Einstellungen für negativen Lebensstil (Anzahl der Zigaretten pro Tag, Alkohol pro Woche in cl., Essgewohnheiten, ...), Buttons für Bärte und dergleichen mehr. Leider ist es nie zu einem fertigen Produkt gekommen.
100 Beste Plakate 05: Ausstellung + Katalog
15. Juni 2006, 10:10 Uhr
Sehen wir uns heute? Ausstellungseröffnung »100 Beste Plakate 05«, Berlin, Spreebogenpark (der mit den Rostwänden, am Kanzleramt), 19:00 Uhr. Es sprechen Niklaus Troxler, Klaus Hesse, Hilmar von Lojewski und Axel Kufus. Danach Party. Hier die Einladung als PDF (170 K).
Der ursprünglich von den Ost-Berliner Kunsthochschulen organisierte Plakatwettbewerb erlebt eine grandiose Wiedergeburt. Erstmals werden die prämierten Arbeiten dort gezeigt, wo sie hingehören: im öffentlichen Raum. »Keine Kunst: 100 Beste Plakate...« lautet der Titel für die Ausstellung zum diesjährigen Wettbewerb, der unter rund 1500 Einsendungen aus den deutschsprachigen Ländern entschieden wurde.
Die Präsentation inszeniert ein Wechselspiel zwischen der ursprünglichen Bühne dieses Mediums und einer musealen Inszenierung. Zitat des Veranstalters 100 Beste Plakate e. V: »Das Plakat geht damit mehr auf die Betrachter zu, zeigt sich im alltäglichen Umfeld und dennoch im Rahmen einer Selektion. Der Spreebogenpark bietet den idealen Rahmen für eine Ausstellungskonzeption, die sich auf dem schmalen Grat zwischen Alltäglichkeit und Kunst bewegt, und damit eine nie gesehene Nebeneinander- und Gegenüberstellung der 100 besten Plakate des Jahres realisiert.«
Simulation der 100-Beste-PlakatePräsentation im Spreebogenpark © Projektteam IDK UdK Berlin
Zum Wettbewerb 100 Beste Plakate 05 erscheint heute ein bemerkenswerter Katalog, der bei FontShop bereits lieferbar ist. Er wurde gestaltet von Fons Hickmann (m23), Abschlussredner der TYPO 2006. Das Jahrbuch misst 21 x 24 cm und ist 234 Seiten stark. Opulent seine Ausstattung: weißer Cabra-Einband (sieht aus wie Leder, riecht sogar wie Leder), Goldschnitt, zwei Papierarten (matt gestrichen und glänzendes Bilderdruck-Papier), gesetzt in Mrs. Eaves (Zuzana Licko, 1996) und Blender (Nik Thönen 2004; Original Gridnik von Wim Crouwel, 1968). Das Buch gliedert sich in drei Teile: Vorworte, Preisträgerplakate und das Kapitel »Keine Kunst« mit Gedanken und Werken der Juroren.
Doppelseite des Jahrbuchs zu Wettbewerb 100 Beste Plakate mit einer prämierten Arbeit von Wolf Dieter Pfennig (links) und Schmid+Widmaier
Die Auswahl der 100 besten Plakate und Plakatserien erfolgte durch eine vom Vorstand des 100 Beste Plakate e.V. berufene internationale Jury mit Prof. Klaus Hesse (D), Tania Prill (CH), Karl Domenic Geissbühler (CH), Kurt Dornig (A) und Jianping He (D). Gegenüber dem Vorjahr konnte der Veranstalter eine deutliche Steigerung in der Beteiligung konstatieren: Der Jury lagen 1.458 Einzelplakate von 471 Einreichern vor, darunter von 122 Grafikbüros und Werbeagenturen, 322 Gestalterinnen und Gestaltern, 22 Auftraggebern und 5 Druckereien. Aus Österreich kamen ca. 8%, aus der Schweiz ca. 14% und aus Deutschland rund 78% der Einreicher. Die 100 Preisträger-Plakate (78) und –plakatserien (22) stammen von 80 Einreichern (davon D: 58, CH: 19 und A: 3).
Keine Kunst: 100 Beste Plakate 05
Deutschland Österreich Schweiz Verlag Hermann Schmidt Mainz
ISBN 3-87439-703-3
21 x 24, 234 Seiten
34,80 €
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Alternative Antifa-Piktogramme
14. Juni 2006, 16:49 Uhr
FontFont-Trainingsschrift »Sanuk Fat«
13. Juni 2006, 13:33 Uhr
Zum neunten Mal bereichert der talentierte französische Designer die FontFont-Bibliothek. Dieses Mal mit einer humanistischen Sans-Serif, die neutral in Lesetexten und im Großen Charakter aufweist, was im kalligrafischen Spirit von FF Sanuk begründet liegt.
Zwei Jahre hat Dupré an der Familie gearbeitet, die schon mehrere Bewährungsproben im Bereich Corporate Design und Geschäftsausstattung bestanden hat. FF Sanuk ist vorzüglich ausgebaut: mit 8 Strichstärken (von Hairline bis Fat), Italics, Kapitälchen und diversen Ziffernarten.
Ein Universaltalent mit exquisiter, neuer Ästhetik. Probieren Sie den kostenlosen Probeschnitt FF Sanuk Fat aus – direkter Download, keine Registrier-Mätzchen! Oder: die ganze Familie probesetzen und downloaden ...
Der neue Emigre-Web-Auftritt
05. Juni 2006, 23:21 Uhr
Die alte rote-weiß-schwarze Emigre-Webseite ist nicht mehr. Seit gestern erstrahlt sie in neuem Glanz, vierfarbig hochpoliert und exzessiv bebildert.
Sie galt als eine der puristischsten Font-Webseiten, die Emigre-Bibliothek-Seite: viel schwarzer Text, etwas rote Fläche, jede Menge Links und ein einsamer roter Schweinebauch-Stern. Nun ist’s vorbei ... auch bei Zuzana Licko und Rudy Vanderlans sind die bunten Bilder eingezogen. Schade und trotzdem spannend. Zur neuen Emigre-Webseite ...
Gerrit: Du hast Dir jeden Euro verdient
02. Juni 2006, 12:45 Uhr
Heute hat sich Autobild.de an die Spitze der Spenderliste gesetzt, die nicht alphabetisch sondern nach Spendenhöhe sortiert ist. Wenn zwei oder drei andere Internet-Platzhirsche das Spenden (auch kleinerer Beträge) an Weblogs als Marketing-Tool entdecken, dann kann Gerrit seine Gala morgen beenden und andere Blogger dürfen sich über seine Pionierarbeit freuen. Aber: Wagt bloß nicht, die Methode zu kopieren ... man wird euch verreißen.
Mercedes CL Erlkönig fährt bei Frau Merkel vor
22. Mai 2006, 08:35 Uhr
TYPO-Freitag, ein Steinwurf von der Kongresshalle entfernt: Mercedes-CL-Erlkönig, entdeckt und fotografiert von Henning Krause
Am Freitag, den 19 Mai, um 16:45 Uhr, fuhr der neue C216 im Berliner Regierungsviertel vor. Schriftdesigner Henning Krause, der schon an den Hausschriften mehrerer Automobilhersteller mitgearbeitet hat, kam gerade von der Designkonferenz TYPO 2006, die in der schwangeren Auster direkt neben dem Bundeskanzleramt stattfand. Im Regierungsviertel war der Verkehr zusammengebrochen, es ging nur noch im Schritttempo weiter. Krause, der zuletzt die Fußball-WM-kompatible Schrift Trivia zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt hatte, staunte nicht schlecht, als er im Stau einen getarnten Mercedes entdeckte. Da dieser nicht flüchten konnte, legte der Gestalter in Ruhe seine Digitalkamera an und schoss mehrere Fotos.
Der hier zu sehende Mercedes CL soll angeblich im Herbst 2006 in den Handel kommen. Deutlich ist trotz der Tarnung zu erkennen, dass der Gestaltungsansatz vom viertürigen CLS weiterentwickelt wurde. Die CL-Klasse (Compact Limousine) – auch kleine S-Klasse genannt – ist eine Coupé-Serie der oberen Mittelklasse. Modelle dieses Typs werden voraussichtlich ab rund 100.000 Euro erhältlich sein.
Schon vor einem Jahr wurden erste Erlkönig-Sichtungen des neuen Spitzenklasse-Coupés aus Stuttgart gemeldet. Vor wenigen Monaten verdichteten sich die Anzeichen, dass man im Zeitplan liegt: Neue Erlkönig-Bilder tauchten aus Skandinavien auf, diesmal auch mit AMG-Varianten des CL. Angeblich soll das AMG-Spitzenmodell mit einem gewaltigen Drehmoment jenseits der 1000 Nm-Marke aufwarten. Und vor wenigen Tagen zeigte nach 90 Jahren Marktabstinenz die russische Automarke Russo Baltique beim Concorso d’Eleganza am Comer See ein neues Modell, den Impresario, der auf der Basis des Mercedes CL 65 AMG gebaut werden soll.
Ein Stau im Berliner Tiergarten hinderte den Mercedes Erlkönig an der Flucht, FontShop-Schriftentwerfer Henning Krause schoss unsere Exklusivfotos.
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20 Jahre PAGE: leuchtende Sonderausgabe
15. Mai 2006, 10:35 Uhr
Die Sonderausgabe PAGE XXL ist nicht nur größer (247 x 342 mm) als das reguläre Heft: die Titelseite leuchtet im Dunkeln hellblau; bei Tageslicht zeigt sie sich grau in grau.
20 Jahre PAGE heißt auch 20 Jahre Computer-Publishing. Für mich persönlich heißt es darüber hinaus: Vor 20 Jahren begann mein ernsthaftes Berufsleben – als Gründungsredakteur von PAGE. Wie wir damals die erste Ausgabe mit den primitiven Mitteln des Desktop Publishings zusammengebastelt haben (tatsächlich war es der Beginn einer Medienrevolution), habe ich für die PAGE-XXL-Titelgeschichte aufgeschrieben. Ein Auszug:
Am darauf folgenden Tag definiert PAGE-Herausgeber Thomas Rehder unseren Anspruch: über Desktop Publishing schreiben und die neue Technik vorbildlich einsetzen. Und so soll PAGE die erste deutsche Zeitschrift werden, deren Seiten per Laserstrahl direkt auf Offset-Film geschrieben wurden – ohne die Abbildungen freilich, die unsere Druckerei manuell einfügen wird. Möglich ist dieser Arbeitsablauf durch eine Kooperation der Firmen Apple, Adobe und Linotype, die das Zusammenspiel von Rechner, Schriften und Satzgerät durch die Seitenbeschreibungssprache PostScript Wirklichkeit werden ließen. Der nächste PostScript-Satzdienstleister ist allerdings 100 Kilometer von Hamburg entfernt: das Kieler Unternehmen Krausdruck, wo ich nächste Woche höchstpersönlich die Diskette mit der ersten PAGE abgeben werde. Doch diese will erst mal gebaut werden.«
Wie das geschah, lesen Sie am besten in der PAGE XXL, die Beiträge von Neville Brody, David Lindermann, Olaf Czeschner, Erik Spiekermann, Matthias Schrader, Lo Breier, Ruedi Baur, Bruce Chizen, Michael Volkmer, Stefan Sagmeister, Mario Lombardo und vielen anderen enthält.
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Max Bill kontra Jan Tschichold
05. Mai 2006, 09:10 Uhr
Berliner Morgenpost in neuem Gewand
02. Mai 2006, 09:23 Uhr
Seit heute erscheint die 1898 gegründete Tageszeitung »Berliner Morgenpost« in neuem Design. Es wurde in den letzten 12 Monaten – gemeinsam mit den Lesern – vom Büro Kircher Burkhardt entwickelt. Die Überschriften sind jetzt in einer klug überarbeiteten Cheltenham gesetzt, die neue Grundschrift ist Century Schoolbook. Wer sich für das Redesign von Tageszeitungen interessiert, sollte die heutige Ausgabe der Berliner Morgenpost erwerben, die einen 8-seitigen Sonderteil »Die neue Morgenpost« enthält. Permalink
Neues Pfandlogo - hier im Download
01. Mai 2006, 11:19 Uhr
Pfandpflichtige Einweggetränkeverpackungen erkennt der Verbraucher am neuen Logo der Deutsche Pfandsystem GmbH (DPG). Das Leergut kann entweder am Automaten oder manuell bei einem Mitarbeiter im Verkauf zurückgegeben werden. Damit das Pfand ausgezahlt werden kann, muss sich die Verpackung in einem guten Zustand befinden. Sie darf weder stark beschädigt noch beschmutzt sein – auch hierfür gibt es Logos.
Die neuen Symbole und Logos für Pfand und Einweg gibt es auf dieser Internetseite der DPG. Und gleich hier im Fontblog (EPD-Dateien):
Nicht abreißen
Pet nicht zerdrücken
Nicht beschädigen
Dose nicht zerdrücken
DPG Rücknahmelogo Pantone,
DPG Rücknahmelogo vierfarbig
Permalink
Leseprobe »Anatomie der Buchstaben«
26. April 2006, 14:50 Uhr
Mit freundlicher Genehmigung des Verlag Hermann Schmidt Mainz: eine 18seitige Leseprobe der soeben erschienen Schriftentwerfer-Bibel »Anatomie der Buchstaben«.
Nachtrag: Wie es sich für einen Buchverlag aus Mainz gehört, wurde die deutsche Ausgabe von »Designing Type« (Originaltitel) vorzüglich ausgestattet:
- Leinen-Einband (mit Siebdruck)
- Schutzumschlag (teilweise geprägt und lackiert)
- Headlineschrift: LT Univers
- Textschrift: FF Quadraat
Aus zuverlässiger Quelle haben wir erfahren, dass die Autorin Karen Cheng aus diesem Grund die deutsche Ausgabe bei US-Wettbewerben einreichen wird (Graphis und TDC).
Zur Bestellung der vorzüglichen deutschen Ausgabe bei FontShop ...
Permalink
Das nächste große Buch-Ding
26. April 2006, 14:32 Uhr
»Wer bestellt das erste Exemplar?« fragt der FontShop-Kollege und Buchexperte Hans van Neutegem
Gerade bei FontShop angekommen und damit sofort lieferbar: Anatomie der Buchstaben. Basiswissen für Schriftgestalter (Originaltitel: Designing Type) von Karen Cheng, übersetzt von Henning Krause (Formgebung; Corporate Font), Verlag Hermann Schmidt Mainz, 232 Seiten, 68,– €
Unseres Wissens nach das erste Buch, das versucht, die Kunst des digitalen Schriftentwerfens aus praktischer Sicht zu beleuchten.
Wir zitieren den Übersetzer und Verfasser zweier Kapitel, Henning Krause: »Als mir zufällig die ersten Manuskriptseiten der Originalausgabe in die Hände fielen, war mir sofort klar: Ich musste die deutsche Ausgabe schreiben. Von diesem Buch hatte ich selbst jahrelang geträumt. So ein Buch gab es bislang nicht. Nun hatten mir Karen Cheng und ihre wissenschaftlichen Mitarbeiter die Suche nach aussagekräftigen Beispielen bereits abgenommen.
Die Übersetzung dieses Buches geriet zu einer Reise durch die Feinheiten des typografischen Jargons. Unsere Fachsprache ist weit weniger verbindlich, als man erwarten könnte und als es aus wissenschaftlicher Sicht wünschenswert wäre. So heißen die weithin Antiqua genannten Schriften in diesem Buch Serifenschriften, weil Antiqua tatsächlich den Abgrenzungsbegriff zu den gebrochenen sowie den Schreibschriften darstellt. So betrachtet verwenden wir heute fast nur noch Antiqua. Auch wird der eine oder andere Leser eine lieb gewonnene Bezeichnung für einen Buchstabenteil vermissen – zum Beispiel das Wort Endstrich für den kleinen Bogen am Fuß eines kleinen a. Das Wort Endstrich ist jedoch lediglich ein Synonym für Serife. Für die Zwecke dieses Buches wäre eine solche Wortwahl zu ungenau gewesen. So entstand nebenbei eine kleine Typonymie.« Permalink
Zur Bestellung ... Leseprobe (PDF, 18 Seiten 500 K) ...
Die Siegerschriften des TDC 2006 Wettbewerbs
25. April 2006, 21:33 Uhr
Fußball WM 2010: die ersten Logos
12. April 2006, 11:25 Uhr
Ein öffentlicher Tod
12. April 2006, 10:09 Uhr
Zwei Briefe aus Neukölln lesen!
10. April 2006, 13:31 Uhr
Diese beiden Briefe aus Neukölln verdienen Beachtung.
Sie leisten einen Beitrag zur Versachlichung der
Diskussion, ganz im Gegensatz zu manchem
Politiker-Wort und vielen Medien:
Der Schockwellenreiter Jörg Kantel auf Zeit.de: Liebesbrief an Neukölln.
Der Weblogger Arne Gangrad (Axonas): Ein Brief aus Neukölln.
Der Schockwellenreiter Jörg Kantel auf Zeit.de: Liebesbrief an Neukölln.
Der Weblogger Arne Gangrad (Axonas): Ein Brief aus Neukölln.
FSI: Praktikumstelle ist noch frei
10. April 2006, 12:29 Uhr
Praktikum bei FSI FontShop International
07. April 2006, 15:38 Uhr
FSI FontShop International, einer der renommiertesten
Schrifthersteller (FontFont) und Herausgeber
lizenzfreier Bilder (ƒStop) sucht für sein
Berliner Büro ab sofort eine/n
Praktikanten/in.
Deine Aufgaben:
• Unterstützung bei Bildproduktionen
• Bildbearbeitung
• Organisatorische Unterstützung in unserer Schriftenabteilung (Papierablage, Einscannen unserer Font Archivs)
• Recherchearbeiten in beiden Geschäftsbereichen
Das bietet FSI:
• Einblick in ein Unternehmen, das Royalty-free-Bilder und Schriften herausbringt
• Organisations- und Vorbereitungseinblick von Fotoshoots
• Nette Arbeitsumgebung
• Eine kleine Praktikantenvergütung
Anforderungen: Student/in im Foto/Grafik-Design-Bereich oder ein verwandtes Lehrfach, mit Erfahrungen mindestens aber mit großem Interesse an Fotografie und vielleicht auch an Typografie. Grundkenntnisse in Photoshop, Excel und Textbearbeitungsanwendungen. Idealerweise eine/n Vollzeitpraktikanten/in für 6 Monate.
Bei Interesse, schicke Deine Bewerbungsunterlagen an anita@fontfont.de
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Getty Images kauft Stockbyte
06. April 2006, 15:24 Uhr
Getty macht sein Versprechen wahr: Mehr lokalisierte
Fotos für lokale Märkte. Und Getty macht es auf seine
Art, indem es gleich den ganzen Laden aufkauft. Der
irische Anbieter Stockbyte begeisterte Getty mit
einem breit gefächerten Bildangebot, guten
Distributionskanälen und den Eigentum an allen
Bildrechten. In der Pressemitteilung von heute heißt
es: »Stockbyte brings to Getty Images a broad range
of versatile, wholly-owned content with global
appeal. The content is licensed under the well known
Stockbyte and Stockdisc brands through a worldwide
network of distributors, the largest of which is
Getty Images. ... The wholly-owned content will
provide Getty Images both greater flexibility and
higher margins.« Ach so: 135 Mio $ bar auf die
Kralle, war der Deal Getty wert. Permalink
Neu von House: Military-Schrift »United«
03. April 2006, 21:01 Uhr
United Sans Schriftmuster
United Serif Schriftmuster
United Italic Schriftmuster
United Einsatz-Beispiele
Permalink
12 Uhr mittags: ein Logo-Duell
30. März 2006, 11:21 Uhr
Pixelgraphix hat es wunderbar aufbereitet: das Duell zweier Designer, die unabhängig voneinander das Logo einer Online-Zeitung überarbeiten. And the winner is: Cameron Moll. Ich zitiere:
»Zwei der talentiertesten bloggenden Designer, Jason Santa Maria und Cameron Moll, geben einen Einblick in ihre aktuelle Arbeit zum Logodesign. Beide haben unabhängig voneinander an der Gestaltung des Logos für die online Version der National Gazette gearbeitet und berichten in In Progress: Logo Design (Jason Santa Maria) und In Progress: Logo Design (Cameron Moll) über den Werdegang und die gestalteten Grafiken. Das zu erstellende Logo steht von den Anforderungen und auch der Umsetzung her in krassen Gegensatz zu den Alpha, Beta und Web 2.0 Logos.« Permalink
US-Mode-Designer: Stoppt die Klauerei!
30. März 2006, 10:04 Uhr
Der Urheberrechtsschutz für Schriften und Musik
scheint weiter fortgeschritten als der für Mode.
Heute berichtet die New York
Times über den Missmut der Modeschöpfer und
zitiert den US-Designer Jeffrey Chow: »Anders
als bei Schriften und Songs: in der Mode gibt es
keine Grenzen!«.
Eine der beliebtesten Rubriken in der
US-Ausgabe von Marie Claire ist
»Splurge vs. Steal« überschrieben, frei übersetzt:
klauen statt bluten. Hier werden
Original-Designer-Schöpfungen billigen Kopien
gegenüber gestellt, zum Beispiel eine Handtasche von
Bottega Veneta für 1680 $ der Kopie von Urban
Outfitters für 48 $. »Ich wäre dem Magazin sehr
dankbar, wenn es diese Art Tendenzen nicht verstärken
würde.« war die Reaktion der Designerin Behnaz
Sarafpour, als sie ihren 1565 $ teuren
Seiden-Trenchcoat neben einem Klon für 159 $
entdeckte und ergänzte spöttisch: »Vielen Dank für
die nette Abbildung.«
Der NYT-Artikel hat mich nachdenklich gestimmt. Wir würden wir Schriftenfreunde reagieren, wenn neben einer Original-Frutiger ein billige Nachahmung angepriesen würde. Ich denke, mit Empörung, denn gerade die Benutzer von Schriften wissen aus eigener Erfahrung die schöpferische Leitung zu schätzen, die in einem Schriftentwurf steckt. Die amerikanischen Modemacher streben jetzt eine Gesetzesänderung an, die ihre Kreationen urheberrechtlich genauso schützt wie Schriften und Musik. Permalink
Der NYT-Artikel hat mich nachdenklich gestimmt. Wir würden wir Schriftenfreunde reagieren, wenn neben einer Original-Frutiger ein billige Nachahmung angepriesen würde. Ich denke, mit Empörung, denn gerade die Benutzer von Schriften wissen aus eigener Erfahrung die schöpferische Leitung zu schätzen, die in einem Schriftentwurf steckt. Die amerikanischen Modemacher streben jetzt eine Gesetzesänderung an, die ihre Kreationen urheberrechtlich genauso schützt wie Schriften und Musik. Permalink
Weitere Auszeichnung für Spiekermann
29. März 2006, 19:57 Uhr
»Am 22. April 2006 wird das Art Center College of Design in Pasadena/Kalifornien Erik Spiekermann für seine langjährigen Verdienste in der Designszene auszeichnen und ihm die Ehrenprofessur verleihen. ... 2004 wurde Spiekermann als erster nichtniederländischer Designer mit dem Gerrit Noordzij-Preis der Königlichen Akademie Den Haag ausgezeichnet.« FontShop gratuliert! Permalink
Harald Schmidt erklärt RSS ...
29. März 2006, 17:11 Uhr
... und führt es auf seiner Seite ein. Angeblich hat sich das so abgespielt. Schmidt kam von der CeBit und verkündete: »Hier ! Ich habe Euch ’was mitgebracht, auf das ihr auch selbst hättet kommen können! Errässässfiet! Sofort auf die Seite damit! Aber zack zack!« Harald-Schmidt-RSS-Feed abonnieren ... Permalink
ADC Berlin: Wochenende planen
22. März 2006, 17:48 Uhr
heute: 1. Jurytag ADC Wettbewerb 2006 Hangar2, Columbiadamm 4 - 6, Berlin-Tempelhof
23. März 2006 2. Jurytag ADC Wettbewerb 2006 Hanger2, Columbiadamm 4 - 6, Berlin-Tempelhof
24. März 2006, ab 14:00 Uhr Kreativkonferenz ADC Visions 2006 Columbiahalle, Columbiadamm 21, Berlin-Kreuzberg zur Kartenbestellung
24. März 2006, 14:00 - 20:00 Uhr 25./26. März 2006, 10:00 - 20:00 Uhr 27. März 2006, 10:00 - 18:00 Uhr ADC Ausstellung Hangar2, Columbiadamm 4 - 6, Berlin-Tempelhof Karten gibt es direkt vor Ort an der Tageskasse.
Nach 2 Jahren wieder da: Talk in Germany
22. März 2006, 14:49 Uhr
Das bekannte Designforum Talk in Germany ist gestern,
nach 2 Jahren Pause, in neuer Form wieder
auferstanden. Im Jahre 2004 war Talk in Germany
mit über 3000 Mitgliedern ein sehr erfolgreiches
Forum rund ums Design. Permalink
Ausstellung FiFFteen in Antwerpen
17. März 2006, 12:34 Uhr
Morgen eröffnet die
15-Jahre-FontFont-Wanderausstellung »FiFFteen« in
Antwerpen ihre Pforten. Im letzten Jahr war sie in
Berlin zu sehen (Fontblog-Bericht, typografische Predigt,
»Sex, Type und Video«).
Zur Vernissage stellen Studenten der Sint-Lucas-Abschlußklasse, Antwerpen, die im Auftrag von FontShop Benelux gestaltete Publikation: »Another Useless Type Book« vor (Abbildung). Konzipiert wurde die bemerkenswerte Broschüre von der Arbeitsgruppe Students for Type (SFT). Es beleuchtet den Sinn und Unsinn sowie die Relevanz der Typografie in unserer gegenwärtigen Gesellschaft. SFT will auf diese Weise einen Beitrag zur aktuellen Debatte über die Bedeutung der Schrift in unserer Bild-Kultur liefern. Die Einleitung zu »Another Useless Type Book« steht hier als PDF zum Download bereit (holländischer Text). FiFFteen-Website. Permalink
Zur Vernissage stellen Studenten der Sint-Lucas-Abschlußklasse, Antwerpen, die im Auftrag von FontShop Benelux gestaltete Publikation: »Another Useless Type Book« vor (Abbildung). Konzipiert wurde die bemerkenswerte Broschüre von der Arbeitsgruppe Students for Type (SFT). Es beleuchtet den Sinn und Unsinn sowie die Relevanz der Typografie in unserer gegenwärtigen Gesellschaft. SFT will auf diese Weise einen Beitrag zur aktuellen Debatte über die Bedeutung der Schrift in unserer Bild-Kultur liefern. Die Einleitung zu »Another Useless Type Book« steht hier als PDF zum Download bereit (holländischer Text). FiFFteen-Website. Permalink
FH Mainz: Professur für Corporate Design
16. März 2006, 19:45 Uhr
Design von mindestens fünf Jahren außerhalb der Hochschule sind Voraussetzung. Die Ausschreibung als PDF. Permalink
FontExplorer X für Mac: 1.0-Version ist da
14. März 2006, 18:05 Uhr
Zeitung to go: kostenlose Welt kompakt
10. März 2006, 15:26 Uhr
Für den Nachrichtenhunger zwischendurch: Welt Kompakt jetzt als kostenloses ePaper. Meldungen und Meinungen, gestaltet im Stil einer gedruckten Tageszeitung. Downloadseite.
Druckfrisch: Fraktur mon Amour
07. März 2006, 08:44 Uhr
Gerade aus der Druckmaschine gekommen: das programmatische »Fraktur mon Amour«, die Liebeserklärung der jungen Berliner Autorin Judith Schalansky an die oft missverstandenen gebrochenen Schriften. Selten habe ich den Verleger Bertram Schmidt-Friderichs euphorischer erlebt als bei diesem Projekt. Schon vor Wochen schwärmte er vom Stoff und der Leistung der Autorin. Auch FontShop steuerte populäre Frakturschriften für die Produktion des 600 Seiten umfassenden Büchleins bei. Weitere Schriften stammen aus den Archiven von Dieter Steffmann, Linotype, Delbanco und Petra Heidorn.
Wer bei Frakturschriften an Wirtshausschilder und Zeitungsköpfe denkt, hat den jüngsten typografischen Revival-Trend verpasst: die Altstars feiern in Mode, Grafikdesign, Musik und der Club-Kommunikation ein fröhliches Comeback. Nike schreibt in Fraktur, sie ziert Designer-Shirts, Plakate, Szene-Flyer und nackte Haut. Und das, obwohl sie als »nicht lesbar« oder »Nazischrift« gebrandmarkt ist – letzteres gänzlich unberechtigt, und vielleicht trägt der neue Trend endlich dazu bei, dieses Vorurteil aus der Welt zu schaffen.
Sobald das Buch lieferbar ist: mehr dazu im Fontblog. Permalink
Goya insolvent
03. März 2006, 16:24 Uhr
Ich muss mal den Hauptstadtblog zitieren, der
hat das so schön zusammengefasst: »Das Goya hat
beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz
angemeldet. Der Betrieb wird weitergehen. Erst
gestern war der
Vorstand entmachtet
worden und
Don Alphonso hat bereits
einen Besuch in Berlin angekündigt. Er ist wohl an
den Kronleuchtern interessiert, aber die werden
für den Betrieb noch benötigt.« Hiermit melde ich
mein Interesse für das Schriftmuster an der Fassade
an. Permalink
Neues Raiffeisen-Logo von MetaDesign Zürich
02. März 2006, 16:20 Uhr
Wie W&V meldet, hat MetaDesign in Zürich ein neues Corporate Design für die Schweizer Raiffeisenbanken entworfen. Die Entscheidung fiel bereits 2004 nach einem Wettbewerb. Ziel des frischen Auftritts sei es, die neuen Werte, für die Raiffeisen stehe, in einer zeitgemäßen Weise auszudrücken. Ähren und Farbstreifen sind auf dem neuen Logo (rechts) verschwunden. Geblieben ist der Name des Gründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 - 1888). Permalink
Nachtrag Encore, Geschichte der DIN-Schrift
02. März 2006, 10:33 Uhr
Das (wirklich vorzügliche) Encore Magazin Nº 18 mit der 5.
und letzten Folge der Reportage über die
DIN-Schrift ist jetzt online. Die Redaktion
wünscht sich, dass soll ich noch mitteilen, von
den Lesern eine E-Mail mit der Angabe Eurer
Lieblingsschriften, -hersteller und -entwerfer
für ein geplantes Projekt. In dieser E-Mail dürfen dann auch Feedback
und Verbesserungsvorschläge stehen.
Neues zu Linotype./.Microsoft
02. März 2006, 09:15 Uhr
Bill Troop von Graphos schildert auf Typophile Hintergründe zum
Konflikt zwischen Linotype und Microsoft wegen
der angekündigten Systemschrift Segoe, die weltweit als Klon der
Frutiger Next gilt. Die
Süddeutsche Zeitung berichtete darüber. Wir finden
den Link zu einem EU-Copyright-Schiedsspruch aus
Alicante (PDF), der die
Nicht-Unterscheidbarkeit der beiden Schriften
bestätigt und die Registrierung der Segoe durch
Microsoft ablehnt. Wir erfahren auch, dass sich
Microsoft vor der Beauftragung von Segoe bei
Linotype nach einer Schriftlizenz erkundigte,
den Preis von 1 ¢ pro verkauftem
Betriebssystem jedoch nicht
akzeptierte. »Die Microsoft-Aktionäre werden
diese Ersparnis sicherlich begrüßen ...«
schreibt Troop mit bissigem Unterton und weist
auf den Betrug am Entwerfer hin.
Permalink
Die am besten gestalteten Tageszeitungen ...
21. Februar 2006, 11:45 Uhr
kommen aus London und Warschau. Die Society for News Design hat die
Gewinner ihres jährlichen Wettbewerbs
bekannt
gegeben. Ausgezeichnet wurden
The Guardian, (London, Auflage:
395.000) und
Rzeczpospolita
(Warschau, Auflage: 180.000).
The Guardian, aktuelle Titelseite Rzeczpospolita, aktuelle Titelseite
In der Hauptsektion gab es jedoch keine Goldmedaille, zum ersten Mal seit 25 Jahren. Unter den 1.128 Einreichungen wurden 50 Silbermedaillen und 7 besondere Erwähnungen vergeben. Die 10 Zeitungen mit den meisten Anerkennungen, in alphabetischer Reihenfolge: Boston Globe, El Mundo, Hartford Courant, Los Angeles Times, New York Times, Plain Dealer, Publico, San Jose Mercury News, South Florida Sun Sentinel and Toronto Star. Zur Pressemitteilung.
The Guardian, aktuelle Titelseite Rzeczpospolita, aktuelle Titelseite
In der Hauptsektion gab es jedoch keine Goldmedaille, zum ersten Mal seit 25 Jahren. Unter den 1.128 Einreichungen wurden 50 Silbermedaillen und 7 besondere Erwähnungen vergeben. Die 10 Zeitungen mit den meisten Anerkennungen, in alphabetischer Reihenfolge: Boston Globe, El Mundo, Hartford Courant, Los Angeles Times, New York Times, Plain Dealer, Publico, San Jose Mercury News, South Florida Sun Sentinel and Toronto Star. Zur Pressemitteilung.
Fifa rudert zurück
16. Februar 2006, 15:37 Uhr
Der Fifa-Mediendirektor Markus Siegler gesteht heute
im Horizont-Interview (Print-Ausgabe) ein, dass man
den Medien für die Verwendung der Fifa-Marken nicht
die gleichen Bedingungen stellen kann wie Sponsoren:
»... das war nicht ideal.« Gestern wurde bekannt,
dass deutsche Zeitungen mit eigenen
WM-Logos in die Berichterstattung gehen wollen.
Siegler dazu: »Eigenkreationen sind nicht in
unserem Sinn«.
Zeitungen setzen alternatives WM-Logo ein
15. Februar 2006, 16:13 Uhr
Die Fachzeitschrift W&V bietet das hier abgebildete Fan-Logo zum kostenlosen Download an. Wir hätten da noch eine passende Schrift anzubieten. Permalink
Durch die Blume: Trivia soll Fußballschrift sein
13. Februar 2006, 18:00 Uhr
Nick Blume widmet sich in seinem Weblog
Guillemets.de dem aktuellen
FontShop-Demo-Font Trivia.
Blume sieht Parallelen zur Kampagnen-Schrift für
die Fußball™ Weltmeisterschaft™
2006™. Möglicherweise empfinden Laien in
der Anmutung eine stilistische Verwandtschaft
... einem direkten Buchstabenvergleich hält die
These laut Herrn Blume nicht stand.
Eine Abbildung aus Nick Blumes Trivia-Rezension
Eine Abbildung aus Nick Blumes Trivia-Rezension
Drastisch: die Pressefotos des Jahres
13. Februar 2006, 10:52 Uhr
Man kann der Jury des World Press Photo Award
nicht vorwerfen, dass sie die Welt beschönigt: Ein
wesentlicher Schwerpunkt der prämierten Arbeiten
ist die Auseinandersetzung mit Armut, Krieg und
Gewalt. Doch manchmal überkommt einen das Gefühl,
der Wettbewerb sucht nach der Ästhetik im Elend?
Die Gewinner fast aller Kategorien stellen eine brutale Wirklichkeit dar, sogar in den Bereichen Sport, Portrait, Kultur und tägliches Leben. Den ersten Preis erhielt Finbarr O’Reilly von Reuters für das Bild einer hungernden Mutter mit ihrem Kind, aufgenommen in Tahoua, Niger.
Einige Kostproben aus der packenden Bildergalerie des World Press Photo Awards.
Prämierte Fotos: »Bild des Jahres« von Finbarr O’Reilly (CAN), »People in the News« (Sven Torfinn, NL), »Spot News« (Mohamed Azakir, Libanon), »Sports Action« (John G. Mabanglo, USA)
Prämierte Fotos: »Arts and Entertainment« (Shayne Robinson, Südafrika), »General News« (David Guttenfelder, USA), »Sports Features« (Henry Agudelo, Kolumbien), »Natur« (Massimo Mastrorillo, I)
Permalink
Die Gewinner fast aller Kategorien stellen eine brutale Wirklichkeit dar, sogar in den Bereichen Sport, Portrait, Kultur und tägliches Leben. Den ersten Preis erhielt Finbarr O’Reilly von Reuters für das Bild einer hungernden Mutter mit ihrem Kind, aufgenommen in Tahoua, Niger.
Einige Kostproben aus der packenden Bildergalerie des World Press Photo Awards.
Prämierte Fotos: »Bild des Jahres« von Finbarr O’Reilly (CAN), »People in the News« (Sven Torfinn, NL), »Spot News« (Mohamed Azakir, Libanon), »Sports Action« (John G. Mabanglo, USA)
Prämierte Fotos: »Arts and Entertainment« (Shayne Robinson, Südafrika), »General News« (David Guttenfelder, USA), »Sports Features« (Henry Agudelo, Kolumbien), »Natur« (Massimo Mastrorillo, I)
Permalink
Erste Siegerliste des Type Directors Club
10. Februar 2006, 12:02 Uhr
Der Type Directors Club New
York hat entschieden und kennt die
Gewinner seiner beiden Wettbewerbe TDC52 für
typografisch gestaltete Drucksachen und TDC2 2006
für neue Schriftentwürfe (siehe Aufruf). Die Namen hat
der TDC noch nicht veröffentlicht (die Sieger
werden gerade per Post informiert), wohl aber eine
Nationenwertung. Aus Deutschland wurden 43
Arbeiten und vier Schriften
ausgezeichnet.
Hier geht’s zur TDC-Siegerliste ...
Hier geht’s zur TDC-Siegerliste ...
Getty kauft iStockphoto
10. Februar 2006, 09:01 Uhr
About The Image
berichtet soeben: iStockphoto,
the world's most popular stock photography
website, has announced that it has been acquired
by Getty Images,
Inc,
the world’s largest stock photo company.
This acquisition gives Getty Images the leading
micropayment stock photo site with a proven
community-focused business model boasting millions
of loyal customers. This follows the recent announcement by
Jupiter Media to acquire 49.7% of Stock.xchng and
stock.xpert and further signifies that the
industry is evolving in
ways to serve the budget-conscience stock photo
user.
Jonathan Klein, Getty Images' co-founder and CEO, had this to say about the acquisition. "We have pioneered most of the important developments in the imagery industry in the last ten years. This time we want to help grow and champion the sort of revolutionary thinking iStockphoto represents as we lead the imagery business to the next stage of growth, serving all markets at every price point." Getty is planning to continue operating iStockphoto as a separate brand and Bruce Livingstone, iStockphoto founder, CEO and president, will remain at the helm of iStockphoto. Specific terms of the acquisition have not been disclosed. Click here for the original press release. Daryl Lang at PDN is reporting the purchase price of $50 Million.
Getty's decision to enter the micropayment stock business tells us that Getty has decided not to stand by while Jupiter Media builds an empire through acquisitions of every possible type of image-licensing business. A question arises, however, for Getty, who maintains a reputation for providing high-end (i.e., high-price) imagery to high-end clients.
Jonathan Klein, Getty Images' co-founder and CEO, had this to say about the acquisition. "We have pioneered most of the important developments in the imagery industry in the last ten years. This time we want to help grow and champion the sort of revolutionary thinking iStockphoto represents as we lead the imagery business to the next stage of growth, serving all markets at every price point." Getty is planning to continue operating iStockphoto as a separate brand and Bruce Livingstone, iStockphoto founder, CEO and president, will remain at the helm of iStockphoto. Specific terms of the acquisition have not been disclosed. Click here for the original press release. Daryl Lang at PDN is reporting the purchase price of $50 Million.
Getty's decision to enter the micropayment stock business tells us that Getty has decided not to stand by while Jupiter Media builds an empire through acquisitions of every possible type of image-licensing business. A question arises, however, for Getty, who maintains a reputation for providing high-end (i.e., high-price) imagery to high-end clients.
Bild schaltet »Ein Pixel für Kinder« ab
23. Januar 2006, 15:43 Uhr
Am 21.
November 2005 startete
klaute
Bild.T-Online die
Pixel-Verschiebe-Idee »Million Dollar
Homepage« des
britischen Studenten
Alex Tew und taufte
sie »Ein Pixel für Kinder«. Der Fontblog
berichtete und empörte
sich
darüber. Am 17. Dezember überwiesen die
Organisatoren im Rahmen der eigenen TV-Gala »Ein
Herz für Kinder« die bis dahin zusammengekratzten
50.000 Euro ... viel mehr dürfte danach nicht
zusammen gekommen sein. Die Seite
http://www.ein-pixel-fuer-kinder.de
wurde
nun, möglicherweise aus Scham, abgeschaltet.
Spiegel Online vor einem Monat über die Bild-Seite: »Die von Bild-T-Online im November aufgelegte Seite "Ein Pixel für Kinder" dümpelt bei gerade 4 Prozent vergebener Fläche vor sich hin.« Nebenbei haben die Hamburger noch weitere Trittbrettfahrer ausfindig gemacht.
Der britische Erfinder der Idee, der Anfang des Jahres seine 1 Million Dollar voll hatte, indem er einzelne Pixel auf seiner Webseite als Werbefläche verkaufte, wurde inzwischen das Opfer eines Verbrechens. Erpresser legten seine Seite mit einer verteilten Attacke lahm, weil er kein Lösegeld zahlen wollte.
Eingestellt, nachdem nur 6 Prozent der Pixelfläche verkauft wurde: Die Bild-Anzeigen-Verkaufsseite Ein Pixel für Kinder
Und wieder bestätigt sich ein kluges Wort von Karl Kraus: »Es genügt nicht nur, keine Idee zu haben ... man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.«
Siehe auch: Gar kein Pixel für Kinder (Sicherputzer.de)
Spiegel Online vor einem Monat über die Bild-Seite: »Die von Bild-T-Online im November aufgelegte Seite "Ein Pixel für Kinder" dümpelt bei gerade 4 Prozent vergebener Fläche vor sich hin.« Nebenbei haben die Hamburger noch weitere Trittbrettfahrer ausfindig gemacht.
Der britische Erfinder der Idee, der Anfang des Jahres seine 1 Million Dollar voll hatte, indem er einzelne Pixel auf seiner Webseite als Werbefläche verkaufte, wurde inzwischen das Opfer eines Verbrechens. Erpresser legten seine Seite mit einer verteilten Attacke lahm, weil er kein Lösegeld zahlen wollte.
Eingestellt, nachdem nur 6 Prozent der Pixelfläche verkauft wurde: Die Bild-Anzeigen-Verkaufsseite Ein Pixel für Kinder
Und wieder bestätigt sich ein kluges Wort von Karl Kraus: »Es genügt nicht nur, keine Idee zu haben ... man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.«
Siehe auch: Gar kein Pixel für Kinder (Sicherputzer.de)
Starbucks gewinnt Logo-Streit in China
04. Januar 2006, 11:50 Uhr
Laut
Presseberichten
hat die
US-Kaffeekette Starbucks einen zweijährigen
Urheberrechtsstreit in China gewonnen. Nach
Auffassung eines Gerichts in Shanghai habe die
chinesische Kaffeekette »Xingbake« die Marke der
Amerikaner verletzt, berichtete unter anderem die
Tageszeitung »China Daily«. Xingbake klingt auf
chinesisch wie Starbucks, zudem war das Logo dem
Emblem der US-Kette mit der grünen Meerjungfrau
sehr ähnlich.
In Schanghai sagte der vorsitzende Richter Lu Guoqiang, Starbucks habe das Recht auf seine Namen in Englisch und Chinesisch sowie auf die exklusive Nutzung des Firmendesigns. Die chinesische Kette Xingbake wurde vom Gericht zu Schadenersatz in Höhe von 500 000 Yuan (rund 52 000 Euro) verurteilt.
W&V kommentiert: »Markenrechtsverletzungen sind weit verbreitet in der Volksrepublik. Nach Ansicht von Starbucks hatte Xingbake – mit 38 Filialen in der Boommetropole Shanghai – Logo und Namen der Amerikaner kopiert. ›Xingbake‹ klänge im Chinesischen phonetisch ähnlich wie ›Starbucks‹. ... Das US-Unternehmen eröffnete 1999 seinen ersten Laden in China und hat mittlerweile rund 300 Filialen auf dem chinesischen Festland.«
Das Starbucks-Logo: Weltbekannt durch 10.000 Filialen auf 5 Kontinenten (Quelle: Starbucks China)
Xingbake-Filiale in Peking (Quelle: Beijing Night Owl)
Das am Strabucks-Logo angelehnte Xingbake-Logo (Quelle: QQ’s Ski Lodge)
In Schanghai sagte der vorsitzende Richter Lu Guoqiang, Starbucks habe das Recht auf seine Namen in Englisch und Chinesisch sowie auf die exklusive Nutzung des Firmendesigns. Die chinesische Kette Xingbake wurde vom Gericht zu Schadenersatz in Höhe von 500 000 Yuan (rund 52 000 Euro) verurteilt.
W&V kommentiert: »Markenrechtsverletzungen sind weit verbreitet in der Volksrepublik. Nach Ansicht von Starbucks hatte Xingbake – mit 38 Filialen in der Boommetropole Shanghai – Logo und Namen der Amerikaner kopiert. ›Xingbake‹ klänge im Chinesischen phonetisch ähnlich wie ›Starbucks‹. ... Das US-Unternehmen eröffnete 1999 seinen ersten Laden in China und hat mittlerweile rund 300 Filialen auf dem chinesischen Festland.«
Das Starbucks-Logo: Weltbekannt durch 10.000 Filialen auf 5 Kontinenten (Quelle: Starbucks China)
Xingbake-Filiale in Peking (Quelle: Beijing Night Owl)
Das am Strabucks-Logo angelehnte Xingbake-Logo (Quelle: QQ’s Ski Lodge)
Danke Google ...
04. Januar 2006, 10:30 Uhr
... dass
Du uns an den 197. Geburtstag von Louis Braille
erinnerst. Das hat mich wiederum daran erinnert, die
Google-Adwords-Anzeige für unsere Braille DIN um
weitere 12 Monate zu verlängern ... ich hatte Sie
auf das Jahr 2005 beschränkt. Habe mir dann auch
erlaubt, den Suchbegriff des Tages (louis braille
birthdate) unseren Keywords hinzuzufügen und das
Tagesbudget für heute um ein Vielfaches zu erhöhen
(nachdem die Anzeige binnen 60 Minuten bereits
6000 mal erschienen war).
Google-Aktionslogo zum Geburtstag von Lois Braille.
Mehr über die Braille DIN, entwickelt bei FontShop: Fontblog-Artikel vom 9. 11. 2005
Screen-Shot Google mit FontShop-AdWord-Anzeige
Google-Aktionslogo zum Geburtstag von Lois Braille.
Mehr über die Braille DIN, entwickelt bei FontShop: Fontblog-Artikel vom 9. 11. 2005
Screen-Shot Google mit FontShop-AdWord-Anzeige