In die Tonne
Lachnummer: Berliner SPD-Wahlplakate
10. August 2006, 12:49 Uhr
Am 17. September ist Landtagswahl in
Berlin. Klaus Wowereit (SPD) braucht
eigentlich nicht zu tun, um als Regierender
Bürgermeister im Amt zu bleiben: Die Umfragen
bescheinigen seiner Koalition sichere 40 % plus x.
Trotzdem plakatiert die SPD wie immer und wie alle
anderen Parteien auch, nämlich nervig, unausweichlich
und die Wähler für dumm verkaufend. Das zurückgelegte
Geld muss ja schließlich ausgegeben werden.
Die Großplakate der SPD entwickeln sich in der Hauptstadt zur Lachnummer. Auch mich regen sie zum Fantasieren an, wenn ich an ihnen vorbei rausche.
»Wenn ick meine BZ lese, will ick nüch jestört werdn, klar?«
»Dit is jenau mein Humor: Zeitung lesen und den Augenkontakt zur Kundschaft konsequent vermeiden.«
»Hätt’ ich nie gedacht, dass sich die Experimente für die Airbus-Statik zu ein Bruchteil der Kosten mit Fischer-Technik durchführen lassen. Das müssen wir dem Senator für Forschung natürlich nicht auf die Nase binden.«
»Weil mir der Baukasten gestern um die Ohren geflogen ist, muss ich jetzt diese dämliche Schutzbrille tragen.«
Dazu: Die Glosse Wahrheit und Wahlplakate in der Berliner Zeitung und eine Frage im Spreeblick.
»Da, ihr Lieben, liegt Rumänien ... und dort geht es den Kindern viel schlechter als bei und in Berlin.«
»Du, Tante Renate: Wie lange müssen wir in diesem Plattenbau mit den bunten Jalousien noch eingesperrt bleiben?«
»Ich hab’ mich auf der Fanmeile in Klinsi verliebt. Seitdem besucht er mich alle 14 Tage in meiner Dachgeschoss-Wohnung am Kollwitzplatz.«
»Als die Berliner Bank die Finanzierung unserer Eigentumswohnung übernahm, haben wir sofort unser Studium abgebrochen. Inzwischen leben wir ganz gut von den Mieteinnahmen unserer 7 Objekte.«
Die Großplakate der SPD entwickeln sich in der Hauptstadt zur Lachnummer. Auch mich regen sie zum Fantasieren an, wenn ich an ihnen vorbei rausche.
»Wenn ick meine BZ lese, will ick nüch jestört werdn, klar?«
»Dit is jenau mein Humor: Zeitung lesen und den Augenkontakt zur Kundschaft konsequent vermeiden.«
»Hätt’ ich nie gedacht, dass sich die Experimente für die Airbus-Statik zu ein Bruchteil der Kosten mit Fischer-Technik durchführen lassen. Das müssen wir dem Senator für Forschung natürlich nicht auf die Nase binden.«
»Weil mir der Baukasten gestern um die Ohren geflogen ist, muss ich jetzt diese dämliche Schutzbrille tragen.«
Dazu: Die Glosse Wahrheit und Wahlplakate in der Berliner Zeitung und eine Frage im Spreeblick.
»Da, ihr Lieben, liegt Rumänien ... und dort geht es den Kindern viel schlechter als bei und in Berlin.«
»Du, Tante Renate: Wie lange müssen wir in diesem Plattenbau mit den bunten Jalousien noch eingesperrt bleiben?«
»Ich hab’ mich auf der Fanmeile in Klinsi verliebt. Seitdem besucht er mich alle 14 Tage in meiner Dachgeschoss-Wohnung am Kollwitzplatz.«
»Als die Berliner Bank die Finanzierung unserer Eigentumswohnung übernahm, haben wir sofort unser Studium abgebrochen. Inzwischen leben wir ganz gut von den Mieteinnahmen unserer 7 Objekte.«
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Linke Erbsen- und Flaggenzähler
17. Juli 2006, 14:38 Uhr
Politik kann so ekelhaft sein ... Hilfe, Ich möchte wieder über Fußball schreiben.
Verglichen mit der provinziellen Aktion Nein-zum-Deutschlandhype bewegt sich die Debatte um Merkels Video-Podcast (und ihre Politik) geradezu auf höchstem Streitkultur-Niveau.
Am 19. Juni gaben die Junge Linke.PDS Sachsen und Julia Bonk (MdL) eine Pressemitteilung heraus, in der das »übermässige und im Moment an allen Ecken stattfindende Schwenken der deutschen Flagge heftig kritisiert wird«. Als Reaktion darauf schickte Peter Porsch, Vorsitzender der Linksfraktion im sächsichen Landtag eine Presseerklärung hinterher, in der er sich von Bonks Meinung distanzierte.
Nun macht die Junge Linke mit Aufklebern Jagd auf hedonistische Jugendliche, denen MP3-Player und Skateboard gefälligst wichtiger sein soll »als Deutschland« (gesetzt in FF Meta ... meine Augen sind zutiefst verletzt).
Wenn man die avisierte Zielgruppe mit dieser Bauernfängerei schon nicht erreicht, vielleicht gelingt es ja, die wenigen tausend verbliebenen Jungwähler im Land auch noch in die Politikverdrossenheit zu treiben.
Rote Karte für die WM-Trikot-Ziffern
28. Juni 2006, 11:52 Uhr
Man kann über vieles streiten auf der Fußball WM 2006 ... Brasiliens »Ballzauber«, Schiedsrichter-Entscheidungen, die Macht der Fifa ... in einem sind sich die Experten einig: Die Qualität der Trikot-Beschriftungen spottet jeder Beschreibung. Vor allem die Ziffern sind grausam (die brasilianischen mal ausgenommen).
Der holländische Schrift-Experte Sander Neijnens, er beschäftigt sich seit 2000 mit den Schriften auf Fußball-Trikots, schrieb mir: »Ich begreife nicht, dass Designern, die für Nike, Adidas oder Mannschaften wie Real Madrid, Inter Mailand und Chelsea gestalten, nichts besseres einfällt als Bauhaus gequetscht, Industria verzerrt oder martialische Rechteck-Konstruktionen.«
Ich glaube, dass Trikot-Designer nicht den blassesten Schimmer von Typografie haben. Sie betrachten Schrift und Ziffern als Dekoration, mit der man die freie Rückenfläche möglichst »kreativ« schmückt. Dass es auf Seiten der Stadion- und Fernsehzuschauer ein echtes Bedürfnis nach Lesbarkeit gibt, ignorieren sie genauso wie einige Mannschaften unser Bedürfnis nach gutem Fußball ignorieren.
Auch im Ausland beobachtet man die Schriften-Quälerei in den deutschen Stadien mit Unverständnis, zum Beispiel bei Typophile, wo ich auch die oben abgebildeten Trikots fand (Abbildung in groß).
Touristen-Verarsche-Design
27. Juni 2006, 10:13 Uhr
Ob Piccadilly Circus, Tivoli, Prinsengracht, Place de la Concorde, Spanische Treppe, Kudamm oder Ballermann: Diese bunten Handzettel für Touristen sind in ganz Europa gleich gestrickt. Ich frage mich, wie es zu diesem Gleichklang kommt, zu dieser Ramsch-Solidarität, die ganz sicher nicht von einer globalen Macht gelenkt wird. Möglicherweise hängt es mit der begrenzten Seriösität der beworbenen Einrichtungen zusammen. Sie haben meist mehr zu verbergen, als sie zeigen können. Dementsprechend nichts sagend sind die Werbezettel. Und die visuellen Methoden sind immer die gleichen:
• knallbunte Text-im-Bild-Gestaltung
• Schriften mit Schatten, Konturen und Verläufen
• sich selbst entlarvende Fotomontagen
• keine Details aus dem Innenleben des Etablissements
• übertriebene »Sensationssprache«
• Schweinebauch-Rabattangebot
Meist werden Jahrmarktnummern in festen Gebäuden angepriesen: Wachsfiguren, Spiegelkabinette, Horror-Ausstellungen, Tier-Idyllen, Zaubereien und Artistisches. Ich bin aus zwei Gründen immun gegen solche Anbahnungsversuche. Erstens verpuffen diese visuellen Schleimereien aufgrund meines Augenfilters, zweitens demaskieren sich die Werbenden – auch für das grafisch ungeschulte Auge – durch diese Türsteher-Baggerei: Wer Neukunden, das sind Touristen immer, bereits zu Beginn der Geschäftsanbahnung mit einem Preisnachlass lockt, hat etwas zu verbergen.
Was mir an Beckenbauer nicht gefällt:
23. Juni 2006, 23:20 Uhr
dass er sein Privatleben so lieblos zwischen dem Geschäftlichen abwickelt.
Beckenbauer hat geheiratet ...
Ansonsten verneige ich mich vor ihm. Es gibt keinen besseren Fußball-Manager.
Frisch, fromm, frei, unfertig: die Puma-Schrift
19. Juni 2006, 14:54 Uhr
Dalton Maag ist stolz auf seine Fußball-Trikot-Schrift (»Ein leuchtender Stern an der FIFA Weltmeisterschaft ...« hoppla), die man in Zusammenarbeit mit der Londoner Design-Agentur Gregory Bonner Hale für Puma entwickelt hat. Schrift- und Fußballfreunde in aller Welt fragen sich jedoch: Reichte der Etat nicht für Großbuchstaben? Ironischerweise liefert Dalton Maag den schlagenden Beweis dafür, wie wichtig diese für das Schreiben von Familiennamen sind.
Gericht: Verbote werben fürs Gegenteil
14. Juni 2006, 11:16 Uhr
Ein absurder juristischer Streit ist entbrannt: Es
geht um die Frage, ob man seine antifaschistische
Einstellung mit Abzeichen ausdrücken darf, auf denen
durchgestrichene, kaputte oder in den Mülleimer
gefallene Hakenkreuze zu sehen sind. Die grüne
Politikerin Claudia Roth hat sich deswegen selbst
angezeigt.
Wir sehen: Werbung für Nazis, fürs Rauchen und fürs Schneller-als-60-Fahren.
Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat den Betreiber des schwäbischen Versandhandels Nix-Gut, Jürgen Kamm, angeklagt. Dieses vertreibt unter anderem die in der Antifa-Szene beliebten, auch von Claudia Roth getragenen, Durchgestrichenes-Hakenkreuz-Buttons. Damit mache sich Kamm der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen schuldig, argumentieren die Ankläger.
Die Berliner Zeitung kommentiert: »Das Verfahren scheint absurd. Ein Hakenkreuz ist ein Hakenkreuz ist ein Hakenkreuz, sagen jedoch die Ankläger. Seine Verwendung und Verbreitung sei laut Strafgesetzbuch unabhängig davon verboten, ob der Täter dem Symbolgehalt der Rune zustimme oder nicht. Außerdem könne zum Beispiel ein Ausländer nicht immer erkennen, ob der Träger des Nazi-Symbols nun ein Gegner des Faschismus sei oder sein Anhänger. ... . Eine großflächige Verbreitung könnte die Rune aber wieder salonfähig machen, fürchten die Juristen.«
Dieser Streit bekommt durch Claudia Roths Selbstanzeige neuen Schub, genau an dem Tag, als die EU der deutschen Zigaretten-Industrie das werben in Zeitungen und Zeitschriften verbietet. Das Stuttgarter Urteil könnte den Zigarettenkonsum neu beflügeln, denn analog zum Hakenkreuz wird jedes Rauchen-Verboten-Schild automatisch zur Werbung fürs Rauchen. Also dürfen keine Rauchen-Verboten-Schilder mehr aufgehängt werden, womit umgehend Restaurants, öffentliche Räume und Arbeitsplätze wieder zu Raucherzonen würden.
Was das Urteil für den Straßenverkehr bedeutet, wagen wir gar nicht zu prognostizieren.
Wir sehen: Werbung für Nazis, fürs Rauchen und fürs Schneller-als-60-Fahren.
Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat den Betreiber des schwäbischen Versandhandels Nix-Gut, Jürgen Kamm, angeklagt. Dieses vertreibt unter anderem die in der Antifa-Szene beliebten, auch von Claudia Roth getragenen, Durchgestrichenes-Hakenkreuz-Buttons. Damit mache sich Kamm der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen schuldig, argumentieren die Ankläger.
Die Berliner Zeitung kommentiert: »Das Verfahren scheint absurd. Ein Hakenkreuz ist ein Hakenkreuz ist ein Hakenkreuz, sagen jedoch die Ankläger. Seine Verwendung und Verbreitung sei laut Strafgesetzbuch unabhängig davon verboten, ob der Täter dem Symbolgehalt der Rune zustimme oder nicht. Außerdem könne zum Beispiel ein Ausländer nicht immer erkennen, ob der Träger des Nazi-Symbols nun ein Gegner des Faschismus sei oder sein Anhänger. ... . Eine großflächige Verbreitung könnte die Rune aber wieder salonfähig machen, fürchten die Juristen.«
Dieser Streit bekommt durch Claudia Roths Selbstanzeige neuen Schub, genau an dem Tag, als die EU der deutschen Zigaretten-Industrie das werben in Zeitungen und Zeitschriften verbietet. Das Stuttgarter Urteil könnte den Zigarettenkonsum neu beflügeln, denn analog zum Hakenkreuz wird jedes Rauchen-Verboten-Schild automatisch zur Werbung fürs Rauchen. Also dürfen keine Rauchen-Verboten-Schilder mehr aufgehängt werden, womit umgehend Restaurants, öffentliche Räume und Arbeitsplätze wieder zu Raucherzonen würden.
Was das Urteil für den Straßenverkehr bedeutet, wagen wir gar nicht zu prognostizieren.
Marken-Hygiene: Telekom-freies Zuhause
08. Juni 2006, 21:12 Uhr
Das Werbegewitter der Deutschen Telekom nervt
seit Jahren. In Radio, Fernsehen und Print gebärden
sich die vier Marken des »rosa Riesen« – T-Com,
T-Mobile, T-Online und T-Services – als
omnipräsente Platzhirsche. Bald werden die 18
Mannschaften der Fußball-Bundesliga nach den fünf
Tönen der Telekom tanzen, denn ab 2007 spielen sie in
der »T-Com-Bundesliga«. Bevor mich
der Bonner Konzern in den Verfolgungswahn
treibt, verwandle ich meine heimischen vier
Wände in eine Telekom-freie Zone. Ab August
werden meine Rechnungen für ISDN und Handy ein
neues Logo tragen.
Nicht genug, dass ein einziges Unternehmen die
Druckfarbe Magenta für sein Kommunikation alleine
beanspruchen darf ... und den Buchstaben T ... und
Millionen von Menschen akustisch und visuell belärmt.
Nun ist die Telekom Hauptsponsor der
Fußball-Bundesliga und wird diese voraussichtlich ab
2007 in »T-Com-Bundesliga« umtaufen. Sollte man
konsequenter weise nicht gleich das Wort Fußball
durch T-Com-Ball ersetzen?
Viele Sportsfreunde sind genervt und fragen sich, wohin dieses Großkotz-Sponsoring führen soll. Vermutlich ins Abseits. Wäre ich ein großer Unternehmensberater mit großen Kunden, würde ich diesen das Rückkehr-Sponsoring empfehlen. Das funktioniert wie die werbefreie Sat.1-Filmnacht, sponsert by Kulmbacher. Ein langfristiger Werbevertrag macht dann aus der AOL-Arena wieder das »Volksparkstadion«, wofür das dahinter stehende Unternehmen die geballte Liebe von Millionen potentieller Kunden gewinnt. No-Logo-Download.
Viele Sportsfreunde sind genervt und fragen sich, wohin dieses Großkotz-Sponsoring führen soll. Vermutlich ins Abseits. Wäre ich ein großer Unternehmensberater mit großen Kunden, würde ich diesen das Rückkehr-Sponsoring empfehlen. Das funktioniert wie die werbefreie Sat.1-Filmnacht, sponsert by Kulmbacher. Ein langfristiger Werbevertrag macht dann aus der AOL-Arena wieder das »Volksparkstadion«, wofür das dahinter stehende Unternehmen die geballte Liebe von Millionen potentieller Kunden gewinnt. No-Logo-Download.
Geiz macht dumm
10. April 2006, 12:13 Uhr
Heute im Saturn-Prospekt: Trekstor-Billig-MP3-Player,
von einem Mannheimer Juwelier mit Goldgehäuse und
Diamanten aufgemotzt, für nur 17.999 € statt
19.999€.
(Ohne Worte) Permalink
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Berliner Designer: noch ein Verband
31. März 2006, 13:31 Uhr
Verbände werden benötigt, wenn man sich verletzt hat
oder mit dem täglichen Job nicht mehr weiter kommt.
Warum noch ein Designverband, wo es doch schon genug
davon gibt ... mehr kränkelnde als gesunde? »Create
Berlin ist eine Initiative von Personen, Unternehmen,
Einrichtungen und Agenturen aus der Berliner
Designlandschaft. ... Create Berlin steht nicht nur
für Networking und Förderung der Branche sondern
bricht eine Lanze für Berlin auf nationaler und
internationaler Ebene. Die Vielfalt und der
Facettenreichtum der Berliner Designszene sollen über
den Motor und das Sprachrohr von Create Berlin mehr
Kraft und Gehör bekommen.« heißt es in der
Pressemitteilung von Create Berlin. Damit nicht
genug: ein Logo soll Design made in Berlin
kennzeichnen, denn „ein national und
international kommuniziertes Qualitätssiegel
fördert die Professionalität Berliner Designs
und gebührt den professionellen Berliner
Designern.«
Ich wusste gar nicht, dass es um das Selbstbewusstsein der Berliner Designer so schlecht bestellt ist. Ich stelle mir gerade vor, wie ich in einem Möbelladen stehe und mich zwischen drei Sesseln entscheiden müsste: der eine mit Lederbezug, schwarz und von Vitra, der andere von ligne roset (Alcantara, orange) und der dritte mit dem Etikett »Designed in Berlin«. Ähem ... wir sind uns doch einig, welcher sofort rausfliegen würde, oder?
Berliner Designer: macht gute Arbeit, dann kommen Ruhm und Ehre ganz von allein! Permalink
Ich wusste gar nicht, dass es um das Selbstbewusstsein der Berliner Designer so schlecht bestellt ist. Ich stelle mir gerade vor, wie ich in einem Möbelladen stehe und mich zwischen drei Sesseln entscheiden müsste: der eine mit Lederbezug, schwarz und von Vitra, der andere von ligne roset (Alcantara, orange) und der dritte mit dem Etikett »Designed in Berlin«. Ähem ... wir sind uns doch einig, welcher sofort rausfliegen würde, oder?
Berliner Designer: macht gute Arbeit, dann kommen Ruhm und Ehre ganz von allein! Permalink
Sieht so das Logo eines Baukonzerns aus?
21. März 2006, 13:38 Uhr
In der Schweiz schon. Die aus den beiden
Konzernen Zschokke Bau AG und BatiGroup AG hervorgegangene
Fusionsmarke Implenia schmückt sich mit
einer unschuldigen Margerite. Implenia behauptet
von sich »... denkt und baut fürs Leben. Gern.«
Dem Logo nach zu urteilen sehnen sich die
Konzernführer nach einem anderen Job.
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Saustall: Das neue MS-Outlook-Window
20. Februar 2006, 10:42 Uhr
Michael Affronti, der Microsoft Outlook Program
Manager, hat in seinem Blog einen Screenshot
der geplanten Outlook-12-Software
veröffentlicht. Kritiker glauben (verchromte Hölle), es sei das
Ergebnis eines internen Microsoft-Wettbewerbs
zur Frage, wie viele Buttons in ein einziges
Fenster passen. Die Strategie dahinter: »... any
app that has a lot of buttons must be
com-pli-cat-ed, and that must mean it’s
very advanced and hitech« (ein Kommentar).
Das ganze Desaster | Permalink
Das ganze Desaster | Permalink
Fifa schreibt ARD und ZDF »Fussball« vor
20. Februar 2006, 08:52 Uhr
Der Fußball-Weltverband Fifa zwingt ARD und ZDF zur
WM, die deutsche Rechtschreibung außer Kraft zu
setzen. Laut Focus müssen die beiden
TV-Anstalten das Wort Fußball
bei der schriftlichen Wiedergabe im Programm,
entgegen den deutschen Rechtschreibregeln, mit
Doppel-s schreiben. Die abweichende Schreibweise
»Fussball« sei in einem
Handbuch für die Sendeanstalten festgelegt.
Das ist doch abgekupfert
17. Februar 2006, 10:45 Uhr
Links: das stilprägende Album In the Court of the Crimson King der britischen Band King Crimson (1969), rechts: Out of myself von Benjamin Diamond (2005). Permalink
Nie eine Schrift wegen ihres Namens wählen
10. Januar 2006, 09:20 Uhr
»Ich
glaub’, ich bin im falschen Film« dachte sich
der kanadische Schriftexperte, Designer und
Hochschullehrer Matt Soar, als er auf der heimischen
Videoanlage die DVD Meet The Fockers
einlegte
(dt. Titel: Meine Frau, Ihre Schwiegereltern und
ich). Eine
Szene zu Filmbeginn zeigt angeblich die Halle des
Chicagoer Flughafen
O’Hare International
Airport, ist
jedoch leicht als Kulisse zu entlarven, weil sie mit
der alten Mac-Systemschrift »Chicago« beschriftet
wurde.
Nun weiß man ja, dass Drucksachen und Beschriftungen in Filmen meist frei interpretiert – wenn nicht sogar frei erfunden – sind. Niemand wird dem Regisseur Jay Roach vorwerfen, dass er die Szene, in der Ben Stiller mit seiner zukünftigen Braut zu deren Eltern fliegen, nicht am Original-Schauplatz drehen konnte, dem Flughafen O’Hare in Chicago:
Flughafenszene aus Meet The Fockers (Quelle: Matt Soar)
Dem Filmausstatter muss sich jedoch vorwerfen lassen, das Ersatzgebäude mit einer ziemlich unglaubwürdigen Schrifttype verziert haben zu lassen. Man sieht dem ungeschliffenen Schriftzug nicht nur seine Herstellungsweise an – die Postproduction –, die gewählte Schrift entlarvt die Arbeit darüber hinaus als unüberlegten Schnellschuss. Der Font heißt zwar Chicago (1983 von Susan Kare für die Beschriftung der Macintosh-Menüs entworfen), hat aber sonst keinen Bezug zur Metropole am Michigan-See. Matt Soar schreibt: »It’s design has absolutely nothing to do with the city of the same name. In fact, according to Kare herself, the set of fonts she designed for Apple ›were named after Philadelphia suburbs«, until management decided otherwise.«
Die Moral von der Geschicht’: Wähle nie eine Schrift wegen ihres Namens aus!
Nun weiß man ja, dass Drucksachen und Beschriftungen in Filmen meist frei interpretiert – wenn nicht sogar frei erfunden – sind. Niemand wird dem Regisseur Jay Roach vorwerfen, dass er die Szene, in der Ben Stiller mit seiner zukünftigen Braut zu deren Eltern fliegen, nicht am Original-Schauplatz drehen konnte, dem Flughafen O’Hare in Chicago:
Flughafenszene aus Meet The Fockers (Quelle: Matt Soar)
Dem Filmausstatter muss sich jedoch vorwerfen lassen, das Ersatzgebäude mit einer ziemlich unglaubwürdigen Schrifttype verziert haben zu lassen. Man sieht dem ungeschliffenen Schriftzug nicht nur seine Herstellungsweise an – die Postproduction –, die gewählte Schrift entlarvt die Arbeit darüber hinaus als unüberlegten Schnellschuss. Der Font heißt zwar Chicago (1983 von Susan Kare für die Beschriftung der Macintosh-Menüs entworfen), hat aber sonst keinen Bezug zur Metropole am Michigan-See. Matt Soar schreibt: »It’s design has absolutely nothing to do with the city of the same name. In fact, according to Kare herself, the set of fonts she designed for Apple ›were named after Philadelphia suburbs«, until management decided otherwise.«
Die Moral von der Geschicht’: Wähle nie eine Schrift wegen ihres Namens aus!
Pfui Spinne, Frau »Diplom Designer«
05. Januar 2006, 13:04 Uhr
Als ich
jüngst meine Tochter vom Gitarrenkurs an der
Zehlendorfer Nord-Schule abholte,
stieß ich dort auf einen großspurigen DIN-A4-Aushang:
»Express
yourselves, kids! ... In
diesem Kurs wirst du lernen, wie du deine eigenen
Publikationen herstellst und kreierst. ... dies ist
einfacher als du denkst! Wir brauchen nur Text,
Ideen, ein paar Grafiken und Microsoft Word, um
effektive, eyecatching Designs selbst herzustellen.«
Hilfe: Wer schützt unsere Kinder vor
Design-Scharlatanen?
Die Absenderin behauptet von sich ein »Diplom Designer« zu sein. Die Gestaltung des Papiers, auf dem dies geschrieben steht, widerspricht dieser Behauptung ... sprachlich und gestalterisch. Wer behauptet, Word sei ein Gestaltungsprogramm, der lügt oder weiß nicht was Gestaltung ist.
»Als Designer entwickle ich viele kreative Print-Produkte und Web-Sites in meiner eigenen Agentur. Als Mutter möchte ich, dass unsere Kinder den Computer als ihr eigenes Kreativpotential entdecken und lieben lernen.« Au weia, so viel gebündelte Kreativität auf einem Haufen ...
So geht das spaltenlang weiter: »Der Computer wird in naher Zukunft Schulhefte und Schulbücher gleichberechtigt ergänzen.« Hoffentlich nicht ersetzen. »Zudem werdet ihr einen großen Fortschritt in eurer Rechtschreibfähigkeit feststellen ...« Etwas durch die eingebaute Korrekturhilfe in Word? »Durch das Tippen werdet ihr entdecken, wie man schwierige Wörter schreibt.« Wahrscheinlich so schwierige wie diese: »Come and join us!« Wenn diese Drucksache den Beweis für den Nutzen von Computern liefern soll, müsste man umgehend alle Rechner an unseren Schulen wegschließen.
Liebe Leitung der Nord-Schule: Bitte lass diesen Kurs nie stattfinden!
Außenseiten eines Aushangs an der Zehlendorfer Nord-Schule, der für einen Schüler-Computer-Design-Kurs wirbt
Nur eins dürfte an diesem Flyer wahr sein: dass er mit Microsoft Word gestaltet wurde
Die Absenderin behauptet von sich ein »Diplom Designer« zu sein. Die Gestaltung des Papiers, auf dem dies geschrieben steht, widerspricht dieser Behauptung ... sprachlich und gestalterisch. Wer behauptet, Word sei ein Gestaltungsprogramm, der lügt oder weiß nicht was Gestaltung ist.
»Als Designer entwickle ich viele kreative Print-Produkte und Web-Sites in meiner eigenen Agentur. Als Mutter möchte ich, dass unsere Kinder den Computer als ihr eigenes Kreativpotential entdecken und lieben lernen.« Au weia, so viel gebündelte Kreativität auf einem Haufen ...
So geht das spaltenlang weiter: »Der Computer wird in naher Zukunft Schulhefte und Schulbücher gleichberechtigt ergänzen.« Hoffentlich nicht ersetzen. »Zudem werdet ihr einen großen Fortschritt in eurer Rechtschreibfähigkeit feststellen ...« Etwas durch die eingebaute Korrekturhilfe in Word? »Durch das Tippen werdet ihr entdecken, wie man schwierige Wörter schreibt.« Wahrscheinlich so schwierige wie diese: »Come and join us!« Wenn diese Drucksache den Beweis für den Nutzen von Computern liefern soll, müsste man umgehend alle Rechner an unseren Schulen wegschließen.
Liebe Leitung der Nord-Schule: Bitte lass diesen Kurs nie stattfinden!
Außenseiten eines Aushangs an der Zehlendorfer Nord-Schule, der für einen Schüler-Computer-Design-Kurs wirbt
Nur eins dürfte an diesem Flyer wahr sein: dass er mit Microsoft Word gestaltet wurde