DER SPIEGEL adelt Google Earth
15. Januar 2006, 11:47 Uhr | Reportage
Vergangene
Woche erschien Google Earth offiziell
als Mac-Version. Kaum
auf den SPIEGEL-Redaktionsrechnern gelandet, setzt
das Nachrichtenmagazin erste Abbildungen der
Software in einer Reportage ein. Zum Beispiel auf
den Seiten 26/27 der aktuellen
Titelgeschichte
»Die Agenten von Bagdad« (Heft
03/2006). Traditionelle Lieferanten, zum Beispiel die
auf Satellitenbilder spezialisierten Agenturen
Digitalglobe oder
Keyhole,
können darüber gar nicht verärgert sein, weil sie
bereits vor 4 Jahren von Google gekauft wurden.
Es ist schon erstaunlich, dass sich ein professionelles Nachrichtenmagazin – Kunde der exklusivsten Nachrichten- und Bildagenturen – auf einmal der gleichen Recherchemittel bedienen, die jedem privatem Computer-Nutzer zur Verfügung stehen. Dies sagt weniger etwas über die Qualität des Journalismus aus als vielmehr über die Zugangsmacht des gewöhnlichen Home-Surfers dank Internet und DSL. Und es sagt etwas über die Macht von Google: Vielleicht gibt es für Bildredakteure gar keine Alternativen mehr, falls sie mal eine Luftaufnahme brauchen.
Titelseite des aktuellen SPIEGEL (03/2006) und die Seite 26 der Titelgeschichte. Auf dieser zoomt sich das Nachrichtenmagazin per Google Earth (als Quelle genannt) in zwei Stufen zu einem von den USA zerbombten Grundstück im Zentrum Bagdads vor ...
... wobei auch der Spiegel weiß, dass sich die leicht angestaubten Satellitenbilder von Google Earth weniger für die aktuelle Dokumentation eignen als für Rückschauen, in diesem Fall eine Ereignis aus dem April 2003.
Die gleichen Bildausschnitte in meinem Google-Earth-Programmfenster: das Regierungsviertel von Bagdad ...
... und das von den USA bombardierte Gelände unweit der Ramadan-Street, auf das sich der Spiegel-Beitrag bezieht.
Es ist schon erstaunlich, dass sich ein professionelles Nachrichtenmagazin – Kunde der exklusivsten Nachrichten- und Bildagenturen – auf einmal der gleichen Recherchemittel bedienen, die jedem privatem Computer-Nutzer zur Verfügung stehen. Dies sagt weniger etwas über die Qualität des Journalismus aus als vielmehr über die Zugangsmacht des gewöhnlichen Home-Surfers dank Internet und DSL. Und es sagt etwas über die Macht von Google: Vielleicht gibt es für Bildredakteure gar keine Alternativen mehr, falls sie mal eine Luftaufnahme brauchen.
Titelseite des aktuellen SPIEGEL (03/2006) und die Seite 26 der Titelgeschichte. Auf dieser zoomt sich das Nachrichtenmagazin per Google Earth (als Quelle genannt) in zwei Stufen zu einem von den USA zerbombten Grundstück im Zentrum Bagdads vor ...
... wobei auch der Spiegel weiß, dass sich die leicht angestaubten Satellitenbilder von Google Earth weniger für die aktuelle Dokumentation eignen als für Rückschauen, in diesem Fall eine Ereignis aus dem April 2003.
Die gleichen Bildausschnitte in meinem Google-Earth-Programmfenster: das Regierungsviertel von Bagdad ...
... und das von den USA bombardierte Gelände unweit der Ramadan-Street, auf das sich der Spiegel-Beitrag bezieht.
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