DER SPIEGEL adelt Google Earth

Vergangene Woche erschien Google Earth offiziell als Mac-Version. Kaum auf den SPIEGEL-Redaktionsrechnern gelandet, setzt das Nachrichtenmagazin erste Abbildungen der Software in einer Reportage ein. Zum Beispiel auf den Seiten 26/27 der aktuellen Titelgeschichte »Die Agenten von Bagdad« (Heft 03/2006). Traditionelle Lieferanten, zum Beispiel die auf Satellitenbilder spezialisierten Agenturen Digitalglobe oder Keyhole, können darüber gar nicht verärgert sein, weil sie bereits vor 4 Jahren von Google gekauft wurden.

Es ist schon erstaunlich, dass sich ein professionelles Nachrichtenmagazin – Kunde der exklusivsten Nachrichten- und Bildagenturen – auf einmal der gleichen Recherchemittel bedienen, die jedem privatem Computer-Nutzer zur Verfügung stehen. Dies sagt weniger etwas über die Qualität des Journalismus aus als vielmehr über die Zugangsmacht des gewöhnlichen Home-Surfers dank Internet und DSL. Und es sagt etwas über die Macht von Google: Vielleicht gibt es für Bildredakteure gar keine Alternativen mehr, falls sie mal eine Luftaufnahme brauchen.

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Titelseite des aktuellen SPIEGEL (03/2006) und die Seite 26 der Titelgeschichte. Auf dieser zoomt sich das Nachrichtenmagazin per Google Earth (als Quelle genannt) in zwei Stufen zu einem von den USA zerbombten Grundstück im Zentrum Bagdads vor ...

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... wobei auch der Spiegel weiß, dass sich die leicht angestaubten Satellitenbilder von Google Earth weniger für die aktuelle Dokumentation eignen als für Rückschauen, in diesem Fall eine Ereignis aus dem April 2003.

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Die gleichen Bildausschnitte in meinem Google-Earth-Programmfenster: das Regierungsviertel von Bagdad ...

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... und das von den USA bombardierte Gelände unweit der Ramadan-Street, auf das sich der Spiegel-Beitrag bezieht.
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