Wenn zu viele in die Gestaltung reinquatschen
Ein köstlicher Film auf YouTube wird vielen Designern aus dem Herzen sprechen. Mailt diesen Link euren nervigsten Kunden.
Die Geschichte geht so: Wir nehmen an, es gäbe noch kein Stop-Schild für den Straßenverkehr. Eine der besten Agenturen im Land soll ein solches gestalten, mit Hilfe eines externen Kommunikationsdesigners. Es kommt zum Briefing, der ersten Präsentation … und dann folgen die endlosen Sonderwünsche aus der ersten Reihe Agenturseite , dem Management: research, usability-tests, Partner-Logos und so weiter. Das Ergebnis kann man erahnen … (via: Supertopic und Hoemmerich)
22 Kommentare
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<a href="http://www…">Link</a> <img src="http://bildadresse.jpg">
Daniel
genau das richtige für Freitag, zum Feierabend, nachdem man sich die halbe Woche mit merkbefreiten Kunden rumschlagen durfte :-D
Erinnert mich an das hier: http://www.whoneedsdesigners.com/
Christian
oder dies hier:
http://video.google.com/videoplay?docid=4313772690011721857
beide schonmal hier im fontblog gewesen, aber immer noch glanzstücke für auftraggeber, die fragen, ob das adressfeld auch in das umschlagfenster passen wird.
Simone
Das mit dem Adressfeld und dem Umschalgfenster ist keine so blöde Frage, mir ist das als Kunde mal passiert. Der Designer dachte, ich schicke Briefe nur ohne Fenster… Sähe doch auch hochwertiger aus… Es gibt aber trotzdem Regeln, wie ein Brief auszusehen hat…
Bernd
Hallo …
kann das sein das das Video schon nicht mehr online ist?
„We’re sorry, this video …“
Grüsse :(
Jürgen
Bei mir läuft es gerade …
Kannst auch mal diesen Link versuchen:
http://www.youtube.com/watch?v=kU9YeOQm3Y0
christoph_z
@ simone
war das der gleiche grafiker, der euch das schlecht gekernte »typeevents«-logo angedreht hat?
konnte ich mir jetzt nicht verkneifen :-)
Phillip
Mwahahaha, herrlich. Vor allem dieses vorzeitige »I think you’ve nailed it«-Geschleime vom Kunden und dann kommen doch noch tausend Anforderungen oder persönliche Geschmäcker mit in die Arbeit. Es ist so wahr.
Vroni
Über den Kunden lästern ist einfach.
Wenn man seien eigene Un-Rolle dabei sieht, tut da ganz schön weh das Lachen. N’est ce pas?
Stefan
…eigentlich tut das am Freitagnachmittag weh. Die Woche war schon schlimm genug. Warum muss das eigentlich fast immer so laufen?? Erholt Euch gut übers Wochenende – bevors dann wieder aufs neue heißt »I think you’ve nailed it«…
Vroni
Solution: You must nail the client.
Schönes WE!
fabian
Blöder Spot. Das Problem sind nicht die Kunden, die etwas fordern, sondern die Designer, die den Scheiss umsetzten.
Jan
Haha, das interessante ist, dass es sich auch umkehren lässt. Als ich den Clip zum ersten Mal gesehen habe (nur mit einem Auge), dacht ich zuerst, dass die 2/3 Leutchens zu einer Agentur gehören und der arme Mensch der Auftraggeber sei … Und das würde irgendwie auch passen (zumindest bei eingigen der „Major“ Agenturen) ;)
Vroni
„Das Problem sind nicht die Kunden, die etwas fordern, sondern die Designer, die den Scheiss umsetzten.“
Unterschreib ich voll.
Kundenbashing auf diesen Niveau hat für mich etwas Pubertäres („Kunde ist immer doof“)
Lustig war der Spot für mich schon. Aber anders lustig wohl als für die meisten.
James_got_Wood
Die Gestalter sind genau so wenig immer die doofen wie es die Kunden sind. Dieses SW-Denken hat für mich etwas pubertäres.
Im Endeffekt läuft es doch so: Der Kunde hat das Geld, der Grafiker braucht das Geld. Also beisst man entweder in den sauren Apfel oder man versucht den Kunden von etwas besserem zu überzeugen und sucht sich (wenns schlecht läuft) einen anderen Kunden (wenn man sich das denn leisten kann).
Wer hier jetzt ankommt mit: “Das Problem sind nicht die Kunden, die etwas fordern, sondern die Designer, die den Scheiss umsetzten.�? der heisst entweder Neville Brody oder Stefan Sagmeister oder er hat schlicht und ergreifend keine Ahnung.
Vroni
Oha.
Natürlich ist das Ding Henne-Ei, ein System. Klar.
Mein Einwurf war nicht als einseitiges sw-Denken von der anderen doofen, pubertären Seite gemünzt, sondern ein Versuch, klarzumachen, das Ding auch mal von der anderen Seite her zu sehen, statt zu lästern oer zu klagen (Branchenkrankheit). Dass man der Kopf rund ist, damit das Denken die Richtung hin und her ändern kann.
Mir war die Tendenz hier zu einseitig auf dem einen Level, thats all.
Das darf auch nicht nur ein Sagmeister sagen (sag-sag), sondern ein dahergelaufener „normaler“ Grafiker, das neme ich mir raus. Den unfairen Angriff mit keiner Ahnung habe ich überhört. Man kann den Kunden sehr wohl vor „Scheiß“ bewahren und zwar durch Beratung, auch wenn er es ist, der das Geld hat. Zigmal gemacht, und wer als Kunde da immer noch, tja… : Yes. No. Cancel. Entdecke die Möglichkeiten, aber man muss sich nicht bis zum geht nichtmehr zur Werbehure machen. Der Kunde ist Kunde, jaja, manchmal ein König (wenn er sich wie ein König benimmt), aber nicht Gott.
Jim Kopf
Gähn.
HD Schellnack
Das Problem ist die Balance. Früher gab es viele Kunden, die Design wollten und nur wenige Art Direktoren/Designer, die es drauf hatten. Also konnte ein Fleckhaus für ein Mördergeld sein Ding machen. Heute gibt es mehr Designer als Kunden – und keine Kriterien für Qualität, anhand derer die Kunden gutes und schlechtes Design unterscheiden und eine solide Partnerwahl treffen können.
Im Ergebnis glauben Kunden, dass Design etwas mit Geschmack zu tun hat und jeder, der mal bei Ikea ein Regal in Grün gekauft hat, auch berufen ist, Design zu machen – also auch die halb Marketingabteilung des Kunden selbst. Und im Ergebnis gibt es IMMER irgendwen, der die Kröte schluckt und den «Scheiß» auch umsetzt.
Insofern ist Design heute immer ein (manchmal dummer) Kompromiß, bei dem du versuchst, die Kunden zu besseren Dingen innerhalb eines immer zu tighten Budgets zu überreden und sie trotzdem nicht zu vergraulen. Das mag Stefan sicher (und wunderbarerweise) anders gehen, aber für die meisten von uns ist die Diskussion mit Kunden Alltag – und kann ja durchaus auch Spaß machen.
Ich glaube wichtig – und ein Qualitätskriterium – ist, nicht schon von vornherein aufzugeben und den Kunden totalen Middle-of-the-Road-Mist anzubieten. Das sollten wir den Werbern überlassen.
Vroni
@ HD Schellnack
Klar, ist so. Diskussion.
Das Zigarettenbürscherl im Spot: kein Pieps.
Sehr lustig das.
Christian Speelmanns
Man merkt den Unmut des Designers im Spot schon an so mancher Stelle, aber er nimmt die verblümt verpackten Anordnungen der Kunden auch sehr kritiklos an. Ob er es sich trauen sollte, mal etwas dagegen zu sagen? Er hat ja große Angst, den Auftrag zu verlieren, und es gibt – wie HD es sagt – auch genügend andere Leute, die den Auftrag dann ausführen würden. Da kann man sich nur etwas mehr Courage wünschen, um nicht irgendwann in eine arrogante Haltung zu verfallen.
Jörn
Als Angestellter ist es noch etwas schwieriger. Das Designerherz tut weh, aber Chef sieht die Kohle.
Oft möchte ich dem Kunden sagen „Ne, mach ich nicht“. Geht aber nicht immer.
Ab und zu muss man dann mit so Sachen kommen wie: „Würd ich nicht machen, auf Ihre Verantwortung“. Die Verantwortung übernimmt der Kunde komischerweise oft.
Es ist aber schon passiert, wenn ich die Chefetage hinter mir hatte, das ich klipp und klar gesagt hab das wir das nicht so machen (wie vom Kunden gewünscht). Einmal gings schief, zweimal hats gewirkt und das Ergebnis war letztendlich gut.
Am Beispiel des Stopschilds sieht man das dem Kunden oft der Überblick fehlt und er sehr gezoomt bei einem CD zum Beispiel Einzelprodukte betrachtet. Liegt wohl an der fehlenden Ausbildung sich das im Ganzen vorzudenken. Und Sachen schlecht zu gestalten, nur damit der Kunde sieht das es nicht aussieht find ich blöd.
Design hat zwar mit Geschmack zu tun, aber noch mehr mit Ausbildung, Talent und Erfahrung. Das haben die Kunden halt meistens nicht.
Chris Kojak
Schade, es ist nicht mehr verfügbar.
Jürgen
Ich habe eine weitere Version gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=xwqPYeTSYng&fmt=18