Warum Nichtlesen?

Seit Ende letzten Jahres erscheint hier im Fontblog – immer frei­tags, pünkt­lich um 13:30 Uhr – eine »Nichtlesen«-Geschichte. Wie man den Kommentaren entnehmen kann, haben wir mit dieser Kolumne für einige Irritation gesorgt. Besonders auffällig war dies bei der Nr. 8 vom 14. Januar. In den Kommentaren wurde zum Teil in verzwei­feltem Tonfall nach dem Sinn dieses »Berichts« und im beson­deren nach näheren Informationen zur Marke »Miezi’s Katzen Content – die Marke mit dem Idioten-Apostroph« gefragt, die sich mit wenigen Klicks als offen­sicht­lich nicht goog­lebar und anschei­nend gar nicht exis­tent erweist.

Deswegen möchte ich Euch, liebe Fontblog- und Nicht-Leser, kurz über die Nichtlesen-Geschichten aufklären. Vorab bitten wir um Entschuldigung, dass wir uns womög­lich einen Spaß auf Eure Kosten erlaubt haben. Der Sinn der Sache erschließt sich nämlich vorzugs­weise dann, wenn man beachtet, dass die Nichtlesen-Serie unter der Rubrik »Spaß« erscheint. Die Pointe: Was wir unter »Spaß« veröf­fent­li­chen, ist tatsäch­lich auch als Spaß gemeint!

Und jetzt zur Sache: Warum erscheint hier jeden Freitag eine Nichtlesen-Geschichte und was hat es damit auf sich? Vor rund einem Jahr habe ich – ausge­rechnet bei einer Lesung – einen Herrn Bukowski kennen­ge­lernt. Der Mann arbeitet als freier Texter/Konzeptioner in der Werbung und schreibt ansonsten unauf­ge­for­dert die »Lektüre für Nichtleser«. Warum tut er das? Wir zitieren: »Sie haben kaum Zeit, große Romane zu lesen. Ich habe keine Zeit welche zu schreiben. Daher hier die Lektüre für zwischen­durch, nebenbei und unter­wegs.« Und was ist das? Eine sati­ri­sche Publikation mit starkem Bezug zu Berlin, zu unserer beschwingten Medien-Moderne und natür­lich nicht zuletzt zur Werbung. Das ganze erscheint in Form von Mikrotexten, die man wie eben gesagt zwischen­durch und nebenbei goutieren kann; sei es unter­wegs in der U-Bahn, zwischen zwei Meetings oder sonstwo.

Hier im Fontblog meldet sich Herr Bukowski mit sati­ri­schen Schoten zu Wort, die in der Werbebranche ange­sie­delt sind. Wir finden, das ist ein wunder­bares Ventil, um zwischen­durch mal über die eigene Branche zu lachen, die sich im Alltag ja auch nicht immer als Ponyhof erweist. Das gefällt uns und, was sich aus den Kommentaren eben­falls heraus­lesen lässt, auch vielen Fontblog-Lesern. Natürlich wird der Humor von Michael Bukowski es auch weiterhin nicht allen Recht machen können. Ich möchte aber zumin­dest das Unverständnis über das Format aus dem Weg räumen. Daher noch einmal: Leute, es handelt sich um eine humo­ris­ti­sche Kolumne – entspannt Euch! Bis gleich, 13:30 Uhr …

Foto: Graziano Giuseppe für © Sodapix RF @ ZOOM


18 Kommentare

  1. seb.

    hey, es ist 12:39 – wo bleibt Herr Grabowski??? Es ist für mich kein Freitag ohne Neues aus dem Hause Auweier Unhold & Partner!

  2. thomas junold

    die sache mit der ironie ist wohl doch nicht so durch­wachsen in unserer branche ;)

  3. seb.

    verstehe ich nicht … seit ich die Nichtlesen-Geschichten lese, musste ich mir unbe­dingt auch einen Kunden™ zulegen – Grabowski hat mir die Augen geöffnet!

  4. Lars

    made my day!

  5. Yeti

    Ironie und Witz, Satire… JA BITTE!
    Kabarett – von mir aus! 

    Aber dies hier ist platt, aber dabei nichtmal so „schmun­zel­fak­to­risch“ wie Mario Barth und andere unsäg­liche Charactere.
    Ich fänds super wenn der Kategorietitel bedeuten würde:
    Wo „Spaß“ drauf­steht ist auch Spaß drin…

    Ich find es nicht lustig, nicht ironisch… Eventuell gehts in unserer Agentur auch einfach nur jeden Tag, neben all dem Stress und Aufregern, auch verdammt lustig zu; so dass dieses Geplätscher von Nichtlesen einfach absäuft?

    Aber ich geb die Chance nicht auf, die Anfangstexte hatten Potenz-ial…

  6. Yeti

    Excusez-moi, die Edit-Funktion wollte im Opera nicht, nun schiebe ich hier kurz nach:

    Warum muss man eigent­lich einen langen Blogeintrag setzen, der Spaß erklären soll, bzw. wie die besagten Einträge gemeint sind: „lustig“?

    Humor zündet oder implo­diert, dieser hier tut letz­teres, nimmt dabei jedoch Platz weg. Immerhin eine Leistung.

    Ich entschul­dige mich beinahe für meine harschen Worte, jedoch:
    Mich freut es, dass Herr Bukowksi ein Freund des Fontbloggers geworden ist, jedoch sollte man Freunden ruhig ihren eigenen Platz lassen, wer will schon andau­ernd den Kumpel auf der eigenen Couch haben?

  7. Nichtleser

    Ach lasst die Texte. Das reicht irgendwie nicht. Nimmt nur unnötig Zeit weg und verwirrt die Leute. Stellt lieber ’n lustigen Werbespot rein, wenn der Spaßfaktor fehlen sollte und ihr bran­chen­spe­zi­fisch ran gehen wollt. Vielleicht so etwas hier?: http://​www​.youtube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​p​d​X​3​R​I​k​d​Qz8

    Die Nichtlesen-Texte sind wirk­lich nur zum Nichtlesen geeignet. Sorry. Jedenfalls diese hier. Außerdem ist nicht jeder auf Berliner Humor geeicht. Ich behaupte mal die Überzahl ; )

    Trotzdem: schönes Wochenende!

  8. Michael Bukowski

    @ Nichtleser Siehe auch Kommentar 1 bis 4.

  9. Nichtleser

    @ MB
    Alles Berliner ; )

  10. Nichtleser

    siehe auch 5 – 7 …

  11. Bukowski

    @Nichtleser Ich bitte Sie, die Kommentare von „Yeti“ sind hart an der Grenze zum Troll, wenn nicht schon drüber und dementspre­chend irrele­vant. Falls Sie den Begriff „Troll“ nicht kennen, siehe Wikipedia, Troll, Netzkultur.

  12. Yeti

    Ich troll mich ja schon… Oder nicht?
    Mir ging es darum, dass ein Blog, der für Infos zum Thema CD, Typo, Werbung im Allgemeinen steht über­mäßig viel „Werbung“ betreibt.

    Ich bin schon lange Leser des Blogs und auch seit einer Weile dabei wenns ums Thema Nichtlesen geht. Ich gestehe heute war ein Freitag und meine Ausdrucksweise „a weng drüber“.

    Vom Troll unter­scheidet mich jedoch etwas wie Begründung, Satzbau und GROSS und kleinschreibung.

    Ich würde es begrüßen, wenn ab und an ein Nichtlesen-Text hier erscheint, wie bereits erwähnt, was Anfangs dazu kam, war gut und hatte viel Potenzial. Leider sehe ich persön­lich dazu nichts mehr und man mag mir offen­lassen, meine Meinung zu sagen. Dazu können Sie gern den Begriff „Kommentar“ googeln. Diesen gab es bereits vor der Netzkultur. 

    Wer für die Öffentlichkeit schreibt (was man ja als freier Texter in Politik, Werbung etc) ja durchaus macht, der muss auch damit rechnen, dass Rezipienten zum Feedback neigen.

    Ich gestehe, mein Addendum zum ersten Eintrag war harsch. Jedoch beim Besuch des Blogs war mein gesamter Bildschirm gefüllt mit Nichtlesen.
    Dem Text und dann einer Erklärung zum Text. 

    Ich find es gut, wenn Sie hier auch mal veröf­fent­lich werden, aber wie wäre es mit einem eigenen Blog dazu? Und als Appetithappen immer ein Auszug aus Ihren Texten?
    Stattdessen darf ich 3 mal die „page down“-Taste bemühen. Das veraus­gabt mich nicht, aber passt für mich nicht zum Thema Fontblog, ganz alleine bin ich mit dieser Meinung auch nicht. Es ist Herrn Sieberts Blog und sein gutes Recht zu posten was er will – dies sehe ich ein und würde mich nun, am Ende dieses Textes nochmal für den rauen, ja fast scha­benden, Ton entschul­digen und verab­schiede mich hiermit in den guten Feierabend und diesen wünsche ich allen, die sich bis hierhin bemüht haben.

    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Leserschaft, beson­ders aber auch den Fontblog-Lesern, ein schönes Wochenende und heitere Stunden.
    Y.

  13. Jürgen Siebert

    Jedoch beim Besuch des Blogs war mein gesamter Bildschirm gefüllt mit Nichtlesen.

    So soll es sein und ist es beab­sichtig, ab Freitag, 13:30 … und bis ins Wochenende hinein.
    Und leider muss ich auch alle enttäu­schen, die darauf hoffen, das die Serie bald einge­stellt wird. Der Kooperationsvertrag mit Herrn Bukowski ist ein langfristiger.

  14. Yeti

    Schade drum, aber gut… Werde bei passender Gelegenheit mal wieder rein­schauen und freue mich dann Mo-Do auf inter­es­sante Themen und Beiträge und werde dann auch posten, ebenso gewünscht konstruktiv.
    Frohe Woche erstmal allen und Rein in die Arbeit…

  15. Simon Wehr

    Aber die Sache ist doch ganz einfach: Jeder Artikel hat eine Überschrift. Und Freitag Mittag steht: Nichtlesen. Ich befolge den Aufruf und alles ist gut.
    Ich finde es schön, dass Jürgen / Fontshop mit so viel Begeisterung diese Serie fördern. Mein Humor ist das nicht, aber das ist mein Pech, nicht Böswilligkeit seitens der Herren Bukowski / Siebert.

  16. Nichtleser

    @ Simon Wehr, (Jürgen Siebert und Michael Bukowski)

    Ja, so wie Du habe ich das bisher (wie der Name schon andeutet) auch immer gehand­habt. Manchmal habe ich sogar wider meinem Sinn für solchen Humor einen Joke beigetragen oder einfach auch mit »abgel­appt«, weil eben Freitag war. 

    Dass dieses Mal aber »Für das Gute und gegen das Böse« in so einem Kontext zu finden war und damit zumin­dest bei unge­nauem Hinsehen lächer­lich gemacht wurde, stimmte mich zuge­ge­bener maßen etwas verär­gert oder zumin­dest traurig. Ich unter­stelle Herrn Bukowski einfach mal, dass das so wieder gar nicht beab­sich­tigt war. Dennoch würde ich mir wie schon mehr­mals ange­spro­chen, dies­be­züg­lich mehr Fingerspitzengefühl seitens des Verfassers und Blog-Betreibers wünschen. Ich kenne auch Texte von Herrn Bukowski, die selbst mich zum Schmunzeln gebracht haben, wie beispiels­weise die Anektode mit dem Flummi im Springer-Verlag. Die tun keinem weh und sind trotzdem lustig. Vielleicht ist es dass, was sich neben mir auch andere zu wünschen scheinen.

    In diesem Sinne:

    PS.: Yeti ist sicher manchmal trollig, aber noch lange kein Troll! ; )

  17. Michael Bukowski

    @Yeti/14 Gute Idee mit Mo – Do. Ich würde Ihnen trotzdem empfehlen, noch die kommende Kolumne an diesem Freitag den 11.2. nicht nicht­zu­lesen. Lassen Sie sich überraschen!

  18. Mitleser

    Jedoch beim Besuch des Blogs war mein gesamter Bildschirm gefüllt mit Nichtlesen.

    So soll es sein und ist es beab­sichtig, ab Freitag, 13:30 … und bis ins Wochenende hinein.

    Deutschlandradio-Interview mit Erik Spiekermann
    Freitag, 11. Februar 2011 | 22:22 Uhr | Jürgen Siebert | Aktuell

    »… was inter­es­siert mich mein Geschwätz von gestern.«

    Hat mich sowieso gewun­dert, dass der Kram dem Erik die Show stehlen durfte. Aber jetzt kann man ihn ja sogar hören.

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