Soll das ein fairer Deal sein, brand eins?
Ich zitiere, aus der oben abgebildeten »Ausschreibung«:
»Erste Runde: Für eine Vorauswahl brauchen wir nichts weiter als ein Papier mit kurzen Antworten auf zwei Fragen: Warum wollen Sie für brand eins werben? Was ist – knapp skizziert – Ihre Idee?
Zweite Runde: Wir wählen fünf Ideen aus und laden zu einem Pitch, bei dem wir die Ausarbeitung der Idee mit jeweils 2000 Euro honorieren. Die Idee, die uns am meisten überzeugt, wird umgesetzt.
Das Honorar: brand eins wächst seit zehn Jahren kontinuierlich, ohne nennenswerten Marketingetat, in erster Linie durch Mundpropaganda. Diese Wachstumsraten sind die Basis – und wir honorieren nach Steigerungsraten. Wächst die Auflage, verdienen Sie; wenn nicht, nicht. Warum sollten Sie sich darauf einlassen? Weil es Spaß macht, für ein gutes Produkt zu werben. Weil Sie zeigen können, dass Ihre Werbung wirkt. Weil wir das sicher nicht verschweigen werden.«
In der Wirtschaft nennt man das Risikoabwälzung, und sie gehört nicht gerade zu den fairsten Methoden einer Zusammenarbeit. Zur Brand-Eins-Ausschreibung …
43 Kommentare
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<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
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drossmedia.com
War Meiré zu teurer oder hat er die Pitch-Oberaufsicht?
philipp
brand eins rechnet offensichtlich mit dem Ende seines Auflagenwachstums. Es fehlt noch die Klausel, dass bei sinkendem Absatz der Wettbewerbsteilnehmer (und warum nicht gleich seine Sippe) persönlich haftet. Warum? Weil es Spaß macht.
Sanddorn
Warum gehen die nicht gleich zu myHammer?
jamie oliver
Ziemlich sarkastische Marketing Sprache. Mag ich auch inhaltlich nicht. Aber so geschrieben noch viel weniger…
RS
Die Ausschreibung ist extrem vage und die Zuspitzung auf eine singuläre „Idee“, die umgesetzt wird, scheint sehr kurzfristig gedacht. Wieso ist nicht von einem Konzept die Rede? Ein so cleveres Wirtschaftsmagazin müsste über sinnvolle und nachhaltige Strategie doch Bescheid wissen.
Holland
ist mir egal. ICh habe sie mir nach jahrelangem Lesen endlich abonnniert.
Hans
Ich lese brand eins gerne. Diese Ausschreibung ist bizarr, aber ich finde nichts unfair daran beliebige Bedingungen für eine Ausschreibung zu setzen, bei der ja niemand mitmachen muß.
arti
@Hans
Findest Du Dumpinglöhne auch ok? Schließlich muss ja niemand dafür arbeiten.
Fragwürdige Einstellung IMHO.
inge
meine vage vermutung ist, dass brand eins eine sehr hohe leserfluktuation hat – da kann man kaum gegen anwerben. im prinzip steht ja auch immer das gleiche drin: alles wäre ganz furchtbar toll, wenn nur alle so klug, visionär und kreativ wären wie unsere leser und wir. markenjournalismus im negativen sinn eben.
mir haben die ersten 4 jahre gereicht – wenn ich jetzt wieder brand eins lesen will zupfe ich mir eine alte ausgabe aus dem regal.
Lucas von Gwinner
@inge:
Und warum liest Du dann Fontblog? Steht ja im Prinzip auch immer das selbe drin. Hier ’ne Schrift, da ’n Logo – und alles ist ganz furchtbar durchdesignt und typographisch. Wenn nur alle so ästhetik-affin und Gestaltungsversessen wären wie der Siebert und seine Leser, was wäre die Welt schön.
Genug der Häme.
Ich will nur sagen: brand eins grast einfach ein bestimmtes Themenfeld ab, genau wie der Fontblog auch. Und das ist halt das Gebiet der visionären, quergedachten und kreativen Ansätze in der Wirtschaft. Ob klug oder nicht ist dabei ja gar nicht gesagt. Aber ob mehr oder weniger Spationierug besser wäre, diskutiert man hier ja auch gern zum 237. Mal.
Moritz Profitlich
Das Angebot ist wie eine riskante Aktie: Hohes Risiko wird ausgeglichen mit hohem möglichen Gewinn. In Amerika arbeiten Anwälte nach dem Prinzip.
Kein unfaires Angebot, nur ungewohnt. Mit myhammer oder jovoto ist es nicht zu vergleichen.
André Friedrichs
Hallo,
habe den Beitrag mal bei http://www.facebook.com/brand.eins verlinkt.
nora
Hier gibts auch noch einen Beitrag: http://www.slanted.de/eintrag/werbung-fuer-brand-eins
mätt
Aktie..ein gutes bild. glückspiel für leute die damit nicht ihr täglich brot verdienen müssen.
sehen wir uns doch mal die ausschreibung genau an:
phase 1: vorleistung ohne geld + losverfahren
phase 2: 2000 euro für eine idee – wenn man sich gegen vier andere bewerber durchsetzt (also 400 Euro je idee), wobei hier unklar ist, was überhaupt gewollt ist. eine anzeigeidee?, plakatidee?, kampagnenidee…400 euro – mhh, das entspricht einem 2-4 stundensatz eines anwalts. in meinen augen ein sittenwidriges angebot – aber es wird noch an dreistigkeit zugelegt: erfolg an umsatzzahlen knüpfen. gut, klingt ja erstmal gar nicht schlimm mag man meinen. ick mach ne jute idee – da steigt dann och bestimmt der absatz. aber werbung schafft nur die aufmerksamkeit für ein produkt. letztlich muss das produkt überzeugen. brandeins ist sicher ein gutes magazin (selbst abo gehabt). aber bleibt das auch so? wie ist die aktuelle wirtschaftssituation? wie ist sie in 6 monaten, 1 jahr…es gibt eine menge faktoren, die verkaufszahlen beeinflussen. die qualität der geleisteten arbeit spiegelt sich somit meiner meinung nach nicht unmittelbar und ausschließlich in verkaufszahlen wieder. das bild der aktie passt daher sehr gut. hier versuchen tag für tag eine menge menschen die entwirklung vorauszusagen ohne selbst den hebel der dazu nötigen entscheidung in der hand zu halten.
da geh ich lieber zum hütchenspieler meines vertrauens.
Andreas
Es geht um jeweils 2000 Eus. Vergleicht man das mit den meisten Pitches, bei dem alle außer dem Gewinner in die Röhre schaun, ist das schon sehr fair. Ansonsten seh ich das im Prinzip wie 11. Allein, ohne Media-Etat wird jede noch so gute Idee zu Rohrkrepierer werden.
Christian | BDG
Der Wettbewerb sieht vor, dass zuerst eine Idee eingereicht wird, hier reicht auch schon ganz bescheiden eine Bleistiftskizze. Die Ausarbeitung käme dann in einem späteren Schritt und würde sogar anteilig honoriert.
Die Grundlegende Leistung eines Designers ist aber gerade nicht das Ausarbeiten und Aufhübschen, sondern die Idee. Der Designer soll hier mal eben gratis ein paar Ideen reinstreuen und wenn die gut sind, darf er die auch ausmalen. Kein überzeugendes Konzept.
Hinzu kommt, dass die Vergütung des Designers vom nachfolgenden Geschäftserfolg abhängt. Das wäre nachvollziehbar, wenn alle anderen Faktoren konstant blieben: Qualität der Berichte, Themenwahl etc. Dass diese Parameter schwanken, habe ich als langjähriger Abonnent vor Augen gehabt. Warum soll der Designer für etwas haften, auf das er keinen Einfluss hat?
Daniel
Gegenfrage: Wieso sollten mehr als fünf Prozent der Deutschen ein Sparten-Magazin wie brand eins kennen? Weil dann automatisch die Stammleserschaft wächst?
Brand eins hat irgendwo ein Problem; anstatt sich auf eine Beratung einzulassen, sucht man eine undefinierte Idee zur Aufmerksamkeitssteigerung. Humbug. Ich wette, in mindestens einer Ausgabe von brand eins findet sich ein Artikel, der ein solches Vorgehen kritisch hinterfragt.
claudia
„Weil es Spaß macht, für ein gutes Produkt zu werben“:
Das ist ja sooo 90er Jahre!
Iwo
Unternehmen definieren die Spielregeln bei Pitches, das ist nun Mal so. Witzig wäre nur, wenn aufgrund dieser Spielregeln keiner mitmacht. Aber leider passiert das nicht. Irgendeine Agentur ist immer dabei, in der Regel sogar die meisten.
Der brandeins-Pitch ist wie viele andere auch. „Wir haben kein Briefing, aber macht doch einfach Mal was Tolles.“ Das ist für mich vor allem traurig, weil ich von brandeins eine andere Qualität gewohnt bin. Schade!!
Tim
schade, brandeins hätte ich mehr stil zugetraut. „idee“ ist so weit gefasst, dass man nur verlieren kann. die risikoabwälzung „bezahlung für (werbe-)erfolg“ ist ebenfalls daneben, mit kreativität und arbeitskraft spielt man besser kein lotto.
HD Schellnack.
Was ich tatsächlich nicht verstehe, ist oben schon gefragt: Warum nicht einfach mit Mike Meiré die Sache machen? Ich weiß, das BE schon vorher die klassische Werbung woanders gemacht hat – aber die Zeitschrift ist aus dem Studio Meiré entscheidend (mit)geprägt und diese Handschrift sollte auch die Werbemaßnahmen auszeichnen, oder? Wäre die einfachste, naheliegendste und sicher auch beste Lösung. Alles andere klingt für mich irgendwie nach Print 2.0 ;-)… und in letzter Zeit gehen solche «viralen» Gimmicks gern mal nach hinten los.
bibo
Ich denke, die 2000 € sind erst mal ganz ok.
Ob das Ganze wirklich fair ist, stellt sich aber erst nach einer tatsächlich erfolgreichen Kampagne raus.
„Wächst die Auflage, verdienen Sie; wenn nicht, nicht.“
Ja super, aber was bedeutet denn „wachsende Auflage“? Nach welchen Zahlen wird die Auflage berechnet? Nach den schön gerechneten IVW-Zahlen oder nach internen, schlecht gerechneten Daten? Und dann gibt es ja auch noch diesen Passus:
„brand eins wächst seit zehn Jahren kontinuierlich, ohne nennenswerten Marketingetat, in erster Linie durch Mundpropaganda.“
Wird diese Wachstumsrate dann am Ende rausgerechnet, da diese ja so oder so dank „kontinuierlicher Mundpropaganda“ erreicht worden wäre? Risikoabwälzung an sich finde ich ok. Dann sollte aber auch bitte klar definiert sein, wie der potenzielle Gewinn aussieht. Pro neuem Abo 5€? 20€? 50€? Gegengerechnet mit alten, gekündigten Abos? Für die gekündigten Abos kann man ja wohl kaum eine Kampagne verantwortlich machen, oder?
Sehr unausgegoren das Ganze. Und riecht ein bisschen komisch.
André Friedrichs
Bei FB wurde ich gefragt: „Wie sollte den Eurer Meinung nach ein fairer Deal aussehen?“
Meine Meinung: Ein komplett erfolgsabhängiges Vergütungsmodell ist jedenfalls kein fairer Deal – denn dann müsste die Agentur ja auch ein Mitspracherecht am Produkt, Vertrieb etc. haben; schließlich hängt der Erfolg ja einigen Faktoren ab.
Denkbar ist ein fixer Sockelbetrag und ein variabler, erfolgsabhängiger Vergütungsanteil.
@HD Schellnack Meiré – ja, das sind aber keine richtigen Werber, sondern Designer.
André Friedrichs
@claudia
vielleicht nicht 90er – aber ziemlich cheesey.
Jum
Ich glaube nach wie vor, dass das ganze ein PR-Gag ist der auf die Pitch-Problematik hinweist – im nächsten Heft wird bestimmt aufgelöst und hergeleitet wie sich die Branche immer wieder kanibalisiert.
MeTRO
Ich finde die Idee unfair und genial zugleich: für läppische 2000 Euro übernehmen wir alle die Arbeit und kommentieren und posten, was das Zeug hält. Merken wir`s denn nicht? Wir sind die Idee! Clever gemacht.
inge
@lucas: das themenfeld von brand eins: sauspannend. und gut gemacht iss sie ja auch. das problem ist für mich eher, dass eben zu sehr in eine richtung geschrieben wird, die der marke brand eins entspricht. und da wird das magazin dann ein bisschen werbebroschüre für sich selbst. „lies es nicht wenn du es nicht magst“ ist mal ziemlich undifferenziert, denn es ging um hohe leserfluktuation = begrenztes auflagenpotenzial = problem für den pitchgewinner. weniger um befindlichkeiten. ist eine reine beobachtung im bekanntenkreis und nicht repräsentativ.
Jürgen Siebert
Sollte das alles ein Scherz/Experiment von Brand Eins sein, wäre das eine Erklärung, bei der mir ein Stein vom Herzen fiele. Leider sind uns hier im Fontblog viel zu viele ähnliche Fälle in Erinnerung, die sehr ernst gemeint waren. Fidius sei wachsam!
digital summit
ich denke JUM und Metro haben recht. ein brand eins’ler meinte heute 1:1 zu mir auf meine nachfrage nach dem pitch, „man möchte jetzt gar nicht für aufklärung sorgen“ ;-)
die gschicht bleibt spannend…
nora
„Sollte das alles ein Scherz/Experiment von Brand Eins sein …“
Nein, ist es leider nicht, die meinen das wirklich ernst: Siehe die Antwort die Johannes von Gabriele Fischer bekommen hat auf seine Mail. Er hat sie auf Slanted gepostet: http://www.slanted.de/eintrag/werbung-fuer-brand-eins#comment-16666
Jürgen Siebert
Danke an Nora und Johannes, jetzt wissen wir aus erster Hand, dass Brand Eins nicht gescherzt hat.
segelbrot
na da bin ich aber heilfroh, dass sie nicht ein 25jahresabo als pitch-honorar ausgelobt haben.
mätt
so n bissl verscherzen sie es sich grad mit ihrer zielgruppe.allein diese aussage: „…zwei Fragen gekommen, die ohne großen Aufwand zu beantworten sind.“
damit gibt brandeins offen zu, dass die kreative leistung nix wert sein kann. immerhin macht diese in ihren augen scheinbar keinen aufwand. und ich hatte bisher wirklich das gefühl, dass dort gute leute sitzen, die ihre zielgruppe verstehen. muss wohl eine andere zeitschrift gewesen sein. sehr enttäuschend.
Christian | BDG
Frau Fischer schreibt in ihrer Antwort auf Slanted, dass Sie erst überlegt haben, eine Pro-Bono-Kampagne zu nehmen, sich dann aber für einen Pitch entschieden haben. Sie halten ein Budget für Werbung nicht für nötig und wollen gleichzeitig zeigen, dass Werbung wirkt? Und die dankbaren Werber sollen feuchte Augen bekommen bei so viel Gnade, dass sie endlich einmal zeigen können, was man ohne großen Aufwand in zwei elementare Antworten konzeptionieren kann?
Ich denke gerade wirklich darüber nach, ob ich diese Zeitschrift noch im Abo brauche.
Sebastian Nagel
Ich hätte ja eine Idee. Aber ich sag’s nicht :P
HD Schellnack.
Interessant finde ich die Aussage, dass die Brand Eins noch keine Werbung gemacht habe – das habe ich anders in Erinnerung, ich weiß noch, dass ich mich wunderte, warum die Anzeigen nicht aus Meirés Büro stammten.
2000 Euro für einen relativ einfachen Pitch finde ich nicht viel, aber sicher mehr als man inzwischen auch bei größeren Etats noch bekommt – das sagt mehr über unsere Branche als über Brand Eins. Die Idee, nach Leistung und Erfolg entlohnt zu werden finde ich – entsprechendes Modell vorausgesetzt – nicht SO tragisch. Natürlich ziehen da auch andere Parameter (Artikel, Cover, Marktumstände und und und), aber wenn wir behaupten, dass «Design wirkt», warum sich dann nicht auch daran messen wollen? Damit hätte ich an sich gar kein Problem. Ist nicht viel anders als eine Art Lizenzmodell. Wobei man dann natürlich die Transparenz braucht, um den Erfolg neutral messbar zu machen – welche Parameter ziehen da, Auflage, Abos?
Kritisch ist die Verknüpfung von Pitch und Royalities. Wenn jemand zu mir kommt und sagt: Hey, kleine Kampa, wenig Geld, aber wenn es funktioniert, wirst du am Gewinn beteiligt… dann ist das völlig okay und durchaus auch eine Frage von gegenseitigem Vertrauen und Kooperation. Ein Pitch ist aber das genaue Gegenteil davon.
Wobei man sagen muss, ich kann mir sehhhhr gut vorstellen, das einige Agenturen gratis für BE arbeiten würden, iiirgendwomit müssen die Goldenen Nägel ja gemacht werden. Wobei die BE kein Pro-Bono-Kunde ist. Und die Reaktion, es lieber «OpenSource» machen zu wollen, ist im Grunde korrekt und schön – man müsste nur an den Bedingungen etwas drehen. Wobei ich fast nicht wüsste, wo konkret. Insgesamt ist das kein Wettbewerb, der mir die Finger jucken lässt, aber abschreckend schlimm finde ich es auch nicht – ich unterstelle einfach auch mal, das BE kein Budget hat, sich für ein paar Zehntausend eine Kampagne planen zu lassen.
Aber die große Aufregung über die Sache verstehe ich nicht. Ich kenne wirklich deutlich gruseligere Wettbewerbe/Ausschreibungen/Pitches.
ulla
ich wäre ja dafür, dass die brand eins komplett auf print on demand umsteigt, und somit die redakteure ebenfalls nach absatz bezahlt werden…
ulla
„ich unterstelle einfach auch mal, das BE kein Budget hat, sich für ein paar Zehntausend eine Kampagne planen zu lassen.“
tja, das ist ja ein ganz klassisches problem. wenn ich keine 50 cent habe, kann mir der bäcker meines vertrauens auch kein brötchen verkaufen…
warum sich designer so dermaßen unterbuttern lassen, versteh ich bis heute nicht. ist es vielleicht die latent mitschwingende unterschwellige angst, doch „nur augenwischerei“ zu verkaufen?
Florian Pfeffer
bei aller peinlichkeit des gesamtes aufrufes:
was will denn brand eins mit einer kampagne, wenn sie nicht mal ein paar zentausend für das machen der kampagne haben? ohne ein signifikantes media-budget (deutlich höher als ein paar zehntausend) braucht man da doch gar nicht anfangen und die kampagne wird floppen, obwohl sie vielleicht gut ausgedacht ist. und wenn es „viral“ sein soll, sollte denen mal jemand sagen, dass es aufmerksamkeit im internet auch nicht geschenkt gibt … das einzige, was sie im viralen sinne allerdings erreicht haben, ist ein schönes eigentor.
die ganz aktion ist mangels budget von vorneherein zum scheitern verurteilt. brand eins kann es dann auf den macher der kampagne schieben und ihn um das honorar prellen (auch wenn die gründe für das scheitern woanders liegen).
Sebastian W.
Ich finds super, endlich auch in der Marketing-/Werbebranche eine leistungsorientierte Kompensation.
Zumal viele hier den Eindruck erwecken, die Idee dahinter nicht zu verstehen: NEUE WEGE.
Matthias Maschmann
Ich wundere mich jedes Mal wieder über dieses allgemeine Gejammere aus der Branche. Meine Güte, was ist denn an diesem Pitch so unfair? Es gibt die Möglichkeit für jeden, mittels eines kurzen Ideenpapiers in den Pitch für ein wirklich sehr interessantes Produkt zu gelangen. Wie viel Aufwand betreiben wir alle sonst, um einen potenziellen Kunden von uns zu überzeugen? Und dann ist dieser Pitch auch noch ein bezahlter, was bei sehr, sehr vielen Kunden, die über substanzielle Budgets verfügen, schon lange nicht mehr zum Standard gehört. Und ein leistungsabhängiges Honorar finde ich ebenfalls in Ordnung.
Woher kommt eigentlich die hier sehr häufige Einsicht, dass die Aktion eh scheitern muss? Wartet doch erstmal ab, was für Ideen es gibt!
Alexander
Es gibt nun eine Stellungnahme von Frau Gabriele Fischer (Chefredakteurin) zum Pitch:
http://www.facebook.com/brand.eins?v=app_4949752878&ref=nf
gabrielle
Was spricht gegen diese Art der Ausschreibung? Wer eine zündende Idee hat, die schon im ersten Anlauf überzeugt, die anders ist als das, was immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt wird, kommt in die engere Wahl.
Fakt ist, dass brand eins bisher mit relativ wenig Werbung auskam und das muss irgendwie mit der Qualität des Heftes zu tun haben. Sicher gab es auch schon Ausgaben, die nicht ganz so Herausragend waren, aber wenn man seit mehr als 10 Jahren ein Magazin in der Qualität zustande bringt, dann darf auch mal ein etwas flaueres Heft dabei sein….Ich hab es seit 2003 abonniert und möchte es nicht mehr missen, weil es immer wieder die Dinge aus einer anderen Sicht beleuchtet. Für mich ist der Inhalt der Hefte bereichernd und inspirierend…
Schade, dass die Kritik an dem Pitch so häßlich vorgebracht wird. Meines Wissens nach antwortet Frau Fischer auf Leserbriefe persönlich und ausführlich. Ihre Erklärungen zum Thema hab ich inzwischen nachgelesen und fand es fair und sachlich formuliert. Könnte es sein, dass Leute, die mit einer Niederlage (sprich Absage ihrer Idee) nicht umgehen können auch auf der Ideenebene zu blockiert sind? Ich würde eine gute Idee jederzeit an brand eins geben und blind darauf vertrauen, dass – so sie wirklich erfolgreich sein sollte – ein adäquates Feedback erfolgen würde. Nie würde ichauch nur annehmen, dass Frau Fischer und Crew sich leisten würden, den Erfolg für sich zu verbuchen und den Ideengeber leer ausgingen ließen. Ich habe brand eins in allen Facetten als anständig und loyal empfunden und es gehört auch zur Stärke des Magazins (und seiner Macher), dass sie Fehler eingestehen und sich entschuldigen….so es angebracht erscheint. In diesem Falle darf jeder, der sich im Ton vertan hat, selbst überlegen, ob eine öffentliche Entschuldigung nicht angebracht wäre. Grüße aus Frankreich, Gabrielle