Schrift-Feiertag in Bulgarien
Davon können Typografinnen und Typografen hierzulande nur träumen: ein Feiertag für die Schrift. Bulgarien und Mazedonien zelebrieren heute den Tag der kyrillischen Schrift, ein offizieller Feiertag. Am Denkmal für Kyrill und Method vor der Bulgarischen Nationalbibliothek werden Blumen niedergelegt, auch in Moskau auf dem Slawjanskaja-Platz in der Nähe des Kreml, wo sich ebenfalls ein Denkmal befindet. In vielen Kirchen werden Gottesdienste abgehalten.
Die Brüder Kyrill und Method wurden im 827 bzw 815 als Konstantin und Michael in Thessaloniki geboren. Nach ihrer Priesterausbildung zogen sie nach Konstantinopel, wo Kyrill Bibliothekar in der Hagia Sophia wurde und Method ins Kloster ging. In den folgenden Jahren wurden sie die bedeutendsten Missionare im slawischen Raum. Sie übersetzten einen Großteil der Bibel sowie liturgische Texte in die slawische Sprache. Konstantin entwickelte hierfür das erste slawische Alphabet, die glagolitische Schrift (Glagoliza), nicht identisch mit der heute nach ihm benannten kyrillischen Schrift.
Diese entwickelte sich erst gegen Ende des 9. Jahrhunderts auf dem Territorium des bulgarischen Reiches, größtenteils aus der griechischen Schrift. Einige Zeichen der glagolitischen Schrift (ohne Zahlwert) wurden für Laute übernommen, die im Slawischen existierten jedoch nicht im Griechischen. Ab dem 10./11. Jahrhundert wurde die Glagoliza von der kyrillischen Schrift verdrängt.
(Abbildung: Wikipedia)
6 Kommentare
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robertmichael
wir brauchen einen tag des versalen eszetts.
vielleicht kann herr stötzner da mal nachhaken? ;-)
Sebastian Nagel
http://img108.imageshack.us/my.php?image=sz23052007dt5.jpg
Meine Augen bluten doch schon :(
Sebastian Nagel
Sorry Herr Totenkopf, ich hätte natürlich deinen Namen als Finder nennen können…