Salz
Vor einigen Wochen startete der Studiengang Visuelle Kommunikation an der Berliner Universität der Künste (UdK) einen internen Wettbewerb zur Gestaltung einer Salzdose in Kooperation mit dem Salzanbieter Bad Reichenhaller. Das Projekt, sowie Ausstellungsgestaltung und Präsentation der Exponate wurden in Zusammenarbeit mit Prof. Ulrich Schwarz (Studiendekan Fachbereich Gestaltung), designtransfer und Unterstützung teilnehmender Studenten in die Thematik Salz gebettet.
Soeben wurden die Gewinner anlässlich der Ausstellungseröffnung in der designtransfer-Galerie bekannt gegeben. Die Jury, bestehend aus Prof. Schwarz , Prof. Egon Chemaitis (Entwurfsprofessor Produktdesign und Leiter von designtransfer), Ute Höhne und Ulli Kiefner von Bad Reichenhaller, entschied sich für:
Platz 1: Leon Schmid mit dem Entwurf »Pixel«
Platz 2: Marie Jacob und Soo-Chung Lee mit dem Entwurf »Gruß aus den Alpen«
Platz 3: Lena Teuber mit dem Entwurf »Salzkristallberge«.
Zwei zusätzliche Preise, die sich während der Jurysitzung ergaben, gingen an:
Innovationspreis: Max Schäth und Hannes Geipel mit dem Entwurf »Eiersalzuhr«
Produktionspreis: Franka Eckart mit dem Entwurf »Lebensfreude«
17 Kommentare
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bene
ähhhhh…ich bin mir nicht so sicher ob ich die entwürfe gut finden soll.
na klar..salz..pixel..lustig…aber der pixelstil passt doch mal garnicht.
ahhhhh…der rest…naja..das is halt einfach gestaltung…
ich mags ja wenns ein wenig experimenteller wird…
aber ich finde die ansätze passen einfach nicht zu einer qualitätsmarke…
Bin selber student, habe keine ahnung…ist das markenadäquat?
ich glaube bei uns würde sowas im ersten semester zerrissen werden.
Martin John
Nur mal nebenbei: bei uns stand lange Zeit eine Bad-Reichenhaller-Salzdose, die von einem Kind gestaltet wurde – auch im Rahmen eines Wettbewerbs. Die scheinen Ähnliches also schon länger zu machen.
So richtig dolle finde ich die Entwürfe auch nicht. Vor allem das oft dominante Schwarz passt weder zum Salz an sich – noch zur Marke. Am schicksten ist da noch der laufende Bayer.
tom
Es geht bei solchen Dingen doch in erster Linie um strategische Markenführung und Wiedererkennbarkeit und nicht um eine möglichst originelle oder schöne Verpackungsgestaltung. Der Kunde im Supermarkt lässt dem Designer ca. 5 bis 10 Sekunden Zeit bevor er eine Entscheidung trifft. Und in diesen 5 Sekunden will er ein zuverlässiges, interessantes, praktisches, möglichst bekanntes Markenprodukt, dem er vertraut und das auch noch gut gestaltet ist.
svevo
Die Mutter aller Salzdosen dürfte die von „La Baleine“ (selbst suchen) sein – daran müssen sich alle messen. Wenn man diese kennen und lieben gelernt hat (ok, mehr aus einer Nostalgie-Mentalität heraus), kann man diese Entwürfe hier in ihrer deutschprovinzellen Sachlichkeit echt nicht verstehen…
~flow
jetzt wo sies sagen…. findich ja auch dass schwarz gar nicht so richtig passen will. weiß und blau scheinen da viel besser für salz zu sein.
und eins muss man ja mal sagen: dass wir im supermarkt keinen augenkrebs von den verpackungen kriegen liegt ja nur an unseren sonnenbrillen. wieviele blogposts habe ich schon gelesen, die sich über die hässlichkeit von konsumgüterverpackungsdesign lustig machen… einfach indem sie ein bild aus einem supermarkt zeigen. es gibt ja kaum noch verpackungen, die nicht das fertig zubereitete produkt im schrillbunten vierfarbenoffsetdruck (mit der kleinen bemerkung «serviervorschlag» daneben) zeigen. insofern sind die entwürfe nicht so schlecht und scheinen mir in die richtige richtung zu gehen.
aber hier ist ja ein phontblog, und da muss ick ja mal sagn: also lesen kann man die gewinnerschrift ober-gar-nicht. ich kann det nur dehschiffriern weil ick weiß ja es geht ums salz wa. und das grüne «+fluorid»-fähnchen is wohl bloß aus versehen an die stelle gekommen.
weder der zweite noch der dritte preis tragen sorge dafür dass die hand der jungen mutter und hausfrau nicht zu der verpackung der konkurrenz greift weil die kostet nich nur die hälfte da steht auch bestimmt irgendwo SALZ so geschrieben dass mans lesen kann. der zweite preis zeigt einfach nur einen unappetitlichen oilspill-placken (wo ist da schrift?) und auf der dritten kann ich nur «marken» lesen. die vierte packung scheint mir »Marken Jod» verkaufen zu wollen.
BigWhoop
Womit man nen Preis gewinnen kann ist schon toll. Glückwunsch an dieser Stelle. Allerdings würde ich mich das Briefing interessieren, das solche Ergebnisse hervorbringt. Denn mir erscheinen die Arbeiten ziemlich weit weg von der Realität.
Könnte ja durchaus sein, dass es gar nicht darum ging markenkonform zu gestalten. Ich bin mir felsenfest sich, dass wenn SüdSalz diese Entwürfe hätte bezahlen müssen, es mindestens einen angepissten Marketingdirektor und einen Agenturchef gäbe, der an seiner Personalauswahl zweifelt.
Unter dem Gesichtspunkt Markren-Identität hätten Marie Jacob und Soo-Chung Lee den ersten Platz bekommen müssen. Scheint aber nicht Kriterium gewesen sein.
Mario
Ich finde die Verpackungen sehr gut weil sie überraschen. Wenn man die als »Sonderedition« ins Regal stellt würde ich sofort zugreifen – besonders bei schwarz. Da finde ich das Blau schon viel zu naheliegend. Mir gefällt die Verpackung mit der Sprechblase am besten weil man Salz nie so gestalten würde.
hartmaster
Auch meine Einschätzung ist, dass die Gestaltung hier beliebig für jedes andere Produkt „wiederverwendbar“ wäre. Ich kann mich auch „handwerklich“ mit den Entwürfen nicht so recht anfreunden. Und irgendwie weckt das in mir eher Assoziationen in Richtung von solchen angeblich „aphrodisierend“ wirkenden Energy-Drinks die manchmal bei uns im Supermarkt schon am Eingang feilgeboten werden. Zu Salz will das gar nicht passen. (Höchstens der ganz rechte, comicartige Entwurf …)
Besser fand ich da gerade die „Umbennung“ dieser einen Kaugummisorte in „Fußballbegriffe“ …
flxb
Also im ersten Schritt auf Supermarktpsychologie und gelerntes oder nicht gelerntes oder was auch immer einzugehen finde ich ein wenig zu weit, denn hier geht es um einen studentischen Wettbewerb und ich bin immer noch der Meinung das Studenten sich austoben sollen und das Studium als Spielwiese begreifen. In dem Zusammenhang finde ich fast zu wenig aus dem Hut gezaubert, zu wenig experimentell. Aber das könnte auch an den Einschräkungen aus dem Briefing kommen. Ich finde es gut wenn aus solchen Wettbewerben Ansätze kommen die wenigstens ein bisschen überraschen.
sufle
sieht alles leider noch nicht nach qualitätsmarke aus. eher discounter, betrachte ich mir den entwurf in der mitte. vielleicht wird’s mit einer hochwertigen verarbeitung besser. wie es aussieht sind’s ja noch dummys.
CB
Wie wärs denn mit einer weiße Röhre mit Blindprägung »Jodsalz«?
dirk
aus werbesicht hät ich schon die hausfarben genommen. die ganzen entwürfe kann man ja einfach auf blau ummünzen. das tut der spielerei ja nicht weh. ich finde den ersten entwurf im ansatz recht schick, nur stört mich die typo. dadurch das der entwurf so schlicht ist, hätte man ruhig ein wenig mehr arbeit reinlegen können. zudem finde ich diesen stil von fonts gerade sehr populär, was aus meiner sicht auch dagegen spricht.
der zweite entwurf springt auf jeden fall von der machart raus, nur hätte ich mir ein wenig mehr sauberes arbeiten gewünscht.
der dritte entwurf sieht aus weiterer betrachtung einfach nur aus wie wolken, die tief stehen. ein berg grobkörniges salz ist jetzt auch nicht sehr sexperimentell. da wäre eine transparente verpackung dann doch besser.
die uhr im vierten ist doch großartig, da sieht man gleich immer wieviel drin ist. bei der gestaltung hät ich dann aber auch mehr gewicht auf die uhr gelegt und headlines über salz und zeit gewählt und auf den „reinen“ produktnamen verzichtet. dann wäre es aus meiner sicht schon weit vorn.
den fünften entwurf find ich am kundennahesten. und das das produkt eine kleine geschichte erzählt.
ich würd gern nochmal die anderen sehen und natürlich das briefing. aber aus udk sicht finde ich da geht noch was.
Stefan Soellner
Ahoi,
mit weiß/blau bzw. gelb/weiß wurde ich sozialisiert bzw. verhunzt ;-)
Eine Salzverpackung geht eben nur mit jenen Farben bei mir. Welch schwieriges Geschäft ihr Werber & Designer doch betreibt …
Stephan
sollte eine Salzverpackung nicht in erste Linie ein Gefühl für deren Inhalt kommunizieren? Die Verpackung sollte doch nach Salz aussehen, riechen, schmecken (im übertragenen Sinn). Ich will kein Kunstwerk im Regal, ich will Salz.
Um die Reinheit, Struktur und Farbe des Salzes darzustellen ist ein schwarzer Hintergrund verständlich, aber er ist von seiner Symbolik her auch deprimierend.
Die zweite Abbildung von links ist mir völlig rätselhaft. Besonders die unleserliche Outline-Handschrift im Logo. Auch das Pseudo-Gekrakel auf der kindlichen Spruchblase, welche ohne Sprecher aus dem Nichts entsteht, ist grauenhaft. Spricht nicht mal meinen Sohn an.
zur zeit kaufe ich Bad Reichenhaller nur aus Gewohnheit und weil ich da mal im Urlaub war und mir das Salzbergwerk angesehen habe. War beeindruckend. Fand ick jut. Die Verpackung is es jedenfalls nicht, die mich zum Kauf anregt. Wenn dann nur die vertraute Beständigkeit von organge mit irgendwas grün-bläulichem am unteren Rand.
Die Idee mit der Eiersalzuhr im vierten Bild müsste man mal in der Praxis sehen. Wenn dies aber nur ein Sichtfenster ist, dann ist die Funktion einer Eieruhr gar nicht gegeben. Und ein Sichtfenster ist keine Innovation, eher wünschenswert bei diesen Verpackungen.
pootpoot
Das Handgekrakelte, wiewohl unschön unfarbig, hat noch einen gewissen Charme (aber warum eine Sprechblase?); die anderen Grauen/Schwarzen sind einigermaßen unappetitlich; insbesondere das zweite von rechts erinnert mich weniger an Salz als an graugerußten Schnee.
Dass ausgerechnet ein Bayer mit jodiertem Salz in Verbindung gebracht wird, ist insofern (unabsichtlich) witzig, als seine Heimat als jodmangelbedingtes Kropfwuchergebiet galt. Ansonsten ist diese Variante in meinen Augen noch die beste; auch, wenn ich das scharfkantige, graubraune Ödland am unteren Rand nicht besonders ansprechend finde.
Katja
Also ich hatte die Eiersalzuhr in der Hand und sie funktioniert wirklich. Das ist schon echt ne coole Sache…Wahrscheinlich zu teuer in der Produktion, aber echt ein Hingucker. Irgendwie genial hähä
Anita
sehr schick aber am produkt / zielgruppe vorbei gestaltet. da ich persönlich nie salz kaufen würde, das mit jod und vor allem fluorid versetzt ist, passt der schwarze entwurf in der mitte wiederrum sehr gut: „salz, ein gesundheitsschädliches industrie produkt“.
nichts desto trotz einen herzlichen glückwunsch den gewinnern!