Realsatire: Zeitungen und Internet

Die Medienpiraten zitieren aus dem Berliner Kurier von gestern. Das Thema des Tages war der plötz­liche Tod von Thomas Dörflein, der vor andert­halb Jahren den Eisbären Knut aufzog. Die 22-jährige Jennifer trauert: »Als die Meldung im Fernsehen kam, habe ich im Internet nach­ge­sehen, ob es wirk­lich stimmt. Schlimm!« Wenige Seiten weiter berichtet der Berliner Kurier über den Kongress der Zeitungsverleger, auf dem die Zukunft der Zeitung disku­tiert wurde. Fazit des Berliner Kurier ist, »… dass das Internet für die aktu­elle Informationsbeschaffung – ›um auf dem Laufenden zu bleiben‹ – eine unter­ge­ord­nete Rolle spielt. Hier domi­nieren Zeitung und Fernsehen.«


9 Kommentare

  1. Simone Wolf

    Hier sieht man mal wieder wie Wunschdenken der Hersteller eine Branche ruinieren könnte. Ganz klar ist mit ‚Jennifer‘ darge­stellt, dass das Kundenverhalten ein anderes ist. Da hat doch der Journalist, der das Fazit verfasst hat, etwas falsch verstanden, oder?

    Persönlich: Ich schaue mir immer Deutsche Nachrichten, BBC und italie­ni­sche Nachrichten im Internet an. Ausländische Zeitungen hier zu kaufen ist wahn­sinnig teuer. Also bleibt mir für BBC und Deutsche Nachrichten nur das Internet, wenn ich’s gleich tags­über brauche, oder BBC abends im Fernsehen.

    Wo domi­niert die Zeitung? Vielleicht auf dem Gemüsemarkt, um das Eingekaufte einzu­wi­ckeln… Ich find’s ja auch schade, ist aber so…

  2. Bastian

    Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit ein Studentenprojekt mit einem großen Verlagshaus, das sein Hauptgeschäft mit einer sehr bekannten Enzyklopädie macht. Da war beim Briefing die Haltung dem Internet und speziell Wikipedia als Konkurrenten gegen­über die selbe. Aber das Internet ist ja eh nur ne vorüber­ge­hende Erscheinung!

  3. Herr K.

    Dass in Redaktionen das eine Ende nicht weiß, was das andere tut, ist wahr­schein­lich wie in jedem Betrieb so.
    Allerdings sollte man auch viel­leicht um die trau­ernde Jennifer trauern, die dem Internet als Informationsmedium so viel Vertrauen schenkt, denn gerade die Eilmeldungen (bspw. auf SPON) sind teil­weise schon recht unvoll­ständig und fehler­be­haftet und wohl kaum besser als die Meldungen im TV.
    Aber eben auch nicht schlechter.
    Allerdings muss man auch sagen, dass es wenig tages­ak­tu­elle Reportagen im Internetangebot gibt, die nicht nur ein Derivat einer konven­tio­nellen Zeitungsredaktion sind. Insofern sind also auch die klas­si­schen Medien (wenigs­tens indi­rekt) von Bedeutung für das Angebot der Internetportale.

  4. ole schäfer

    … bei aktu­ellen Meldungen neige ich zu tages​schau​.de, die Zeitungsverleger haben inzwi­schen so viel Lobbyarbeit geleistet, dass das öffent­lich recht­liche Angebot einge­schränkt werden soll, weil dieses in der Aktualität die Zeitungen um längen schlägt …
    http://​www3​.ndr​.de/​n​d​r​t​v​_​p​a​g​e​s​_​s​t​d​/​0​,​3​1​4​7​,​O​I​D​5​0​0​0​9​0​0​_​R​E​F​2​4​8​8​,​0​0​.​h​tml

  5. Simone Wolf

    @ Herr K:
    >Dass in Redaktionen das eine Ende nicht weiß, was das andere tut, ist wahr­schein­lich wie in jedem Betrieb so.< Stimmt, das kenne ich auch von vielen Redaktionen. Bei einigen Firmen weiß ich aber, dass sich das sehr gebes­sert hat, auch wegen der neuen Medien und Möglichkeiten.

    @ Ole: genau da guck‘ ich auch ;-)

  6. Michael

    Wurde auf diesem Kongress nicht auch behauptet, die Erde wäre eine Scheibe *ggg*??

  7. Peer

    KLeiner Hinweis: Das Jennifer-Zitat stammt aus dem „Berliner KURIER“, die anderen aus Texten der „Berliner ZEITUNG“, die zwar beide zum selben Verlag gehören, aber nicht von einer Redaktion gemacht werden. Aber sagt das bloß nicht zu laut, sonst kommt der Depenbrock noch auf falsche Ideen.

  8. hef

    Das mit Ei und Henne ist ja auch nur so ausge­gangen, weil die Henne besser kommu­ni­ziert! © hef

  9. Runa Gisladottir

    Quatsch! Das rechte ist Apple und das linke XP :) Steht doch drauf!

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