Neues Logo für Tourismusregion Stuttgart gesucht
Das liest sich gut: »Werbe- und Designagenturen sind aufgerufen, sich zur Teilnahme am Wettbewerb für die Entwicklung einer touristischen ›Wort-Bild-Marke‹ der Region Stuttgart zu bewerben. Nachfolgend aufgeführte Kriterien bilden die Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb:
- professionell arbeitende Werber und Gestalter
- Referenzen über Corporate-Design-Projekte
- Auszeichnungsliste (Awards ) der letzten 2 Jahre
Die aussagefähige Bewerbung ist ausschließlich per Mail mit Nachweis oben genannter Kriterien (Anhang als pdf- Datei) bis spätestens Montag, 24. Januar 2011 an nachfolgende Kontaktadresse zu senden: Frau Annett Wirth, logo@stuttgart-tourist.de«
In der Jury sitzen übrigens unter anderem Judith M. Grieshaber, Prof. Niklaus Troxler, Markus Merz, Thomas Rempen und Jochen Rädeker. Und ich dachte schon, dass niemand mehr im Land einen fairen, professionellen Wettbewerb ausschreiben könne. Ich freue mich schon jetzt auf ein professionelles Ergebnis, das ich natürlich hier vorstellen werden. Weitere Informationen …
12 Kommentare
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<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
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Stephan
Job des Jahres 2011.
Philipp
Awards als Auswahlkriterium? Finde ich sehr bedenklich.
Reddot und viele der anderen Wettbewerbe sind in meinen Augen zwar ganz nette Werbemaßnahmen, da sie in der Öffentlichkeit einen ganz guten Ruf haben. Man hat ja schließlich was gewonnen, also muss es ja gut sein… Die andere Seite ist aber auch, dass sich dahinter auch ein durchaus erfolgreiches Geschäftsfeld befindet.
Reddot verlangt eine Teilnahmegebühr, eine Gebühr im Fall eines Awards (für die Veröffentlichung) und wenn man zur Preisverleihung möchte dann zahlt man für den Eintritt. Dann gibt es aber auch noch so viele Kategorien und Gewinner, dass man vermuten könnte, dass man ein Interesse hat, dass möglichst viele Teilnehmer gewinnen. Schließlich ist es ja bares Geld. Ergebnis beim Reddot-Award ist ein so inflationäres Erscheinen, dass man den roten Punkt schon mit dem Grünen Punkt verwechseln könnte. Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!
Daher sehe ich Wettbewerbe zumindest sehr kritisch und habe auch nicht vor an diesen teilzunehmen, bzw. sollte ich sagen, diese zu unterstützen. Es gibt sicherlich auch andere Wettbewerbe, aber mir scheint es so zu sein, dass dieses leider sehr wenige sind.
CB
Ein positiv herausragender Wettbewerb nach vielen missglückten Versuchen anderswo. Die Auftraggeber begreifen, wie ein Designprozess gut begonnen wird:
• Designer|innen in der Jury
• ein (voraussichtlich) fundiertes Briefing
• zweistufiges, fair bezahltes Auswahlverfahren
• faire Entlohnung nach der Zusage
Einziger Wehrmutstropfen ist wirklich die Awards-Liste als Qualifikationsnachweis. Nach den Diskussionen um den Designpreis der BRD, dem Red Dot etc., die von den Gewinnern hohe Gebühren verlangen, kann ich diese Preise nurmehr als Marketinginstrument begreifen, nicht mehr als Qualitätskriterium.
Ich hoffe, dass gute Ergebnisse entstehen, sonst hätten wir Designer unrecht damit, dass nur faire Wettbewerbe Brauchbares entstehen lassen. :·)
Marco
Da scheinen wirklich einigen Leute gelernt zu haben und es ist auch erstaunlich das gerade in Stuttgart diesmal nicht das Volk gefragt wird.
Das man scheinbar einen Award nachweisen muss, finde ich aber auch etwas übertrieben, da man so jüngeren Künstlern keine Chance lässt.
Eduardo
wettbewerb? Man wollte es wohl nur nicht Pitch nennen.
John Inglehoe
Immerhin ein Pitch für 2000 €
Immer noch die gleiche Vroni
Dann muss es ja besser werden als das:
https://www.fontblog.de/neue-marke-fuer-die-region-stuttgart
Oder auch nicht.
Ich bin gespannt.
Eine Award-lose (weil ich mich nie bei Awards angemeldet habe)
und kann nicht mitmachen.
@ Eduardo, John Inglehoe
Wenn ihr wüsstet, was unter dem Begriff „Pitch“ Bemerkenswertes auf Wikipedia steht: „Grundsätzlich wird ein Pitch nicht honoriert…“
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Agenturpitch
Auf Wiki steht nicht immer Wahres, wer geht hin und verbessert?
Vit
Sehr löblich der neue Ansatz nach dem Proteststurm, den der erste Versuch ausgelöst hat – in Stuttgart scheint man mittlerweile gerne dazu zu lernen bzw. anderen Meinungen auch Raum einzuräumen, wenn sie denn laut genug vorgetragen werden – der Schlichtungsgeist hat einzug gehalten…
Ich glaube im übrigen nicht, das fehlende Awards ein Auschlußkriterium sind, wenn der rest überzeugt. Und wenn man sich die Jury anschaut, wissen die sicherlich erhaltene Awards richtig einzuordnen, zum Thema Red Dot etc.
Allerdings bleibt am Ende für mich immer noch zweifelhaft wie sinvoll ein Logo für die (nicht existente) „Tourismus Region“ Stuttgart überhaupt ist. Marketing um des Marketing Willens.
Lars
erfüllte embassy nicht die kriterien und trotzdem kam ein mangelhaftes ergebnis heraus? wäre es nicht vielleicht sinnvoller nur stuttgarter agenturen zu pitchen?
mal gucken, was dabei herauskommt. der schritt in die richtige richtung ist aufjedenfall schon mal getan. hoffentlich.
Immer noch die gleiche Vroni
@ Lars
„erfüllte embassy nicht die kriterien und trotzdem kam ein mangelhaftes ergebnis heraus?“
Tja, daran dachte ich auch bereits. Waren ja keine Amateure am Werk.
In den Jahren meiner nichtswürdigen Tätigkeit (null Awards, ich Pfeife) als Angestellter, dann als freiberuflicher Designer habe ich jedoch gelernt, dass das Ergebnis immer von Zweien kommt: vom Designer UND vom Auftraggeber.
Die Handschrift des Letzteren ist immer mit drin.
(Außer man ist Star, führt sich auf wie ein Star… )
Daher ist es ja so wichtig, dass der Auftraggeber in Denke und Arbeitsweise zu einem passt.
gromek
awards als auswahlkriterium heranzuziehen ist für meine begriffe ein armutszeugnis und zeugt eher von der bereitschaft der entscheider, verantwortung (etwa dafür, einen bewerber geeignet zu finden oder abzulehnen) an »vorgänger« abzugeben, als dafür, eigene kriterien zu installieren (und dafür selbst verantwortung zu übernehmen). wie andere schon sagten: es gibt mit sicherheit viele gute und professionelle designer, die keine awards vorweisen können – und sei es, weil sie den damit verbundenen »zirkus« bewusst ablehnen, einfach nicht teilnehmen und lieber ihre gute arbeit machen.
und außerdem: es geht (»nur«) um ein logo und nicht um die womöglich hochkomplexe implementation eines ebenso hochdifferenzierten corporate design, oder?
es wirkt auf mich fast so, als wolle man hier den zu recht beklagten amateurwettbewerben mit ihren lächerlichen pseudo-honorierungen von vornherein ein eher elitäres beisammensein von »award-gekrönten« (quasi »before-the-fact-guten«) entgegen setzen. ein bisschen sehr weit, der schuss…
Sven
bei der scheiss seite hilft das beste logo nicht ;)