Malta und Zypern führen am 1. Januar den Euro ein

Malteser Euromünzen
Zypern Euromünzen

Nachdem vor zwölf Monaten mit Slowenien erst­mals ein osteu­ro­päi­sches EU-Land den Euro einge­führt hat, dürfen sich Sammler wieder über neue Münzen freuen: Malta und Zypern führen zum Jahreswechsel den Euro ein. Damit gehören nun 15 Staaten mit insge­samt rund 320 Millionen Einwohnern zur Euro-Zone.

Mit dem Beitritt von Malta und Zypern zur Euro-Zone gibt es sechs neue natio­nale Motive auf den Euro- und Cent-Münzen. Auf den malte­si­schen Ein- und Zwei-Euro-Stücken ist das acht­strah­lige Wappen des souve­ränen Malteserordens abge­bildet. Die zwei­stel­ligen Cent-Münzen zeigen das Wappen von Malta, einen Schild mit einer heral­di­schen Abbildung der malte­si­schen Flagge unter einer Mauerkrone, die für die Befestigungsanlagen Maltas und den Stadtstaat steht. Der Schild wird links von einem Olivenzweig und rechts von einem Palmzweig einge­rahmt. Diese Symbole des Friedens, die tradi­tio­nell mit Malta asso­zi­iert werden, bilden einen Kranz, der von einem Schriftband mit der Aufschrift »Repubblika ta’ Malta« (Republik Malta) zusam­men­ge­halten wird. Auf den 1- bis 5-Cent-Stücken glänzt kupfern der Altar der prähis­to­ri­schen Tempelanlage von Mnajdra, die etwa 3600 v. Chr. auf einer kleinen Anhöhe am Meer erbaut wurde.

Die neuen Euro-Münzen Zyperns spie­geln die Zweisprachigkeit der Volksgruppen wider: Der Landesname ist sowohl in grie­chi­scher als auch türki­scher Sprache aufge­prägt. Das so genannte »Idol von Pomos« ist auf den Ein- und Zwei-Euro-Münzen von Zypern zu sehen, ein kreuz­för­miges Götzenbild aus der Kupfersteinzeit (3000 v. Chr.). Dieses für die prähis­to­ri­sche Kunst der Insel charak­te­ris­ti­sche Beispiel symbo­li­siert Zyperns zentrale Rolle in der Zivilisation und im Altertum. Das »Schiff von Kyrenia« (10 bis 50 Cent) erin­nert an die langen Seefahrer-Traditionen und das Wildschaf (1 bis 5 Cent) an die Natur des Inselstaats. (Abbildungen: ECB)


10 Kommentare

  1. alican

    Acht verschie­dene Münzen — hätte man viel­leicht auch acht verschie­dene Motive nehmen können. So wie Griechenland, Italien, Österreich, Slowenien und San Marino. 

    Aber jeden­falls nicht so einfallslos wie Belgien und Irland …

  2. Harki

    einfallslos wie Belgien

    In einer Monarchie gehört es sich aber schon, daß das Porträt des Monarchen auf den Münzen zu sehen ist. (Obwohl das im Falle Belgiens z.Zt. zuge­ge­be­ner­maßen mit einige Zwangsläufigkeit zu unter ästhe­ti­schen Gesichtspunkten nicht ganz opti­malen Resultaten führen muß…)

    Das Johanniterkreuz auf den malte­si­schen Münzen ist sicher eine Zwangsläufigkeit, sieht aber wie immer hinrei­ßend aus.

    Fast noch zwangs­läu­figer, aber dafür keines­wegs gelungen finde ich den Exkurs in die Vorgeschichte bei den zyprio­ti­schen Münzen – ein ganz typi­scher Fluchtreflex eines Staatswesen mit einer gespal­tenen histo­ri­schen Identität: „Byzanz geht net, Osmanen auch nicht, also machen wir in Jungsteinzeit, Antike und Naturschönheiten.“ Na.

  3. Saxi

    steht da nichts drauf? so von wegen 2, 1, 50? nein? hm, auch stylisch.

  4. robertmichael

    natür­lich steht da was drauf, das sind doch jeweils nur die rückseiten.:D

  5. david

    Unbedingt lesens­wert: Erik beleuchtet die Unsystematik der Euro-Münzen, die (sicher nicht nur) mich bis heute ärgert: Man kann die Euro-Münzen einfach nicht durch Ertasten vonein­ander unterscheiden.

  6. Saxi

    naja, wäre sicher­lich auch ein bild wert ;o)

  7. Martin Lange

    Nun, für das Unterscheiden des Wertes bleibt immer noch der unter­schied­lich gestal­tete Rand, der bei (fast) allen Münzen vari­iert. Bei denen die fast gleich sind, kann man durch den Durchmesser die rich­tige Münze erkennen.

  8. alican

    Münzen habe ich immer in der Hosentasche und hatte noch nie Probleme mit dem Abtasten. Das geht Mittlerweile so gut, dass ich die Münzen auch auto­ma­tisch richtig heraushole.

  9. Simone

    Danke, lieber Jürgen! Mich freut dieser Beitrag persön­lich ganz beson­ders! Und er ist, wie immer, sehr gut recher­chiert (was ich im Falle von Malta bestä­tigen kann). Ich bin gestern Nacht aus Malta zurück gekommen und die Münzen sehen ‚in echt‘ noch viel schöner aus. Die Euro-Feierlichkeiten, vom stür­mi­schen Wetter etwas redu­ziert, waren toll! 

    Sehr nett war auch Silvesternacht im Casino, wo beim Einlösen der Chips (ja, wir haben Geld gewonnen ;-) der Kassier die Münzen genau anschauen musste, um auch wirk­lich richtig raus zu geben. Und dazu fiel mir nur ein ›das wird ihm noch ’ne Weile so gehen…‹.

    Frohes neues Jahr!

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