Logo für deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2007
Deutschland übernimmt ab Januar für sechs Monate die Präsidentschaft in der Europäischen Union. Wie üblich hat auch die Bundesregierung hierfür ein eigenes Signet entwickeln lassen, von MetaDesign, wie die Frankfurter Rundschau in ihrer heutigen Printausgabe schreibt.
»Ich denke, wir haben ein frisches und freundliches Logo gefunden. Das Logo wirbt sowohl für die europäische Idee als auch für Deutschland als ein innovatives, kreatives und sympathisches Land«, sagte Regierungssprecher Wilhelm bei der Präsentation. Das Zeichen beinhaltet die Institution, das Jahr und die den Deutschland-Bezug, gleichzeitig kommuniziert es die Webadresse der deutschen Ratspräsidentschaft, die morgen online geht. Der Claim »Europa gelingt gemeinsam« ergänzt das Logo.
73 Kommentare
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Oliver
Ist denn auch eine Website (www.eu2007.de) geplant? Die URL, die man aus dem Bild entnehmen könnte, funktioniert (bei mir) nur bedingt…
Jan
Naja, nicht so der Reißer?
Oliver (ein anderer)
Also um es mal nett zu sagen: „Rockt nicht“, gut war das Österreichische Logo. PDF-Dokumentation.
Markus Widmer
Die Idee finde ich ganz gut. Aber warum die Kreidestrich-Simulation? Geht Freundlichkeit nur mit schwummrigen Kanten?
Sascha Broich
Erinnert schon ein wenig an unsere Nummernschilder. Rockt echt nicht.
Heinrich
man merkt, dass erik nicht mehr dabei ist.
robertmichael
… das schöne ist, dass ich solche kunden rausschmeißen kann,
wenn sie mich zu solchen kinderlogos zwingen. sollte sich meta
auch mal angewöhnen. :-|
Jochen Evertz
Das erste Zeichen sieht ja eher wie ein griechisches Xi (Ksi) aus. Wie in TAΞI
Wollen uns wohl ein X für ein U vormachen ;-)
Ivo
Naja, macht es mal nicht wieder gleich ganz schlecht. Ich persönlich finde das Logo für einen politischen Auftraggeber ganz gelungen. Das Einzige, was mich stört, ist der meiner Meinung nach zu deutliche Unterschied der Schriften. Wenn schon »Kreide-Style«, dann hätte man sich bei der Auswahl der Schriftart mehr Mühe geben können. Das österreichische finde ich nicht wirklich besser. Es lebe die Subjektivität.
Daniel Günther
Ich finds ehrlich gesagt auch nicht so toll. Das Logo der Niederlande 2004 von Studio Dumbar fand ich nicht schlecht.
Jürgen Siebert
@ robertmichael: Wer sich nicht mit Aufraggebern auseinandersetzt, auch mit möglicherweise schwierigen, soll im Zirkus Tiere dressieren. Nur Feiglinge zeurschneiden freiwillig das Band einer Geschäftsbeziehung. Und: Hast Du nicht auch schon mal über eine miese Auftragsslage geklagt?
Manuel Mannichl
So seht ich die Arbeit von MetaDesign auch schätze, aber das hier ist ein ziemlicher Griff ins Klo! Die Kreidestriche sind GAR NICHT gut, und die schwarze Typo gefällt mir auch überhaupt nicht. Mag ja Geschmackssache sein, aber für mich leider ungenügend!
Florian
Ich finde es doch immer wieder amüsant, wie schön sachlich hier (besonders über Signets/Logos anderer) argumentiert wird. »Griff ins Klo«, »Kinderlogo«, »Rockt nicht«, »nicht so toll«, »erik nicht dabei«, »GAR NICHT gut«, »gefällt mir überhaupt nicht«, »ungenügend« ergießt sich der Spott – mal abgesehen von Ivo vermag aber keiner, sein Urteil mit ein oder zwei nachvollziehbaren Gedanken zu begründen.
Klar gibt es auch sowas wie einen persönlichen Geschmack, aber dieses reine Daumen rauf/Daumen runter (und zumeist letzteres) kann’s ja wohl nicht sein – vorausgesetzt, man wünscht eine fruchtbare Debatte. Design ist (zumindest zum überwiegenden Teil) keine Bauchangelegenheit.
Heinrich
>>>> man wünscht eine fruchtbare Debatte
naja blogen ist nicht mein hauptberuf, ausserdem kann ich gar nicht gut schreiben was mich aber nicht davon abhällt – meine meinung zu sagen.
pixelpsycho
Mir sagt es auch nicht so richtig zu, um mal meinen Senf abzugeben.
Irgendwie fehlt der Sache ein gewisser Halt. Wirkt mir für ein politisches Logo nicht sachlich genug. Es ist wirklich schwer zu beschreiben was mich wirklich stört. Ich denke es sieht auf eine gewisse Art und Weise unfertig aus.
Aber vielleicht sollte man auch hier erst mal abwarten und das Logo im Einsatz bzw. in einem vernünftigen Kontext sehen?!
Markus
Die Rückmeldungen sind ja zur Abwechslung ziemlich eindeutig. Als ich einen ersten Blick auf das Logo auf dieser Seite erhaschte dachte ich auch: ›Aha! Jetzt mach der Jürgen Siebert wieder mal eine dilletantische Arbeit nieder.‹ ;-)
Um so überraschter war ich dann als ich den Text las. Mein Eindruck ist auch, dass ich so eine Arbeit von einem ›Schwager‹ erwarten würde, der das nach Feierabend im CorelDraw macht (nix gegen CorelDraw und Schwäger, aber die Kombi ›rockt‹ meistens nicht so recht im Design).
@Florian: es gibt Dinge im Design die lassen sich sachlich begründen. Und es gibt Dinge die lassen sich nur fühlen, also weder erklären noch diskutieren. Ich würd mal sagen, wenn die Rückmeldungen so klar in eine Richtung gehen wie hier, wird schon was dran sein. Die meisten die hier Schreiben, verstehen ja ein bisschen was vom Design.
Der Sven
Uiuiui – in dieser Diskussion würde es sicher noch heißer hergehen, wenn das Logo von einem Studenten im Rahmen eines Wettbewerbs erstellt worden wäre. Zum Logo selbst kann ich nur sagen, dass mal wieder nichts gewagt wurde. Man packe möglichst alles rein und gestalte es so, dass es leicht verdaulich ist. Dann schön groß ausdrucken und mit einem Grinsen präsentieren. Ein weiterer Beweis für mich, dass wir alle nur mit Wasser kochen – egal wie unsere Agentur heißt.
flxb
Ich glaube ja immer noch das bei einem solchen Unterfangen die Schuld nicht bei der Agentur oder dem Büro oder dem Studenten zu suchen ist, wenn es mal nicht so toll ausfällt. Ich gehe einfach davon aus das immer mehrere Vorschläge dem Auftraggeber unterbreitet werden. Und das der sich dann für den schon gekannten, gelernten, geschmäcklerischen entscheidet ist nicht sooo verwunderlich. Als Gestalter oder Büro kann man wenigstens sagen das man alles versucht hat.
robertmichael
@ jürgen.
ich weiss nicht ob sich meta hier mit dem auftraggeber genug auseinandergesetzt hat, ich tue dies tagtäglich. aber irgendwann, wenn man merkt das der kunde keinen sinn für gute gestaltung hat und dilettantisch verbesserungen will, hebt man entweder die hände hoch und sagt nach x meetings: „ok, der kunde zahlt das ding“ oder „tschau“. ich weiss nicht wie nötig es metadesign hat, aber man hat ja auch einen gewissen ruf zu verlieren. von meta ist man bessere sachen gewöhnt. „tschau“ zu sagen hat nichts mit feigheit zu tun, sondern eher mit stolz. warum muss ich mir von kunden auf der nase herumtanzen lassen?
ich finde es nicht gelungen. es sieht freundlich aus – sicher, weil man mit dem logo eine kinderzeichnung in verbindung bringt. die idee ist altbacken. hinter dem blauen U steht kein tieferer sinn, was hat das mit der EU zu tun? gemalte striche sind immer „soooo kreativ“. es ist einfach nicht mein ding. aber massentauglich ist es sicherlich. das österreich-logo finde ich dabei um einiges besser. es sagt einfach mehr aus.
Der Sven
Mich würde interessieren, ob Meta Design mehrere Entwürfe vorgezeigt hat. Eine Agentur mit dem Kaliber hätte das doch nicht nötig. Ein Hammerteil erstellen und das dann überzeugend präsentieren – so sollte doch der Weg eigentlich sein, oder? Wie macht ihr anderen das denn? Lerne ja gerne noch dazu!
robertmichael
@ flxb:
wenn es so war, dann wäre doch die einfachste lösung, ein solches logo garnicht erst anzubieten. aber darüber können wir lange diskutieren, sofern sich hier nicht jemand von meta meldet.
Jürgen Siebert
Beim Bäcker kann ich aus einem Dutzend unterschiedlicher Brote auswählen. Der eine mag’s weiß, der andere dunkel, jener bevorzugen Körner drauf, die andere Mehl. Der Kunde entscheidet. Nach seinem Geschmack, nach dem Aussehen, was die Kinder gerne essen. Niemand wird dem Bäcker vorwerfen: Da hast Du deinem Kunden ein Schrott-Brot angedreht. Ich wünsche mir keine Bäckerlandschaft, in der es nur das eine richtige Brot gibt. Warum soll das im Design anders laufen?
robertmichael
ja, aber alle schmecken, das garantiert der bäcker. alles was aus meinem haus geht muss erstaml mir schmecken, bevor ich es dem kunden verkaufe. der bäcker verkauft keine brötchen hinter denen er nicht zu 100 % steht. die geschmäcker sind verschieden, das ist richtig und meinen geschmack hat das eu-brötchen nun mal nicht getroffen. :-D
Marco Witte
Ich würde gerne mal in die Diskussion den Begriff Angemessenheit einbringen. Ein Wert, den aus meiner Sicht viele Gestalter nicht beachten. Bei Design darf es doch nie um Geschmäcker gehen, sobald man sich auf diesem Niveau bewegt, ist alles relative und jedes Argument kann zunichte gemacht werden.
Ich behaupte, dass Zeichen ist nicht angemessen! Vorallem fehlt mir eine inhaltliche Aussage. „Europa gelingt gemeinsam“ ist ja wohl mehr als dünn. Warum überhaupt ein Logo? Warum nicht mal ein ideenreiches Konzept, das die Ratspräsidentschaft den Bürgern näher bringt? Das Logo sehen wir doch wahrscheinlich nie wieder.
thomas
ich denke, dass META sich sehr wohl mit dem kunden auseinander gesetzt haben, das wird bei läden dieser größenördnung nicht anders gehen, und ein soooo kleiner kunde ist das hier nicht. diese großen firmen sind bestimmt viel professioneller, als wir »kleinen« team von individualisten!
das logo selber: hier sollte man bedenken FÜR WEN es ist? für designer ? eher nicht. wir sind nur die gruppe, die da intensiver drauf schaut. der rest der belegschaft, der »normal-bürger« soll es verstehen können, es sollte ihn schon nicht unbedingt überfordern, wenn es so ein allgemeines ding ist und avantgardismus bei so einem logo ist glaube ich sehr unglaubwürdig. was soll da am ende für eine politik rauskommen?
das ist übrigens das gleiche spiel mit dem logo der wm2006, fußball ist nunmal keine intellektuelle sache, auch wenn der finale entwurf übers ziel hinaus geschossen war, aber im prinzip verkehrt war nicht. da musste ich mich bei so manchen entwürfen der werten kollegen doch das eine oder andere mal am kopf kratzen vor lauter designer-selbstbeweihräucherung.
ich denke, man sollte da immer den mittelweg finden zwischen ego und auftrag. auch wenns schwer fällt. mir ja auch, ich »kotze« ja auch und wünsche den kunden zum teufel, wenn er mal wieder was zu intellektuell findet …
Der Sven
Naja – nicht ganz überzeugend die Bäcker-Geschichte. Als Gestalter sollte man doch eine maßgeschneiderte Lösung anbieten und nicht irgendetwas passendes hinterm Tresen hervorziehen. Und ein Kunde, der ein Brötchen kauft, ist nicht gleichzusetzen mit jemandem, der für teures Geld ein Logo einkauft – und schon gar nicht, wenn es sich um eine so weitreichende und repräsentative Sache wie die EU-Ratspräsidentschaft handelt. Natürlich entscheidet letzten Endes der Kunde – aber als fachkundiger Gestalter hat man auch eine ästhetische Verantwortung. Und dass viele Kunden nicht immer das beste gestalterische Gespür haben, ist uns wohl allen bekannt.
robertmichael
der sven hat es für mich auf den punkt gebracht.
Andreas
Na ja, der Vergleich mit dem Bäcker hinkt. Ich sehe es eher so: wenn die Brote gut gemacht sind, dann ist es Geschmacksache, ob ich das mit den Körnern will oder das mit Roggenmehl. Ist das Brot aber angebrannt, oder hat keine Hefe drin, dann find ich das eben Schrott-Brot und keine Geschmackssache. Und etwa so geht es mir beim Anblick dieses Logos. Das sind für mich zwei Welten die nicht zusammenpassen; dieses Handschriftliche und dann diese serifenlose Typo dazu, das passt einfach nicht. Und es ist auch nicht zu erkennen warum das so sein muss.
Ich hätte nie gedacht, dass das von Meta ist – weil man da einfach besseres gewöhnt ist. Trotzdem wissen die meisten von uns, wie mühsam Kunden sein können. Da kann man sämtliche Register ziehen, aber er will einfach was anderes und im schlimmsten Fall etwas das man persönlich nie so machen würde. Wie geht Ihr mit solchen Kunden um?
Interessant wäre auch zu wissen, was Meta zum neuen Logo sagen würde, respektive wie das Zustande gekommen ist.
Jürgen Siebert
Sicher wäre das interessant, aber aus Sicht der Macher ist das kein öffentliches Thema. Da wurden viele Gespräche geführt, Kompromisse beschlossen und Änderungen veranlasst. Dann ist das Ding irgendwann durch und man widmet sich der nächsten Aufgabe. Ich kann mir gut vorstellen (so geht es mir jedenfalls beim Schreiben): Wenn ein Job vom Tisch ist will man nicht mehr groß drüber reden, geschweige denn ein Paket noch mal aufbinden.
Markus
Lieber Jürgen,
das ist jetzt aber etwas scheinheilig. Auf der einen Seite laufend in einem Blog die Arbeiten anderer nieder machen (meist zurecht) und sich dann darauf berufen, dass es ja eigentlich Geschmacksache sei, wenn eine Arbeit die man selbst als ›gut‹ hinzustellen gedenkt, von der überwältigenden Mehrheit kritisiert wird … das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen.
Bei allem Respekt. Ich lese deinen Blog gerne und teile deine Meinung sehr oft.
Ich behaupte, es gibt so etwas wie grafische Qualität – wenn dem nicht so wäre, kannst du dir ein Drittel deiner Artikel sparen und FontShop braucht nicht mehr für tolle Schriften zu werben. Bei EU2007.DE kann ich nicht sehen wo sie sein soll. Die kursive (schräte) magere Schrift wirkt optisch instabil, die gemalten Streifen sind ein alter, billiger Hut, der Stern ist kitschig und äußerst ungünstig platziert und darüber hinaus zu hell. Ich sehe keine Idee und keine ästhetische Qualität.
Jürgen Siebert
Ich mach keine Arbeiten nieder*, erst recht nicht laufend, sondern stelle zur Diskussion. So auch in diesem Fall.
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* Ausgenommen die Rubrik »Ab in die Tonne«
Der Sven
@ Jürgen: Wie gefällt dir denn das Logo? (tun wir mal so, als wüssten wir nicht, wer es gebastelt hat) – bisher hast du ja nur verteidigt, ohne selbst Stellung zu beziehen. Ich kann mich an eine Aussage erinnern, die im Zusammenhang mit dem 50jährigen der EU und dem dazugehörigen Studenten-Logo-Wettbewerb gefallen ist: „Wer ein gutes Logo möchte, der geht zu einem professionellen Designbüro. Fertig.“ Trifft das hier zu?
Der Sven
Ach ja – nur um Missverständissen vorzubeugen: Ich schätze MetaDesign sehr und bin von den meisten Arbeiten begeistert. Meistens zumindest.
Markus
Ich schließe mich Sven an, schätze Meta wie Jürgen auch, habe aber das Gefühl hier wird geblockt, nicht gebloggt. ;-)
Markus
Zum Thema nicht nieder machen: vorsichtige Kritik stell ich mir anders vor, als sie hier oft geäußert wird. Und das passt ja auch: Wenn etwas Mist ist, darf man’s auch Kund tun. Und hier liegt Mist vor, behaupte ich mal.
Manuel Mannichl
Was? Ich soll nicht schreiben dürfen, dass das Logo in meinen Augen ein Griff ins Klo ist? Also gut, das Rechnungen schreiben kann noch ein wenig warten. Hier eine hoffentlich bessere Erklärung, warum mir das Logo nicht gefällt.
Als ich die Kreide Typo gesehen hab dachte ich erst »ach du scheiße, hoffentlich nehmen die nicht die Comic Sans als Auszeichnungsschrift!« Dann hab ich das 2007.DE entdeckt und wollte zusehen, wie es umkippt.
Also – von mir aus verwendet man eine serifenlose Schrift, aber dann bitte mit Mediävalziffern. Der Kontrast ist damit immer noch gegeben, aber nicht so erschlagend wie er jetzt ist. Außerdem – und jetzt kommt doch wieder eine persönliche Meinung – kommt mir die Schrift zu dünn vor. Vielleicht – kann mich aber auch täuschen – würde ein wenig dickerer Schnitt, dafür eine etwas kleinere Größe gut tun. Mit dem DE bin ich auch nicht zufrieden. Da ich Internetadressen immer noch klein schreibe fände ich es hier angebracht, mit dem DE ebenso zu verfahren.
Jetzt zu den Farben. Welch ein Glück dass ein E drei Querbalken hat. Trotzdem fehlt mir der Querstrich im E, auch wenn man es erkennt. Das sieht für mich erst einmal nach Mathe aus. Und klar – wenn Schwarz, Rot und Gelb drin sind, muss das EU Blau auch rein. Kurz gesagt, gegen die Farben hätte ich nichts einzuwenden, wenn da der gelbe Stern nicht wäre. Der ist einfach zu hell. Vielleicht einfach die gelben Töne ein wenig dunkler, und es ist immer noch Gelb.
Wenn ich auf das kleine Bild sehe muss ich sagen, dass der erste Teil (EU) der bessere des Logos ist und man den vielleicht sogar lassen könnte.
Bei uns in der Agentur war es früher immer so, dass wir bei manchen Präsentationen »Opferentwürfe« vorgelegt haben, bei denen wir uns sicher waren dass der Kunde die auf keinen Fall nehmen wird. Diese Methode haben wir dann im Laufe der Zeit abgeschafft, da die Taktik manchmal nicht aufgegangen ist. Vielleicht ist es MetaDesign da genauso ergangen?
Lustig fand ich auch, dass hier jemand »die kochen auch nur mit Wasser« geschrieben hat. Ein Kollege von mir hat das auch gemeint, was ein wenig desillusionierend war, weil dadurch diese großen Agenturen von ihren hohen Bergen auf einen kleinen Hügel gesetzt wurden. Aber eigentlich stimmts.
Leider ist die Zusammenarbeit mit Parteien oder Administrationen sehr schwierig, da sich jeder irgendwie in das Projekt einbringen und verewigen will. Wir haben hier ein kleines Projekt laufen, dass normal nach zwei Monaten vorbei ist. Da es aber für eine Stadt ist, dauert es jetzt schon knapp zehn Monate. Deshalb beneide ich MetaDesign überhaupt nicht um diesen Kunden. Im Gegenteil, meine Gedanken sind bei euch!
Jochen Evertz
Wenn man es „mathematisch“ betrachtet ergibt sich sogar ein Sinn. Der dreifache Strich bedeutet „identisch“, das „U“ steht für Vereinigungsmenge (heißt im Unicode auch „Union“) und der Stern…
Da könnte man ein wenig ausholen und die Programmiersprache C bemühen. Da steht dann der Stern für „Zeiger auf:“
k
Ich finde das Teil einfach nur grottenenhäßlich und lieblos, komplett und total daneben. So wie Logos von Institutionen und staatlichen Events gerne immer aussehen, nur *noch* einen Zahn schlimmer — und so etwas von MetaDesign? Ist heute der erste April? Ahhrrghh … aber naja — irgendwann ist 2007 auch wieder vorbei … währenddessen guck‘ ich einfach weg …
Jürgen Siebert
@k: Die EU-Ratspräsidentschaft dauert nur 6 Monate, dann können wir im Sommer 2007 schon wieder eine neues Logo verreißen (Portugal).
@ alle: Ich nehme sehr gerne Stellung (nur nicht zu früh, weil ich erst mal die Meinung der Leserschaft hören möchte). Was mir spontan gefiel: Es erzählt eine Geschichte und ist, trotz des komplizierten Sachverhaltes, den es visualisieren soll, einigermaßen verständlich. Vergegenwärtigt Euch bitte mal die Aufgabe … ich stelle mir das Briefing so vor:
›Deutschland übernimmt für 6 Monate die EU-Ratspräsidentschaft. Bitte drücken Sie diesen Sachverhalt in einem Signet aus. Es muss enthalten: Nationalfarben, EU-Bezug, die Institution und die Web-Adresse.‹ Meine spontane Reaktion wäre, im Stile einer Kurz-Krömer-Frage zu lesen: »Na, hamm wer da nich noch was vergessen? Vielleicht ein Tässchen Kaffe dazu, noch ein Smiley oder vielleicht ein paar Blümchen?«
Unter diesen Bedingungen kann ich nur sagen: kürzer geht es nicht (vergl.mal das hier gelobte österreichische EU-Logo von diesem Jahr; das ist vielleicht visuell spannender – wobei die Idee von Rem Kolhas geklaut ist -, aber es ist ein nichtssagende Monstrum, das nicht umsonst mit einem erläuternden Text versehen ist). Also: Aufgabe erfüllt.
Was bleibt, ist die technische Ausführung. Die Wachsstriche stören mich nicht. Das dreifarbige E ebenso wenig. Aber die Schrift, dieses 2007.DE ist bedauerlich dröge. Da hätten ein bisschen Mediäval-Geklimper und Kleinbuchstaben eine typografisch spannendere Lösung ergeben.
Markus
Erzählst du mir die Geschichte auch? Vielleicht steh ich ja auf dem Schlauch, aber bei mir bleibt das Logo stumm und sagt gar nix.
Markus
Über den Hinweis zur österreichischen Lösung war ich (als Össi) auch nicht glücklich. Mich hat das auch nie überzeugt. Aber zumindest macht es einen etwas professionelleren Eindruck (auch wenn die Professionalität bei dem gelegen haben mag der die Idee ursprünglich hatte, wie du sagst).
Der Sven
War gerade bein Bäcker – der hatte noch was von gestern übrig ; )
Oliver (ein anderer)
Also ich bin gespannt wie das 2007 Logo in der Anwendung aussehen wird.
Beim Österreichischen Logo hat das im gesamten sehr gut funktioniert, war wirklich ein halbes Jahr dauernd präsent (z.b. am Rednerpult im österreichischen Parlament). Hier noch der link dazu: http://www.zukunfteuropa.at
robertmichael
haha, danke sven. :D
@ markus, kennst du nicht die geschichte „die deutsche von der webadresse und dem blauen mund“?
Ivo
Herrlich, Sven. Nehme drei Logos vom Vortag zum Preis von einem …
robertmichael
äh:
»die deutsche geschichte von der webadresse und dem blauen mund« so heisst die, genau.
Markus
Nein. Lass lesen!
robertmichael
gib mal den buchtitel in deinen browserleiste ein :)
Manuel
heheh.. das Österreich-Logo ist wirklich nicht schlecht, positioniert sich
genau in die Mitte aller europäischen Staaten
getreu nach dem Motto: AEIOU
Alles Erdreich Ist Oesterreich Untertan ;))
Jaja, die Ösis hams drauf *g*
ben
Ich kann mich nur »Der Sven« (oder dem Sven?) anschließen, wenn das ein Made-by-Studenten-Logo gewesen wäre, dann wäre Holland aber in Not!
Das Logo rock nicht nur nicht, es suckt!
Menschenkind
ich hab dieses wort bisher nicht benutzt, aber hier scheint es zu passen: mediokrität. alles ist auf mittelmäßigkeit gestutzt. alle elemente auf gleiche höhe gebracht (schlechtes kfz-schild), keine hohen kontraste, strichstärken aller elemente ähnlich, das gelb geht in dieser größe auf weißem hintergrund unter, der europa- wird zum seestern (sowas bekommt sicher nur mariscal ansprechend hin), alle elemente scheinen einer billig-picto-sammlung entnommen zu sein, warum eine kursive und dazu noch so characterlose type?
der studentenvergleich hier in den kommentaren kommt wohl nicht von ungefähr; hier wird alles missachtet, was ein gestalter in den ersten semestern lernen soll.
fazit: ist das vielleicht versteckte meta-kritik an der deutschen ratspräsidentschaft? unter dem motto: zeigt die deutschen, wie die deutschen sind.
erik
man merkt, dass erik nicht mehr dabei ist.
Ich bin seit 2001 nicht mehr dabei. Und die arbeiten, nach denen die meisten hier MetaDesign beurteilen, sind aus den jahren davor. Oder fällt jemandem ein projekt ein, das seitdem richtungsweisend war? Meta ist inzwischen eine agentur wie andere, geführt von betriebswirten und marketingleuten – genau der grund für meinen ausstieg. Also macht man, was der auftraggeber erwartet und vertragen kann. Eine so große bude muss eben vor allem darauf achten, dass die gehälter bezahlt werden.
Aber zur gestaltung: zu meiner zeit wäre so ein entwurf jedenfalls nicht rausgegangen. Er ist einfach handwerklich zu schlecht. Viel zu viele unterschiedliche elemente, die (unbeabsichtigte?) assoziation an ein nummernschild, ein kleiner gelber stern auf weissem untergrund, die unentschiedene strichstärke (das ist natürlich Praxis, die hausschrift der Bundesregierung) der ziffern, die schräg stehen müssen, weil die kreidestriche irgendwie auch schräg sind… Ich weiss nicht – entweder haben sie bei Meta keine guten grafiker mehr (sind ja alle bei mir im büro ;-,), oder es ist alles im vorauseilenden gehorsam auf ein niveau gebracht worden, das man meint, dem auftraggeber zumuten zu dürfen. Wer aber seine auftraggeber unterschätzt, nimmt in kauf, dass dieser unsere arbeit ebenfalls geringschätzt. Selbst wenn viele hier zu recht meinen, dass es immer auch an der situation liegt, darf man eine solche lösung gar nicht erst präsentieren, denn es könnte ja genommen werden. QED.
Eine weitere arbeit nach dem motto:
es reicht nicht, keine ideen zu haben, man muss auch unfähig sein, sie umzusetzen.
Und nehmt es Jürgen nicht übel, dass er sich zurückhält. Immerhin ist MetaDesign noch ein großer auftraggeber für FontShop. Und mein kommentar hier wird es nicht gerade einfacher für Jürgen machen, denn ich bin immer noch im aufsichtsrat der FontShop AG. Aber ich bin als Meta-Gründer besonders betroffen, denn am ende denken viele leute noch, ich wäre verantwortlich für die heutige designkultur dort.
microboy
kann mich robert, markus, micha und den anderen kritikern nur anschliessen. selbst mit kreideflavour und der webadresse waere eine sauberere und praegnantere loesung drin gewesen – das logo ist in sich einfach nicht stimmig. fuer mich die erste wirklich schlechte arbeit von meta die ich kenne. bis jetzt waren selbst die arbeiten die mir nicht gefallen haben immer auf einem hohen qualitativen niveau und handwerklich ohne maengel.
Achim
IMO hat K die treffenste Kritik an dem missratenen Entwurf formuliert. Dem kann ich mich nur anschließen. Vor allem aber auch die Laufweit und die Spationierung sind komplett daneben. Auch über den von erik erwähnten gelben Stern auf weißen Grund kann man nur den Kopf schütteln. Mein Fazit: Wenn man sich die Buchstaben „EU“ im Logo in Bezug auf die horizontale Achse ansieht kann man nur sagen die EU ist wahrlich im Keller!
Jürgen Siebert
@Erik: Wenn es auch schwer fällt, beim Thema MetaDesign sachlich zu bleiben …
Das ist starker Tobak. Auch unter Deine Ägide entstand nicht jeden Tag etwas Richtungsweisendes. Warum auch? Vielleicht können wir uns auf ›erstklassig‹ oder ›herausragend‹ einigen. Da fällt mir spontan ein:
• Das MoMA ist der Star! und Dreigroschenoper
• Ratioform-Corporate-Design und Katalog (mit Deiner Schrift FF Unit)
• Südtirol (CD und Exklusivschrift)
• Klett-Verlag Corporate Design
• Siemens, Otto, …
Ich würde mich freuen, wenn wir hier ohne Schienbeintreten weiter kommentieren könnten.
erik
Schienbeintreten
Das hat damit nichts zu tun. Aber wenn du die Kommentatoren fragst, woher sie wissen, dass MetaDesign für Designqualität steht, fällt bestimmt niemandem auch nur eines dieser Projekte ein. Richtungweisend war die Arbeit der 90er Jahre, und alle Leute, die dafür verantwortlich waren, sind nicht mehr dabei. Ich rede beileibe nicht nur von mir. Denn damals hatten wir Schriftentwerfer wie Erik van Blokland, Just van Rossum, Henning Krause, Lucas de Groot, Ole Schäfer, Christian Schwartz, Jürgen Huber… Alle weg, und damit die typografische Kompetenz, wie man am vorliegenden Beispiel auch sieht.
Christian Büning
@ Erik: Danke für den Namen der Schrift. Ich dachte immer es gäbe eine Demos Sans, aber da lag ich wohl komplett daneben. :-)
nike
> Unter diesen Bedingungen kann ich nur sagen: kürzer geht es nicht (vergl.mal das hier gelobte österreichische EU-Logo von diesem Jahr; das ist vielleicht visuell spannender – wobei die Idee von Rem Kolhas geklaut ist -, aber es ist ein nichtssagende Monstrum, das nicht umsonst mit einem erläuternden Text versehen ist). Also: Aufgabe erfüllt.
hier wird eindeutig stellung zu rem koolhaas bezogen.
http://www.eu2006.at/de/The_Council_Presidency/Logo.html
HD Schellnack
Alllllter Schwede :-D.
a) Das Logo ist schrecklich. Schwager und CorelDraw ist GENAU die richtige Assoziation. Nicht, was ich von Uli & Co erwarten würde. Das ist, als würden GMP eine Pommesbude abliefern und tatsächlich auch noch einen Credit dranschreiben. Statt dessen geht Gerkan zu recht hin und verklagt die DB.
b) Bäcker sind Bäcker. Design ist Design. Apples. Oranges. Sorry, Jürgen… das hat nix miteinander zu tun. Kunden, die kriegen, was sie wollen, kriegen Schrott. Kunden sollten kriegen, was sie brauchen. Das entsteht sicher im Dialog, aber es muß auch eine Nullgrenze geben, wo man aufhört. Dieses Logo ist unter dieser Grenze. Wir alle machen Kompromisse, das gehört zum Alltag, aber Menno… sowas geht nicht. Nur gegen viel Geld und mit dem Versprechen, daß es niemand mit dem Büro in Verbindung bringt :-).
c) Moma und Dreigroschen fand ich lauwarm. Nicht, was ich von Deutschlands A-Liga-Designbüro erwartet hätte. Zumal gerade Moma ziemlich von Trends, die ein Hickmann schon vor Jahren hatte, kopiert ist. Wirklich nett, aber eben nicht GROSS. Es ist cool, daß Meta vom Spiekermannschen Stil des angeschnittenen roten Balkens (just kidding, e) weg will und ist, aber wohin. Wofür steht die Marke jetzt, in einem Satz? Für welche Vision. Das Vakuum will doch gefüllt sein, oder? Meta hat als großes Büro Kompromisse, die wir kleineren Läden so nicht machen müssen, die Kosten müssen hereinkommen. Aber so verspielt man den Ruf, finde ich. Und das wäre schade, auch wenn United es sicher gerne sieht. Das hat nebenbei nix mit Schienbeintreten zu tun, weil ich – ungeachtet der Historie zwischen Meta und Erik – Meta für ein wichtiges und maßgebliches Büro halte und da entsprechende Arbeiten sehen will. Ich mag auch mehrere große Architekturbüros und stöhne, wenn die unter dem eigenen Niveau for cash operieren (müssen).
Sven
in dem ›typografie.info‹-Forum von Ralf Herrmann, begegnete mir ein Link aller bisherigen EU-Ratsmitgliedschaftslogos: Link
Nick Blume
Tolle Diskussion. Tolle Grafiker. Tolle Menschen. ;) Man merkt, daß einige hier mit Herzblut dabei sind.
pixelpsycho
Finde ich auch! Toll das die Beteiligung der Leser in der letzten Zeit tatsächlich gestiegen ist (auch wenn ich selbst nur äußert selten schreibe).
Wie hoch lag noch gleich der Kommentar-Rekord? ;-)
Florian
Ja! Und danke, dass doch noch viele Kommentatoren ihre Ablehnung präzisieren konnten – insbesondere Manuel.
Nick Blume
Und HD mit »Alllllter Schwede :-D.«! ;) *grins*
Manuel
@Florian
wieso Ablehnung?
ich find das österreichische Logo nicht schlecht, nur etwas gewagt.
der Kommentar war nicht negativ gemeint
Ralf Heinrich
Was mich viel mehr ankäst ist, dass das Logo (laut Stern) EUR 100.000,– gekostet haben soll! Für Kreativleistung, Gestaltung und technische Umsetzung. Da ist noch nicht einmal von Gebühren von Nutzungsrechten die Rede! ^^
Irgendwas mache ich falsch…
Renate
In meiner heutigen Tageszeitung steht:
„….216.000 für zwei Logos …. Nach Angaben des Bundespresseamtes wurden mit der Summe die Entwicklung, die Kreativleistung, der Gestaltungsprozess, die techische Umsetzung einschließlich Programmierung und Online-Bereitstellung sowie die weltweiten Rechte bezahlt.“
Na, wenn das so ist, dann ist das doch preiswert, für zwei (meiner Meinung nach äußerst dürftige) Logos, die nur ein Jahr lang eingesetzt werden und dann wieder in der Versenkung verschwinden … ;-)
Jan
wie wäre es mit einer Erwähnung des portugiesischen Logos, das zumindest rein ästhetisch wirklich mehr hergibt?
Webdesign Berlin
Also mal wirklich das Logo der deutschen EU- Ratspräsidentschaft ist wirklich nicht sehr originell. Da wäre doch einigen etwas dynamischeres eingefallen…
Die Österreicher sind doch wesentlich fortschrittlicher? Aber Möglicherweise wollten es die Auftraggeber nicht anders
Jetzt ist es vorbei.
Neu Logo Vorschläge für 2020 jetzt einreichen…
Rico Pansa
War das nun ein Flop oder ging da wirklich was ab !