Linotype FontExplorer X wird Kaufprogramm
Im September 2005 überraschte Linotype die Designwelt mit dem kostenlosen Macintosh-Schriften-Manager FontExplorer (Fontblog berichtete und testete). Seitdem hat sich die Software in mehreren Stufen zum beliebtesten Mac-Fontverwalter entwickelt, mit einer intuitiven Benutzeroberfläche à la iTunes.
Anlässlich der heute startenden MacWorld-Expo in San Francisco präsentieren die Linotype GmbH und ihre Mutter Monotype Imaging Holding, Inc. die weiter entwickelte Lösungen FontExplorer X Pro und FontExplorer X Server. Der FontExplorer X Pro für Mac ist ab sofort verfügbar (Testversion-Anforderungseite) und bietet die vertrauten Funktionen für professionelle Font-User. Neu sind unter anderem:
• anpassbare Listendarstellung
• Kerning-Informationen
• Backup-Funktion
• Plug-ins für InDesign CS4, Illustrator CS4, Photoshop CS4 und QuarkXPress 8
• Online-Store deaktivierbar
• und der Preis von 79,– € (Einführungspreis bis 28. 2. 2009: 39,– €)
Die kostenlose Vorgängerversion FontExplorer X v. 1.2.3 kann weiterhin geladen werden, wird aber nicht mehr von Linotype unterstützt.
Durch die Vernetzung des FontExplorer X Pro mit dem FontExplorer X Server sind die neuen und altbewährten Funktionen auch in vernetzten Umgebungen verfügbar, wobei Administratoren die Fonts und die Nutzungsrechte zentral verwalten können. Zum Leistungsumfang der Server-Lösung gehören unter anderem:
• FontExplorer-X-Server von jedem Netzwerk-Rechner aus verwalten
• neue Server hinzufügen, falls nötig
• Server-Fonts ohne Netzwerkverbindung verwenden
• einfache Rollenmodelle und Zugriffsrechte-Vergabe
• volle Font-Lizenzkontrolle, volle Font-Nutzungsübersicht
• LDAP-Import
Der Erwerb der Server-Edition ist mit der Lizenzierung dreier Schrift-Bibliotheken gekoppelt: Linotype-Originals OpenType 2.0, Monotype-Library OpenType 1.0 und ITC-Library OpenType 1.0 – das sind rund 4000 Fonts. Neuere Fonts, die später in die Linotype-, Monotype- and ITC- Libraries aufgenommen wurden (oder die Platinum-Produkte), sind nicht eingeschlossen und müssen über den integrierten Online-Store erworben werden.
Der FontExplorer-X-Server überprüft, ob installierten Fonts öfter genutzt werden als es die Lizenz erlaubt. Wenn es unzureichende Lizenzen gibt, wird eine Warnmeldung an den Server-Administrator übermittelt. Der FontExplorer-X-Server wird zu einer jährlichen Gebühr als Software-as-a-Service lizenziert und individuell angeboten.
16 Kommentare
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thomas | BFA
die aktuelle (kostenlose) version bietet bereits kerning.
Ralf Herrmann
@thomas:
Neu ist die Kerning-Übersicht in der Info-Palette. Siehe das Bild in meinem Artikel:
http://www.typografie.info/typowiki/index.php?title=FontExplorer_X_Pro_ver%C3%B6ffentlicht_%28plus_Gewinnspiel%29
bjoern
Weiß jemand von Euch ob der FontExplorer dann nun endlich chinesische Zeichensätze unterstützt?
Boris Kahl
Auch auf http://www.slanted.de werden noch bis zum 9. Januar 5 Vollversionen des neuen FontExplorers X Pro verlost:
http://www.slanted.de/eintrag/fontexplorer-x-pro
jamie oliver
Schade das der fontexplorer kaufpflichtig wird.
Der Preis dünkt mich auch im Bezug zur frühreren Version und den wenigen neuen Funktionen recht teuer.
Aber eine gute Möglichkeit für die Fontshop AG in die Bresche zu springen. :-)
Nach Fontshuffle jetzt den Fontshop explorer ! Am besten natürlich gratis und noch viel besser!
thomas | BFA
was ist an dem preis zu hoch jamie? die tatsache, dass die sich bisher die entwicklungskosten nicht haben bezahlen lassen, sollte man nicht aussen vor lassen. die kostenlose version gibts ja nachwievor, wer allerdings etwas mehr luxus möchte, für den sind 80 euro sicher nicht zu viel.
robertmichael
oh ja! das wärs doch mal … ein typemanager von fontshop. für pc/mac von mir aus mit shopanbindung. oder gleich mit online-funktion wo ich mir durch mein monatliches fontshop-abonnement gleich die aktuellen schriften downloaden kann.
wie das abo gibts noch nicht? ;)
die marketingabteilung könnte ja dann: »kostfrei downloaden beim kauf einer schriftfamilie« daraus machen.
sukisouk
Schade, aber o.k., weil die Gratisversion immer noch zu haben ist.
Fontexplorer ist die beste Schriftverwaltung für OS X.
Und 79€ auf jeden Fall wert.
Jürgen
1. Eine Schriftverwaltung von FontShop … absolut nix geplant.
2. Der Preis: ich finde ihn auch OK
HD Schellnack
Der Preis ist an sich okay und liegt beim früheren ATM Deluxe, aber ich finde Lino vertut hier eine Chance, mit einer exzellenten Freeware Imagewerbung zu generieren. Zumal ich, ehrlich gesagt, auf Features wie Autoaktivierung dankend verzichten kann, ich nutze auch die Features von MainType oder ATM oder jetzt eben FX kaum aus, ich hab zwei Fontgruppen, Standard und Temporär, und fertig. Aber die Deaktivierung des Online-Stores an sich ist die 40 Euro wert :-D. Nur wäre es eben in etwa so, als würde man für 50 Euro iTunes kaufen müssen/können – und Apple würde den Store abschalten. Klug ist das nicht wirklich.
Obwohl ein Store für einen Fontshop-Fontexplorer wirklich mehr Sinn machen würde, weil das Angebot weitaus größer wäre – hier würde ich tatsächlich einkaufen :-D
jamie oliver
Ich finde den Preis grundsätzlich schon ok. Nur finde ich ich dass die Pro Variante zu wenig mehr kann als dass ich nicht einfach die alte kostenlose Version weiter benutze.
Ich finde wie HD hat Linotype hier eine Chance verpasst. Der Fontexplorer x war ja ein total gutes Produkt.
Ich frage mich warum Linotype den Schritt von der Freeware zum Kaufprogramm macht? Scheinabr waren die Schriftverkäufe die über den Fontexplorer liefen eher gering.
Michael Müller-Hillebrand
Etwas ganz Anderes: »downgeloaded« — da rollen sich meine Zehennägel auf… deutsche Grammatik in englische Worte integriert… uuh!
»gedownloaded« wäre nur scheinbar besser, das Passiv-Präfix aus dem Deutschen, das Suffix »-ed« wieder aus dem Englischen, grrr…
»geladen« oder »heruntergeladen« wäre doch auch gegangen, oder?
Jürgen
Das Verb downloaden gehört für mich inzwischen zum (umgangs)deutschen Wortschatz, wie checken.
Ivo
Da bist du mir voraus, Jürgen. Ich versuche tatsächlich, wann immer es geht [und es geht erstaunlich oft], »herunterladen« oder einfach nur »laden« zu schreiben. Beim Sprechen allerdings lade ich auch mal etwas down …
Jürgen
OK, dann will ich mal ein braves Vorbild für die Jugend sein und ändere »downgeloaded« in »geladen«.
amica
bei „downloaden“ stehen, bei „laden“ gehen!
Den Kindern ein Vorbild sein!