Leseempfehlung: Typojournal 3 »Wandel«
Kurz vor Weihnachten erschien die 3. Ausgabe des Typojournal, heraus–gegeben und redaktionell betreut von Ralf Herrmann. Es ist eine der wenigen Fachzeitschriften in Europa, die sich ausschließlich den Themen Schrift und Typografie widmet – schon alleine deshalb muss man das Magazin loben und lieben. Fast täglich landet Kunst- oder Design-Lesestoff auf meinem Schreibtisch. Vieles blättere ich nur durch, weil es zwar schön aussieht, aber von belanglosem Gehalt. Eitlen Selbstverwirklichungen, auch wenn sie 100 Seiten stark sind und auf bestem Papier gedruckt sind, verweigere ich selbst den Blick ins Innere … und da ich mir bereits vor Jahren abgewöhnt habe, solche Produkte im Regal endzulagern … ihr könnt euch denken, wie es weiter geht.
Beim Typojournal sind Inhat und Gestaltung in Balance. Und deshalb habe ich nicht nur von vorne bis hinten durchgeblättert, sondern auch gelesen. Wer Fontblog auf Twitter verfolgt, kennt bereits meine Kurzrezension: Das Typojournal ist das z. Zt. beste deutsche Typografie-Magazin. Dies sind die Themen und Autoren der aktuellen Ausgabe:
- Ist die deutsche Sprache vom Verfall bedroht? Prof. Dr. Rudi Keller
- Schriftmuster im Wandel. Henning Krause
- Bleisatz und Buchdruck im 21. Jahrhundert. Martin Z. Schröder
- Der Antiqua-Fraktur-Streit im 21. Jahrhundert. Ralf Herrmann
- Eine Kursive für die Fraktur. Joshua Krämer
- Die Berliner Verkehrsbetriebe im Wandel der Zeit. Lars Krüger
- Das Eszett, eine scharfe Type. Nadine Roßa
- Das Eszett kommt endlich groß heraus. Ralf Herrmann
- Corporate Design im Umbruch. Kathrin van der Merwe
- Papiernormen: Raumnot und Weltformat. Thomas Maier
- Das typografische Manifest. Emanuelle Typographique
- Sie haben Ihr Ziel erreicht. Das Ende des Kartenlesens. Ralf Herrmann
- Fingerübungen bei marke.6 in Weimar. Severin Wucher
Ralf Herrman schreibt zu den Fragen, die ihn bewegen: »Schrift, Sprache und Design wandeln sich fortwährend. Doch wie lange und aus welchen Gründen müssen Traditionen gepflegt werden? Müssen gebrochene Schriften nach 100 Jahre alten Satzregeln gesetzt werden? Sind Anglizismen ein Zeichen für den Verfall der Sprache? Welche Rolle spielen Handschrift, Bleisatz und Buchdruck noch in der digitalen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts? Sollte man die deutsche Rechtschreibung einfach so von heute auf morgen ändern und kann man einfach einen neuen Buchstaben wie das große Eszett einführen und durchsetzen?«
In Berlin kann das TypoJournal in der Galerie von Mota Italic erworben werden (siehe vorherigen Beitrag).
5 Kommentare
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<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
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Ralf H.
Und für die Nicht-Berliner: Die Online-Bestellungen sind exklusiv hier möglich:
http://www.fonts.info/store/index.php/de/drucksachen.html
Jürgen Siebert
Danke, Ralf … hatte ich glatt vergessen :)
Simon
Die Online-Bestellung und Lieferung funktioniert übrigens schnell und problemlos. Und das Heft ist sehr gut gemacht und äußerst informativ – auch wenn ich jetzt erstmal mit Ausgabe 2 beschäftigt bin…
Hoffentlich gibt’s von der Nr. 1 nochmal einen Nachdruck oder vielleicht irgendwann einmal ein PDF :-).
Karla
Juhu, werde am Samstag nach Prenzlauer Berg radeln und das Magazin erwerben!
Marco
Hier ist die erste Ausgabe zum Ansehen bereit: http://issuu.com/fonts.info/docs/typojournal1/1