iTunes-LP-Artwork: kein sicheres (Font-)Format?
Apple kündigte es als die elektronische Alternative zum Album-Booklet an: iTunes LP. Was ist iTunes LP? Es ist vergleichbar mit einem DVD-Menü und wird zur Zeit mit einem guten Dutzend Alben im iTunes Store ausgeliefert (von über 4 Millionen). Ein iTunes-LP-Album bietet Menüpunkten wie »Album hören«, »Texte«, »Bilder«, »Videos« und ähnliches. Inzwischen gibt es die ersten Designbüros, die iTunes-LP-Artwork erstellen.
Noch ist nicht sicher, ob iTunes LP überleben wird. Die Unterstützung ist gering, die Major Companies liefern keinen Content, die kleinen Labels fühlten sich ausgeschlossen. Auf eines jedoch sollten die Gestalter von iTunes-LP-Content achten: Das Konzept ist bezüglich eingebetteter Fonts nicht sicher (siehe Beitrag zuvor). Wie ich eben festgestellt habe, enthält ein .itlp-Paket einen Fonts-Ordner (Kontextmenü ›Paketinhat anzeigen‹) mit offenen Fontdateien. In meinem Beispiel (The Doors »40 th Aniversary«) entdecke ich dort den kommerziellen Display-Font Antique Half Block von Letterhead im OpenType-Format (Design: Chuck Davis), der gewöhnlich für 35 Dollar zu lizenzieren ist und nicht weitergegeben werden darf.
Ob es möglich ist, Font-Daten zu verschlüsseln und wie das .svg-Format (im Fonts-Ordner zu werten ist, muss ich noch prüfen.
7 Kommentare
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<em>kursiv</em> <strong>fett</strong> <blockquote>Zitat</blockquote>
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max
Der Weitergebende wird sich dann wohl demnächst aufs FBI freuen können, siehe unter http://letterheadfonts.com/piracy/fontguard.php:
und
Jürgen Siebert
Ach diese FBI meinst Du …
Ich denke bei der Abkürzung natürlich immer an unseren Lieferanten Font Bureau, Inc. Auch der ist jüngst in Sachen Lizenzverstoß aktiv geworden – gegen NBC:
http://cityfile.com/dailyfile/7508
Michael Müller-Hillebrand
Abgesehen von Fontfragen habe ich mich einem Selbstversuch mit iTunes LP unterzogen (Norah Jones), hier nachzulesen: Schallplattenmann.de. Ich stelle soeben fest, dass ich diese Medien seitdem kein zweites Mal angesehen habe, aber in meinem CD-Regal habe ich schon gestöbert…
Michael Müller-Hillebrand
Nachtrag: die Norah-Jones-ITLP enthält drei Fonts im SVG-Format, d.h. die Glyphen (vermutlich alle) sind jeweils als Vektoren beschrieben: MrsEavesRoman (Emigre), EngraversGothicBT-Regular (Bitstream), MetDemo (DVM). Ganz brav mit den originalen Copyright-EInträgen drin, erstellt mit FontForge.
Sebastian Nagel
Ich denke, je mehr Vektor-Material am Bildschirm verwendet wird (svg, vektorbasierende Benutzeroberflächen, …) desto öfter werden wir auf solche „Lösungen“ stoßen.
Pixelgrafik war da ja sowas wie „halb-analog“ und damit schwer/ungenau reproduzierbar, und vielleicht hat man sich (aus Sicht der Schriftgestalter und -vermarkter) etwas zu lange darauf verlassen dass das „sicher“ ist.
Ob sich das verhindern lässt stelle ich in Frage.
Fontômas
Solange man die (Font-)Katze im Sack (mit iTunes LP) kauft, glaube ich nicht dass sich das jemand ernsthaft antun will. Wenn dann sind es ein paar wenige Zufallstreffer und dann fehlen vermutlich immer noch die restlichen Schnitte.
fhuber
Ha, mit Flash wäre das nicht passiert :D
Da kommt man nicht an die originalen Schriftdaten ran, höchsten per Dekompilieren (nicht so leicht) an die Vektordaten der Schrift. Aber die sind auch nicht original, sondern leicht vermurkst.
Aber Apple und Adobe sind sich irgendwie nicht so ganz einig, auf dem Iphone fehlt Flash auch noch…
Aber das ist natürlich ein dicker Hund. Dass die Agenturen da auch nicht drauf achten? :(