Gruß von der Frankfurter Buchmesse
Ich war anderthalb Tage dort. Habe mehr Gespräche geführt als Bücher gesehen. Das Gastland ist in diesem Jahr die Türkei. Überall sieht man das Labyrinth-Logo. Das hat mich sofort an unsere Diskussion vom März letzten Jahres erinnert, als Sandy Kaltenborn (www.image-shift.net) mit einer juristischen Drohung konfrontiert war, nach der Labyrinthe im Grafikdesign eine geschützte Idee von Adreas Uebele seien.
Als Gastland der Buchmesse 2009 wurde China gewählt. Die Gestaltung von Logo und Halle wird die bekannteste chinesische Desinerin in Deutschland, Bestseller-Autorin und TYPO-Sprecherin Yang Liu übernehmen (Fontblog über ihre Plakate, Fontblog über ihr Buch).
Wer ein Logo für die Buchmesse gestalten darf, wird aus in und auf den unterschiedlichsten Medien wiederfinden: Tragetaschen, Katalog, Anzeigen, Säulen, Transparente, Teppichböden … Ich bin gespannt auf Yang Lius Werk, das sie heute Mittag auf einer Pressekonferenz vorstellen wird, die ich leider nicht besuchen kann, weil ich schon wieder auf dem Rückweg in Berlin bin (diesen Beitrag schreibe ich im McDonald’s, Kirchhain). Sie hat mir aber verraten, dass es schwarzweiß sein wird.
Ich verschenke noch ein paar Tipps an alle, die in den nächsten Tagen die Buchmesse besuchen werden. … ich selbst konnte sie nicht nachprüfen:
• Volker Ronneberger (Publishing Praxis) schwärmte in den höchsten Tönen von einem Bildband über Läden in New York, den man am Gingko-Messestand besichtigen kann: »Tolle Display-Typografie, wunderbare Fotos.«
• Beim Schmidt-Verlag ist der Adfontskalender von Judith Schalansky zu bewundern.
• Birkhäuser zeigt das voluminöse Frutiger-Lebenswerk – für Typo-Fans sicher die Neuerscheinung des Jahres.
6 Kommentare
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volker ronneberger
Dann ergänze ich doch noch mal eben:
Das Buch heißt „Store Front – the Disappearing Faces of New York City“ und ist von James & Karla L. Murray.
robertmichael
erinnert mich an den neuen FF09-katalog, auf den ich leider immer noch warte. :(
Andrzej
Ich finde das Logo super.
Es sagt mir, streng dich an, werd aktiv, wenn du uns durchschauen willst. Ich selbst habe sehr wenig Ahnung von türkischer Literatur, auch weil mir arabisch-persische Literatur gefühlsmäßig weiter weg erscheint als europäische. Nichts, worauf ich stolz bin, aber es ist nunmal so.
Ich muß also durch mein eigenes Labyrinth gehen, um zu etwas Neuem zu gelangen, wenn ich das möchte.
Und das Buchmessenlogo ist eine charmante und verschmitzte Aufforderung dafür. Mein Interesse jedenfalls ist geweckt.
Benjamin Hickethier
Gerade in diesem Zusammenhang (weil mich das Türkei-Logo auf Plakaten schon an das Orientierungssystem-Buch von Andreas Uebele erinnerte) würde ich gerne ergänzen, dass Prof. Andreas Uebele das schöpferische Urheberrecht der Verwendung von Buchstabenformen in (bzw. deren Herleitung aus) Labyrinthen besitzt/beansprucht.
Jan Middendorp
Hm.
Damals (März-April 2007) hatte ich die Diskussion über Uebeles Typo-Labirinth nicht weiter gefolgt. Ich habe sie jetzt noch mal gelesen und hätte Lust, den Herrn Prof. Uebele zu fragen, ob er zufälligerweise die Arbeit René Knips kennt, entweder von der Typo (2006?), aus meinem Buch Dutch Type oder das Büchlein ARK|ABC (beide 2004). Dort sieht man nämlich eine Arbeit aus 1999, die Uebeles Anspruch auf totale Originalität ziemlich überzeugend widerspricht. Auch wird mal wieder bewiesen, dass es nie sehr klug ist, sich allzu agressiv als Ur-Urheber einer Idee zu behaupten.
Knips Labyrinth der Zukunft
(Sorry, dass ich die alte Geschichte wieder aufwärme.)
fjord
Bin grade zufällig auf die Linotype Labyrinth von 2002 gestoßen. Dort heißt es in der Produktbeschreibung: