Girocard ersetzt EC-Karte; neues Logo
Seit Mitte April heißen neu ausgegebene EC-Karten »Girocard«. Sie ersetzen bald die in Deutschland beliebte, im Ausland jedoch nutzlose EC-Karte. Das Kürzel »EC« hatte in den letzten Jahren bereits einen Bedeutungswandel erfahren: Es steht für »electronic cash«, bedeutete ursprünglich jedoch »Eurocheque«; den gibt es schon länger nicht mehr. Bis zum Jahresende sollen knapp 600.000 elektronischen Kassen sowie 53.000 Geldautomaten in Deutschland mit dem neuen Logo ausgestattet sein.
Ein Ziel des reformierten Kartensystems ist es, mit neuem Namen und Logo eine europäische Alternative zum weltweiten Akzeptanzzeichen Maestro aufzubauen, das zum US-Kreditkartenkonzern Mastercard gehört. Mit der Girocard sollen deutsche Karteninhaber bald schon in Österreich, Italien, Spanien, Portugal und Großbritannien bargeldlos bezahlen können.
27 Kommentare
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Der Sven
Sieht ein bissl langweilig aus – aber allemal besser, als die beiden Vorgänger.
Christian Büning
hätte man sich die stümperhaft verzerrten Ziffern nicht schenken können? Die hellblaue Linie ist vermutlich nicht barrierefrei (zu kontrastarm), die Frutiger wird für kleine Wiedergaben am Automaten zu schmal laufen und schlecht lesbar sein. Der Pfeil im Anschnitt ist nicht gut erkennbar. Sonst absolute Weltklasse. :-)
Jürgen
@ christian: lol
Es muss ja nicht Weltklasse sein, Europaliga reicht doch ;-)
Und jetzt im Ernst: Für mich ist das Kreisliga-Niveau.
Vier kleine Eingriffe, und es wäre 2. Bundesliga: kräftigere Schrift, Rahmen weg, Perspektive weg, Ziffern weg.
thomas | BFA
man wollte wohl nicht darauf verzichten deutlich zu machen, das man seine karte einzuführen habe. also einführen = benutzen. daran hakt die darstellung wohl.
Fabian Neumann
Definitiv ein Abstieg, um mal im Fußballjargon zu bleiben. Verglichen mit dem alten „EC“ lässt sich das neue „Logo“ viel schlechter spontan erfassen, wenn man in der Fußgängerzone auf der Suche nach einem Automaten ist. Soll da jetzt immer der Schriftzug „girocard“ auf den Schildern prangen oder das viel zu blasse blaue Kärtchen.
matthias
naja, selbst mit vier kleinen eingriffen bliebe das inhaltlich und formal öd. wenn man in eile und regen vorm bankomat steht, will man auf den ersten blick sehen, ob man da mit seiner karte geld bekommt und ob da nun gebühren anfallen oder nicht. also benötigt es in erster linie ein starkes, differenzierbares signal. und erst in zweiter linie eine narative gebrauchsanweisung. naiv und voll daneben. sieht nach vielen kompromissen aus. und der name erst …
david
Ich muss das Uralt-Logo ganz links verteidigen: Natürlich ist das äußerst unästhetisch, aber – behaupte ich jetzt einfach mal – jeder kennt es, es ist wahnsinnig prägnant. Das ganze Konzept über Bord zu werfen, finde ich daher sehr gewagt. Eine sanfte Auffrischung hätte es auch getan. Aber gut, das hier ist wohl mehr eine „politische“ Entscheidung denn eine marketingtechnische.
Claudius Coenen
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das mittlere Logo (ja, das alte) noch am aussagekräftigsten finde.
Und außerdem möchte ich als Verbraucher noch anmerken, dass es mir schnurz-piep-egal ist, warum meine Karte im Ausland funktioniert. Ob das an EC, girocard oder Maestro liegt kümmert mich nicht die Bohne. Hauptsache es geht. Und mit meiner alten Karte hatte ich nie Probleme (dass das am Maestro liegt hab ich hier nun erfahren, Danke!)
christoph_z
»ganze illu weg« wäre dann der nächste schritt gewesen, um sich in der 2. liga weiter nach oben zu arbeiten.
die vielen lausigen pseudologos, die in der letzten zeit vorgestellt werden, lassen schon vermuten, dass da eine große »no logo«-bewegung dahinter steckt. sich in die zentralen der konsumkultur einnisten und dann sand ins getriebe streuen. dann fände ich es gar nicht schlecht.
s
Das linke Logo ist doch super. Natürlich ist es nicht gerade ästhetisch, aber man erkennt es aus großer Entfernung und das ist definitiv ein Pluspunkt.
christoph_z
ich halte das ganz alte logo auch für recht gut (trotz kleiner formaler schwächen).
in der theorie wissen wahrscheinlich alle, dass prägnanz, eigenständigkeit und wiedererkennbarkeit die wichtigsten kriterien bei der logo-/markengestaltung sind. in der praxis wird das dann aber oftmals völlig ignoriert.
Till Westermayer
Wieso ist die EC-Karte im Ausland unbrauchbar? Zumindest innerhalb der EU hatte ich damit bisher — auch vor einigen Jahren schon — nie Probleme.
robertmichael
ich muss mich till anschließen. ich hatte in ägypten, thailand und anderen ländern nie probleme mit der ec-karte. sicher, die automaten muss man suchen.
das alte logo fand ich auch einprägsamer.
fb
Finde das alte Logo auch am prägnantesten. Vielleicht hätte man ja etwas in diese Richtung machen können?
Simon Wehr
Version ganz links sieht, nunja schon recht 70er/80er aus. Aber für mich ist es eine Ikone wie das IC-Zeichen der Bundesbahn oder noch besser das EC-Logo des Eurocitys. Meine Herren*, DAS sind Klassiker!
Das Ding da rechts ist zwar moderner und erinnert hübsch an die vergangene Dekade, aber ich suche immer das EC und nicht irgendwelche verzerrten Tastatur-Symbole.
Warum werden an solche wichtigen Projekte eigentlich offensichtlich keine (wirklichen) Profis gelassen??
* und Damen, natürlich!
Der Sven
Man sollte unbedingt im Fontblog eine Kategorie „Alternativ-Entwürfe“ anlegen. Würde mich brennend interessieren, ob all die Kritiker hier wirklich so viel drauf haben, oder ob das alles nur getippte heiße Luft ist : )
ph
Simon, dein Logo ist gekauft. :D
Finde den Klassiker auch am Besten und den auf girocard umzumünzen hätte wirklich Stil gehabt.
Jean
JA, HER MIT DER KATEGORIE „ALTERNATIV-ENTWÜRFFE“!!!
fb
@ph: Der Schnellschuß ist von mir – irgendwie hat er die Formatierung zerpflückt… Bitte an dieser Stelle um Verzeihung!
KS
Bin absoluter Laie was Grafik betritt, hab‘ die Page hier mal durch Zufall gefunden und ihr die Treue gehalten [Gucke jeden Tag was es so Neues gibt]. Übrigens dickes Lob an den Admin ;-) [Das vielleicht am Rande].
Zum Thema: Finde das neue Giro-Signet total nichtssagend und ich würde garantiert dran vorbeilaufen.
Der Entwurf von fb gefällt mir schon viel besser. Obwohl blau auch so ne totale Trendfarbe ist, alles was nicht farbig knallig wird, kommt in dunklen blautönen daher.
Sicher wird das jetzt zu spät sein, aber warum denn den Damen und Herren vom ZK (nicht Zentralkomitee) das mal vorschlagen? Da wäre ich ja dafür :-) Das ist echt so traurig, wenn man sieht das Logos relauncht werden und die danach noch hässlicher sind. Da wünscht man sich echt manchmal ne „Design-Polizei“…
Na gut, wollte mich halt auch mal zu Wort melden.
Ansonsten: Weiter so. Tolle Seite. Wäre eigentlich auch super wenn Agenturen hier ihre Entwürfe präsentieren könnten, so als Vor-Test wie’s ankommt. Schließlich lesen und kommentieren hier ja doch ne ganze Reihe von Leuten die Ahnung haben oder eben auch nicht.
Christian Büning
@ Sven: Die Idee mit den Alternativentwürfen ist verlockend, bleibt aber oberflächlich. Man kann bei so nem logo die handwerklichen Schwächen rausbügeln, aber das hier braucht ne Konzeptkorrektur. Und dafür braucht man ein tiefergehendes Briefing. Weiß ich, wie weit die sich von Maestro abgrenzen möchten? Weiß ich, wie viele Abteilungen darüber abstimmen dürfen? Ich kann nur sagen, dass dieser Entwurf als Kennzeichnung nicht funktioniert und erhebliche Schwächen hat.
schnipsel
@ der sven & jean: dito! : ]
Tobias
Im Ausland nutzlos? Ich habe mit meiner EC-Karte in den Niederlanden, in Dänemark, Großbritannien, Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Polen, Litauen und Lettland problemlos Geld abgehoben.
Der Sven
@ Christian: Die Infos, die ein tiefgreifendes Briefing beinhaltet sowie die Information, durch wie viele Gremien so ein Entwurf durch muss, liegen uns alle nicht vor. Daher macht Diskussion über Entwürfe auf diesem Wege auch eigentlich keinen Sinn. Es wird aus sicherer Distanz geballert. Und da würde ich es halt mal interessant finden, wie denn grafische Geschosse aussehen könnten.
Christian Büning
sven, fänd ich auch. Vielleicht hätte ich mich nicht so den handwerklichen Fehler hingeben sollen, sondern den Strategiefehlern, die zu diesem Entwurf führten. Da würde ich gerne ansetzen und einen eigenen Entwurf zu Strategie und Gestaltung machen. Die formalen Schwächen kann hier jeder im Forum vor seinem geistigen Auge mit einem Lächeln selbst ausbügeln.
siebzehn
@alle, die im Ausland mit ihrer EC-Karte bezahlt haben:
Habt ihr nicht. Ihr habt mit eurer Maestro-Karte bezahlt (die nebenbei auch EC-Karte ist). Und Girocard soll ja eben das Mastercard/Maestro-Monopol brechen.
Das neue Logo finde ich übrigens auch, gelinde gesagt, misslungen.
Rene
@siebzehn
So ist es. Bislang waren fast alle Karten Kombinationen aus EC- und Maestro-Karte. Mit der neuen Girocard soll nun ein völlig separates System etabliert werden, welches abseits von Mastercard und seinem Maestro-System den internationalen bzw. europaweiten Zugang zu Bargeld sowie bargeldlosen Transaktionen erlaubt.