Geht RWE jetzt vorweg oder voran?
Das Corporate Identity Portal meldet: »Der RWE-Konzern gestaltet seinen Markenauftritt neu. Der Vorstand hat das neue Logo ›VoRWEg gehen‹ heute während der Hauptversammlung in Essen vorgestellt. VoRWEg gehen steht für die Neuausrichtung des Konzerns: RWE denkt und geht voraus – RWE übernimmt Verantwortung – RWE ist innovativ.«
Innovativ scheint auch die Benutzung des Adverbs »vorweg«. Man kennt es aus dem (meist negativen) Kontext bevor etwas anderes geschieht: etwas v. klären, um es gleich v. zu sagen, das kann ich v. nicht beantworten. Der Duden kennt jedoch auch die Bedeutung jmdm., einer Sache ein Stck voraus, zum Beispiel: vorweg marschieren. Gleichwohl geht mir ein »voran gehen« leichter über die Zunge als ein »vorweg gehen«. Claim-Spielereien mit Eigennamen führen nur selten zu überzeugenden Ergebnissen, wie wir jüngst bei den neuen Slogans von 4 europäischen Metropolen feststellen konnten.
33 Kommentare
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Andreas
ach, da hat sich wohl ein texter an eine gewisse SchreIBMaschine erinnert…
demodern
Genau, Herr Schirner für die GGK … ;-)
ukroell
Auffallend hässlich, muss ich sagen.
Schafft man damit auch das Logo mit der Hand ab? Wäre schade drum, das hat nämlich ganz eindeutig einen sehr netten Stil und sieht richtig gut aus.
Simon Wehr
Och naja, weggehen finde ich im Zusammenhang mit RWE doch mal eine interessante Aussicht …
poms
>Claim-Spielereien mit Eigennamen führen nur selten zu überzeugenden Ergebnissen, wie wir jüngst bei den neuen Slogans von 4 europäischen Metropolen feststellen konnten.
Dem ist zuzustimmen!
Christian Büning
Gibts auch von der R+V Versicherung:
BesseR+Vorsorgen
Wirklich eine außergewöhnlich gut gelungene Schriftmischung! Sehr feinfühlig und ausgewogen, sorgsam gewichtet und mit Argusaugen eingepasst. Wirklich ein Meilenstein, auch inhaltlich. Da passt alles zusammen! :-)
fabian
ich kann diese spielereien nicht mehr sehen. bitte hört auf oder lasst euch etwas einfallen. schade drum.
Christian
@Andreas, das habe ich auch von Kollegen gehört. Kennst Du ein Bild von dem IBM slogan? Würde mich mal interessieren.
Gruß
Christian
Gerrit
Wortspiele. Funktionieren. Nicht.
Es gibt keine gelungene Beispiele, die nicht peinlich sind. Es gibt sie nicht, nirgendwo! Wortspiele sind Ideen, die nur Banausen gefallen!
Dr. Schnuffel
Spitzenklasse! Ich finde mittlerweile, Werbung, egal wofür, sollte nur noch so aussehen: Immer feste druff auf die Kunden, die sich diesen Mist reinziehen müssen!
Vermutlich dachten die Macher, wie sich solche entichten Corporate-Identity-Hupen nennen, damit sei der — obacht! — »Auftritt« gleichsam unveRWEchselbar und haben ihn deshalb nicht veRWErfen können, obgleich er, um der VeRWErtung resp. VeRWEndung zu entgehen, wegen MindeRWErtigkeit rechtmäßigeRWEise inne Tonne gekloppt gehört hätte usf., die Liste ist beliebig eRWEiterbar.
§
Der RWE-Konzern gestaltet seinen Markenauftritt neu. Der Vorstand hat das neue Logo „VoRWEg gehen“ heute während der Hauptversammlung in Essen vorgestellt. VoRWEg gehen steht für die Neuausrichtung des Konzerns: RWE denkt und geht voraus – RWE übernimmt Verantwortung – RWE ist innovativ.
Die Marke „RWE“ bleibt bestehen. Die breit angelegte Kampagne, die das neue Selbstverständnis von RWE kommuniziert, läuft am 18. April 2008 an. Bei der Umstellung auf „voRWEg gehen“ wird der Konzern kosteneffizient handeln und die notwendigen Mittel aus dem vorhandenen Kommunikationsbudget bereitstellen. Zusätzliche Mittel werden also nicht benötigt. Wettbewerber geben in diesem Bereich sogar deutlich höhere Beträge aus.
Um die Energieversorgung der Zukunft zu sichern, investiert RWE bis 2012 mehr als 30 Mrd. €. Dies ist das größte Investitions-programm in der Unternehmensgeschichte. Dr. Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender der RWE AG: „Seit 110 Jahren trägt RWE Verantwortung in der Energiewirtschaft. „Wer, wenn nicht wir?’ bleibt Maxime unseres Handelns. VoRWEg gehen ist eine große Verpflichtung für jeden einzelnen von uns.“
„VoRWEg gehen bedeutet für uns, deutlich zu machen, welchen RWE zur Minderung der weltweiten CO2-Emissionen leisten kann“, so Jürgen Großmann weiter. „Wir gehen voRWEg, um die Nutzung der effizienten Kohleverstromung und Kernenergie im Energiemix der Zukunft zu sichern. Um neue, auf die Kunden zugeschnittene Produkte wie etwa den Stromtarif mit dreijähriger Preisgarantie zu entwickeln. Um Investitionen in erneuerbare Energien voranzutreiben und neue Dienstleistungen und Technologien wie z.B. intelligente Stromzähler bereitzustellen.“
Das neue RWE-Logo hat die Agentur Jung v. Matt/Brand Identity entwickelt, die Agentur Bungalow Brand Lab zeichnet für die begleitende Kampagne verantwortlich.
Giza
Da gab es doch zum Start der Harald Schmidt-Show in der ARD ein ähnliches Plakat: „hARalD“
Das fand ich witziger…
Klaus
Hmm, vielleicht hat es sich jetzt bis in die RWE-Zentrale herumgesprochen, dass die Kunden die weiße Hand als Symbol für »gib alles« gesehen haben.
Ist das neue Logo ein Aprilscherz?
Cedric Kiefer
http://www.schirner-ikm.de/content/e52/index_ger.html
thomas | BFA
muss man wirklich über so einen offensichtlichen fehlgriff diskutieren? das gehört den verantwortlichen vor die füße geworfen.
Alfons
Das kommt davon, wenn eine Werbeagentur sich an’s Branding wagt und umgekehrt wissen wir, was passiert, wenn sich eine Designagentur an Werbung versucht. Schuster bleib bei deinen Leisten.
Martin Lange
Ich frage mich immer, warum die Leute, die so ein Logo für teuer Geld erwerben, nicht sehen, was Ihnen da eigentlich serviert wird.
Man braucht ja nun wirklich nicht viel Verstand, um solch ein – ich nenne es mal Gedöhns – zu entlarven.
Aber wahrscheinlich liegt es wohl daran, dass sie davon ausgehen für viel Geld auch viel bzw. gute Leistung zu bekommen.
klaus
@Martin Lange: Du hast doch Deinen Kunden Dein X-Gedöns auch reingedrückt. Wenn man gut verkaufen kann…
RWE hat nicht nur ein Logo, sondern ein Konzept gekauft. Die Hand von Landor bleibt doch bestehen, der häßliche Schriftzug leider auch.
Gerrit und Dr. Schnüffel haben schon alles gesagt.
Benjamin Hickethier
Weiß eigentlich überhaupt noch irgend jemand, was ›ein Logo‹ ist? »Der Vorstand hat das neue Logo ›VoRWEg gehen‹ heute während der Hauptversammlung in Essen vorgestellt.« Ist ›VoRWEg gehen‹ nicht vielmehr ein Claim, der das Logo enthält, das Logo/Wortmarke/Signet ist also RWE in der entsprechenden typo/grafischen Gestaltung – wie bereits hier hingewiesen wurde, das modifizierte ›ältere› Logo, mit oder ohne Hand?
Jörn
Für mich ist das kein Logo. Typografisch und inhaltlich fragwürdig.
Cedric Kiefer
Hey es spiegelt sich im Boden,damit ist doch alles gesagt :)
Simon Wehr
Yeppa: »Wer, wenn nicht wir?« Da hat sich aber ein Fehler eingeschlichen, es müsste doch heißen:
»WeR, WEnn nicht wir?«
Herb G
Für alle, die darüber rätseln, ob das nun ein Logo oder was anderes ist: Bei RWE ist man auch hier kreativ und nennt das Ganze ein „Claimlogo“ http://www.rwe.com/presse/4002135.html (s. Bildunterzeile).
Alles klar? Und wer´s gemacht hat, steht da auch.
Jan Heidemann
ich hab das problem, immer „VORWERK“ lesen zu wollen.
tom
Eine typographisch-grammatikalische Glanzleistung.
gesa
hier ein passender Artikel zum Thema…
RWE – vorweg gehen oder Irrweg?
ak
Miese „Idee“. Mieser Font. Schlecht lesbar.
ukroell
Also beim Pokalendspiel gibt es den Slogan als Bandenwerbung.
Wer ihn noch nicht kennt, wird vermutlich mehr als zwei Mal hinschauen müssen, um eventuell den Sinn zu erkennen.
Apropos Fußball: Wo bleibt der Blog-Eintrag zum Frauen-Fußball-WM-Logo?
Jürgen
@ukroell: Wo kann man dieses Logo denn mal sehen?
klaus
Hier: http://www.kicker.de/home/artikelzoom/object/377565/picid/2
Benno
Ob das nun typografisch, ästhetisch oder ideologisch daneben ging oder nicht, sei subjektiv entschieden.
Dennoch ist es relativ innovativ: Ein Motto nicht bloß als Claim sondern als Konzernmarke zu verwenden ist eher ungesehen, und passt soweit zur inhaltlichen Aussage.
Ich denke, wenn man subjektive Kriterien mal hinten an stellt anstatt vorweg, ist es nicht so übel, wie es hier bisher (vor)weggekommen ist.
HD
Als jemand der aus Essen kommt, bin ich erst einmal froh, die WINKEHAND von RWE los zu sein.
Leider ist das hier keine überzeugende Lösung, das alte rote, kursive Logo des RWE war dagegen – piefig vom Look der Parteienwerbung gekupfert wie es halt war – wunderbar.
Interessant finde ich, dass bei Konzernen etwas Fuß fasst, was ich von Theatern kenne: Kommt ein neuer Steuermann, wird erst mal das Logo usw. ausgetauscht, neuer Look, neues Zeitalter. Ich finde das bei Theatern großartig, weil da visuelle Ausrichtung und persönliche Handschrift eines Intendanten Hand in Hand gehen sollten, und die Kosten nun auch nicht SO exorbitant sind. Bei einem Riesenkonzern frage ich mich aber schon, ob das ein völlig gutzuheißender Trend ist. Einerseits hält es eine Marke lebendig, andererseits löst es sie ja auch auf – und damn, sowas kostet doch gerade bei einem Laden wie RWE ein Vermögen.
Galerie
Das Design des logos erinnert doch an ein Laienspiel….GRAUSAM!