FontShop-Quiz: die kommentierten AntwortenRund 50 Fontblog-Leserinnen und -Leser haben sich an meinem spontanen Quiz
beteiligt. Es war wohl kniffliger als ich zunächst annahm, denn nur 5
Einsendungen waren komplett richtig. Die meisten Teilnehmer(innen) hatten 1 bis
3 Antworten falsch »geraten«. Hier die Lösung:
1c, 2d, 3d, 4c, 5b, 6c, 7d, 8a, 9c, 10d Warum dies die richtigen Anworten sind, beschreibe ich kurz auf meiner Lösungsseite, die ich aus terminlichen Gründen erst heute früh fertig bekam. Weiterlesen ... 1. Was müssten Sie tun, um den Schriftentwerfer Erik Spiekermann
telefonisch zu erreichen?
(a) Bei MetaDesign in Berlin anrufen. (b) Bei FontShop in Berlin anrufen. (c) Bei United Designers in Berlin anrufen (d) Ich wusste gar nicht, dass Erik Spiekermann noch lebt. Richtige Antwort: 1 c Erik Spiekermann arbeitet seit fast drei Jahren in dem von ihm gegründeten Büro United Designers (Berlin, San Francisco; Kunden u. a.: Bosch, Bahn und Nokia). Deutschlands größtes Designbüro, das von ihm gegründete MetaDesign, hat er vor 5 Jahren verlassen. 1989 gründete Spiekermann mit seiner Frau Joan den Berliner FontShop, anderthalb Jahre später die »Mutter« FSI FontShop International, um weitere FontShops in anderen Ländern zu etablieren und die neue FontFont-Schriftenbibliothek aufzubauen. Erik Spiekermann hatte nie einen Schreibtisch im FontShop, wir sehen ihn auch viel seltener als manche FontShop-Kunden vermuten: zur Vollversammlung, bei Aufsichtsratstreffen, bei FontFont-TypeBoard-Treffen, Weihnachtsfeiern und der TYPO-Konferenz. Trotzdem kann man Erik Spiekermann natürlich über FontShop »buchen«, zum Beispiel für den Entwurf einer Exklusivschrift. Einfach FontShops Corporate Font anrufen: 030 69596-340. 2. Sie haben eine tolle Schrift entworfen und wollen diese veröffentlichen. An wen wenden Sie sich? (a) Ich schicke eine E-Mail mit Schriftmuster an FontShop. (b) Ich schicke eine E-Mail mit Schriftmuster an den Type Directors Club. (c) Ich schicke eine E-Mail mit Schriftmuster an den Art Directors Club. (d) Ich schicke eine E-Mail mit Schriftmuster an FSI FontShop International. Richtige Antwort: 2 d FontShop veröffentlicht keine Schriften, FontShop verkauft (genauer: lizenziert) Schriften. Verglichen mit dem Buchmarkt: FontShop ist ein Buchhändler, kein Verlag. Wenn Sie eine ordentliche Schrift entworfen haben, müssten Sie sich an ein Schriftenhaus wenden, zum Beispiel Emigre, The FontBureau, Linotype oder FSI FontShop International (den Herausgeber der FontFont-Bibliothek). 3. Sie haben ein Buch über Schrift und Typografie geschrieben und suchen einen Verlag. (a) Sie senden Ihr Manuskript an FontShop. (b) Sie senden Ihr Manuskript an FSI FontShop International. (c) Sie senden Ihr Manuskript an die Leitung der Buchmesse Frankfurt. (d) Sie senden Ihr Manuskript an den Verlag Hermann Schmidt Mainz. Richtige Antwort: 3 d Es ehrt uns, dass man FontShop die Herausgabe eines Designbuchs zutraut ... FontShop kann zwar Bücher verkaufen, aber das Verlegen trauen wir uns nicht zu. Wir haben das Verlagsgeschäft nicht gelernt und sind der festen Überzeugung, dass ein Buchmanuskript einem Verlag präsentiert werden sollte. Und wenn es sich um Typografie und Grafikdesign dreht, empfehlen wir den Hermann Schmidt Verlag in Mainz. Tatsächlich gibt FSI FontShop International ein Buch heraus, das auch eine Rekordauflage erzielt, nämlich das FontBook. Es ist und bleibt eine Ausnahme, weil kein anderer Verlag das kann (und will): nicht aus Unvermögen, sondern weil für die Produktion des FontBooks eine gehörige Portion Insolvenzsehnsucht die Voraussetzung ist. 4. Sie studieren und möchten die Schrift Frutiger für ein fiktives Diplomprojekt gesponsert haben. (a) Sie fragen bei FontShop nach, weil FontShop die Frutiger verkauft. (b) Sie fragen bei FSI FontShop International nach, weil FSI die Frutiger im FontBook veröffentlicht. (c) Sie fragen bei Linotype nach, weil hier die Lizenzrechte liegen. (d) Sie müssen niemanden fragen, weil Frutiger ein Free Fonts ist. Richtige Antwort: 4 c FontShop kann als exklusiver Anbieter der FontFont-Schriften alleine über diese Bibliothek Sponsoring-Entscheidungen fällen. Das geschieht über den kurzen Dienstweg in Absprache mit FSI, dem Herausgeber der FontFonts. Über das Sponsoring aller anderen Schriften können nur die Inhaber der Lizenzrechte entscheiden, also die Herausgeber der Schriften. 5. Sie sind der Ansicht, dass FontFonts in Linotypes FontExplorer-Shop aufgenommen werden sollten und ... (a) ... rufen FontShop an, um diesen von Ihrer Idee zu überzeugen. (b) ... rufen FSI FontShop International an, um diesen von Ihrer Idee zu überzeugen. (c) ... sie rufen Linotype an, um sie von Ihrer Idee zu überzeugen. (d) ... Sie kaufen die FontFonts doch weiterhin bei myfonts.com Richtige Antwort: 5 b Eine politische Frage und ganz klar die schwerste: Sie wurde am meisten falsch beantwortet. Zu a) FontShop kann nicht über den Vertrieb der FontFonts entscheiden, weil er »nur« Verkäufer der Schriften ist, nicht Lizenzinhaber; b) Ja, nur FSI kann über die Vertriebskanäle der FontFonts entscheiden; c) Linotype braucht nicht überzeugt zu werden, weil die Erweiterung des FontExplorer-Shops um Fremdschriften beschlossene Sache ist; d) FontFonts können nicht bei MyFonts gekauft werden. 6. Sie leben in Österreich und wollen Schriften bei FontShop kaufen (a) Sie wenden sich an FSI FontShop International. (b) Sie wenden sich an FontShop in Berlin. (c) Sie wenden sich an FontShop Österreich. (d) Als Österreicher kann man bei keinem FontShop einkaufen. Richtige Antwort: 6 c Erklärt sich selbst. 7. Sie haben vom Magazin FONT 004 gehört, herausgegeben von FontShop San Francisco und möchten es bestellen und denken: (a) Das kann ich bei FontShop in Berlin bekommen. (b) Das liefert bestimmt auch FSI FontShop International. (c) FONT 004 ist die deutsche Ausgabe von fonts 4, herausgegeben von FontShop in Berlin. (d) Ich bestelle es direkt bei FontShop San Francisco. Richtige Antwort: 7 d Jeder FontShop ist mit der Erschließung seines Marktes zu 100 Prozent ausgelastet. Dafür werden die Drucksachen maßgeschneidert und nach einem ausgeklügelten System an 10.000de nationaler Interessenten versendet. Die Vielfalt der Drucksachen über die Ländergrenzen hinweg ist gewünscht und ein erfreulicher Nebeneffekt ... und macht sie natürlich attraktiv. Aber kein FontShop kann die Broschüren seiner Kollegen mitverwalten und versenden. 8. Sie haben bei FontShop eine Schrift für Mac gekauft und eine für Windows geliefert bekommen. Was ist zu tun? (a) Die FontShop-Helpline mit der Durchwahl -110 anrufen (b) Den Herausgeber der Schrift in den USA ausfindig machen und dort anrufen. (c) Ich tue nichts, weil ich glaube, falsch bestellt zu haben. (d) FontShop macht keine Fehler. Richtige Antwort: 8 a FontShop ist stolz darauf, seine Kunden vor eigenen Fehlern und denen seiner Partner zu schützen (auch Telekom und UPS sind nicht unfehlbar). Dafür haben wir einen direkten Draht – die Helpline – eingerichtet, über den Sie bei Julia Czarnitzki landen. Wir haben aus den falschen Antworten auf diese Frage gelernt, dass unsere Helpline nicht wirklich bekannt bzw. schwer zu finden ist. Vielleicht liegt es daran, dass sie nur selten angerufen werden muss. Wir überprüfen das mal. 9. Ich habe eine Schrift bei FontShop gekauft, die nicht funktioniert. (a) FontShop nennt Ihnen den Herausgeber der Schrift, damit Sie sich dort beschweren können. (b) Es gibt keine Schriften bei FontShop, die nicht funktionieren. (c) Ich rufe die FontShop-Hotline mit der Durchwahl -222 an. (d) Ich bin wahrscheinlich zu blöd. Richtige Antwort: 9 c Keine weitere Erklärung nötig, nur so viel: Jochen Evertz weiß alles ;-) 10. Sie interessieren sich nicht für Schriften. Das kann FontShop für Sie tun: (a) Freundlichen Service-Mitarbeiter überzeugen Sie vom Gegenteil. (b) Ihre Adresse wird aus der FontShop-Datenbank gelöscht. (c) Ihre Adresse wird an ein anderes Versandhaus verkauft. (d) FontShop macht Sie auf sein Riesenangebot an lizenzfreien Bildern aufmerksam. Richtige Antwort: 10 d Wir leiden etwas unter der Tatsache, dass viele FontShop-Kunden unsere lizenzfreies Bildangebot noch nicht zur Kenntnis genommen haben und überrascht reagieren, wenn sie es erfahren. Das hat sicherlich historische Gründe, möglicherweise müssen wir unsere Kommunikation weiter verbessern. Aber wir werden uns davor hüten, auch nur einen Kunden irgendetwas aufzuschwatzen, was er nicht möchte. So gesehen war Frage 10 eher eine Scherzfrage, jedoch mit einer ziemlich richtigen Antwort d. Herausgegeben: Mo - November 7, 2005 at 09:16 vorm. | |
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