Entwerfer der Plastikkartenziffer gestorben

Die New York Times berichtet, dass der Erfinder der ersten Lesemaschine, David H. Shepard, am 24. November im Alter von 84 Jahren in San Diego gestorben ist. Noch heute sind seine Ziffern, die er damals für die indus­tri­elle Optical Character Recognition (OCR) erfand, auf fast allen Kreditkarten im Einsatz. Nach Berichten seiner Frau entwarf er den Farrington B Numeric Font auf einer Cocktail-Serviette des New Yorker Waldorf-Astoria Hotels. Die Ziffern sollten so einfach und offen wie möglich sein, damit sie im Einsatz beim ersten Kunden, einer Tankstellenkette, trotz Verschmutzungen keine Lesefehler verursachten.

David Hammond Shepard wurde am 30. September 1923 in Milwaukee geboren. Zwei Jahre nach seiner Geburt starb sein Vater, acht Jahre danach die Mutter. Sein Vormund wurde Laurens Hammond, Erfinder der Hammond Orgel und weiterer elek­tro­me­cha­ni­scher Geräte. Shepard studierte Elektrotechnik und Mathematik an der Universität von Michigan. Im 2. Weltkrieg wirkte er an der Entschlüsselung des japa­ni­schen Armeefunks mit. Nach dem Krieg bastelte er über ein Jahr an der ersten Maschine, die Schreibmaschinenschrift lesen konnte; er nannte sie »Gismo«. Er paten­tierte 1951 die Technik und grün­dete sein Unternehmen Intelligent Machines. Sein erster Kunde wurde ein Jahr später IBM. (Siehe auch: www​.100bes​teschriften​.de/​ocr)

(Abbildung: Damon Hart-Davis)


4 Kommentare

  1. Simon Wehr

    Wow, der Sohn des Erfinders der Hammond-Orgel! Das wäre ich auch gerne gewesen …

  2. *B

    Naja, nicht ganz… selbiger war „nur“ der Vormund
    =)

  3. Simon Wehr

    Ah, richtig.
    Egal! Ich wäre auch gerne der Ziehsohn des Erfinders …

  4. frank

    ich hätte gerne den font erfunden ;)
    ziffern in ihrer rein­form, einfach zeitlos…

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