Druckfrisch: Halbjahresprogramm 2008 der TGM

Seit über 100 Jahren kümmert sich die Typographische Gesellschaft München e. V. (TGM) um Qualität und Bildung in der schrift­li­chen Kommunikation. Dieses Anliegen verfolgt sie mit einem breiten Angebot an Fortbildungen ,vom Abend- über das Tages- und Wochenendseminar bis hin zum Jahreskurs Typografie. Darüber hinaus bietet die TGM eine Vielzahl weiterer Aktivitäten an, von Studienreisen und Exkursionen über Werksbesuche bis zu typo­gra­fi­schen Ortsbesichtigungen.

Gerade wird das aktu­elle Halbjahresprogramm versendet, gestaltet von Michael Bundscherer und Claudie Elsäßer (aurum:media), mit den Schriften Phoenica (german­type) von Ingo Preuß und Fabiol von Robert Strauch (lazy­dogs). TGM-Mitglieder erhalten das hier abge­bil­dete 96-seitige Programmheft mit einer Titelseite, auf das Motto »Wurzeln & Triebe« nur geprägt und nicht Orange/Gelb gedruckt sind.

Höhepunkte aus dem TGM-Programm: 10 Vorträge (unter anderem von Claudius Lazzeroni, Eckehart SchumacherGebler, Stefan Sagmeister, Erik Spiekermann und Omar Vulpinari), typo­gra­fi­sche Ortsbesichtigungen, TGM-Buchsymposium, Exkursionen, Werksbesuche und zwei­tä­gige Jahreskurse. Mehr auf der TGM-Seite, wo Nicht-Mitglieder das Programm auch per E-Mail-Nachricht können.


15 Kommentare

  1. Felix

    Zitat: „Qualität und Bildung in der schrift­li­chen Kommunikation.“

    Ich frage mich da nur, wo die Qualität bei diesem Programm-Heftchen geblieben ist…
    Von quali­tät­voller Gestaltung kann da wohl nich die Rede sein. Von einer Typographischen Gesellschaft kann man wohl etwas mehr verlangen als so ein 08/15 Design.

  2. Jobenja

    Danke, Felix, für die Vorwegnahme dieses Kommentars =) Ich bin auch, gelinde gesagt, enttäuscht.

  3. Jürgen

    Ich weiß nicht, ob wir von derselben Drucksache spre­chen. Was gibt es an dem TGM-Programm – typo­gra­fisch – zu mäkeln? Oder spielen hier Eifersüchteleien ein Rolle, von denen ich nichts weiß?

  4. Peter Reichard

    Was habt ihr dennn konkret auszusetzen?
    Gestaltung ist es doch nicht nur dann gelungen, wenn es blitzt und kracht. Was soll das stän­dige unkon­krete Rumgemeckere, werdet mal konkret oder lasst es sein. Ich frage mich wo die Qualität in eurer Kritik geblieben ist.

  5. Sebastian Nagel

    Die Typografie der Titelseite hat mich ja gar nicht ange­spro­chen, eher verschreckt und etwas verwun­dert. Jetzt habe ich mir das PDF doch noch ange­sehen, und es ist doch schon einiges besser als es von außen scheint.

    (Ob es „gut genug“ für die TGM ist kann ich nicht sagen, da ich diese nicht im Detail kenne.)

  6. Jürgen

    Das PDF auf der TGM-Seite ist das alte Halbjahresprogramm, das bis Ende des Monats gilt. Wie ich geschrieben habe, wird das neue gerade versendet. Mir liegt ein PDF vor, an dem ich nichts auszu­setzen habe. Wobei das Raster weit­ge­hend mit dem alten Halbjahresprogramm übereinstimmt.

  7. Oliver Adam

    Auch das »alte« Programm fand ich sowohl typo­gra­fisch als auch umset­zungs­tech­nisch (Veredelung etc.) ausge­spro­chen gelungen.

  8. thomas

    typo­gra­phie ist halt manchmal kein expe­ri­ment, sondern einfach nur lesbar.

  9. Christian Büning

    Ich bin positiv über­rascht. Die Verjüngung des Vorstandes bringt frischen Wind in die Kiste, ähnlich wie beim BDG. Das finde ich gut. Noch vor einem Jahr war der Netzauftritt der TGM wenig feier­lich für Typografen, ähnlich beim schon genannten Bund. Das ändert sich gerade – zum Glück. Selbst ernannte Hardcore-Typografen müssen nicht immer nur in Licht und Nicht-Licht denken, um die Spitze der Radikalität zu besetzen.

  10. Sebastian Nagel

    Na also ;-)

    Bleibt die Titelgestaltung (und da eigent­lich nur die Typografie an sich).

    Konkrete Kritikpunkte bzw. Verbesserungsvorschläge:
    – Kollision: Man sieht zwar dass sie immerhin nicht „zufällig“ gemacht ist, aber es sieht immer noch kolli­diert und nicht kombi­niert aus.
    – Strichstärken von „Wurzeln“ „&“ und „Triebe“: ist das „&“ bewusst leichter/filigraner gehalten? Warum?
    – „Halbjahresprogramm“ sowie „März bis August 2008“ fände ich konkret schöner, ruhiger weniger aufein­an­der­ge­drängt, wenn sie auf der Titelseite ganz unten, im selben Stil wie ganz oben „Typografische Gesellschaft München e.V.“ steht. Das „Wurzeln & Triebe“ hätte mehr Freiraum.

  11. andré

    also, sooo schlecht ist es doch gar nicht, ABER ich persön­lich hasse doppelte halb­trans­pa­rente inhalte, welche im hinter­grund stehen. sehr gelungen und über­sicht­lich find ich wiederum das semi­nar­pro­gram am ende des heftes.

  12. Herr Kleber

    Bei den ersten Kommentaren viel mir eine kurze Geschichte von meinem Lehrer ein, die er mir in meiner Ausbildungzeit erzählt hat.
    Er berich­tete von empörten Kunden die ganz verär­gert waren, weil sie für das viele Geld das sie bezahlt haben, nur wenige aufge­räumte gestal­te­ri­sche Mittel zu sehen bekamen und dann noch meinten, wo viel bezahlt wird, muss auch viel passieren.
    Verquerte Welt …

  13. Felix

    Zitat: »Ich weiß nicht, ob wir von derselben Drucksache spre­chen. Was gibt es an dem TGM-Programm – typo­gra­fisch – zu mäkeln? Oder spielen hier Eifersüchteleien ein Rolle, von denen ich nichts weiß?«

    Eifersüchtig? Worauf denn?

    Konkret, ich schaue bei einer Drucksache auf den gene­rellen Eindruck, nicht nur die Typodetails.
    Es hilft die beste Typo nichts, wenn der Rest der Gestaltung nicht dasselbe Niveau hat.

    Der titel ist span­nungslos in die Mitte gesetzt, die Farbwahl ist meiner Meinung nach nicht beson­ders harmo­nisch. Das Orange mit Gelb ist zu nah beieinander,
    abge­sehen davon, dass „Wurzeln“ und „Triebe“ etwas komisch zusammenkleben,die Formen die dabei entstehen finde ich nicht gelungen.
    Grün bei Wurzeln und Triebe ist auch ein biss­chen sehr direkt für meinen Geschmack.

    Das Hintergrundbild als Idee finde ich nicht schlecht, es könnte aber span­nender ins Bild gesetzt werden.

    Die klei­neren Textfelder sind auch ein biss­chen will­kür­lich im Format, ohne Bezug zueinander.
    Den Innenteil habe ich mir nicht ange­sehen, das cover animiert auch nicht unbe­digt dazu…

  14. Jürgen

    Den Innenteil habe ich mir nicht angesehen, …

    Das meine ich, Felix: etwas ober­fläch­lich! Es ging um das 96-seitige Heft, und nicht um dessen Titelseite. Zu dieser habe ich dann auch geschrieben: »… das hier abge­bil­dete 96-seitige Programmheft mit einer Titelseite … das Motto ›Wurzeln & Triebe‹ nur geprägt und nicht Orange/Gelb gedruckt sind.« Die ganze Aufregung umsonst.

  15. Jobenja

    okay, mein Fehler. Natürlich sollte mein Tadel auch begründet werden. Ich bin gewiss kein Kritik-Trittbrettfahrer.

    Also:
    Mein Unverständnis über die Gestaltung bezog sich ledig­lich auf das Cover. Ich habe mir auch das pdf durch­ge­blät­tert. Dort steht im Heft die Typo auf den ersten Eindruck hin sauber und klar gesetzt. Ich kann nur über das pdf spre­chen, die gedruckte Ausgabe liegt mir nicht vor.

    Ich bin völlig d’accord, wenn hier einige Stimmen propa­gieren, dass nicht jedes Mal ein grafi­sches Feuerwerk gezündet sein muss. Ich bin der letzte, der aufschreien wird, wenn das Formale dezent insze­niert wird.

    Ich bleibe dennoch dabei: mir ist das Cover zu lieblos und unmo­ti­viert gesetzt. Die Wahl der Typografie erschließt sich mir nicht. Warum eine Groteske für „Wurzeln“, warum ein Serifenfont für „Triebe“? Warum dieses scheinbar zu früh und zu schnell abge­schlos­sene Spiel mit der Anordnung und der formalen Beziehung der beiden Worte zuein­ander? Warum muss das et-Zeichen derart optisch hervor­springen? Warum steht „Halbjahresprogramm“ sowie „März bis August 2008“ dort, wo es steht?

    Im Übrigen fand ich das Originalfoto der Wurzeln + Triebe des vorigen Heftes weitaus inter­es­santer als nun die vorlie­gende abstra­hierte Version. Die Entscheidung das Motiv der vorigen Ausgabe weiter­zu­ent­wi­ckeln ist nach­voll­ziehbar. Die Art und Weise aber nicht. Die Farbwahl selbst tut ihr Übriges, alles wirkt zu uniform und soßig. Mir fehlen span­nende Kontraste.

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