Die Design-Philosophie für London 2012
Während Laien und Experten weiterhin den Tod des London-2012-Logos herbeisehnen, hat das britische Bewerbungskomitee ODA (Olympic Delivery Authority) soeben das 30-seitige Bekenntnis-PDF (3 MB) Designing A Legacy (Ein Vermächtnis gestalten) aufgelegt.
Aus dem Vorwort: »Design for London 2012 will reach far beyond big architectural and design practitioners. We want to encourage up-and-coming designers to get involved as well as young people and local communities. A diverse and inclusive procurement route and community engagement have been incorporated into our design processes to provide different opportunities and ways for people who want to get involved and make their mark on this historic project.«
Auf der Doppelseite 6/7 steht die Kernbotschaft einer neuen Design-Philosophie, mit der sich viele professionelle Gestalter (noch) nicht anfreunden wollen: »Get involved« (Mach mit).
Weitere Informationen auf der Corporate-Design-Seite für London 2012.
6 Kommentare
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Georg
Jürgen lässt nicht locker;) … vorab: mir gefällt das Logo – habe ich je etwas anderes geschrieben? Aber trotzdem habe ich den Eindruck, dass hier die Kritik an der Gestaltung des Logos mit der Kritik an dem Konzept bzw. an jeglicher Form offener bzw. flexibler CDs gleichgesetzt wird – und das finde ich nach wie vor nicht richtig. Flexibel ist nicht automatisch gut und (fundierte) Kritik an großen Gestaltern ist nicht per se verwerflich …
Spannender als die Kritik an den Kritikern finde ich dem vorhergehenden Artikel weitergeführten Diskurs über flexible CDs. Meiner Meinung ist ein CD nicht alleine dadurch flexibel, dass es in verschiedenen Farben erscheinen darf und es ein paar Bastelbögen fürs Volk gibt. An dem „offiziellen“ Look des London Logos wird sich bis dadurch 2012 nichts ändern (oder ich habe es immer noch nicht verstanden). Das EXPO2000 Zeichen wäre auch noch so ein schönes Beispiel eines sich verändernden Zeichens (allerdings ohne Mitmachfaktor). Aber auch hier gab es dann ein immer gleiches Zeichen das in allen Drucksachen auftauchte.
Ein wirklich innovatives Beispiel an das ich mich noch gut erinnern kann, ist in einem der vorangegangenen Kommentare von Jürgen W. schon mal ausführlich beschrieben worden: der Entwurf für das Erscheinungsbild der Stadt Leipzig von Uwe Loesch – keine Typografie, kein Logo, nur zwei Farbflächen, die man frei mit Typo, Zeichen, Fotos belegen hätte dürfen (wenn es denn realisiert worden wäre).
Jürgen
Da dieser Entwurf für Leipzig bereits zum zweiten mal zitiert wird, habe ich mich mal in das wunderbare Archib der Zeitschrift form begeben, und die entsprechenden Seiten der Ausgabe 142 aus dem Jahr 1993 herausgesucht:
S. 38: Leipzig, Einundleipzig
S. 39
S. 40
und S. 41.
Jürgen W.
Ah, danke von Jürgen W. an Jürgen S.! Dachte nicht, dass diese alte Nummer digital archiviert ist.
Im übrigen schließe ich mich der Meinung von Georg an.
Jürgen
@ Jürgen W.: Schau mal … Großartig: 50 Jahre form-Archiv
Jürgen W.
Vielen Dank! Diesen Eintrag im Fontblog habe ich wohl verpasst.
Jens
noch eine Meinung zum Design und seiner Aussage:
http://www.daltonmaag.com/news/61.html