❤ der Woche, »FUSE 1–20«, nur 39,99 €
War das gestern eine Aufregung, als wir den Wurzeln der TYPO-Konferenz nachgegangen sind: 1995 – 2013 = 18 Jahre FontShop-Konferenz. Die erste Hälfte der 1990er Jahre waren von einer mitreißenden typografischen Aufbruchstimmung geprägt. Das Gestalten am Computer setzte sich durch und brachte neue Freiheit. Diese erfassten auch das Schriftentwerfen. Es entstanden mutige, neue Schriften und freche Foundries. Und die Publikation FUSE, 1992 erfunden von Neville Brody (Abbildung oben, auf der Berliner FUSE-Konferenz, Foto ©kassnerfoto,de) und John Wozencroft.
Was war FUSE? FUSE war eine Karton-Box, die 4 bis 5 Poster enthielt und eine Diskette mit ebenso vielen Fonts drauf. Brody und Wozencroft gaben jeder Ausgabe ein Thema, und zu diesem Thema luden sie Designer und Schriftentwerfer ein, einen oder mehrere experimentelle Fonts zu entwerfen, sowie ein Poster dazu. Alle drei Monate erschien FUSE Anfang der 90er Jahre, und jedes Mal stieß es Türen auf zu völlig neuen, bis dahin undenkbaren Dimensionen der Typografie.
Der Einfluss von FUSE wirkte viele Jahre nach. Aus heutiger Sicht, 20 Jahre nach der FUSE-Premiere, wird klar, wie visionär und ihrer Zeit voraus die Beiträge einiger der bekanntesten Namen der Branche waren.
Anlässlich der Veröffentlichung von FUSE 19 und 20 gab der Verlag Taschen Ende letzten Jahres die vollständige Sammelbox heraus. Exklusiv findet man darin die beiden neuen Ausgaben, in Form von zehn A2-Postern plus 23 digitalisierte Schriften (zum kostenlosen Downloaden) sowie ein .ai/.pdf-Alphabet. Zu den aktuellen Mitwirkenden gehören der Herausgeber selbst, Neville Brody, der gleich 12 Fonts und ein Illustrator-Alphabet beisteuert, sowie Jonathan Barnbrook, Erik van Blokland, Stefan Sagmeister, Lucienne Roberts und Lucy Hutchinson. Einige von ihnen hatten schon bei früheren Ausgaben mitgewirkt.
Alle bisher erschienenen Ausgaben werden in dem von Brody gestalteten, 416-seitigen Sammelband vorgestellt. Er zeigt die Poster, die Schriften, alle redaktionellen Begleittexte und auch die aus der FUSE-Idee entstandenen Produkte und Ereignisse, zum Beispiel die FUSE-Konferenz 1995, aus der die TYPO Berlin wurde.
Mit der wunderbaren FUSE-Box von Taschen besitzt man erstmals das komplette Erbe des experimentellenSchriftschaffens. Wie der Verlag schreibt: »Die Liste der Designer liest sich wie ein Who’s Who der Branche, von Erik Spiekermann, Stefan Sagmeister und Peter Saville bis zu Jonathan Barnbrook, Tobias Frere-Jones und vielen anderen. Unter den Autoren der Textbeiträge finden sich auch Jon Wozencroft und der Editorial Director und Grafik-Philosoph Adrian Shaughnessy.«
Denkfabrik, Ideenlabor, Brutkasten für grafische Hybriden: FUSE nahm das Alphabet als bloße Startrampe für Experimente mit digitalem Design. Jede der Ausgaben hatte ein bestimmtes Thema und enthielt eigens in Auftrag gegebene Schriften und Poster. Sie alle sind in diesem Kompendium enthalten. Eine schön aufgemachtes, lehrreiches und nützliches Buch mit 24 Fonts … und das zum Schnäppchenpreis, hier bei FontShop …
2 Kommentare
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Mick
Welche 24 Fonts sind denn in der Ausgabe enthalten?
Wahrscheinlich die, die auf den Postern abgebildet sind, oder?
Jürgen Siebert
Genau so ist es, Mick.