Der Rauchen-Schilderregen kommt
Mit dem Rauchverbot in öffentlichen Räumen kommen Zehntausende Rauchen– und Rauchen-Verboten-Schilder auf uns zu. Garantiert, denn die Liste der Ausnahmen ist länger als der Gesetzestext selbst. Die Folge: Praktisch alle Räume müssen gekennzeichnet werden. Es besteht also für uns Kommunikationsdesigner die einmalige historische Chance, den oben abgebildeten Preußenmüll endlich abzumontieren und durch neue, ästhetische Schilder zu ersetzen.
Bitte glaubt keinem Auftraggeber bzw. selbsternannten »Experten«, dass Ordnungsämter oder irgend eine DIN-Norm diese Scheußlichkeiten vorschreibt. Selbst die Farbe Rot ist nicht Pflicht, aber vertraut für Verbote. Solche Halbwahrheiten hat MetaDesign gemeinsam mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) für uns alle mit der Einführung des BVG-Leitsystems aus der Welt geschafft.Hier einige Anregungen aus den FontFont-Schriften FF Dingbats (oben) und der FF Info Pict (letztere Piktogramme setzt auch die BVG ein):
Diese Anregungen können hier als PDF (25 K) oder EPS (80 K) geladen (und weiterverwendet oder modifiziert) werden.
16 Kommentare
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Waszszaf
Das fünfte und mit Abstrichen das zweite und das erste der „Don’t“-Liste finde ich sehr geeignet und auch einigermaßen ansprechend.
Auf alle Fälle nicht schlechter als die meisten der unteren Piktogramme. Die ersten beiden davon finde ich richtig scheulich, die anderen sind okay.
Auch wenn grüner Grund für ein Verbotsschild in unserem Kulturkreis eigentlich ein No-no sein sollte.
simon wehr
Interessanterweise gab es mal eine Untersuchung, die belegt hat, dass so ein Verbotsschild dem Raucher erst richtig Lust auf eine Kippe gemacht hat: Das Objekt der Begierde wird gezeigt, da hilft auch der Balken nichts. Und so weckt das Verbotszeichen erst das Verlangen …
Also: Können wir ein Rauchen-Verboten-Schild gestalten, OHNE eine brennende Kippe zu zeigen?
PS: Ich habe die Quelle zu der Untersuchung nicht, es stand mal in der Zeitung.
Harki
Hier wurde doch vor einiger Zeit mal dieser Font mit den BRD-Kabinetts-Politiker-Köpfen vorgestellt. Da könnte man doch einfach das Gesicht von Ursel von der Leyen ins Schild setzen. Dann ist jedem klar: Hier ist alles vorboten, was Spaß macht. Außer lächeln und Kinder zeugen, versteht sich.
Jens
[…] Jürgen Siebert vom Fontshop Berlin macht heute in seinem Blog auf die Flut […]
robertmichael
ist dieser beitrag nicht typisch deutsch? wieso nicht den alten schildern auch eine chance lassen, ich find es gerade schön wenn nicht alles und jedes ‚übergebrandet‘ wird. wer will schon so ein grünes oder gelbes verbotszeichen in einer alten berliner kiezkneipe sehen? passt dort eine durchgestrichene pfeife und ein altes, mehr emotionales schild, nicht besser hin? ähnlich wie bei dem garderobenschild. ok, in firmengebäuden kann ich den einwand ja verstehen, aber selbst dort würde mich so ein altes schild mehr begeistern. und wieso eigentlich ein rauchenverbotsschild, brauchen wir nicht dringender ein ‚hier ist rauchen noch erlaubt hinweis‘?
robertmichael – raucher
Jürgen
Typisch deutsch ist, eines der oberen Schilder für alle öffentlichen Räume zum Gesetz zu erheben (wie uns das die Verkäufer in den Schilderläden gerne weiß machen möchten). Die rechte Variante kommt am häufigsten zum Einsatz, passt ja auch prima in Parkhäuser … aber will ich so ein Monster (da brennt ja der Filter) in meiner Lieblingsbar sehen?
Dieser Beitrag will genau das bewirken, was sich Robertmichael wünscht: Hinweis-Freiheit und -Vielfal. Meine zweite Abbildung sollte nur eine Anregung sein, kein Gesetz. Sie sollte daran erinnern, dass andere Farben erlaubt sind und es sogar eine Alternative zum Verbots-Querbalken gibt.
jamie oliver
Als ich letzhin im Bus, sass bekam ich die Disskussion im Bezug zum Essverbot des Schaffners mit einem Fahrgast mitüber. Dabei zeigte sich: Das Piktogramme mit durchstrichenem Eis, Pommes Frites und Cola, haben scheinbar nicht alle automatisch mit „Essen und trinken verboten“ verbunden sonder nur auf Eis und Cola bezogen.
Piktogramme müssen ja auch verstanden werden. Vielleicht doch lieber einfach hinschreiben?
robertmichael
ok, verstanden. vielfalt – gerne! aber bitte liebe designer, keine ‚ff info‘ schilder in rustikalen stammkneipen.
das mit dem brennenden filter ist doch eher lustig, da haste was zu reden mit den kollegen und freunden. ich glaube vielen ist das noch gar nicht aufgefallen das da der filter brennt.
Jan Middendorp
Bitte nicht rauchen!
Please refrain from smoking!
Thank you for not smoking!
Veuillez ne pas fumer.
No fumar, por favor!
E‘ pericoloso fumare!
Niet roken alstublieft!
Rökning förbjuden!
Lutfen sigara icmeyiniz.
Bez dymu!
Und das nur für die in Berlin meist gehörten Sprachen.
robertmichael
apropos verbotsschilder – da fällt mir das großartige fanta commercial von ‚psy op‘ wieder ein – gesehen auf der typo berlin …
http://www.youtube.com/watch?v=ZUwJHHd4uQE
Joanna
@Jan: „Bez dymu!“ klingt nur lustig. Es bedeutet wort wörtlich „ohne Rauch“. Besser: „Zakaz palenia“ oder „Palenie zabronione“.
Sonst: Das Schild mit dem grünen Hintergrund ist irreführend. Wir sind daran gewöhnt, dass die grüne Farbe symbolisch etwas erlaubt. Rot durchgestrichene grüne Farbe ist ein Widerspruch, man weiß auf den ersten Blick nicht, wie das zu verstehen ist.
@simon: dafür braucht man keine Untersuchungen. Unterbewusstsein kennt das Wort „nein“ nicht, auch werden rote Durchstreichungen nicht verstanden.
Denke nicht an einen rosa Elefant.
Rauche nicht.
Woran denkst du dabei? Du hast dir sicherlich einen rosa Elefant vorgestellt und an rauchen gedacht.
Es ist schwierig ein Rauchverbot ohne Rauchen/Zigarette usw. darzustellen. Normalerweise würde ich solche negativen Aussagen (negativen im Sinne von „nicht“-enthaltenden) positiv umgestallten, und das Bewusstsein von dem Negativen ablenken. Zum Beispiel „Sie ist nicht hässlich.“ wird zu „Sie ist schön.“ Aber hier muss konkrete Sache _verboten_ werden und daher ist es praktisch nicht machbar, es positiv darzustellen.
Grüße,
Joanna
julian
Da brennt doch nicht der Filter. Das ist eine Zigi ohne Filter und das vorne ist die Asche, achja und ich bin Nichtraucher^^ Und das Verbotsschilder Raucher nicht am rauchen hindert ist ein sehr alter Hut. Deswegen wäre ich auch dafür nur Schilder für da, wo man rauchen darf. (Also nirgends :P)
jamie oliver
Sicher machen Piktogramme anhand der Sprachunabhänigkeit Sinn, andererseits gehen Piktogramme gerne mal unter. Da buht nämlich noch vieles um die visuelle Aufmerksamkeit.
Evt. sollte man es in den deutschen Bars wie die Schweizerische Bundesbahn bei der Abschaffung der Raucherabteile machen: Die liess in den Zügen mehrmals den Jingle “ Vielen Dank, dass sie in diesem Abteil nicht rauchen“ ertönen. Natürlich in den drei Landesprachen und Englisch. :-)
Aber eigentlich braucht es ja gar keine Schilder, nur genügend gute Vorbilder. Wo man rauchen sollte und wo nicht weiss der Raucher ja selbst.
robertmichael
oder wie in irland türsteher einführen, die sind gaaaanz schnell da wenn du nur nach den kippen in der tasche suchst. schafft auch arbeitsplätze ;)
stefan
Gibt doch schon das Jugendschutzgesetzaufgehangsel in der Gastronomie, einfach passend darüber das NoSmoking und gut is.
Christoph Päper
Das vor allem von Verkehrsschildern bekannte, wenn dort auch nicht 100%ig durchgehaltene, Konzept – rot-schwarz vs. blau-weiß – ist für die weitaus meisten Einsatzgebiete sicher nicht verkehrt. Nur wenn es bereits ein eigenes Symbolsystem gibt (bzw. eines geben soll), finde ich abweichende Rauchverbotszeichen sinnvoll. Davon abgesehen würde ich gerne in einer Gesellschaft leben, in der man allenfalls „Rauchen erlaubt“-Schilder anbringt.