Der neue Wes-Anderson-Film
Danke an Peter Noster und flickr für die Großdarstellung des Posters
Ich mag die Filme von Wes Anderson sehr, vor allem The Royal Tenenbaums und Rushmore. Seine Markenzeichen sind: exzentrisch-perfekte visuelle Details (einschließlich der Typografie auf Büchern, an Bussen, Dampfern und Gebäuden), geschliffene Dialoge, eine skurrile Handlung und die Soundtracks von Mark Mothersbaugh (früher DEVO).
Nun hat er sein jüngstes Werk The Darjeeling Limited abgedreht. Der Tod ihres Vaters führt 3 Brüder (gespielt von Owen Wilson, Adrien Brody and Jason Schwartzman) auf eine Zugreise durch Indien, die sie wieder enger zueinander bringt (Trailer bei apple.com). Weitere Darsteller: Amara Karan, Anjelica Huston, Bill Murray und Natalie Portman.
Weil ich auch in die Soundtracks seiner Filme vernarrt bin, wunderte ich mich, das der neue Anderson-Film musikalisch nicht von Mothersbaugh betreut wird. Ich wollte wissen warum, und stieß auf diese einmalige Bewerbung von W. Becker und D. Fagen (Aka Steely Dan), mit der sich das Duo psychologisch-raffiniert bei Wes Anderson als Soundtrack-Komponist bewirbt … übrigens auch ein Lehrstück für Designer, die sich einen geilen Job angeln wollen.
Erst verneigen sie sich vor ihrem Idol, um ihm dann schonend beizubringen, das ihm nach seinem Erstlingswerk Bottle Rocket kein großer Wurf mehr gelungen sei, vor allem wegen der »obskuren-60er- British-Invasion«-Begleitmusik. Dann setzen Becker/Fagen zum Angriff an: »But, look, Mr. Anderson, we’re not trying to be critical – dammit – we just want to help.« Sie reden dem Regisseur ein, dass er mit seiner neuesten Schöpfung an einer Kreuzung stehe. Um erfolgreich zu bleiben, offerieren sie ihm zwei Strategien. Die erste liefert Donald mit einem Titelsong zum Film. Walter schlägt ihm vor, alles was seit »Bottle Rocket« passiert sei zu negieren und den neuen Film »Bottle Rocket 2« zu nennen; auch hierzu gibt es einen Song inklusive Text. Nennt man diese Art Vorschlag in Werberkreisen nicht »die Alternative zum Abschießen«? Tatsächlich empfehlen Steely Dan dringend, beide Songs zu verwenden.
Der Brief endet mit: »So – let’s get going, shall we? Send the check for US$400,000 (advance on licensing fees) out by Fedex to Mickey [Anm.: ihr Manager] by tomorrow and we’ll talk a little later in the day about merch, percentages, backend, soundtrack, ASCAP, etc.«
Ich habe noch nicht herausgefunden, ob das Duo Töne für den neuen Anderson-Film beisteuern durfte. Wahrscheinlich nicht, denn ein andere Experte hat herausgefunden, dass Steely Dan seit längerem mit Andersons Lieblingsdarsteller Owen Wilson im Clinch liegen. Er soll die Grundidee für seinen Film »You, Me and Dupree« aus ihrem Song »Cousin Dupree« geklaut haben – ohne Erlaubnis.
Zum Plakat. The Skinny hat freundlicherweise schon darauf hingewiesen, dass es endlich mal ein Hollywood-Plakt-Designer gewagt hat, das Kleingedruckte nicht an den Fuß des Posters, sondern mitten rein zu setzen. In diesem Fall stören die Zeilen gar nicht, weil sie sich wunderbar in die geschmückte Decke eine indischen Tempels einfügen. The Skinny’s Fazit »So lange Gwyneth Paltrow nicht auftaucht, wird alles gut werden.« »Und endlich keine Futura Book mehr …« ergänzt ein Kommentator.
3 Kommentare
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microboy
owen wilson und jason schwartzman! yeah …
Romanofski
Muss geschaut werden!