BDG: Kommunikationsdesign ist Platzhirsch der Branche

Der Bund Deutscher Grafik-Designer (BDG) sieht rosige Zeiten für das Kommunikationsdesign. Nach einer Studie für das Programm »Improve Design Business« erwirt­schaften Grafik-, Web-, Multimedia- und visu­elle Gestalter fünfmal mehr Umsatz als Produkt- und Industriedesigner.

»Eingebettet in die Lissabon-Agenda der EU werden auch hier­zu­lande die Creative Industries neuer­dings als bedeu­tender Wirtschaftszweig auf Augenhöhe mit den Energieversorgern und der Chemischen Industrie wahr­ge­nommen. Leitbranche der Creative Industries und Wachstumstreiber mit zwei­stel­ligen Zuwachsraten ist die Designwirtschaft mit einem Umsatzvolumen von 14,9 Mrd. € in 2006. Imposante 84% bzw. 12,6 Mrd. € dieses Volumens wurden im Bereich Kommunikationsdesign erwirtschaftet.

Diese beein­dru­ckenden Zahlen (PDF | 16 S. | 230 KB) stellte der renom­mierte Kulturwirtschaftsforscher Michael Söndermann kürz­lich auf der Eröffnungsveranstaltung des aktuell laufenden Programms ›Improve Design Business‹ vor, welches vom IDZ Berlin in Kooperation mit Branchenpartnern – darunter auch der BDG – reali­siert wurde.«

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11 Kommentare

  1. basjac

    Ist der Vergleich denn Seriös? Immerhin stelle ich mir unter Industrie- und Produktdesign etwas recht spezia­li­siertes vor, während Kommunikationsdesign als Begriff an sich recht vage ist. Hinzu kommt, dass die Grenzen oft genug flies­send sind.

  2. Jamiro

    Und ich dachte immer Produkt- und Industriedesign wären das gleiche?!

  3. Thierry

    vorallem wäre inter­es­sant, in wie weit inhouse-desi­gner mitge­zählt wurden. indus­trial design findet ja oft inner­halb von firmen statt, als teil von R&D. die erwirt­schaften auch umsatz. halt nicht direkt für sich selber sondern für das jewei­lige unter­nehmen, das staub­sauger oder pet-flaschen herstellt.

  4. Henning

    Quelle für die Zahlen sind statis­ti­sche Daten der Finanzämter. Inhouse-Designer werden dabei nicht mitge­zählt, sofern sie nicht in einem Design-Unternehmen tätig sind. Ausgewertet wurden Umsätze von beim Finanzamt als Designunternehmen geführte Betriebe und Selbstständige.

    Es gibt natür­lich Abgrenzungsprobleme, die Herrn Söndermann auch bewusst sind – insbe­son­dere, weil als Grundlage die Zahlen der Finanzämter dienen. Ein Teil der Ungenauigkeiten hebt sich gegen­seitig auf. So könnte man beispiels­weise Inhouse-Designer gegen Unternehmen aufrechnen, die in Wahrheit einen Pizzawerbezettel-Verteildienst haben, aber beim FA als Designunternehmen geführt werden. Ein Teil ist jedoch wahr­schein­lich syste­ma­ti­scher Natur.

    Zum Namen: Modedesigner sind auch Industriedesigner, wenn man Produktdesign meint, muss man Produktdesign sagen. An dieser Stelle wird schon auch deut­lich, dass man die Finanzamts-Zahlen noch über­prüfen muss – wir wissen ja, wie viel Finanzbeamte von Design verstehen.

    Um hier genauere Zahlen zu bekommen, fordern wir von Bundeswirtschaftsministerium Unterstützung für eine eigen­stän­dige statis­ti­sche Erhebung zur Designwirtschaft.

    Über die Relation (Kommunikationsdesign als mit großem Abstand größtes Designwirtschaftssegment) und die Wachstumsraten (zwei­stellig) gibt es jedoch wenig Zweifel, das hatten andere Untersuchungen schon vor Jahren vermuten lassen. Nach der Einschätzung von Herrn Söndermann steht zu erwarten, dass eine einge­hen­dere Untersuchung der Designwirtschaft eher Abweichungen in Richtung größerer Umsätze zu Tage fördern wird als nach den Finanzamts-Daten.

  5. HD Schellnack

    Der Begriff Kommunikationsdesign ist in der Tat recht schwammig – ich hab kürz­lich erst eine schöne Polemik dagegen in Bieruts und Hellers Anthologie Looking Closer 5 gelesen – gehören hier auch normale Werbeagenturen dazu? Was ist unter dem Begriff subsumiert?

    Ansonsten scheint mir aber einleuch­tend, dass es einfach mehr Grafik-Designer als Produkt-Designer GIBT, der Markt ist auch einfach größer.

  6. mike

    Und wie steht es mit Web- und Multimedia im Vergleich zu Grafik? Ganz schön arro­gant dem Feld Kommunikationsdesign die Kernbereiche des Interactiondesign einzuverleiben.

  7. Benjamin Hickethier

    Au ja, HD, lass uns hier einmal aufs Neue den Begriff ›Kommunikationsdesign‹ ausein­an­der­nehmen und uns in Definitionsannäherungen versu­chen und in die Haare kriegen. Wo, wenn nicht hier, in Deutschlands Zentralorgan des Kommunikationsdesign?!

    Wie war das noch mal genau, HD, was hat Kommunikationsdesign mit Kunst zu tun? Oder gar nichts? Wo fängt was an, wo hört das andere auf? Was ist Kommunikation? Hörgeräte = Kommunikationsdesign? Beste Grüße!

  8. Benjamin Hickethier

    und mike: Was ist denn Interaction bitte­schön anderes, wenn nicht Kommunikation?

  9. HD Schellnack

    Benjamin… durch­atmen. Ansonsten musst du ab nach Davos, Höhenluft schnappen. Apropos Ingenieur – es ist immer gut, über solche Begriffe zu plau­dern (nicht zu disku­tieren, wir plau­dern ja nur), zumal ich gerade einen text las, der anschei­nend arg beschmiert DESIGN und INGENIEURSARBEIT verwech­selt – und sowas tut im Kopf dann schon weh. Die grenzen von dem, was wir tun, sind irgendwie schwammig – wahr­schein­lich weil es uns nicht genügt nur Plakatgestalter oder so zu sein und es immer gleich ums große Ganze gehen muss.

    Das mit den Hörgeräten mag ich :-D.

  10. Christian

    hat hier irgend­je­mand was gegen Plakatgestalter gesagt :-)

  11. erik

    @ Christian:
    du machst keine plakate, du machst infor­ma­ti­ons­gra­fiken und druckst sie in großen formaten aus.

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