Axel »klauen«

aktivitaet_fenster_axel

Bevor es andere tun und damit angeben, verrate ich es lieber gleich: Natürlich wird seit Freitag die Schrift Axel Bold, die hier in den Headlines zu sehen ist, gemeinsam mit den Texten und Bildern des Fontblog auf eure Rechner gelie­fert. Genau das ist der Grund, warum viele Schriftenhäuser gerade fieber­haft an sicheren Lösungen und neuen Lizenzbedingungen arbeiten, um den Webdesignern bald typo­gra­fi­sche Freiheit durch Webfonts zu geben.

FontShop Deutschland hat es da etwas leichter. Axel ist unsere erste kommer­zi­elle Schrift, das heißt wir dürfen noch »spielen« und können schnell reagieren. Außerdem sind wir nicht an alte Designerverträge gebunden. Und so sehen wir die libe­ralen Axel-Politik als einen Testballon, auch für andere Schriftenhäuser, mit denen wir gerne unsere Erfahrungen teilen.

Wir glauben, dass ein Font den glei­chen urhe­ber­recht­li­chen Schutz genießen muss wie Texte und Fotos. Ach diese werden euch täglich auf den Rechner gespült, von Spiegel Online, Süddeutsche, Heise, Tagesschau und Bild. Und ihr wisst, dass ihr die Texte und Fotos anderer nicht in eigenen Webseiten oder Drucksachen nutzen dürft, wenn hierfür nicht entweder ein schrift­li­ches OK oder eine Lizenzdokument (= Nutzungshonorar) vorliegen.

Genauso soll das mit der Schrift Axel sein. Ihr habt zwar den Font auf eurem Rechner, er wird jedoch ausschließ­lich zum Zwecke der Darstellung der mit diesem Font verbun­denen Webseite gelie­fert. Wer mit der Schrift arbeiten und eine Webseite oder Drucksachen gestalten möchte, benö­tigt die Lizenz dazu. Die kostet nicht die Welt, wie wir alle wissen, im Falle eines Axel-Schnittes sind das 29,– €, das ist bei weitem nicht so viel wie das einma­lige Abdruckrecht für ein Fotos. Und die Axel dürft ihr täglich verwenden, jahre­lang, für beliebig viele Jobs, Drucksachen und Leser.

Die Anregung für diesen Beitrag war eine E-Mail von Jürgen F. aus Köln, der sich am Samstag besorgt an mich wendete: »Habe ich was über­lesen oder wurde die Problematik, dass man einge­bet­tete Fonts theo­re­tisch einfach so runter­laden (aka klauen) kann, noch nicht disku­tiert? … Ich dachte, ich schreib’s dir mal per Mail und nicht in den Kommentar, sonst wird die Axel noch die meist runter­ge­la­dene Schrift bei FontShop.« Danke, Jürgen. Tatsächlich ist Axel schon die meist-gela­dene Schrift in der Geschichte von FontShop, wofür nicht zuletzt der güns­tige Einführungspreis mit verant­wort­lich ist. All diese Kunden haben die Lizenz zum Arbeiten und Veröffentlichen mit Axel, was sie von jenen Usern unter­scheidet, die sie aus dem Cache ihres Browsers angeln.

Zur Abbildung: Das Aktivitätsfenster des Browsers Safari zeigt die Elemente des Fontblog-Beitrags »Diese Headline ist gesetzt aus Axel und ihr alle könnt es sehen«, darunter der Font Axel Bold.


74 Kommentare

  1. Dennis

    Hallo,

    ich denke klauen ist hier der falsche Begriff weil das Orginal ja da belassen wird wo es ist und man es quasi ja nur kopiert.

    Ein Dieb klaut und nimmt das Orginal mit. (Ist nicht der Fall)

    Ein Pirat kopiert sich nur das Orginal. Aber alles bleibt unverändert.

    :)

  2. Christian

    und die Lizenzbedingungen? Bleiben die auch unverändert?

  3. HD Schellnack.

    Was hier geklaut wird, Dennis, ist die Lizensierung der krea­tiven Arbeit, also das Geld, das jemand wie Erik an dieser Schrift verdient. Der Vergleich zum Diebstahl eines körper­li­chen Gutes hinkt. Ich bin der erste, der für eine Überarbeitung der bestehenden Copyright-Gesetzgebung ist, die in vielerlei Hinsicht nicht mehr funk­tio­niert – aber wir alle, kollektiv, leben von der Zu-Geld-Machbarkeit von Ideen. Das gilt auch für diese Schrift.

  4. Christian

    rein physi­ka­lisch wäre das kein Diebstahl, weil kein Objekt entwendet wurde. Allerdings würden Spielregeln nicht einge­halten, die viele für gültig halten. Über die Spielregeln zu reden ist sicher nötig. Eine funk­tio­nie­rende Wirtschaft braucht aber Spielregeln, sonst würde keiner mehr was investieren.

  5. Dennis

    Ich wollte jetzt auch nicht anzwei­feln oder die Kopieraktion(!) befür­worten und ich habe sie mir auch nicht kopiert.

    Ich dachte der Smiley am Ende des Beitrags und der mit herein­ge­brachte Pirat signa­li­siert das ich es nicht ganz so ernst meine. Natürlich kann ich sowas nicht befürworten!

  6. Christian

    gerade die Piratenpartei möchte ja ein neues Denken einführen. Finde ich gar nicht schlecht, weil Inspiration und Kopie inein­ander über­gehen und Lizenzen nur eine Vereinbarungssache sind. Ich hab nur noch kein brauch­bares Modell entdeckt, dass Leute ermu­tigt, weiterhin viel Arbeit in eine Schrift zu stecken, und nicht zu wissen, ob sich das auch als Erwerbsarbeit auszahlt.

  7. Friedrich

    Über die Thematik hatte ich mich am WE auch gewun­dert (tech­nisch wie recht­lich) und bin gespannt, was für prak­ti­kable Ansätze es geben wird.

    Das war früher im Dorf ja noch etwas einfa­cher, da sprach sich das einfach rum, wenn zB der Schmied nicht richtig entlohnt wurde.

    Am Ende führt es noch zu einer „ehrli­cheren“ Gesellschaft.
    Huch, konnt ja keiner wissen. ;)

  8. fhuber

    Na das ist aber mutig von euch :)
    Allerdings wird es Leute geben, die das schlichtweg nicht beachten… oder beachten wollen.
    Ich grübele gerade an einer Art der verschlüs­se­lung für die Einbindung. Dass der Font Link nicht direkt in der CSS steht. z.B. eine CSS, die per Javascript erzeugt wird. Die URL kann dabei von einem PHP Aufruf kommen.
    Flickr hat bei den PRO-Accounts auch die Möglichkeit einer für die meisten Enduser kaum zu umge­henden Bildersperre.
    Aber das werden ein paar findige Programmierer schon hinbe­kommen. Bis dahin ist der Internet Explorer 9 da und @font-face wird für die breite Masse interessant…

  9. Nico

    Wie schaut es eigent­lich mit Hotlinking / Inline Linking aus? Auch wenn tech­nisch zu unter­binden … in der Therorie könnte ich doch jetzt die Axel nutzen die bei FontShop auf dem Server liegt?

  10. Tobi

    Wo wir gerade dabei sind: Dem Webserver sollte man noch die korrekte und opti­male Auslieferung der Schrift beibringen:

    1) Beim Fontblog wird die TTF gerade als „text/plain“ ausge­lie­fert. Die Verwendung als Schrift funk­tio­niert hier also ausschließ­lich aufgrund der Toleranz des Browsers, der wohl (noch) mit diesem Fehler rechnet. Richtig wäre „appli­ca­ti­on/x-font-ttf“.

    2) TTFs sollten (eigent­lich genau wie CSS, JS und HTML) gzip-kompri­miert über­tragen werden. Das lohnt sich hier beson­ders, denn die Axel-Bold.ttf hat dann 44 statt 84 KB. Ich sehe aber, dass das Fontblog ohnehin nirgends kompri­miert (komisch).

    Techie-Ecke: Der fehlende TTF-Content-Type muss beim Apache nur (norma­ler­weise) in /etc/mime.types einge­tragen werden, für die gzip-Übertragung braucht’s mod_deflate und den Eintrag „AddOutputFilterByType DEFLATE appli­ca­ti­on/x-font-ttf“. Überprüfen lässt sich das am Mac mit HTTPScoop.

    Viel Spaß.

  11. Tobi

    @Nico/#9: Ja, das könn­test du. Aber deut­li­cher könn­test du kaum auf einen Lizenzverstoß aufmerksam machen, als ihn perma­nent bei Fontshop ins Log zu schreiben… ;-)

  12. Jürgen Grabowski

    Ich wusste nicht mal das das so geht! Danke für solche destruk­tiven „Tipps“. Mich hat sowas auch ehrlich gesagt noch nie inter­es­siert, ob das „klauen“ „pira­ti­sieren“ wie auch immer möglich ist.
    Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!

  13. Sebastian Nagel

    Ich denke ja Kontrolle von Inhalten im Internet kann und soll nur teil­weise durch­ge­führt werden.

    Der kleine Webbastler, der die Axel nicht-lizen­ziert nutzt weil er Freude daran hat, den muss man eigent­lich nicht vehe­ment daran hindern das zu tun. Ein Hinweis, dass er dafür eine Lizenz braucht, so man darüber stol­pert, viel­leicht kauft er sie ja dann sogar, wenn nicht … was solls, ist doch auch irgendwo gut wenn die Schrift verbreitet, also sichtbar, ist. Meine Erfahrung bisher zeigt, sichtbar sein heißt im WWW, irgend­wann auch was davon zu haben – ob man das jetzt frei­willig macht oder „pira­ti­siert“ wird.

    Das mittel­stän­di­sche Unternehmen die ihre Webseite von Chef’s Neffen gebaut bekommt, sollte man darauf explizit hinweisen, und die sollen die Schrift auch lizen­zieren, oft fehlt’s halt am Bewusstsein. Wenn sie die Schrift schon einsetzen, sie ihnen also gefällt und sie nütz­lich für sie ist, kaufen sie sie wahr­schein­lich auch – teuer ist sowas ja nicht.

    Das Großunternehmen: keine Frage, da wäre ich unge­halten. Die kennen sich mit sowas aus, und verdienen meist auch ihr Geld groß­teils mit Ideen.

    Aber da mit Javascript, Verschlüsselung, etc. irgendwas verhin­dern zu wollen, ist doch wieder der Ansatz des „alten Copyrights“, das 2009 einfach nicht mehr funk­tio­nieren will. Sollen wir Bilder auch verschlüs­seln? Texte? Ich denke, massive Information statt massive Restriktion ist produk­tiver und sympathischer.

    Ich werde sogar mit meinen unfer­tigen Schriften in russi­schen Foren „raub­ko­piert“ (PDF-Ripoffs mit rekon­stru­iertem Kerning und OT-Features). Offenbar sind das irgend­welche Schriftsammler, die offenbar alles haben müssen. Soll ich mich darüber aufregen? Ich hab’s versucht, aber es regt mich einfach nicht auf, auch wenn die meine Schriften „stehlen“. Gekauft hätten sie sie wohl nicht, wirk­lich zu benutzen scheinen sie sie auch nicht, es geht denen ums „haben“.

    Ob das jetzt ein größerer Schrifthersteller auch so sieht, sei in Frage gestellt, das Experiment ist für diesen bestimmt riskanter. Aber es bringt Erfahrungswerte für die Zukunft, wer sich nicht traut, wird nie wissen ob und wie das Experiment funk­tio­niert oder scheitert.

  14. HD Schellnack.

    Copyright ist die große Herausforderung der kommenden Jahre.
    Wie stellt man sicher, dass Autoren, Musiker, Filmemacher, Schriftentwerfer, Designer, Photographen in einer Welt, in der alles digital repro­du­zierbar ist, noch Geld verdienen und Lust haben, aktiv zu sein (und vor allem ohne nebenbei bei Ikea jobben zu müssen). Wie kriegen wir hin, das krea­tives Schaffen sich lohnt.

    Auf der anderen Seite ist die Überwachungsgesellschaft der Rechteverwerter natür­lich auch ein Alptraum, Copyrights von 70 Jahren und mehr, die schon einfache Zitate von Künstlern unter­sagen, Erben und Witwen, die das Werk großer Künstler schamlos kommer­zia­li­sieren und priva­ti­sieren. Nicht zuletzt die Frage, ob ein offe­neres Copyright nicht auch globale kultu­relle Teilhabe bedeutet.

    So etwas im Einzelfall zu klären ist oft einfach – es in gesetz­liche Form zu gießen ist sehr schwer, zumal hier sehr unter­schied­liche Interessen kolli­dieren und die Haut sehr dünn geworden ist.

    Nahezu jeder von uns lebt wahr­schein­lich längst in einer legalen Grauzone, ob er es weiß oder nicht. Ist jeder Font auf meiner Festplatte legal? Ich bin nicht sicher? Schaue ich online TV-Serien, die es in Deutschland gar nicht zu sehen gäbe, illegal, weil es keinen legalen Weg GIBT, sie zu sehen. Sicher. Habe ich schon Alben herun­ter­ge­laden und durch­ge­hört, bevor ich sie dann doch kaufen? Aber sicher. Und trotzdem kaufe ich Schriften für einige tausend Euro im Jahr, gebe Geld bei iTunes für Platten und Filme aus, kaufe DVDs und Bücher und würde mich beileibe nicht als Pirat bezeichnen. Nachweisen, wenn man nur will, kann man mir aber sicher was – und ich glaube, das kann man bei jedem.

    Fonts, die für Font-Face laufen, sind derzeit faktisch Freeware. Wer das nicht will, kann zu Grafikgeneratoren greifen – oder einfach zu Flash, wo Font-Embedding seit jeher und inzwi­schen auch gut geren­dert möglich ist.

    Und bei Schriften gilt, wie bei so vielen Dingen: Im Grunde ist nahezu alles illegal beschaffbar. (Was manchmal auch gut ist, weil man Fonts IMMER noch nicht legal testen kann, ehrlich gesagt.) Aber so wie wir Designer nicht wollen, dass Kunden unsere Ideen klauen oder unsere Entwürfe nach einem Pitch unbe­zahlt leicht gemo­delt weiter­ver­wenden, so sollten wir auch für die Rohstoffe unserer Arbeit zahlen, oder?

    Wie alles und wie immer mehr in dieser Gesellschaft eine Ehrensache.

  15. soso

    Warum nicht gleich Freie Schriftarten nehmen fürs Web?
    Da spart man sich recht­liche Unsicherheiten und quali­tativ hoch­wer­tige gibt es auch, auf http://​open​font​li​brary​.fontly​.org/ sogar mit fertigem css für C&P.

  16. soso

    P.S.
    Das mit dem Klauen übers Web ist schon sehr lächer­lich zumal man Schriftarten komplett auto­ma­tisch aus jedem PDF gewinnen kann, warum gibt es da keine Debatte?
    …weil es nichts bringt.

  17. Jürgen

    @soso (15.): Ich glaube, dass es eine echte Weiterentwicklung nur gibt, wenn Ideen hono­riert werden. Das ist zumin­dest die Lehre, die ich aus den vergan­genen 40 bis 50 Jahren ziehe – auch aus der Beobachtung unter­schied­li­cher Gesellschaftssysteme. Nach Deinem Prinzip müsste man mit Open-Source-Musik tolle Parties und prima Radio-Stationen betreiben können. Die Menschen wollen aber Michael Jackson, Depeche Mode und Bruce Springsteen hören (und wenn es noch geht auch sehen). Dass sie kein Geld mehr für Tonträger asugeben möchten ist ein anderes Thema, aber die Honorierung einer schöp­fe­ri­schen und tech­ni­schen Leistung steht – zumin­dest in unseren Kreisen (Designer) – außer Frage.

  18. Ralf Herrmann

    Ich grübele gerade an einer Art der verschlüs­se­lung für die Einbindung. 

    Mach dir keine Mühe, darüber brüten andere schon seit der Einführung von @font-face in Safari. Einen hundert­pro­zen­tigen Webfont-Schutz gibt es nicht und wird es nicht geben. Verschleierungstaktiken gibt es jede Menge und sie werden auch zur Anwendung kommen. Entsprechende Webfont-Services stehen in den Startlöchern und da wird sich in naher Zukunft viel tun.
    Das FontShop Germany hier vorprescht und den Font selbst ohne HTTP-REFERRER-Schutz hoch­lädt ist natür­lich bemer­kens­wert. Ich bin sehr gespannt, wie das Experiment ausgeht. Jürgen, bitte halte uns auf dem Laufenden, wie sich die Zahl der neu verkauften Lizenzen und gege­be­nen­falls unrecht­mä­ßigen Anwendungen entwi­ckelt. Bei posi­tivem Verlauf könnte die Axel hier echt ein Exempel statuieren.

  19. Lukas

    @18
    ist ein Font in einem geschützten Vezeichnis und mit HTTP-REFERRER-Schutz nicht sicher?

  20. Ralf Herrmann

    @ Lukas:

    Geschütztes Verzeichnis geht nicht – der Font muss ja durch den Browser herun­ter­ladbar sein. Der HTTP REFERRER ist eine optio­nale und leicht fälsch­bare Variable, die nur eine schwache Hürde darstellt.

  21. soso

    @17
    Ideologie, und Ideotologisch
    Es hat immer schon frei verfüg­bare Informationen und Werkzeuge gegeben.
    Angebot und Nachfrage, bei glei­cher Qualität nimmt man das preiswertere.
    Ich finde auch nichts verwerf­li­ches daran wenn jemand seine Arbeit an die Allgemeinheit schenkt, wo währen wir den wenn wir die Schrift jeden Tag neu erfinden müssten, es braucht beides.

    Nur weil ich z.B. Linux Libertine für eine schöne Schriftart halte bedeutet es nicht das ich mir sonst keine kaufe wenn sie mir gefällt.

    Hier liegt die Sache aber anders, bevor ich mit dem Agfa DRM gefummel anfange und meine Tage mit der Serverconfig verschwende bin ich sogar bereit (leichte) Qualitative Abstriche zu machen.

    Um es klar zu machen:
    Man will mir die Schriften verkaufen, nicht ich muss darum betteln sie benutzen zu dürfen.

  22. Borahm

    Hallo,

    darf ich Fragen, wie so etwas tech­nisch gelöst wird?Gibt es dazu Scripts im Internet?

    Danke
    Borahm

  23. soso

    Nachtrag:
    OSX würde nicht mal booten ohne „verschenkter“ Software (BSD)

  24. Jürgen

    @soso (21.) Ich versteh’ nur die Hälfte … Was meinst Du mit Agfa DRM?

  25. Ole

    … auch wenn ich nichts damit zu tun habe: Axel wurde für Exel entwi­ckelt und nicht fürs Web opti­miert, damit sind alle dahin­ge­henden Beschwerden überflüssig.

    … wenn jemand kein Geld ausgeben will, um Schriften im Web einzu­binden, dann nehme man Freefonts – wer dann unglück­lich mit dem Ergebnis ist: Dann reichen wohl Systemschriften aus.

    … man sollte sich von der Idee lösen, das Schriftdesigner mit Ihren Lizenzgeldern gold­be­hangen in Luxuskarossen den ganzen Tag shoppen, jeder Fotograf bekommt mehr für ein Bild …
    … eine vernünf­tige und prak­ti­kable Lösung für die Fonteinbettung sehe ich im Moment nicht – verschenken ist was schönes, nur muss man auch von irgend­etwas leben …

  26. soso

    Monotype hat in der Diskussion um Webfonts einge­bracht das sie sich über­legen eine derar­tige Lizenzierung nur zu ermög­li­chen wenn sie die Kontrolle über die Art der Auslieferung behalten und eine Software auf dem Server instal­liert wird, alter­nativ auch den Download über ihre Server mit Abrechnung nach Volumen.
    Dass wahr zumin­dest der Stand den ich erfragt habe.

    Und da Agfa schon einmal ein Font-DRM gebas­telt hat, denke ich mir sie versu­chen es einfach so durch zu setzen.

    Ich hingegen halte die Debatte für grund­le­gend schwach­sinnig, weil sobald der Kunde den Font sieht hat er ihn auch, daran kann man nichts ändern. Je mehr man jetzt mit Tricks arbeitet um ohnehin schon verlo­rene Kälber zu retten um so schlimmer macht man es.

    Schriftarten werden jetzt kaum aus PDFs geklaut, auch wenn es einfach währe, wenn man jetzt anfängt da einen großen Zauber darum zu machen dauert es keine 2 Monate und „Jetzt! Fontdownload Add-on für Firefox“ ist die Überschrift bei der ComputerBILD.

  27. Jürgen

    Danke für die Aufklärung, soso. Ich stimme Dir 100 % zu.

  28. Ralf Herrmann

    darf ich Fragen, wie so etwas tech­nisch gelöst wird?Gibt es dazu Scripts im Internet?

    Die hier benutzte Lösung (TrueType-Font per @font-face-Regel verlinkt) benö­tigt keinerlei »Scripts«. Das ist reines CSS.

    Codebeispiele für die unter­schied­li­chen Browser (da gibt es leider noch viele Unterschiede) findest du hier:
    Firefox: http://webfonts.info/wiki/index.php?title=%40font-face_support_in_Firefox
    Safari: http://webfonts.info/wiki/index.php?title=%40font-face_support_in_Safari
    Internet Explorer: http://webfonts.info/wiki/index.php?title=%40font-face_support_in_Internet_Explorer

  29. Dennis

    Ich denke der Ersteller der Typo verfolgt ja nur begrenzt den kommer­zi­ellen Sinn er möchte viel mehr eine Aufwandsentschädigung. Oder falls ange­nommen Coca Cola auf die Idee kommt mit „Axel“ zu werben halt eine Umsatzbeteiligung weil er ja dazu beiträgt.

    Aber ich glaube nicht das Der Axel Macher sich dran stört wenn Klaus XY auf die Idee kommt auf seiner 50 Visits pro Tag Webseite da das ein oder andere mit Axel schreibt und er sich die Typo pira­ti­siert hat.

    Vermutlich sollte man sich dann denken: „naja, immerhin nimmt er meine – ihm gefällt sie. Ist doch gut! Vielleicht arbeitet er irgend­wann in einem großen Unternehmen und kauft dann die Typo“

    Sogar Steve Ballmer sagte das man wenigs­tens Microsoft Produkte einsetzen soll. Auch wenn Sie raub­ko­piert sind.

    Bei Adobe sieht es ähnlich aus. Ich denke das bei Adobe der große Erfolg auch mit den Raubkopien statt­ge­funden hat. Quasi viele Leute haben Photoshop (Raubkopien) = viele Tutorials = Talente entwi­ckeln sich = Talente fangen in Agenturen an = Adobe verkauft Lizenzen.
    Anders kann ich mir einfach nicht erklären wieso überall der Kopierschutz dermaßen Schwach ist.

  30. HD Schellnack.

    >Sogar Steve Ballmer sagte das man wenigs­tens Microsoft Produkte >einsetzen soll. Auch wenn Sie raub­ko­piert sind.
    Na hallo Verzweiflung. Das erklärt nur leider nicht den para­no­iden Activation-Schutz von MS-Produkten, der ebenso nervig sein kann wie der von Adobe (wo CS3 beispiels­weise nicht sauber auf einem Raid 10 lief).

    >Anders kann ich mir einfach nicht erklären wieso überall der >Kopierschutz dermaßen Schwach ist.
    Er ist eher noch zu stark. Eine der fatalen Sachen beim legalen Kauf ist – du wirst für die gute Tat mit endlosen Codeabfragen, Machinenlizensierungen, Onlineaktivierungen und anderen Freundlichkeiten belohnt. Oder musst, wie es früher bei Native-Instruments usw war, immer eine CD oder einen (seufz) Dongle zur Hand haben. So macht legal doch keinen Spaß, Freunde.

    Ist so wie beim Kauf einer legalen DVD, die mich erst mal unskipbar 5 Minuten mit einem unsagbar miesen Trailer «Raubkopierer werden bestraft» begrüßt. D’uh. Das geht aber an die falsche Zielgruppe Leute – und es nervt. In der aus dem Web gezo­genen Variante hat man – feine Ironie – den Trailer natür­lich nicht.

    Entsprechend kenne ich zB Musiker, die sich erst die legale Fassung kaufen, um dann final doch mit dem Crack zu arbeiten.

    Das ist kein guter Zustand.

  31. Ole

    @ Jürgen (27) «Ich stimme Dir 100 % zu.»

    … extra polemisch:

    … wow Jürgen, hast Du Dir das auch vorher alles durchgelesen?

    Ich über­setzte die Sätze denen Du zuge­stimmt hast mal wie folgt: Lassen wir doch alle Autos unver­schlossen stehen, geklaut werden sie sowieso, wenn wir jetzt zuviel darüber reden, werden noch mehr geklaut … super Einstellung.

  32. Jürgen

    @Ole: Meine Zustimmung galt der Ablehnung eines DRM für Fonts. So etwas gab es bisher nicht, und so etwas wünsche ich mir auch nicht für die Zukunft. Alle DRMs die ich kenne nerven.

  33. Ole

    … gut dass Du das klar stellst, man könnte es sonst auch anders verstehen; weiter bringt uns dies alles aller­dings nicht.

    Fassen wir zusammen: Die einen wollen alles frei haben und legal oder zumin­dest billig – die anderen wollen das nicht. Und jetzt?

  34. Ivo

    »Antworten« auf diese Frage findest du hier … ;)

  35. Ole

    … Ivo, danke, nur soviel lesen die Viele jetzt nicht … kannst Du der font­blog Leserschaft eine Kurzzusammenfassung schreiben?

  36. sebber

    Hätte die Axel auch gerne gekauft (der nied­rige Preis war natür­lich der entschei­dende Anreiz), aber ohne Kreditkarte ist da ja nicht viel zu machen. Finde ich schade. Sind denn Paypal & Co soviel mehr Aufwand?

  37. soso

    @Ole

    Ein Font ist kein Auto und Autovergleiche sind schon von Prinzip her schwach.

    Schrift ist nun mal dazu da publi­ziert zu werden, soll jetzt jeder der ein Prospekt bekommt eine EULA abzeichnen und darf dieses nur noch bewacht betrachten?

    Ein Font ist in mehr als nur auf eine Weise mit dem Text verbunden, es gibt keinen Zündschlüssel und keine Alarmanlage die hier klauen verhin­dern könnte weil doch eigent­lich schon das Lesen eines Textes oder das Betrachten einer Schrift diese „klaut“ weil die Kreativität nicht in einer Datei steckt oder bei einem Text in der Druckerschwärze.

    Ich kann ohne Probleme jede Schrift klauen die es gibt, Tauschbörsen haben sicher die Standardpakete, PDF oder zur Not mit viel Arbeit ausmessen aus einem gedruckten Text.

    Aber was bringt es mir? Selbst wenn ich diese krimi­nelle Energie aufbringen sollte, profes­sio­nelle Fonts brauche ich doch nicht für einen Kindergeburtstag, wenn man mich dabei erwischt, was ja in dem Fall sehr einfach ist man braucht dazu noch nicht mal einen OCR-Bot, riskiere ich sehr viel Geld und meinen Ruf.

  38. Helen

    Es handelt sich um den Straftatsbestand der Schriftbilderschleichung :)

    Was die tech­ni­sche Umsetzung eines Webfonts-Geschäftsmodell angeht, schlage ich vor, daß man für den Einsatz pro Domain eine Gebühr verlangt und Schriften wie Apps im iTunes-Store für eine geringe Gebühr anbietet. Da werden dann auch kosten­lose Low-Quality-Fonts ange­boten, um die Blogspot-Psychopathen zu befrie­digen. Je schlichter und geschmack­voller die Schriften sind, desto weniger mögen sie die Psychopathen von der Piratenpartei. Die haben eine klare Prferenz für Fantasy und Horror.

    Die Gourmet-Schriften könnten auf dem Anbieterserver liegen und nur an die lizen­zierte Domain ausge­lie­fert werden, ähnlich wie die imple­men­tierten Maps von Google.

  39. Ole

    @soso
    … ich schreibe extra pole­misch davor, aber man will mich ja missverstehen …

    Die Situation ist ziem­lich eindeutig: Die Browerhersteller bauen die Möglichkeit der Schrifteinbindung ein und sagen dem Schrifthersteller: friss oder stirb. Darauf muss man reagieren. Wie man das macht, darüber muss man disku­tieren. Wo man Schriften klaut weiss ich auch, nur dass ist über­haupt nicht das Thema. Einfach frei geben, geht auch nicht, dann mache ich nur noch Unternehmensschriften per Auftrag und veröf­fent­liche keine Kaufschriften mehr (ich setzte gerade bei klei­neren Herstellern ein Höchstmass an Idealismus voraus, denn Geld kann man deut­lich einfa­cher verdienen).

    Darauf zu setzen, dass es sowieso nur wenige klauen ist doch schon sehr naiv, denn es gibt z.B. auch kommer­zi­elle Klauer (Deine Einsicht, das es dem Normaluser nichts bringt stimmt) …

    Was sich ein Riesenhersteller wie Monotype über­legt ist durchaus inter­es­sant, ob gerade dies der Weisheit letzter Schuss ist wage ich zu bezweifeln.

    @ Helen
    … es fängt schon damit an: Wer betreibt welchen Onlineshop (Onlineshops haben alle, nur die EULAs sind alle verschieden), wer über­prüft wie die Donmainanzahl? … aber grund­sätz­lich liegst Du mit Deiner Einschätzung richtig.;-)

  40. Arnold

    »… die Psychopathen von der Piratenpartei.«

    Du meinst, es sei ziel­füh­rend, belei­di­gend zu werden? Einfach nur armselig. Die Problematik ist viel zu komplex, als dass man mit solchen Biertisch-Phrasen auch nur einen Millimeter weiterkommt.

  41. Ole

    … John Hudson hat etwas geschrieben, was ich für wichtig erachte, deshalb hier als Zitat zwei Abschnitte.

    Den ganzen Text gib es hier:
    http://​lists​.w3​.org/​A​r​c​h​i​v​e​s​/​P​u​b​l​i​c​/​w​w​w​-​f​o​n​t​/​2​0​0​9​J​u​l​S​e​p​/​0​2​8​8​.​h​tml

    «So what pisses me off, as a type desi­gner, when I see fonts being used
    without license is not the loss of revenue — which might not have
    existed since these people might never have paid — nor the reduc­tion in
    the market value of the fonts, but the know­ledge that someone is
    bene­fiting from my work, is enjoying the value that my work adds to
    whatever it is that they are making, is exploi­ting my creative
    contri­bu­tion, and is giving me abso­lutely nothing in return, not even
    respect. That this person is quite probably profiting finan­ci­ally from
    the work to which my type­face design is adding value makes it worse.

    Now, it seems to me that browser makers are also looking to benefit from
    the work of type­face desi­gners while offe­ring nothing in return. It’s
    easy for them: they add a bit of code to their brow­sers, present cool
    new features to their users, and let the font vendors and owners carry
    all the risk. Actually, it isn’t even a risk, its an ‚unin­tended effect‘
    about which our opinions are ‚prag­ma­ti­cally irrele­vant‘. The use of
    fonts on the web is going to turn the web into a giant font distribution
    system. Of the browser makers, only Microsoft (and to a much lesser
    extent perhaps Apple) has reason to be concerned about this, because
    they’re the only company that both makes a browser and has invested very
    large sums of money in fonts to add value to their opera­ting system and
    appli­ca­tions. Where are the Opera fonts? Where are the Mozilla fonts?
    Where are the Google fonts? These browser makers have no stake in fonts,
    so it is no wonder that they, plainly, don’t give a damn about what
    happens to fonts.

    John Hudson »

  42. Fritz

    Dramatisch. Mir kommen die Tränen. Die armen Typedesigner.

    Nutzen Typedesigner eigent­lich auch das Web? Haben die schonmal eine Webseite geöffnet, auf der ein Bildchen war? Wo ist der Unterschied?

    Das Web ist eine riesige Fotoverbreitungsmaschinerie. Bis auf Microsoft (über Getty, glaube ich) hat kein Browserhersteller Grund, besorgt sein zu sein, denn sie sind das einzige Unternehmen, das sowohl Webbrowser herstellt als auch sehr hohe Summen in Fotoverwertungsrechte inves­tiert haben.

    Wo sind die Opera-Fotos? Die Mozilla-Fotos?

    Es ist nicht zu fassen, wie manche Diskutanten sich die Welt machen, wiedewie­dewie sie ihnen gefällt.

  43. Ivo

    Es ist nicht zu fassen, wie manche Diskutanten sich die Welt machen, wiedewie­dewie sie ihnen gefällt.

    Das kann man leicht zurück­geben: man kann Fotos und Fonts kaum verglei­chen. Kaum ein Foto wird in der Original-Auflösung und Originalqualität online gestellt. Die profes­sio­nellen Bilder zudem selten ohne Wasserzeichen. Selbst gerippte Videos gibt es bei YouTube & Co. nicht annä­hernd in der ursprüng­li­chen Qualität zu sehen [und doch gefällt das auch den Rechteinhabern nicht und sie ergreifen Gegenmaßnahmen]. Beim Thema Webfonts ist das anders: hier geht es um die origi­nalen Fontdaten, ohne Wasserzeichen, gerin­gerer Auflösung oder was immer.

  44. Fritz

    Du kannst Fonts aber sehr wohl mit vermin­derter Glyphenzahl bereit­stellen. Oder ein paar Kontrollpunkte in den Outlines weglassen. Das Hinting einschränken. Ein paar Schnitte weglassen. Wer braucht schon extra­bold-light oder book-cursive ;-)

    Da ist kein wesent­li­cher Unterschied. Höchstens der, daß bei Fotos gut verstanden ist, wie weit man Abstriche machen kann (Kompression beispiels­weise), ohne daß das Foto für den Einsatzzweck „Web“ an Wert verliert, ohne für Print zu inter­es­sant zu sein. Bei Fonts beschäf­tigt sich halt niemand damit.

    (Und das „kaum ein Foto“ ist Bullshit, sorry, es gibt genug Fotos, die in voller Auflösung im Web sind. Sicher nur einer Minderheit, aber noch immer hunderte Millionen Stück.)

  45. Ole

    @ Fritz

    … Du hast den Inhalt nicht erfasst, schade.

    … hier ein link, wie Erik van Blokland vorschlägt mit Webfonts umzugehen:
    http://​letterror​.com/​d​e​v​e​l​o​p​/​w​e​b​f​o​n​t​s​/​p​a​r​t​i​a​ls/

  46. Fritz

    @Ole: Ich habe das Posting, auf das ich mich beziehe, völlig parallel nach­ge­baut. Offensichtlich habe ich es verstanden.

    Warum du jetzt eine Attacke gegen mich fährst, wird wohl dein Geheimnis bleiben. Es zeigt aber, wes Geistes Kind du bist.

    Was dein Link soll, habe ich beim kurz drauf­gu­cken noch nicht kapiert, ich schau ihn mir später/morgen aber nochmal näher an.

  47. Ole

    @Fritz

    … ich sage nur, Du hast den Inhalt nicht erfasst (verstanden), schade.

    Du bedei­digst mich bei Punkt 42. gleich mit, das zeigt mir deut­lich Dein Nichtverstehen. Erkläre mir doch mal »… wes Geistes Kind … » ich denn bin …

  48. erik spiekermann

    massive Information statt massive Restriktion ist produk­tiver und sympathischer.

    So isses, Sebastian. Mit DRM werde alle gutwil­ligen nutzer bestraft. Mit @fontface können die gestalter, die auf typo­grafie auch im web wert legen, endlich gestalten wie sie wollen. Die böswil­ligen klauer kriegen sowieso alles. Und – wie hier auch erwähnt – sind die meisten nur sammler, keine nutzer. Die sammeln eben schriften wie andere leute bier­de­ckel. Bierdeckelsammler wollen keine kneipe aufma­chen, sondern die meisten bier­de­ckel haben.

    Wir haben das mit der Axel extra so gemacht um diese diskus­sion anzu­regen und erfah­rungen zu sammeln. Ich bin ja in meinem haupt­beruf nicht schrif­t­ent­werfer, sondern gestalte marken und corpo­rate design programme. Da nervt es schon lange, dass man tolle haus­schriften fest­legt und dann fürs web und ppt wieder auf die glei­chen alten stan­dards zurück­greifen muss. Dabei hat ppt in unter­nehmen mehr verbrei­tung als broschüren und anzeigenmotive.

    Wie man auch an dieser diskus­sion verfolgen kann, verstehen einige kollegen das dilemma und werden sich entspre­chend verhalten, während andere partout den unter­schied zwischen fonts (also soft­ware) und bildern oder musik igno­rieren. Ich erin­nere mich noch an das motto aus der hippy-zeit in den 70ern: deins ist meins und meins ist meins. Da gab es auch leute, die wollten an allem teil­haben, selber aber nie etwas beitragen. Diese sorte wird nie aussterben, nennt sich nur immer anders. Open source ist prima für dieje­nigen, die nur anzapfen, aber nie einspeisen.

  49. Fritz

    @Erik: Großes Lob für diesen mutigen Schritt. Ich hoffe, er wird ein Erfolg. Nicht nur in Hinblick auf Verbreitung der Schrift, sondern auch in Hinblick auf eure Einnahmen.

    Du bist mit Fontshop wahr­lich Vorreiter und kannst darauf stolz sein. Damit zeigt ihr entweder den anderen Foundrys, daß das ein nach­hal­tiges Geschäftsmodell ist. Oder ihr zeigt Leuten wie mir, daß solche Verbreitung nur in gren­zen­losem Raubkopierertum mündet.

    Wie auch immer es ausgeht, es wird Zeichen setzen. Ich hoffe nur, es wird die rich­tigen Zeichen setzen. :-)

    Allerdings finde ich es bedenk­lich, wie du Open-Sourcler abwer­test. Du meinst vermut­lich nur die Konsumenten, aber triffst durch deine Wortwahl gerade auch die Engagierten, die selbst Beachtliches schaffen.

    Und vieles davon sieht man nicht. Wer beispiels­weise Programmtexte über­setzt, wird nicht berühmt, trägt aber auch etwas bei (und wird heute leider meis­tens unterschätzt).

  50. Fritz

    Noch etwas: Fonts sind keine Software, auch wenn Fontshop das fälsch­li­cher­weise immer behauptet.

    Fonts sind Daten. Die Truetype-Instructions mal außen vor, aber oft genug kommen die ja auch nur vom Autohinting-Modul der verwen­deten Software.

  51. erik spiekermann

    @Fritz

    Du hast recht: ich habe mich miss­ver­ständ­lich ausge­drückt. Wollte sagen, dass es auch bei Open Source viele tritt­brett­fahrer gibt, die nix tun, aber alles verlangen. Wenn es nicht auch die wahn­sin­nigen gäbe, die ihre arbeit beitragen, gäbe es die bewe­gung natür­lich nicht.

  52. Fritz

    Wobei das mora­lisch dort gar nicht verwerf­lich ist, da die, die die Arbeit machen, explizit das Nur-Nutzen gestatten.

    Am Ende muß man ohnehin einsehen, daß jeder Mensch irgend­welche Fähigkeiten hat und andere Fähigkeiten eben nicht.

    Und daß jeder Mensch seine Fähigkeiten nutzt, manche mehr, manche weniger.

    Derjenige, der also OpenOffice unter Linux nutzt, aber zur Programmentwicklung nichts beiträgt, enga­giert sich viel­leicht in der Jugendarbeit eines Vereins. Oder fährt zum huma­ni­tären Einsatz nach Afrika. Oder etwas ganz anderes.

    Aufrechnen könnte das sowieso nur der allwis­sende Gott, und ob der nichts besseres zu tun hat, ist dann die Frage. :-)

  53. sharif

    @fritz, Kommentar 42:

    Ich bin kein Psychologe, und finde daher leider auch keinen passenden Begriff dafür: Wenn Fotografen über den Tisch gezogen werden, soll es Typografen – bitte­schön – auch nicht besser ergehen. Toll. Das hilft allen bestimmt weiter.

  54. Ivo

    Du kannst Fonts aber sehr wohl mit vermin­derter Glyphenzahl bereit­stellen. Oder ein paar Kontrollpunkte in den Outlines weglassen. Das Hinting einschränken. Ein paar Schnitte weglassen. Wer braucht schon extra­bold-light oder book-cursive ;-

    Teilweise richtig. Welche Glyphen braucht man denn im Web nicht, die man im Print braucht? Die neuesten Browser verstehen schließ­lich sogar OpenType-Features …

    Da ist kein wesent­li­cher Unterschied. Höchstens der, daß bei Fotos gut verstanden ist, wie weit man Abstriche machen kann (Kompression beispiels­weise), ohne daß das Foto für den Einsatzzweck “Web�? an Wert verliert, ohne für Print zu inter­es­sant zu sein.

    Eben. Wenn doch wenigs­tens das für Webfonts gewähr­leistet werden könnte …

    Bei Fonts beschäf­tigt sich halt niemand damit.

    Das stimmt nicht, glaub mir.

    (Und das “kaum ein Foto�? ist Bullshit, sorry, es gibt genug Fotos, die in voller Auflösung im Web sind. Sicher nur einer Minderheit, aber noch immer hunderte Millionen Stück.)

    Der Unterschied ist, dass diese Fotografen dann diesen Weg i.d.R. selbst wählen.

  55. k.l.

    Fritz:

    Du kannst Fonts aber sehr wohl mit vermin­derter Glyphenzahl bereit­stellen. Oder ein paar Kontrollpunkte in den Outlines weglassen. Das Hinting einschränken. Ein paar Schnitte weglassen. Wer braucht schon extra­bold-light oder book-cursive ;-)

    Das gegen­teil ist der fall.
    Der zeichen­satz sollte eher größer sein als kleiner, da texte ständig aufge­frischt oder neue ergänzt werden (subset­ting geht genau in die falsche rich­tung) und übers web höchst­wahr­schein­lich das brei­tere publikum ange­spro­chen wird (und im zuge der inter­na­tio­na­li­sie­rung zusätz­liche schrift­sys­teme unter­stützt werden müssen).
    Kurven und hinting sollte bei bild­schirm­schriften eher beson­ders gut sein, sonst bleibt man lieber bei Georgia und Verdana.
    Einzig mit den schnitten mögen Sie recht haben.

    John Hudson, aber auch Christopher Slye, haben in mehreren www-font nach­richten vom 6. und 7. Juli die situa­tion bemer­kens­wert klar darge­stellt. (Da John Hudson an der panel­dis­kus­sion am letzten tag der kommenden TypeCon teil­nehmen wird, vermute ich an, daß diese gesittet und fruchtbar ablaufen wird. Hoffentlich gibt es einen bericht …)

  56. Christian

    ich finde eine Unterscheidung der Nutzung in kommer­ziell und nicht kommer­ziell ganz hilf­reich. Wenn jemand Geld mit einer Schrift verdient, dann muss er sie lizen­sieren. Wenn er nur seine Buntbarsche zeigen will, dann ist der Aufwand zu groß, die Lizenzen einzu­for­dern, also Augen zu und durch.
    Ich verstehe nicht ganz, wo Bilder nicht Software sind? Bestehen die nicht aus Quelltext? Wo ist der Unterschied zwischen einer RGB-Angabe und einer Bezierkurve oder einer Kerningtabelle?
    Bei Bildern weiß jeder, dass es Urheberrechte gibt und sogar die Google-Bildsuche gibt an, dass ein gefun­denes Bild mögli­cher­weise urhe­ber­recht­lich geschützt ist. Warum nicht dieses Prinzip auf Schriften übertragen?
    Wer auf die recht­li­chen Folgen von Missbrauch hinweist, kann auf Lizenzen aus dem kommer­zi­ellen Bereich zählen und ich vermute, dass es sich dann lohnen könnte, Schriften zu entwerfen. Der private Bereich ist dann zu vernach­läs­sigen, bzw. wie bei Raubkopien von anderer Software der Nährboden für Schriftgefühl und Experimente. Solange alle wissen, dass sie im Falle des Falles eine Lizenz brau­chen, kann das gut gehen.

  57. erik spiekermann

    Wo ist der Unterschied zwischen einer RGB-Angabe und einer Bezierkurve oder einer Kerningtabelle?

    Ein bild wird mit einer kamera aufge­nommen, auf die soft­ware im gerät hat der foto­graf keinen einfluss. Die schrift wird punkt für punkt gezeichnet.

  58. Christian

    Erik, man kann ein Bild auch anders erstellen, als Vektorgrafik zum Beispiel, da wird auch jeder Punkt von Hand gezeichnet. Das reicht mir nicht als Unterscheidungsmerkmal. Zeichnest du deine Schriften Punkt für Punkt? Nicht als ganze Glyphen?

  59. erik spiekermann

    Fonts werden als kurven darge­stellt, die zwischen punkten verlaufen. Mit posi­tion der punkte und ihrer hilfs­ko­or­di­naten legen ich die form und qualität der kurve fest. Um die form des zeichens zu ändern, muss ich die punkte anfassen.
    Ich hatte bei bild nur an foto gedacht. Ein foto­graf macht keine soft­ware, er stellt ein motiv zur verfü­gung. Wenn andere das mani­pu­lieren, ist es kein anderes foto und auch keine software.

  60. Jürgen

    Dass FontShop Germany hier vorprescht und den Font selbst ohne HTTP-REFERRER-Schutz hoch­lädt ist natür­lich bemerkenswert. 

    Referrer-Schutz ist instal­liert. Danke, Ralf.

  61. Sebastian Nagel

    Ob man die Software/Nicht-Software-Frage so anpa­cken könnte?

    Ein Font, so wie wie ein Programm, ist ein Werkzeug mit dem beliebig vielen Inhalten Form gegeben werden kann. Das Werkzeug besteht in diesem Fall aus 2*26+x Modulen, die für sich alleine noch nicht sinn­tra­gend sind. Ein Foto hingegen *ist* ein Inhalt, trägt Sinn.

  62. k.l.

    Sebastian, gut auf den punkt gebracht.

    Christian Büning:

    ich finde eine Unterscheidung der Nutzung in kommer­ziell und nicht kommer­ziell ganz hilfreich.

    Wenn der lizenz­geber diese unter­schei­dung machen will. Voraussetzung für diese unter­schei­dung ist aller­dings, daß das publikum versteht, daß man fonts nicht kauft, sondern nur eine nutzungs­li­zenz erwirbt. Die botschaft kommt nicht an, obwohl selbst die erste anlauf­stelle für schriften, der FontShop, seit jahren mit post­karten und broschüren auf diese tatsache hinweist. Insofern ist die rede von besserer „aufklä­rung“ nur gerede. Und erfüllt, seitens der hersteller von brow­sern, leider auch die funk­tion der ausrede.

  63. Ole

    @61 Sebastian Nagel

    … selbst­ver­ständ­lich ist ein font ein Programm, ich unter­stelle dem Font aller­dings durchaus einen «Inhalt» aufgrund der Formgebung, die einge­setzt mit einem Text in einem Layout den Textinhalt im Sinne des Gestalters stützt. Ein font ist demnach mehr als ein Programm, denn zur reinen Informationsvermittlung reichen die Systemschriften völlig aus …

    @56 Christian @62 k.l.

    … die wenigsten Schriftenhersteller werden die Unterscheidung kommer­ziell und nicht kommer­ziell machen – wenn ich eine Version einer Schrift umsonst anbiete und eine bessere/andere Version für Geld, wird es von allen Seiten Beschwerden geben … und Erklärungen dafür würden lang und komplex ausfallen …

  64. Fritz

    Fonts sind keine Programme. Fonts beinhalten Programme, wodurch sie als Ganzes denselben Schutz genießen wie Programme.

    Wenn man den „Programm-Teil“ entfernt, und die reine Form behält (Kontrollpunkte), dann ist es Essig mit urhe­ber­recht­li­chem Schutz.

  65. Ole

    … diese Diskussion führe ich jetzt nicht nochmal, letztes mal hattest Du zwar einen anderen Namen, aber iden­ti­fi­ziert habe ich Dich trotzdem; deshalb bin ich hier raus.

  66. Fritz

    Du hast halt keine Argumente. Lies mal die einschlä­gigen Urteile. So viele sinds ja nicht.

  67. HD Schellnack.

    Mal als Endanwender – die Frage, ob ein Font Software ist oder nicht ist, spielt doch nun wirk­lich GAR keine Rolle. Es gibt einen Lizenzvertrag für ein Produkt und einen Preis – und das zählt. Alles andere ist Augenwischerei, Selbsttäuschung und Nebelwerferei, was die sowieso nicht immer leichte Lage, einem Kunden zu erklären, warum Schriften und Bilder eben nun mal Geld kosten, nicht sonder­lich einfa­cher macht :-D

    Und wer glaubt, das Bilder gratis sind – CC-Motive von Flickr und andere Opensource-Modelle mal ausge­nommen – hat sich noch nie die Preise für Rights Managed Photography ange­sehen oder Preise von VG BildKunst. Auch Bilder kosten Geld- und manchmal wünschte ich mir, die Preise wären so gut (oder die Bilder so gut wieder­ver­wendbar) wie Schriften. :-D

  68. Fritz

    @Ole: Verschwinde doch endlich. Du hast es uns doch schon verspro­chen, und jetzt kriechst du doch wieder her.

    Sehr konse­quent. Du bist auch so einer, der immer wieder betont, daß er sein Gegenüber nie mehr lesen wird. Und das dann auf jeden Beitrag antwortet.

    @HD: Du hast recht, prak­tisch zählt nur das.
    Juristisch geht es auch gar nicht haupt­säch­lich um das Label „Software“, davon kann sich keiner was kaufen. Ole und Fontshop wollen aber gerne viel mehr urhe­ber­recht­li­chen Schutz, als das deut­sche Recht hergibt.

    Um wieder prak­tisch zu werden:
    Theoretisch könnte jemand eine Schrift nach­ahmen, aber wer macht das schon? Kein einziger Privatanwender. Höchstens mal ein 5000-Schriften-CD-Anbieter… :p

    Aber wenn Ole hier schon feinste juris­ti­sche und tech­ni­sche Details disku­tieren möchte, mußt du mir schon zuge­stehen, dann auch ins Detail zu gehen, egal, wie unbe­deu­tend das in der Praxis ist.

    Aber angeb­lich möchte er ja nicht mehr disku­tieren. Oder doch? Und dann wieder nicht? Bis zum nächsten Post?

  69. Helen

    Ich liege nicht nur Grundsätzlich richtig, Ole! Der Webfont wird als API einge­fügt, eben wie imple­men­tierte Googlemaps. Bei jedem Aufruf meiner Seite wird die Schrift vom Fontshop-Server geladen. Kommt das Request nicht von http://​www​.helen​hat​recht​.de, verwei­gert der FF-Server die Auslieferung. Mehr muß FF da nicht nach­prüfen. Natürlich muß die ausge­lie­ferte Schriftdatei kryp­ti­fi­ziert werden, damit mit sie nicht aus dem Cache in den Font-Ordner kopieren kann (wie weiland bei Microsoft mit der Linotype Frutiger geschehen). So könnte ich zum Beispiel die Meta ein Jahr lang für meine Seite abon­nieren, für 30 Euro etwa. Wer es seinen Seitenbesuchern hübsch machen will, wird da gerne zugreifen. Für die anderen gibt es ja freie Fonts. Auf dem Computer selbst funk­tio­niert das mit Prof. Fonts und Freefonts ja längst.

    Mal ange­nommen, ich habe eine php-Seite auf meinem Server liegen. Die includiert die FF-API server­seitig und wird fertig prozes­siert an den Browser ausge­lie­fert. Das Schwierige daran ist, daß es nicht auf eine Art sIFR hinaus­läuft. Es muß also wirk­lich eine otf auf den Browser gespielt werden.

  70. eisenmann

    Oft ziehen wir uns kopierte Musik rein und wenn sie uns richtig gut gefällt, kaufen wir diese dann auch. Genauso sollte das auch mit den Schriften funk­tio­nieren (wenn auch nur für Studenten). Nur durch den Umgang mit Schrift wird der Wert erkennbar.

  71. k.l.

    Ole:

    … die wenigsten Schriftenhersteller werden die Unterscheidung kommer­ziell und nicht kommer­ziell machen 

    Daher war mein kommentar einge­leitet mit dem satz: „Wenn der lizenz­geber diese unter­schei­dung machen will.“ Das „wenn“ hätte ich kursi­vieren sollen. Ich halte die unter­schei­dung eben­falls für hilf­reich. Sie lädt ein darum zu feil­schen, ob diese oder jene anwen­dung nun kommer­ziell sei oder nicht.

  72. Ralf Herrmann

    Der Webfont wird als API einge­fügt, eben wie imple­men­tierte Googlemaps. 

    So sollte und wird es wohl kommen.

    So könnte ich zum Beispiel die Meta ein Jahr lang für meine Seite abon­nieren, für 30 Euro etwa. 

    Is das ein Preis den du zahlen würdest? Pro Schnitt? Pro Webpaket (z.B. regular/bold/italic/bold italic)?

  73. Muenster hotel

    Process Enter,driver play some­body illus­trate expe­ri­ence serious posi­tive sister bad charge often addi­tion cup his speak apply lose answer sum concern sorry aim society justice useful reco­gni­tion game profit agree­ment yeah balance follo­wing right transfer surface sell anything coffee perfect route describe blood contact connect tall assump­tion declare mind some­body nice modern friend choice inter­view child foreign prevent wish director attend fine assembly national memory artist argue into county various ground sugges­tion know county grant own myself often may demons­trate media commu­nity to account decade round alter­na­tive finish catch wash worry where member complete

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