Ausstellung, Berlin: Das Gesetz des Marktes

Am Samstag, den 2. Juni um 18 Uhr, eröffnet im Freien Museum (Potsdamer Str. 91, 10785 Berlin) die inter­dis­zi­pli­näre Ausstellung »Das Gesetz des Marktes. Berlin–Bangalore«. Sie ist das Ergebnis eines Studienprojekts des Fachgebiets Visuelle Kommunikation und des Masterstudiengangs Raumstrategien der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und des Department of Visual Communication Design der Srishti School of Art and Design, Bangalore, Indien.

In dem Semesterprojekt, das Studierende aus Berlin und Bangalore zusam­men­brachte, ging es unter anderem um die Frage, wie Künstler und Gestalter zu aktu­ellen Entwicklungen Stellung nehmen können, die uns alle betreffen und wie es gelingen kann, der Sichtweise der Politiker, Planer und Standortvermarkter »Bilder« entge­gen­zu­setzen, die andere Bedürfnisse und Prioritäten sichtbar machen.

In unserer Gesellschaft ist der Verweis auf die »Gesetze des Marktes« meist gleich­be­deu­tend mit dem Verweis auf die »Unabänderlichkeit der ökono­mi­schen Realität«. Für uns als Steuerzahler, Studierende, Mieter oder Nutzer des öffent­li­chen Raums stellt sich fast täglich die Frage, wie unab­än­der­lich diese Gesetze sind – ob es um Studiengebühren, Mieterhöhungen oder Bauprojekte geht, die in unser Leben eingreifen.

Schwerpunkt des Projekts war die Auseinandersetzung mit den Folgen globaler Entwicklungen auf unsere städ­ti­schen Lebensräume. Ein beson­derer Blick galt klein­tei­ligen ökono­mi­schen Strukturen, wie sie sich in Berlin ebenso wie in Bangalore finden, wo neben tradi­tio­nellen Märkten noch basar­artig orga­ni­sierte Stadtviertel exis­tieren. Kaum sichtbar sind dagegen »Märkte« wie der an Bangalores Peripherie ange­sie­delte IT-Sektor, der dafür gesorgt hat, dass die Stadt inner­halb von zwei Dekaden ihre Einwohnerzahl verdop­pelt hat.

Die Studierenden entwi­ckelten inner­halb dieser Thematik ihre indi­vi­du­ellen Konzepte: Es entstanden Fotografien, Filme, Zeichnungen, Rauminstallationen und Aktionen im Stadtraum.

Bangalore ist eine der unge­wöhn­lichsten indi­schen Städte … Kulturmetropole und Boomtown. Sonderwirtschaftszonen wie Electronics City oder der International Technology Park (ITPl) versam­meln zahl­reiche Industriekomplexe, Dienstleister und Shopping Malls an den Rändern der Stadt. Die Transformationsprozesse, die durch die Migration in Gang gesetzt wurden, sind groß und entwerfen ein neues Bild von Bangalore – einer Stadt, die noch Jahre zuvor der roman­ti­schen Vorstellung der Garden City entsprach. Die 14-tägige Ausstellung (bis 17. Juni 2012) »Das Gesetz des Marktes« bringt uns diese faszi­nie­rende Entwicklung auf span­nende Art nahe.


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