★ der Woche: FF Wunderlich (6 Fonts) nur 59 €*
Ich erinnere mich noch gut an den Moment vor 20 Jahren, als die Schrift des Kieler Designers Martin Wunderlich auf den Tisch des FontFont-Typeboards landete. Unsere Schriftenbibliothek war noch klein und übersichtlich. Damals saß, neben Erik van Blokland, Erik Spiekermann und mir, auch Neville Brody mit in unserer Jury. Wir alle staunten über die Qualität dieser Schrift, entworfen von einem gelernten Tischler, der sich mit 26 Jahren noch mal dazu entschloss, Kommunikationsdesign zu studieren. Stichwörter wie »anthroposophisch« und »natürlich« fielen, »Rudolf Steiner« und »Naturkosmetik«. Irgendwann sagte Erik Spiekermann: »So hätte Rotis Sans aussehen können …« und damit war die Schrift angenommen.
Das Geheimnis der FF Wunderlich ist schwer zu ergründen. Vielleicht waren es sogar die Liebe und das Talent für die Holzbearbeitung, die der ersten Schrift von Martin Wunderlich ihren Charme verliehen. Der starke Strichstärkenkontrast und die teils übertriebenen Kurven geben der Schrift diesen urtümlichen Rhythmus, allerdings frei von ideologischen Verkrampfungen, wie sie der Rotis in Theorie und Praxis anhaften. FF Wunderlich ist immer gut lesbar, nicht nur in Headlines sondern auch im Kleingesetzten. Sie ist eine vollwertige Textschrift, mit einem angenehmen, lesefreundlichen Schriftbild.
Als Stern der Woche bieten wir den FontFont-Klassiker FF Wunderlich, selbstverständlich im OpenType-Format, bis zum 10. März 2014 für nur 59* € statt 85* € an, in den Schnitten Regular, Italic, Medium Medium Italic und Bold, Bold Italic. Einfach beim Bezahlen den Promocode DE_star_2014_10 im Warenkorb eingeben. Zur FF Wunderlich OT auf fontshop.com …
* alle Preise zzgl MwSt
FontShop Aktuell verschickt FF ThreeSix Poster
FF ThreeSix ist das Ergebnis eines optischen Groß-Experiments, dessen Durchführung Paul McNeil und Hamish Muir 2010 am London College Communication begannen und das sich über zwei Jahre erstreckte: Die restriktiven Regeln der Geometrie treffen auf die die typografische Formenlehre.
FF ThreeSix basiert auf einem ausgeklügelten System aus horizontalen Geraden und Kreisbögen. Das von FSI herausgebrachte Poster entfaltet das Display-Potential der Familie.
WeiterlesenTipp: Antiquariatskataloge und deren Titelgestaltung
Womit kann man Bücherfreunde mehr begeistern als mit Büchern? Sicherlich mit Büchern über Bücher … Doch es gibt eine weitere Steigerungsform dieses Glücks: Ein Buch über Bücher die von Büchern handeln. Und da es das einzige seiner Art ist, sprechen wir hier von einem einmaligen Werk, das in der zweiten Meta-Ebene der Buchkultur angesiedelt ist.
Als ich vor 9 Jahren zum ersten Mal über den Berliner Antiquar und Verleger Jürgen Holstein schrieb (Liebhaberbuch für Designer), war Fontblog noch jung und die Buchindustrie in voller Blüte. Inzwischen sind viele Bits und Bytes durch Kindle & Co. geflossen, doch auf das Wirken und die Publikationen von Holstein hatte das kaum einen Einfluss. Seine Leidenschaft sind die Buchkunst und die Verlagsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Zukunft des Buches kann ihm, als Beobachter abgeschlossener historischer Verlagsperioden, fast egal sein.
Und so publiziert Jürgen Holstein seine Erkenntnisse sowohl jenseits aller gültigen Verlagszyklen, aber auch nach den eigenen Qualitätskriterien und eigener Preisgestaltung. Sein neuestes Werk »Goldrausch & Werther« ist die Folgeveröffentlichung zum 2005 von mir vorgestellten Blickfang, damals in einer Auflage von 400 Exemplaren erschienen und in wenigen Tagen ausverkauft. Dieses Mal ist die Auflage mit 250 Exemplaren sogar etwas geringer, der Verkaufspreis bewegt sich in vergleichbarer Region: 178 € (zur Bestellseite auf Holsteinbuch …)
Das 300-seitige Verzeichnis widmet sich mit 850 farbigen Abbildungen einem Thema, zu dem es bisher keine Monografie gab: Der Präsentation von Antiquariatskatalogen und deren Titelseiten zwischen 1900 und 2014. Übertragen in die Welt der Schriften ist dies am ehesten vergleichbar mit einem Buch über die Musterblätter der Type-Foundries, so wie es Heike Nehl, Sibylle Schlaich, Alexander Branczyk, Jutta Nachtwey und ich 1999 mit »emotional_digital« beim Schmidt-Verlag herausgebracht haben.
Den Grundstock für »Goldrausch & Werther« bildet Jürgen Holsteins eigene Katalogsammlung, die er erstmals in dieser ausführlichen Auswahl vorstellt. »Der auffälligste Aspekt des jetzt vorgelegten Bandes ist die Fülle von Abbildungen, die die Lust am Experiment, Kataloge zu gestalten in all ihren Variationen widerspiegelt.« schreibt er in seiner Einleitung. Ausführliche Kommentare begleiten die Bildbeispiele aus aller Welt. Sie liefern Fakten, die sich auf den Inhalt und auf das Äussere der Kataloge beziehen, sowie auf persönliche und firmengeschichtliche Hintergründe der dahinter stehenden Antiquariate.
Einstiegsdoppelseite 1991 – 2000: Das japanische Antiquariat Hotaka-Shobo, spezialisiert auf Bergsteigen (links) und der Schiebelaschen-Einband eines Katalogs von Étude Loudmer, Paris, aus dem Jahr 1995 (rechts)
Es ist oft überraschend und unterhaltsam zu erfahren, in welch außergewöhnliche Fachgebiete sich Antiquariate vertieft haben und mit welcher Kenntnis und Intensität sie Besonderheiten ihrer Objekte aufspüren und beschreiben: Luftfahrt, Indianer, Typografie, Zeitmessung, Fotografie, Illustratione, Kinderwelten, die »Götter von gestern« oder die Bergsteigerei. Nicht selten ist den Katalogen anzumerken, dass deren Verfasser Quereinsteiger sind. »Das klassische Beispiel« so Holstein »sind Studienabbrecher, die als Antiquare eine Möglichkeit gefunden haben, in dem neuen Arbeitsgebiet ihren persönlichen Interessen nachzugehen«.
Jürgen Holstein hat sein gesamtes Berufsleben solchen Katalogen gewidmet. Er pflegte gute Beziehungen zu amerikanischen Bibliotheken, die im Lauf der Zeit seine wichtigsten Kunden wurden. Die Bedeutung der osteuropäischen Avantgarde erkannte er vor den großen Auktionshäusen und Museen. Verdienstvoll waren seine Aktivitäten nach der deutschen Wiedervereinigung. Aus der Sorge, dass wichtige Belege zur Buchkunst der DDR aus Ignoranz oder Ablehnung vernichtet würden, sammelte er alles ein was er kriegen konnte. Aus dem Besitz von Künstlern, Kunsthistorikern und Funktionären des Parteiapparats erwarb Holstein Bücher, Kataloge und Kleinschriften sowie Künstlerbücher, Plakate, Unikate und Objekte der alternativen Szene. Diese Materialsammlung, vermutlich die umfangreichste ihrer Art, lagert heute im Getty Center (Los Angeles) und ist in ihrer Vielfalt die ideale Voraussetzung für das Studium der abgeschlossenen Kunstgeschichte der DDR.
Doppelseite mit Katalogen der Antiquariate Scribner Book Store (New York, links) und dem Münchner Horst Stobbe (rechts), aus den Jahren 1910 bis 1955
Spezialisiert auf Bücher über Kunst und Architektur, legte Jürgen Holstein nicht nur Wert auf die gute Gestaltung der eigenen Kataloge, sondern registrierte auch aufmerksam, wie Berufskollegen sich ihren potentiellen Kunden präsentieren. Für die Gestaltung von »Goldrausch & Werther« hat er wieder die Berliner Buchgestalter Peter Nils Dorén und Reinhard Köster gewinnen können. Natürlich kam erneut seine Lieblingsschrift FF Meta von Erik Spiekermann zum Einsatz, und auf den perfekten Druck und die vorzügliche Bindung achtete er sowieso (fgb Freiburger Grafische Betriebe). Das Buch ist ist eine Hommage an alle Berufskollegen, die im 20. Jahrhundert nicht nur Bücher verkaufen, sondern mit der Ausstattung ihrer Kataloge selbst etwas Schönes in die Welt setzten.
Der Titel Goldrausch & Werther geht übrigens auf zwei herausragende Werke zurück, die Jürgen Holstein im Vorsatz des Buchs zeigt. Das ist zum einen »The Race for Gold« von Randall House (San Francisco, 1979), „a selection of rare and important books and other printed matter, … relating to the California gold rush«, und zum anderen der 100. Katalog von Friedrich Meyers Buchhandlung (Leipzig, 1911), blauer Umschlag mit gelbem Aufkleber, wie »Werthers blauer Frack und gelbe Weste«. Beides Belege für eine Kultur des Umgangs mit Büchern, die langsam verschwinden wird – das weiß auch Jürgen Holstein –, obwohl das Börsenblatt gerade ein »spürbar ansteigendes Interesses an antiquariatsgeschichtlichen Themen und Zusammenhängen« vermeldet und daher das »höchst willkommene Referenzwerk« mit Freude begrüßt.
Eine kleine Auswahl der liebevoll gestalteten Kataloge von L’Arengario Studio Bibliografico (Gusago, Italien, links) und Between the Covers (New Jersey, USA, rechts)
Fresh Fonts 14 | 09 Neuerscheinungen der Woche
Schriftmuster aller Neuerscheinungen dieser Woche zeigt unser Pinterest Board „Fresh Fonts“
Aktuelle Einführungspreise
WeiterlesenNeuer Markenauftritt bei Dr. Hauschka
Seit dem Sommer 2010 arbeiten die Wala Heilmittel GmbH (Bad Boll) und das Berliner Designbüro Stan Hema an einer behutsamen Weiterentwicklung der Naturkosmetikmarke Dr. Hauschka. Das renovierte Logo, die neu Hausschrift Viacultura und die frisch gestalteten Produktverpackung waren erstmals auf der Nürnberger Fachmesse Vivaness (12. – 15. Februar 2014) zu sehen. Ab März erreichen sie den Einzelhandel, so dass der neue Markenauftritt von Dr. Hauschka in den Wochen darauf zur vollen Entfaltung kommt.
Die Dr.-Hauschka-Philosophie folgt dem Grundsatz »für den Menschen und seine Bedürfnisse« zu arbeiten. Eine Aufgabe an Stan Hema für die Überarbeitung der Produktsystematik war es daher, dem Konsumenten den Zugang zum ganzheitlichen Produktkonzept zu erleichtern. Neben einer verbesserten Farbkodierung entstanden eine transparentere Produktbenamung und -beschriftung. Sie nimmt ausdrücklich Bezug auf Aufgabe und Zweck des Produkts, so dass sich die Kunden schneller im Sortiment zurechtfinden.
Die Wertigkeit der natürlichen Inhaltsstoffe sowie den medizinisch-naturwissenschaftlichen Hintergrund der Produkte spiegelt der neue puristische Markenauftritt wider, bei dem schlichtes Weiß die Bühne bildet. Ein zurückhaltendes Platin ersetzt den bisherigen Goldton und kommt für das Markenzeichen, in der Banderole und zum Beispiel bei den Pumpzerstäubern zum Einsatz. Die seit 1948 im Einsatz stehende Bildmarke bildet erstmals mit dem Schriftzug Dr. Hauschka eine kombinierte Wort-/Bildmarke.
Charaktergebendes Element des überarbeiteten Markenauftritts ist die neue, exklusive Hausschrift Viacultura. Sie besteht aus 10 Schnitten und löst die bisher verwendete Rotis Semisans ab. Viacultura entstand unter der künstlerischen Leitung des Sten-Hema-Partners Andreas Weber und des Typografen André Leonhardt (ebenfalls Stan Hema). »Wir hatten im Zuge der Markenentwicklung die Idee, eine eigene Hausschrift zu entwickeln, die die Dr.-Hauschka-Markentonalität eindeutig unverwechselbar transportiert.“ erläuterte Andreas Weber die typografische Strategie bei der Vorstellung des neuen Designs.
Um die schnelle, weltweite Umsetzung des neuen Markenauftritts zu garantieren, schuf Stan Hema für die internationalen Brandmanager die Dr.-Hauschka-Markenplattform mit allen Informationen rund um den neuen Markenauftritt. Neben den Richtlinien finden sich hier Vorlagen und Musterdateien. Die Agentur führte darüber hinaus Schulungen für das interne Grafikteam durch, das maßgeblich die Implementierung des neuen Markenauftritts verantwortet.
Wurzeln bilden gegen Hektik – Friebe eröffnet TYPO
Am Donnerstag, den 15. Mai um 14:00 Uhr eröffnet der studierte Volkswirt und Dozent für Designtheorie Holm Friebe die 19. FontShop-Konferenz im Haus der Kulturen der Welt. Das Motto in diesem Jahr ist »ROOTS«: Wurzeln bilden in Zeiten der permanenten Veränderungen von Schöpfungsketten, Kreativtechniken.
Seit 2002 gehört Holm Friebe als Gründungsmitglied der Zentralen Intelligenz Agentur, einem Think Tank und Freelancer-Netzwerk an, das nicht für sondern mit Klienten an kreativen Formaten arbeitet und das sich viele Ansätze für Freiberufler-Kooperationen zum Vorbild nahm
Weiterlesen★ der Woche: Schwager Sans (12 Fonts) nur 30 €*
Der neueste Schriftentwurf von Luciano Vergara (Latinotype). Wie der Name vermuten lässt, ist Schwager Sans der serifenlose Bruder von Schwager. Die Familie überzeugt mit 6 Strichstärken (von Light bis Black) und den dazugehörigen Italics. Der Entwerfer selbst beschreibt den Charakter seiner jüngsten Schöpfung als: »männlich, sportlich, technisch«. Tatsächlich entspricht ihr rechteckiger, kontrastloser Duktus dem aktuellen Trend dynamischer Display- und Textschriften.
Als Stern der Woche bietet FontShop die komplette Schwager-Sans-Familie zum Einführungspreis von 30 €* an. Die dazugehörigen Webfonts kosten im Paket ebenfalls noch 30 €*. Zum Download von Schwager Sans OT und Schwager Sans Web …
*Angebot bis zum 2. März 2014, alle Preise zzgl. MwSt.
Fresh Fonts 14 | 09 Prometo und Soleto von Dalton Maag
Prometo und Soleto sind Geschwister, zwei Zweige, die einem Design-Konzept entsprossen: Soleto als textfreundliche Familie, Prometo für den Headline- und Display- Einsatz. Beide bilden ein perfektes Paar im Layout für Print- und Web- Projekte.
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