Alles über die DIN-Schrift auf http://dinfont.com
Die Kollegen von FontShop San Francisco habe vergangene Nacht die dritte FontFont-Schriftportrait-Webseite der Öffentlichkeit übergeben: dinfont.com (nach metaserif.com und trixiefont.com). Die Titelstory hat der Schöpfer von FF DIN verfasst, Albert Jan Pool, der seit Jahren die Ursprünge der deutschen Industrieschrift erforscht. Das neue Testament seines DIN-Buchs beginnt 1994 mit einer Taxifahrt in San Francisco. Das alte Testament reicht zurück in die 1930er Jahre, als Vorläufer der DIN-Schrift bei Siemens und der Deutschen Reichsbahn entstanden.
Eine Galerie zeigt aktuelle Einsätze der FF DIN in Kultur und Industrie. Sie wird wöchentlich mit anregenden Beispielen erweitert. Sendet euer Art-work – entstanden mit der DIN-Schrift – im Format 240×180 Pixel (bzw. ein Vielfaches davon; GIF, PNG, PDF oder TIFF, max 4 MB) an fontsinuse@fontshop.com.
Im Download-Bereich warten jede Menge Schriftmuster-PDFs auf Fans der FF DIN, sowie das beliebte FontFontFocus-Heft. Wer FF DIN jetzt gleich per Download erwerben möchte, sollte einen kurzen Blick auf die wunderbare FF-DIN-Familien-Übersicht werfen und danach hier bei FontShop Berlin weiter surfen …
Ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis bietet die OpenType-Teilfamilie unserer exklusiven 100 Besten Schriften Edition Band 12 FF DIN OT, das zudem praxistauglich zusammengestellt ist: mit den 5 Schnitten FF DIN Regular, Regular Italic, Medium, Medium Italic und Bold (nur 199,– € statt 295,– im Einzelschnittdownload). Hier der Link zu meine ausführliche Vorstellung dieses Paktes im Fontblog.
Wir gratulieren der »Welt am Sonntag«
Die Jury des 30. Wettbewerbs Best of Newspaper Design™ der Society for News Design: Bobbie Roessner, Michael Keegan, Marco Grieco, Michael Crozier und Mary Nesbitt (Foto: Steve Dorsey)
Die Sonntagsausgabe der Tageszeitung Die Welt (Axel Springer AG) wurde von der renommierten Society for News Design (SND) gemeinsam mit 4 weiteren Zeitungen zur World’s Best-Designed Newspaper ausgezeichnet. Das Institut würdigt jedes Jahr die am besten gestalteten Zeitungen, Bilderstrecken und Einzelseiten aus. Die Preise gelten als Oscars der Branche.
Die Society for News Design sprach insgesamt 966 Ehrungen für journalistische Arbeiten aus, die 2008 erschienen sind. Die Gewinner rekrutieren sich aus 10.725 Einreichungen von 346 Zeitungen aus 43 Ländern. Auf dieser Seite lässt sich die komplette Teilnehmer-Datenbank durchsuchen.
Die 5 am besten gestalteten Zeitungen sind:
Akzia, Moskau, Russland, zweiwöchentlich, Auflage 200.000
Eleftheros Tipos, Athen, Griechenland, täglich, Auflage 86.000
Expresso, Paço de Arcos, Portugal, wöchentlich, Auflage 120.000
The News, Mexico City, täglich, Auflage 10.000
Welt am Sonntag, Berlin, wöchentlich, Auflage 400.000
Die Jury der Endrunde tagte eine halbe Woche in der Syracuse University:
Michael Crozier, Designdirektor bei Crozier Associates Ltd.
Marco Grieco, Artdirektor beim Expresso (Portugal)
Michael Keegan, Designberater beim Pew Research Center
Mary Nesbitt, Geschäftsführer des Readership Institute (Northwestern University)
Barbara Roessner, Geschäftsführer von Hartford Courant
Neues Logo bei Kraft Foods
Das Corporate-Design-Blog Brand New macht auf das neue Logo des Lebensmittelkonzerns Kraft Foods aufmerksam, das gestern eingeführt wurde. Für Verbraucher besteht kein Grund zur Beunruhigung: Die Dickschiffe des Konzerns (Philadelphia, Miracel Whip, Mirácoli, Ketchup und Mayonnaise) werden auf ihren Packungen weiterhin das vertraute rot-blaue 6-Eck-Signet tragen (Übersicht der aktuellen Kraft-Markenzeichen). Allein die Investoren und Mitarbeiter werden mit dem neuen Logo gequält.
Brand New schreibt treffend: »Man kann ihm nichts Positives abgewinnen. Wenn ich ganz lange überlege, könnte ich dem gemeinen k ein ›sehr hübsch‹ attestieren. Mehr aber auch nicht. Was für ein kümmerliches Logo für einen solch großes Unternehmen. Das rote ›Lächeln‹, die farbige Wunderkerze – das ist so abgedroschen und banal, einfach nur kindisch. Und, Ohmygod, ist das Tekton in der Unterzeile? Ich habe diese Schrift schon eine Ewigkeit nicht mehr außerhalb der Ironiezone gesehen.«
Die Logos von BILD – ohne Kleingedrucktes
Toller Service: Im Rahmen der Aktion »BILD-Leser machen Werbung für BILD« kann man die Logos von BILD und BILD.de kostenlos bei bild.de herunterladen, in ordentlicher Größe und Auflösung. Einschränkungen für die Benutzung scheint es keine zu geben. Man weiß ja nie, wofür man die mal gebrauchen kann: Hochzeitszeitungen, Satire, Flugblätterm, Wurfsendungen, Titanic-Rundbriefe, …
»Viel Spaß beim Kreativsein!«.
Atemberaubend: Pepsi-DNS entschlüsselt
So etwas muss auch mal sein, zur Erheiterung zwischendurch. Brand New erfreut sich seit einer Woche an einem Dokument, in dem das Redesign des Pepsi-Logos quasi-wissenschaftlich erläutert wird. Es stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Agentur, der wir das neue Markenzeichen verdanken, der Omnicom-Schwester Arnell Group. Für einen nachträglichen Scherz scheint es zu aufwendig inszeniert.
Erik Spiekermann meint dazu: »Es sieht so aus, als habe eine Handvoll Praktikanten alles ergoogelt, was man über Proportionen und Gestaltung im Web finden kann, und dies dann per Cut & Paste zu einer ›Studie‹ zusammengefrickelt, um eine Marketing-Abteilung zu beeindrucken. Was bedeuten die Oszillationen? Vollkommen willkürliche Kurven die nix sagen und keine Logik folgen, außer vielleicht einigen Adobe-Illustrator-Filtern. Das Papier ist ganz und gar nicht harmlos. Hier werden Lügen im Namen des Fortschritts aufgetischt. Solange in unsere Gesellschaft diese Art Argumentation toleriert wird oder sogar erfolgreich ist, geht es uns noch zu gut.«
Gönnt Euch die Lektüre des PDFs Pepsi Gravitational Field (6 MB).
Berliner Sparkasse wirbt mit falschen Versprechungen
Der SPIEGEL titelt diese Woche: »Die Schamlosen: Innenansichten einer unbelehrbaren Zunft«. Es geht um die Finanzwelt, und ich verstehe genau was die meinen. Die Berliner Sparkasse wirbt zur Zeit in der Hauptstadt für: Das Girokonto (Radio, Print, Internet…). Wörtlich heißt es in der Werbung: »Für 2 Euro bietet die Berliner Sparkasse nun allen Berlinerinnen und Berlinern Das Girokonto an. Und dort ist alles drin, was draufsteht. So bekommen Sie nicht nur die Kompetenz der 2000 Beraterinnen und Berater und das dichteste Filialnetz mit über 190 Standorten in Berlin. Es gibt vor allem auch keine Sternchen oder Kleingedrucktes.« (Hervorhebung durch Fontblog).
Ich bin ein großer Gegner von Sternchen und Kleingedrucktem. Wer ein Vertragshandy hat, weiß wovon ich spreche. Ich weiß aber auch, dass es ohne Kleingedrucktes (dem juristisch Notwendigen) keine Geschäftsbeziehung geben kann. Auf Sternchen zu verzichten, das wäre schon mal ein großer Schritt.
Ich will die Aussage der Berliner Sparkasse überprüfen und beginne auf der Bestellseite ein Girokonto für 2 € abzuschließen. Nach dem ersten Schritt kommt genau das, was ich erwartet habe – nein, was da kommt übertrifft meine Erwartungen bei weitem. Ich werde aufgefordert 10 (!) Dokumente mit Kleingedrucktem zu lesen und anzuerkennen:
• Allgemeine Geschäftsbedingungen der Sparkasse (AGB)
• Informationen für den Verbraucher zum Privatgirokonto
• Bedingungen für den Überweisungsverkehr
• Bedingungen für das Dauerauftragsverfahren
• Wertstellungsregelungen und Überziehungszinssatz im Giroverkehr
• Bedingungen für die Verwendung von SparkassenCards
• Informationen für den Verbraucher zur Teilnahmevereinbarung Direkt-Banking
• Bedingungen für das Online-Banking
• Kundenbedingungen für Kreditkarten (VISA/MasterCard)
• Informationen für den Verbraucher zum Reisepaket
Liebe freundliche Berliner Sparkasse: Wie kannst Du glauben, dass ich Dir mein Geld anvertraue, wenn meine Gutgläubigkeit bereits beim Kennenlernen enttäuscht wird? (Abb.: Berliner Sparkasse)
Die Gewinner der Kaugirl-Kalender
Andy Macht, Martin Weber, Olivia Engelen, Robert M. Schöne, Dana Radloff. Bitte mailt mir ganz schnell Eure Adresse, dann geht der Kalender noch heute an euch raus. Danke.
Erik Spiekermann ist EU-Kreativbotschafter
Einer der offiziellen Botschafter der EU-Initiative European Year of Creativity and Innovation 2009 ist FontShop-Gründer Erik Spiekermann. Das Ziel der Initiative: Mit Projekten, Kongressen und Aktionen auf die Kreativität und Innovationsfähigkeit Europas und deren Bedeutung für die Entwicklung der Wissensgesellschaft hinzuweisen. Organisiert und gefördert wird der Arbeitskreis von zahlreichen Institutionen, federführend sind die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union.
Typisch Spiekermann, seine Reaktion auf den politischen Vorstoß: »Ich erwarte nicht sehr viel von einer staatlichen Initiative« erklärt er in seiner Pressemitteilung. »Aber weil man nicht immer nur meckern sollte, mache ich mit und werde auf vielen Veranstaltungen versuchen, Fähigkeiten und Methoden zu zeigen, mit denen wir Designer Probleme darstellen und lösen. Wir können viel beitragen, aber das nützt nichts, wenn es keiner weiß.«
Weitere Persönlichkeiten, die zum EU Ambassador of the Year berufen wurden: Molekular-Sternekoch Ferran Adrià, die belgische Tanz-Choreografin Anne Teresa de Keersmaeker, der holländische Architekt und Urbanistik-Vordenker Rem Koolhaas, der französische Industriedesigner Philippe Starck, die italienische Neurologin und Nobelpreis-Trägerin Rita Levi Montalcini und der britische Schriftsteller Edward de Bono.