Fontblog Artikel des Jahres 2009

Die 100 besten Plakate 2008

Am 26. und 27. Februar 2009 wählte die vom Vorstand des 100 Beste Plakate e. V. beru­fene Jury aus allen Einreichungen die 100 besten Plakate 08 Deutschland Österreich Schweiz aus. Es lagen 1521 Einzelplakate von 506 (darunter 142 studen­ti­schen) Einreichern vor – davon 133 Agenturen bzw. Grafik- und Design-Büros, 354 Einzelgestalter, 3 Druckereien und 16 Auftraggeber direkt. Von den Einreichern kommen aus Deutschland 386, aus Österreich 33 und aus der Schweiz 87; die Gesamtzahl des Vorjahres (484) wurde damit übertroffen.
Wie stets gelten als gleich­be­rech­tigte Sieger die an der Gestaltung der 100 besten Plakate Beteiligten. Hier die Liste der 100 Preisträger … 

Die Auftaktausstellung der 100 besten Plakate findet vom 26. Juni bis 19. Juli 2009 im Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin, statt; Eröffnung ist am 25. Juni um 19 Uhr.


ManU-Torwart Foster hält Elfmeter dank iPod

Vor 2 Jahren rätselten wir hier im Fontblog, was wohl auf dem Zettel stand, den Torhüter Jens Lehmann kurz vorm Elfmeterschießen im Viertelfinalspiel Deutschland — Argentinien las und anschlie­ßend in seinem linken Schuh versteckte … er wurde später für 1 Million verstei­gert. Die Technik ist inzwi­schen fort geschritten. Ben Foster, Torwart beim engli­schen Meister Manchester United, nutzte am Sonntag im Ligapokal-Finale nach 120 torlosen Minuten einen iPod, um vor dem Elfmeterschießen die Vorlieben der Schützen von Tottenham Hotspur mittels Videos zu studieren. Anschließend hielt er den Elfmeter von Jamie O’Hara, Manchester siegte 4:1 und holte den zweiten Titel der Saison. Die gegne­ri­sche Mannschaft protes­tierte, der briti­sche Fußballverband bestä­tigte, dass die Recherche nicht gegen die Regeln verstieße. (Quelle: The Guardian)

Fotos: AppleImageSource, Montage: Fontblog,


Offenbacher Designsstudenten gewinnen in China

Die Jury des Internationalen Plakatwettbewerbs Shenzhen Universiade 2011 hatte eine Menge zu tun. Über 7000 Entwürfe aus 20 Ländern mussten beur­teilt werden. Bei der Universiade handelt es sich um die Weltsportspiele der Studierenden. Ähnlich wie die Olympischen Spiele wird die Universiade im Winter und Sommer ausge­tragen. Nur 2 % bzw. 140 Einsendungen schafften es bis ins Finale bzw. aufs Siegertreppchen. Zu den Gewinnern des wahr­schein­lich welt­weit größten Plakatwettbewerbs gehören auch sieben Studierende der Klasse Hesse. Stefanie Kurt erhält für ihre Bronzemedaille ein Preisgeld von 3.000 RMB (ca. 350 Euro). Außerdem vergab die Jury Sonderpreise an die Hochschulen. Aufgrund der hohen Qualität, Anzahl der HfG-Einsendungen und Gewinner erhielt Prof. Klaus Hesse den Preis für die »Beste Betreuung«.

Die Gewinner: Stefanie Kurt (Bronze), Marco Gabriel (Auszeichnung), Olga Ciura (Auszeichnung), Robin, Klussmann (Auszeichnung), Karolin Müller (Auszeichnung), Elena Jil Osmann (Auszeichnung), Nick Ritter (Auszeichnung); ihre Plakate auf dieser Seite …

Jury: Zhao Guanghua (China, Vice Director General of the Executive Office of the Organizing Committee for Shenzhen 26th Summer Universiade, Vorsitzender), Helfried Hagenberg (Germany), Akiyama Takashi (Netherlands), Tai-kung Kan (Hong Kong), Zhao Jian (China), Han Jiaying (China).

Abbildung: Ausschnitt des Plakats von Karolin Müller


Das Geheimnis des (geome)Trick-Buchs

Vielen Dank für die rege Teilnahme an meiner Quizfrage. Bis 9:00 Uhr haben mich rund 50 E-Mails erreicht, die meisten davon mit rich­tigen Antworten. Manche Fontblog-Leser glaubten, sie Seiten seien japa­nisch gebunden und man müsste sie zu Hause auftrennen, damit die farbigen Doppelseiten zugäng­lich werden. Leider falsch. Tatsächlich verhält sich das Buch so: Wenn man es (wie bei Rechtshändern üblich) von hinten nach vorne durch­blät­tert – Abbildung oben links darge­stellt – sind nur schwarze Seiten zu sehen; verbiegt man sich dagegen die Arme und blät­tert von vorne nach hinten, sind alle Seiten bunt.

Warum das so ist, hat Johannes Eich von der Dr. Cantz’schen Druckerei am verständ­lichsten in seiner E-Mail an Fontblog erklärt:

»Den Effekt nennt man ›Rhytmusbindung mit assy­m­e­tri­schem Falz‹, wobei in diesem Fall jede zweite Seite 1 – 2 mm kürzer geschnitten ist: Blättert man das Buch von hinten nach vorne, öffnen sich nur die schwarz­weiß gedruckten Seiten, blät­tert man aber jetzt von vorne nach hinten sind die farbigen Seiten zu sehen.« Man kennt diesen Effekt auch von Trickkarten, wo zum Beispiel das rote Blatt höher heraus steht als das schwarze. Je nach dem in welche Richtung der Trickkünstler blät­tert, sehen die Zuschauer nur die eine oder andere Farbe.

Mein Zufallsgenerator hat entschieden, dass mein Rezensionsexemplar an Julian Hermann geht. Herzlichen Glückwunsch.


Das Trick-Buch »geometric«

Designbücher online zu verkaufen ist schwierig. Viele Kunden möchten sie doch gerne mal in der Hand halten, darin blät­tern, das Papier spüren, die Druckqualität prüfen, den Klappentext lesen … ein großer Vorteil für den Buchhändler nebenan. Er sei ihm gegönnt, wir brau­chen Vielfalt im Buchvertrieb.

Das Buch »geome­tric« von Petra und Nicole Kapitza ist das erste Designbuch, das sich Online »besser verkauft« als im Buchladen. Ich sehe erstaunte Gesichter vor mir :) Warum ist das so? Ganz einfach: Wenn Ihr das Buch im Laden durch­blät­tert, präsen­tieren sich seine Innenseiten von vorne bis hinten in schwarz­weiß. Nur der Umschlag und der Schmutztitel scheinen vier­fabig gedruckt zu sein. Ich kann Euch aber versi­chern, dass es ein durch und durch buntes Buch ist, wie auch die kleinen Fotos oben zeigen. Wer weiß, warum das Buch im Laden schwarz­weiß ’rüber­kommt, der sende mir eine E-Mail an jsiebert-ät-fontshop.de mit der Antwort (keine Kommentare bis morgen, 9:00 Uhr – dem Einsendeschluss – zu diesem Beitrag). Aus den rich­tigen Antworten verlose ich ein Exemplar von »geome­tric«.

Nun die Fakten: 336 Seiten mit 264 farbigen und schwarz­weißen Font-gene­rierten Mustern, einem 40seitigen deutsch, englisch Muster-Tutorial und einer CD für Mac und PC mit über 100 Kapitza Pattern-Fonts zum privaten Gebrauch und für Printjobs mit Auflagen unter 10.000. Das Buch gibt es natür­lich auch bei FontShop, versand­kos­ten­frei! Zur Bestellseite …


Marriott zwingt Designerin zur Aufgabe

Es war eines meiner Lieblingsrestaurants am Potsdamer Platz: der Midtown Grill des Marriott Hotels. Da geh’ ich jetzt nicht mehr hin. Habe eben bei Spießer Alfons erfahren, dass Marriott mit juris­ti­scher Brachialgewalt die Designerin Mari Otberg (Gipsstraße, Berlin) und ihr Hochzeitsmode-Label JustMariOT platt gemacht hat.

Auch das Stadtmagazin Tip berich­tete ausführ­lich darüber. Otbergs Markenname war die Verbindung aus »Just married« und ihren Initialen OT. Marriot sagt sinn­gemäß: Alles Lüge – ihre Marke schmückt sich mit unserem guten Namen. Übergeschnappt!

Foto: www​.mariot​berg​.com


Video [ohne Worte]

Achtung, Videobild bewegt sich erst, wenn die Datei komplett geladen ist. Auf dieses (YouTube-) Verhalten habe ich keinen Einfluss.

Fällt Euch etwas auf?


CDU leiht sich Obama-Logo-Idee

Die CDU hat jetzt im Internet die heiße Phase ihres Bundestagswahlkampfes einge­läutet: mit der teAM Deutschland Seite. Diese weckt – zumin­dest visuell – Erinnerungen an die Kandidaturkampagne des US-Präsidenten Barack Obama. So begrüßt einen nicht nur der Obama täuschend ähnlich sehende Charles Muhamad Huber auf der Einstiegsseite – der aus »Der Alte« bekannte Schauspieler unter­stützt des teAM –, auch das down­load­bare Key-Visual lehnt sich am berühmten Obama-Logo an: Es ist rund, und stellt eine sich perspek­ti­visch verjün­gende, drei­spu­rige Landebahn dar. Der Blogger Christian Söder hat’s als erster gemerkt (subjek​ti​vi​taeten​.de). n​-tv​.de zitiert die CDU-Sprecherin Eva Wüllner mit den Worten: »Alles Zufall … wir kopieren nichts«.

Wer sich über die selt­same Schreibweise von teAM wundert … ein Werber hat entdeckt, das AM die Initialen der CDU-Spitzenkandidatin sind, die wieder Bundeskanzlerin werden möchte.

Ich möchte nicht uner­wähnt lassen, dass der Schöpfer des Original-Logos – Sol Sender – auf unserer TYPO 2009 Konferenz im Mai sämt­liche grafi­schen Geheimnisse der Obama-Wahlmaschine darglegen wird. Mein Tipp an die CDU: hier anmelden. Das Referat findet am Samstag, dem 23. Mai 2009, um 20:00 Uhr, im Haus der Kulturen der Welt statt, das bequem zu Fuß zu errei­chen ist von Kanzleramt, Bundestag und Parteizentrale.