Robothon (2): mit Slidern auf Achsen nach Delft
»Das linke Foto zeigt Erik van Bloklands Präsentation des Superpolators. Sein Auftritt erschien mir wie eine Allegorie für die gesamte Veranstaltung, die durch die Vorträge wie mit Slidern auf Achsen bewegt wird, auf Achsen von Hackercamp zu Typedesignstudententreff, LettError-Python-Entertainment zu Adobe-Firmenpräsentation oder Robofab-for-beginners zu Codefeinmechanikermesse.
Heute finden eher kleinere und kürzere Präsentationen von einzelnen Tools statt, mit denen gestern auch der Tag ausklang – mit Tal Lemings ›kurzer Einführung‹ in App-Building — Defcon, Defcon AppKit,
Vanilla ›and the art of making tools‹, danach übernahm er den sozialen Teil des Programms: ›Dinner by yourself or with friends‹, diese beiden Parameter waren variabel.
Ab sieben Uhr versammelte man sich wieder, zur Party im ›Buro‹ (=Büro + Wohnhaus) von Petr van Blokland und Claudia Mens in Delft.
Das zweite Foto zeigt Yanones Präsentation seines Fontlab-tools Autopsy.«
Fontblog berichtet vom Robothon ’09, Live-Stream
Zur Zeit findet die Robothon-Schrifttechnologie-Konferenz in Den Haag statt. Hier das Programm …. Unser Korrespondent Benjamin Hickethier hat sich gerade bequem eingerichtet und meldet:
»Hallo, liebe Leser. Hier geht’s gerade weiter mit ›einer Message von den russischen FontLab-Programmierern‹ inkl. eine Live-Videobotschaft von Adam Twardoch via Skype. Es kommen noch
Fredrik Berlaen, der über UFO Stretch und RoundUFO redet, Tim Ahrens über Remix Tools und Frank Blokland der sein neues Programm DTL OTMaster vorstellt.
Im Anschluß daran findet die Verleihung des Gerrit Noordzij Preises an Wim Crouwel und des Preises der The Society of Typographic Aficionados an Gerrit Noordzij statt, die Eröffnung der Ausstellung von Tobias Frere-Jones (GNp-Preisträger 2006) und das abschließende große Robothon-Dinner.
Morgen findet das Seminar im Zusammenhang mit der Verleihung des GNp, bei dem Paul Barnes (moderntypography.com) Rich Roat, Chris Vermaas, Tobias Frere-Jones und Piet Schreuders die Sprecher sind.«
Bis zum nächsten Beitrag unseres Korrspondenten … schalten wir um zum Robothon-Live-Stream…
Flickr Uhr: ein neues Navigationskonzept
Flickr Clock, entwickelt von Stamen Design, ist ein visueller Browser für die aktuell hochgeladenen Videos bei Flickr. Die Clips sind chronologisch mittels Balken sortiert, deren Höhe der Größe (Auflösung) eines Videos entspricht. Klickt man auf einen Balken, entfaltet sich ein Abspielfenster und der Film wird gestartet. Mehr über das Konzept bei Stamen … (Via)
Im Tarnanzug bei Ikea
Nach einer wunderbaren (nicht angemeldeten) Kunstaktion in einem Stockholmer Möbelhaus wird den Karlsruher Studentinnen Yvonne Bayer und Sabina Keric bewusst, dass eine simple Tarnung nicht nur das Äußere verändert: »Das prägendste war wohl die Erkenntnis, dass man durch Verhüllung des Körpers und Gesichtes tatsächlich auch seine Identität verhüllt und vor äußeren Angriffen schützt. Beängstigend ist dabei, dass man … im Moment der Tarnung auch ein wenig vergisst, wer man überhaupt ist.« Ein Interview mit den Künstlerinnen bei Spreeblick. Weitere Bilder auf der Projektwebseite Urban Camouflage.
Eilmeldung: Verleihung des Fidius 2008 auf der CeBIT
In diesem Moment werden im iF-Pavillon auf der Hannover-Messe CeBIT zum 2. Mal die Negativ- und Positivpreise des Vereins Fidius für Faire Designwettbewerbe verliehen (Fontblog berichtete vor einem Jahr). Auch 2008 wurde dem Verein eine große Zahl fragwürdiger »Wettbewerbe« zur Prüfung eingereicht, wovon vier besonders ins Auge stießen und den Negativpreis der Jury kassierten.
Ein Negativ-Fidius (»Fliegenfänger«) geht an die Süddeutsche Zeitung für den Wettbewerb »Im Bilde – Das neue Deutschland 2007«, der nicht nur unfair war, sondern auch gegen gesetzliche Regelungen verstieß. Zweiter im Bunde ist der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, dessen Ausschreibungen eigentlich Vorbildfunktion haben sollten. Leider wurden Teilnehmer bei »Jetzt ’ne Zeitschrift« mit windigen Versprechen gelockt und obendrein sämtlicher Rechte beraubt. Die verbleibenden gelben Karten gingen an die Wächtersbach Keramik GmbH, wo sich die »Preise« in der kommerziellen Nutzung der Entwürfe erschöpften, sowie an die Rittal GmbH & Co. für ihre »Design Offensive 2009«, bei der Produktentwürfe in einem »kostenlosen Workshop« anzufertigen waren, die anschließend kommerziell – durch weitgehendes Buy-out der Entwerfer – vermarktet wurden.
Als Lichtblick bleibt der Fidius-Positivpreis für den Bayerische Staatspreis für Nachwuchsdesigner, 2008 zum 13. Mal ausgeschrieben vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie. Alle Kriterien sind beispielhaft klar definiert, und zwar unterschiedlich für die 6 einzelnen Designkategorien, es gibt eine namentlich bekannte Jury und die Preise sind auch welche: 7.500 Euro in jeder Kategorie. Hinzu kommt eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit für die Gewinner in Form eines attraktiven Kataloges sowie diverse Ausstellungen der ausgezeichneten Produkte.
War Berliner S-Bahn-Spinne Vorbild für London?
Die Creative Review beleuchtet die Geschichte der Nahverkehrspläne, auch »Spinnen« genannt. Lange Zeit galt der Londoner Underground-Plan von Harry Beck aus dem Jahr 1933 als grafisch wegweisend, weil er sich von der geografischen Realität entfernte und ein rechtwinkliges wabenförmiges Schema als Raster wählte. Doch wenn man sich die 2 Jahre zuvor veröffentlichte Berliner S-Bahn-Spinne genauer anschaut (oben), dann ist das geometrische Prinzip bereits hier eindeutig angelegt. Kannte Harry Beck den Berliner S-Bahn-Plan? Weiterlesen bei CR …
Abbildung: berliner-verkehr.de
Depeche Mode: »Wrong« [Update]
Um in den Genuss des visuellen Sogs zu kommen, ist Full-Screen-Angucken dringend empfohlen!
Regie: Patrick Daughters
USA kennzeichnen Konjunkturmaßnahmen mit Logo
Das Chicagoer Designbüro Mode Project wurde von der US-Regierung beauftragt, zwei Logos für die 787-Milliarden-Dollar-Konjunktur-Programme der USA zu entwerfen. Mode-Artdirektor Steve Juras ließ sie von den Partnern Aaron Draplin and Chris Glass entwerfen. Das runde Signet soll in Zukunft die Maßnahmen aus dem American Recovery and Reinvestment Act (ARRA) kennzeichnen, die Tiger-Wortmarke wurde für Maßnahmen rund um die Rettung der Automobilindustrie geschaffen (Transportation Investment Generating Economic Recovery).
In einem kurzen Video (Klick auf das Bild) stellt US-Präsident Barack Obama die beiden Logos vor und erläutert ihrer Kommunikationsaufgabe: »Die Bürger sollen genau verfolgen können, wohin ihre Steuergelder zur Ankurbelung der Wirtschaft fließen«.
Warum überkommt mich ein peinliches Gefühl bei der Vorstellung, dass Angela Merkel ein Logo für die Konjunkturmaßnahmen der Bundesregierung erläutert und ein Video davon ins Internet stellt?