Google führt Bewertung von Suchergebnissen ein
Seit wenigen Stunden bestimmt nicht mehr allein die Mathematik, welche Ergebnisse Google ganz oben auf seiner Trefferseite listet: Jetzt können die Internet-Nutzer selbst ein Wörtchen mitreden. Hierzu tauchen neben den Suchergebnissen 4 verschiedene kleine Symbole auf. Sie bedeuten Aufwerten, Entfernen, Wiederherstellen und Kommentar (man muss angemeldet sein, um sie zu sehen).
In den USA läuft diese Funktion schon seit November 2008 unter dem Begriff »SearchWiki« im Testbetrieb. Zur Zeit wirkt sich das Ranking nicht direkt auf die offizielle Google-Suche aus, sondern wird nur für Suchanfragen des jeweiligen Nutzern herangezogen. Dies wird sicher nicht so bleiben, denn die neue Funktion richtet sich gegen Konkurrenten wie Digg und StumbleUpon.
Welttag-des-Buches-Gewinnspiel: die 3 Sieger
Ihr Lieben, das Gewinnspiel ist entschieden. Es gab 5 richtige Kommentare, die nicht unter dem Originalbeitrag erscheinen sondern hier in diesem Beitrag:
Tobias G.:
1. Proforma
2. Arno
3. Fago, Profile, Graffio
Florian B.:
1: Utopia
2: Mercury von Hoefler & Frere-Jones
3: FF Profile, FF Graffio, FF Fago
Florian H.:
1. URW Grotesk von Hermann Zapf
2. Expo Serif von Mark Jamra
3. von rechts nach links:
Syntax von Hand Eduard Meier, mit dem schönsten kleinen g der Welt;
FF Profile von Martin Wenzel, mit dem zweit-schönsten g;
FF Fago von Ole Schäfer, mit einem türkischen I (mit Pünktchen)
Nina H.
1. mit der Synatax
2. mit der Arno
3. beim ersten Buchtitel wurde die FF Fago eingesetzt, beim zweiten die FF Profile und beim dritten die Syntax
Stefan L.
1. Alinea
2. CG Accolade
3. Syntax, FF Fago, FF Profile
Und nun schwinge ich meinen Zufallsgenerator und … und … und
Ach was: Ihr gwinnt alle. Die drei Bücher gehen an: Florian H. (Das Mädchenschiff), Nina H. (Sturm) und Tobias G. (Amundsen); ich habe noch 2 wertvolle Kaugirl-Kalender, die ich gerne Florian B. und Stefan L. schicken möchte. Herzlichen Glückwunsch.
Welttag-des-Buches-Gewinnspiel: noch bis 12:00 Uhr
Erst 7 richtige Antworten zu dem am gestrigen Nachmittag gestarteten Gewinnspiel (vorangehender Beitrag). Die Chancen stehen gut, einen von 3 leseswerten Romanen aus dem mare-Verlag zu gewinnen.
Heute ist UNESCO Welttag des Buches
1995 erklärte die UNESCO den 23. April zum Welttag des Buches, dem weltweiten Feiertag für das Lesen, für Bücher und die Rechte der Autoren. Die Organisation hat sich dabei von dem katalanischen Brauch inspirieren lassen, zum Namenstag des Volksheiligen St. Georg Rosen und Bücher zu verschenken. Über diesen Brauch hinaus hat der 23. April auch aus einem weiteren Grund besondere Bedeutung: Er ist der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes.
Seit 1996 wird der Welttag des Buches auch in Deutschland gefeiert. Zahlreiche Buchhandlungen, Verlage, Schulen und Bibliotheken organisieren jedes Jahr mit Engagement und Kreativität Veranstaltungen rund um Bücher und das Lesen.
Wie im letzten Jahr möchte Fontblog diesem Tag um eine typografische Komponente bereichern. Dazu stelle ich Euch drei Fragen* zur Buchgestaltung. Und es gibt sogar was zu gewinnen – 3 BÜCHER – aber solche zum Lesen, nicht zum angucken. Es handelt sich um die drei unten abgebildeten Romane aus dem mare-Buchverlag.
Um diese dreht sich auch die 3. Frage, eine Wissensfrage. Die Bücher werden unter allen Teilnehmern verlost, die alle 3 Fragen beantworten haben … dabei die 3. auch richtig. Nicht teilnahmeberechtigt sind FontShop- und FSI-Mitarbeiter sowie FontShop-Gründer.
1. Mit welcher Schrift hast Du schon mal ein Buch gestaltet?
2. Mit welcher Schrift würdest Du gerne mal einen Roman setzen?
3. Nenne 3 Schriften, die auf den unten gezeigten Buchtiteln eingesetzt sind (Klicken zum Vergrößern).
* Update: Um das Gewinnspieö für alle spannend zu halten, landen Eure Kommentare bis morgen, 12:00 Uhr in der Warteschlange. Falsche Antworten werden sofort freigegeben, richtige erst ab 12:30 Uhr.
Logo-Klage aus der Schweiz gegen Forschungsministerium
Wie die Schweizer Handelszeitung berichtet, liegt das alpenländische Telekomunternehmen Sunrise mit dem deutschen Ministerium für Bildung und Forschung im Clinch – wegen eines Logos. Das Sunrise-Firmenzeichen (Design: Lambie-Nairn) basiert zwar auf den Farben des Sonnenaufgangs, diese ähneln in der Aufbereitung jedoch stark an die deutschen Nationalfarben schwarz-rot-gold. Darauf setzt das Ministerium mit dem aktuellen Signet für seine Projektreihe Forschungsexpedition im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2009.
Weil die Strichcode-artige Aneinanderreihung der drei Farben vom Sunrise-Logo inspiriert zu sein scheint, hat die Telekom-Marke Klage wegen »Verletzung des geistigen Eigentums« eingereicht, wie die Firmen-Sprecherin Dominique Reber in der Handelszeitung erklärt. Vor allem in der Schweiz bestünde eine erhöhte Verwechslungsgefahr, weil die Forschungsexpedition des deutschen Ministeriums diesen Sommer auch in das benachbarte Alpenland führe.
Typografischer Grundkurs typefacts.com
Wissenswertes zum Thema Typografie ist in Büchern und auf Websites zu finden. Manche Themen lassen sich im einen Medium anschaulicher darstellen als im anderen. Die neue Typografie-Webseite typefacts.com, entwickelt von Christoph Koeberlin, lässt einen Lehrbücher fast vergessen. Noch nie habe ich einen spannenderen Typo-Kurs im Internet gesehen: fundiert, abwechslungsreich, teils spielerisch, anschaulich und mit großem Sachverstand.
Die Idee und das Konzept zu Typefacts entstanden 2006 im Rahmen von Koeberlins Diploms der Visuellen Kommunikation an der UdK Berlin bei Prof. Michael Klar. »Ich wollte typografisches Wissen auf eine lockere, ansprechende Art zusammenfassen und mit interessanten Beispielen leicht zugänglich machen.«
Koeberlin gliedert die Themen in Grundlegendes (das kleine Einmaleins guter Typografie, das jeden, der mit Textverarbeitung in Berührung kommt, interessieren sollte) und Fortgeschrittenes (das eher für Profis gedacht ist). Die Artikel geben einen kurzen Abriss über das Wichtigste zum Thema. Zusätzlich dienen sie auch als Startpunkt für Recherche und Vertiefung. In den Fußnoten jedes Artikels befinden sich weiterführende Links zu Büchern und Webseiten, über die alles Tiefergehende zum Thema leicht erreicht werden kann.
Christoph Koeberlin arbeite seit 2006 bei FSI FontShop International als Schriftentwickler und selbständig als Typograf, Grafik- und Schriftdesigner.
Im Zeichen der Krise: 1.-Mai-Demo in Berlin
Am 1. Mai wollen alle wieder demonstrieren, in Berlin. Neben den üblichen Gewerkschafts-, Partei- und Antifa-Demos will auch die NPD mit einer Kundgebung in Köpenick auf die Straße gehen. Für Unterhaltung und politische Agitation ist also den gesamten Tag gesorgt.
Wie in den letzten Jahren findetauch die Mayday-Parade am Tag der Arbeit statt … nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Rave in der Wetfalenhalle Dortmund. Beim politischen Mayday handelt es sich um eine von linken italienischen, französischen und katalanischen Aktivisten ins Leben gerufene 1.-Mai-Demo, die von Jahr zu Jahr wächst – unter der Dachmarke Euro-Mayday.
In Berlin wollen die Organisatoren mit 7.000 Teilnehmern um 13.30 Uhr Unter den Linden in Höhe Bebelplatz starten. Im Anschluss sollte die Demonstranten durch Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg laufen – unter anderem über die Friedrichstraße. Das hat die Polizei im Anmeldergespräch untersagt und das Verbot auch gleich auf die benachbarte Charlottenstraße ausgedehnt. Um eine neue Route wird noch gerungen.
Ungeachtet dessen läuft die Plakat-Kampagne für den Mayday auf Hochtouren, konzipiert von Image-Shift (Sandy Kaltenborn, Pierre Maite). Die Plakate sind fertig gedruckt und liegen in verschiedenen Läden in Berlin bereit. Sie besteht aus den Buchstaben K R I S E, einem ? und verschiedenen blauen Überklebern. Jeder Buchstabe steht für ein Schlüsselwort (Kapitalismus, Rettungspaket, …), das auf den Postern mit Kleingedrucktem näher beleuchtet wird. Buchstaben können für sich stehen. Man kann aber auch andere Wörter als Krise plakatieren, zum Beispiel RISSE, KEKS oder KISS.
Mehr zur Kampagne hier … (Abbildungen: Image-Shift)
Antirassismuskonferenz: Wenn Logos sprechen könnten
Eigentlich ist die Sache viel zu ernst, um mit dem nahe liegenden Kalauer zu starten: »Besonders einladend sieht das Logo ja nicht aus«. Und natürlich sprechen Logos … allerdings in einer lautlosen, grafischen Sprache. Glücklicherweise können sie weder weinen, noch brüllen oder meckern.
Die Vorgeschichte zum Verständnis: Heute beginnt in Genf die umstrittene Antirassismuskonferenz der Vereinten Nationen. Schon ihre Vorgängerin 2001 im südafrikanischen Durban war kein Erfolg, weil geprägt von der einseitigen Verurteilung Israels; die schlimmste Form des Rassismus, so wurde festgestellt, sei Kritik an der islamischen Religion. Und weil sich für diese Woche ein ähnlich einseitiges Weltbild abzeichnet, sagten in den letzten Tagen die USA, Israel, Kanada, Australien, Italien, die Niederlande und gestern auch Deutschland ihre Teilnahme in Genf ab.
Nun möchte ich nicht zu viel in das Logo dieser »Konferenz der leeren Stühle« (Tagesspiegel) hinein interpretieren. Daher zitiere ich einfach mal seine von offizieller Seite geäußerten Attribute mit eigenen Worten. Das Logo
• zeichnet schwarz-weiß
• ist ein Schritt zurück
• manifestiert unvereinbare Positionen
Kurz: Viele Wörter um nichts.