Fontblog Artikel des Jahres 2009

Wer kennt dieses Zeichen?

Immer häufiger endecke ich auf Verpackungsbeschriftungen diese kleine Säule mit Deckel (rechts unten in weiß), auf dem Sockel eine Zahl mit der Einheit M. Weiß jemand mehr über das Kennzeichen?


Feedback zu beta​.font​shop​.de (2)

Eigentlich wollte ich schon seit ½ Stunde das Büro verlassen haben. Aber die Mail von Berndt F., CvD bei ComputerBILD in Hamburg, kann ich nicht bis Montag hier liegen lassen … allein wegen Johannes Erler, der gerade fleißig im Fontblog kommen­tiert: »Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue mich immer wieder auf Ihren ›Fontletter‹. In Ausgabe 33 galt meine ganze Aufmerksamkeit dem Beitrag/Angebot der FF Dingbats 2.0. Den Herren Erler und Skibbe meine ganze Hochachtung! Echt stark gemacht! Ganz super! Habe den Sample-Font gleich mal auspro­biert. Ich bin sehr angetan und will mal hören, was unsere Art-Directorin davon hält. Wie Sie sich denken können, sind für unsere Zeitschrift eher tech­ni­sche Symbole (Computer, Telekommunikation, Audio/Video/Foto) wichtig. Im Anhang finden Sie eine PDF-Datei mit einem kleinen Rückblick, wie wir bei ComputerBILD ein farbiges Schrift-Symbol zur Anwendung gebracht haben.«

Anhang (PDF)


Web-Netzplan bald interaktiv

Er hängt bei Microsoft, bei Apple und in den Büros von Google: Die Internet-Spinne des schwei­ze­risch-japa­ni­schen Designbüros Information Architects. Für die vierte Auflage haben sich die Informationsdesigner noch­mals ins Zeug gelegt. In über 4 Arbeitsmonaten und im Austausch mit Map-Enthusiasten wurden die 333 einfluss­reichsten Internet-Domains und die 111 einfluss­reichsten Web-Persönlichkeiten ermit­telt, um sie in die isome­tri­sche Form einer Nahverkehrskarte zu bringen. Als Vorlage diente das Tokyoter U-Bahn-Netz (PDF).

Jede Domain hat ihre Station. Die Bauhöhe der Station spie­gelt den wirt­schaft­li­chen Erfolg einer Internet-Marke wider, die Grundfläche ihre Stabilität. Domains, zwischen denen eine Verbindung besteht, liegen nahe beiein­ander und jede Domain liegt auf der für sie passenden Linie, zum Beispiel der Publishing-Linie, der News-Linie, der Kreativität-Linie oder der Money-Linie. Natürlich ist das Projekt ein Gedankenmodell, aber ein wohl durch­dachtes, ein Netz von Assoziationen – einige provo­kant, andere über­ra­schend und manche auf ironi­sche Art stimmig.

In den vollen Genuss der Karte kommt man nur über das frisch gedruckte A0-Poster (841 mm x 1189 mm). Es wurde in derselben Druckerei produ­ziert, die Apple Japan für seine Werbeplakate und Displays einsetzt. Wer einen Blick hinter die Kulissen der High-Tech-Druckerei werfen möchte, schaue sich das Web-Trend-Map-Printing-Fotoalbum der Information Architects auf Flickr an. Das Poster kostet 49,00 $ plus 19,50 Versand nach Europa, ein fairer Preis für das limi­tierte Meisterwerk. Hier geht es zur Bestellseite … Ein hoch­auf­ge­löstes JPG der Karte ist eben­falls auf Flickr zu finden.

In 4 Wochen erlebt die Karte ihre inter­ak­tive Erweiterung. Unter der Webadresse webtrendmap​.com ist eine klick­bare Version in Vorbereitung, die am 14. Juli live gehen soll. Dort werden die aktu­ellen Online-Trends in Echtzeit erlebbar sein, in einer perso­na­li­sier­baren isome­tri­schen Karte. Ein Trailer auf der Seite macht bereits neugierig auf das, was kommt.

(Alle Abbildungen: iA)


Feedback zu beta​.font​shop​.de (1)

In unre­gel­mä­ßigen Abständen veröf­fent­li­chen wir unter dieser Überschrift Lob und Kritik zur neuen FontShop-Site und erläu­tern, was bald anders wird.

Manuela H. aus Pinneberg schrieb uns vor wenigen Minuten über feedback–ät–fontshop.de: »Ich bin gerade von der neuen Seite über­rascht worden. Positiv über­rascht! Die Schriftvorschau ist viel besser zu erkennen dank der einstell­baren Größe. Und dass ich jetzt meinen Mustertext spei­chern kann ist ganz toll. Außerdem freue ich mich, dass die Bankverbindung beim Kauf nicht mehr neu einge­geben werden muss. Kauf und Download haben tadellos funk­tio­niert. Eine Auflistung nach Schriftstilen ist aller­dings jetzt etwas schwerer zu finden, wenn man die Seite noch nicht kennt. Was mir so spontan fehlt: eine Schnäppchen-Ecke. Die würde ich mir als i-Tüpfelchen noch wünschen.« Liebe Manuela, die Schnäppchen-Ecke ist in Vorbereitung. Sie wird bald unter dem Navigationspunkt Schaufenster zu finden sein.


Produkt des Monats: Axel

Nur noch 2 Wochen, dann kostet die neue Axel-Schriftfamilie von Erik Spiekermann 79,00 € statt 9,90 €. Axel ist eine bild­schirm­op­ti­mierte und platz­spa­rende TrueType-Schrift (mit OpenType-Etikett) für den Office- und Online-Einsatz, die unter Windows und Mac-OS läuft. Ich habe sie bereits vor 2 Wochen ausführ­lich in Wort und Bild hier im Fontblog vorge­stellt: Axel, die neue Spiekermann.

Neu: Seit heute gilt die libe­rale Web-Embedding-Lizenz für Axel, zum Beispiel für die Benutzung mit dem CSS-Befehl @font-face, auch rück­wir­kend für bereits gekaufte Axel-Fonts. Demnächst mehr dazu.

Direkt zum Axel-Einkaufswagen … (last Euch nicht vom gerun­deten Preis 10,00 € irritieren)


Beste britische Werbung und Design ausgezeichnet

prämierte Jeep-Anzeige

Vergangene Nacht fiel beim briti­schen Pendant des Art Directors Club, dem D&AD (Design und Art Direction), die Entscheidung über die besten Kampagnen des Landes. Wie gewohnt wurden Yellow Pencils und Black Pencils vergeben. Von den 4 schwarzen Stiften ging einer an den Entwerfer der vor einem Jahr im Fontblog vorge­stellten Rückseiten der Münzen des Vereinigten Königreichs, Matthew Dent (Darf man Münzen so gestalten?).

Grafisch bemer­kens­wert auch das oben abge­bil­dete Plakat von BBDO/Proximity Malaysia für Jeep (Malaysia); ein zweites Motiv ist bei I believe in adv zu bewun­dern. Das Plakat wurde mit einem gelben Stift im Bereich Art-Direction Poster Advertising ausge­zeichnet (MUN/Eric Hor/Gary Lim/Willeon Leong/Hans Lee).

Mehr Sieger-Werbung und -Videos im D&AD-Beitrag der Creative Review.


Verwunderung über Minipops-Ablehnung im App-Store

Für lang­jäh­rige Fontblog-Lesern ist Craig Robinson (Flip Flop Flyin’) kein unbe­kannter. Vor 4 Jahren schrieb ich zum ersten Mal über den Minimal-Pixelkünstler (Kinder und Frauen sind immer heikel.), der damals in Berlin lebte. Vor 2 Jahren feierten wir das 1000. Minipop-Bild und das Erscheinen seines Buches »Minipops – Berühmte Leute klein­ge­pi­xelt« (Amazon-Link).

Anlässlich der Apple-Developer-Konferenz (WWDC), die gerade in San Franciso statt­findet, ist Robinson in die Schlagzeilen der Technik-Medien gekommen. TUAW berichtet, dass Craig und sein Partner Matt seit mehreren Wochen versu­chen, eine Minipops-Programm für das iPhone im App-Store unter­zu­bringen. Zweimal wurde die harm­lose Applikation bereits abge­lehnt, weil sie angeb­lich »anstößig« sei.

Da die schrift­liche Begründung, eine vorfor­mu­lierte Antwort, nicht weiter­half, suchten die beiden einfach  App-Store-Verantwortliche auf der WWDC auf, um mal »mit echten Angestellten« zu spre­chen. Sie bekamen pampige Antworten (»… weil wir es sagen.«) und kehrten frus­triert nach Hause zurück. Zum Glück griffen Journalisten das Thema auf, denn schon lange fordern Entwickler, dass Apple die Spielregeln für das Annehmen bzw. Ablehnen einer Applikation trans­pa­renter kommu­ni­ziert. Mal sehen, ob es hilft.


Neu im Zeitschriftenladen: TypoJournal

Auf der TYPO bekam ich es bereits zuge­steckt, vom Herausgeber persön­lich, und noch am selben Abend las ich es zu Hause in einem Schwung durch: Ralf Herrmanns TypoJournal. Ich traf auf viele Bekannte – Schriften wie auch Menschen. Ralf Herrmann ist gut vernetzt, mit typo​grafie​.info, so dass er für die Erstausgabe die besten Typografie-Autoren im Land verpflichten konnte. Auf einem Dutzend Seiten stellen sie zum Beispiel ihre liebsten typo­gra­fi­schen Erinnerungsstücke vor.

Er selbst sagt zu seinem neusten Projekt: »Nach 8 Jahren Webseite möchten ich mit dem TypoJournal ein neues Kapitel aufschlagen. Ein größ­ten­teils mono­the­ma­ti­sches Print-Magazin, das sich dem jewei­ligen Thema ausführ­li­cher widmet, als es auch unserer Webseite möglich wäre.« Den Anfang macht das Motto »Fundsachen«. Neben den Typo-Fundstücken stellen das TypoJournal das Berliner Buchstabenmuseum in Wort und Bild vor, des weiteren Schriften, die auf Fundstücken basieren, und ein Essays widmet sich der neuen Schrift Helsinki von Ludwig Übele.

Wenn ich oben symbo­lisch »Zeitschriftenladen« schreibe, dann meine ich natür­lich den einzig amtli­chen für dieses neue Magazin, nämlich den Shop von fonts​.info, wo es das TypoJournal ab heute für güns­tige 8,50 € (+ Versand) zu bestellen gibt (56 S., 4-farbig, A4).