Grün ist die Hoffnung
Netzbürger drücken aktuell ihr politisches Engagement durch die Farbe Grün aus. Auf whereistheirvote kann man dafür stimmen, dass Google sein Logo einen Tag für die Gewaltlosigkeit im Iran austauscht (über 500.000 Stimmen wurden schon abgegeben). Die Website helpiranelection färbt Twitter-Profilbilder in ein friedliches Grün.
Heye und GWA gewinnen gegen GEMA
»Die Werbeagentur Heye hat gemeinsam mit dem Gesamtverband der Kommunikationsagenturen GWA e.V. eine wichtige Entscheidung für die Eigenwerbung von Agenturen herbeigeführt. Diese dürfen mit den von ihnen kreierten Werbepots auf ihrer Webseite für sich werben, ohne dass sie der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) Auskunft darüber geben oder eine Vergütung zahlen müssen.« Das meldet der Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) auf seiner Webseite.
Die juristische Auseinandersetzung dauerte insgesamt sieben Jahre. Die erste und zweite Instanz hatten die Klage noch abgewiesen. Deren Urteile wurden nun aber vom Bundesgerichtshof (BGH) letztinstanzlich aufgehoben. Der BGH stellte fest, dass die GEMA nicht berechtigt ist, von Heye Auskunft und/oder Vergütung für die Musik in den zur Eigenwerbung auf der Webseite gezeigten Werbespots zu verlangen. »Die Werbung von Agenturen mit ihren Arbeitsergebnissen darf nicht durch GEMA-Gebühren behindert werden – das Urteil hat große Bedeutung für den GWA und seine Mitglieder«, so fasst GWA-Justitiar Dr. Eberhard Kolonko das Urteil zusammen.
Panne beim Halle-Saale-Logo
Eigentlich sollte das neue Logo für Halle (Saale) erst in einigen Wochen präsentiert werden. Doch nachdem es die BILD-Zeitung am Montag veröffentlichte, sprechen alle darüber. Die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) liefert Hintergründe: »›Halle, die Stadt‹ – das war einmal – künftig heißt es nur noch ›Halle Saale‹. Eine Jury, bestehend aus Vertretern von Kulturinstitutionen und Wirtschaftsunternehmen, entschied sich für den Entwurf der halleschen Agentur Inside Werbung.«
Halle ist rot, Saale ist grau, ein schlichter Schriftzug in Kleinbuchstaben, kein grafischen Schnickschnack, kein Risikofaktoren wie beim Cottbus-Logo. Einziges grafisches Element ist ein Stern über dem letzten e, »er kann als Salzkristall aus dem Stadtwappen interpretiert, aber auch als augenzwinkernder Hinweis auf weitere Informationen verstanden werden, etwa an Plakat-Unterseiten«. (MZ) Das Resüme des Stadtmarketing-Chef Stefan Voß gegenüber MZ: »Halle wird unverwechselbar«.
Weit gefehlt, wie eine Diskussion noch am selben Abend auf der lokalen Internet-Plattform HalleForum.de zeigt. Das neue Halle-Logo ist nicht nur in der gleichen Schrift gesetzt wie das HalleForum-Logo (FF Meta Bold), selbst die Zweifarbigkeit und der Stern sind in dem älteren Entwurf enthalten. Fazit: Doch verwechselbar. Was nun?
Vielleicht die rund 20 Jahre jüngere Schrift FF Meta Serif nehmen:
Oder eine andere humanistische Sans Serif von zirka 300 Alternativen, zum Beispiel Syntax, FF Clan oder FF Profile.
Die drei obigen Schriftmuster sind übrigens direkt mit beta.fontshop.de verlinkt, mittlere Größe. So könnt auch Ihr Schriftmuster mit der neuen FontShop-Site in Eure Blogs einbauen. Wow!
Werkschau Gestaltung, HBK Braunschweig
Am kommenden Dienstag, den 23. Juni 2009 startet der diesjährige Rundgang an der HBK Braunschweig. Um 18 Uhr im Weidenhoff beginnt die Eröffnungsfeier mit Opernfragmenten und Drachenblut. Auch anschließend gibt es viel zu sehen, zu hören und zu entdecken: Vier Tage lang, jeweils von 10 bis 20 Uhr sind Ateliers, Werkstätten und Einrichtungen geöffnet.
Neu beim Rundgang ist eine große gemeinsame Ausstellung der Studiengänge Industrial Design, Kommunikationsdesign und Transportation Design. In der ehemaligen Öffentlichen Bücherei präsentieren sie sich vom 25. Juni bis zum 5. Juli 2009 mit einer Vielzahl von Studien- und Projektarbeiten. Zur Eröffnung am Mittwoch, den 24. Juni um 18 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Das ausführliche Programm als PDF …
Feedback zu beta.fontshop.de (3)
Thomas K. aus Berlin schreibt gerade: »Habe eben den neuen Fontshop getestet und bin sehr angetan! Im Fontblog wird ja schon länger intensiv um Feedback gebeten, also hier zwei Anregungen, die ich nach meiner Bestellung habe:
1) Bitte gestaltet das Warenkorbsymbol eindeutiger. Es war das einzige, was ich beim Bestellen suchen musste – es ist recht klein auf der Seite angebracht, und durch die harte Stilisierung sieht es auf den ersten Blick es eher aus wie eine umgedrehte Videokamera ;)
2) Das Fenster mit den Lizenzbedingungen (das vor dem Schriftdownload aufspringt) ist sehr lieblos gestaltet.
Ansonsten: Tolle, neue Website – macht jetzt großen Spaß, zu stöbern!«
GfK-Studie: Nährwert-Ampel funktioniert, GDA verwirrt
Noch mal Verpackungsdesign, bzw. Informationsdesign auf Verpackungen.
Wie der Spiegel gestern berichtete, verstünden die Verbraucher eine farblich abgestufte Nährwert-Kennzeichnung (Ampel) bei Nahrungsmitteln besser als das aktuelle Modell der Industrie. Dies ergab eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die der Berliner Verbraucherverein Foodwatch in Auftrag gab. Demnach können Kunden mit der Ampel zuverlässiger Produkte vergleichen als mit der zur Zeit angestrebten GDA-Kennzeichnung (Guideline Daily Amount = Richtlinie für den täglichen Bedarf).
Foodwatch klärt auf: »Die GDA-Kennzeichnung hat die Industrie in enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Bundesverbraucherminister Horst Seehofer entwickelt. Unternehmen wie Nestlé und Kellogg’s verwenden sie bereits in einer Art Vorwärtsverteidigungsstrategie, um eine farbliche Kennzeichnung zu verhindern. Die GDA ist bei den Herstellern deshalb so beliebt, weil sie damit ihre Produkte ganz einfach schönrechnen können.«
Dies geschehe durch die Wahl kleiner Portionsgrößen und bedingter Angaben. Auch Zuckerbomben würden so zum Gesundheitsprodukt – »eine legale Form der Verbrauchertäuschung«, sagt Foodwatch. Echte Transparenz würde dagegen die Nährwert-Ampel bringen. Das sei jedenfalls das klare Ergebnis der GfK-Studie (PDF). Nicht mal bei Produkten eines Herstellers ließe die GDA-Kennzeichnung einen Vergleich der Nährwerte zu. Die Bundesregierung solle daher diese Desinformation beenden und sich für eine gesetzliche Einführung der Nährwert-Ampel als Pflicht für alle Lebensmittelhersteller einsetzen, forderte Foodwatch gestern.
Immerhin hat mit dem Tiefkühlkostanbieter Frosta ein erster deutscher Lebensmittelkonzern jetzt die Ampel-Kennzeichnung eingeführt, wie der Spiegel gestern berichtete, und damit »ein Loch in die bislang geschlossene Front der Ampel-Gegner auf Seiten der Industrie gerissen.« Mehr dazu im Frosta-Blog …
Weitere Informationen: Nährwertkennzeichnung (Wikipedia), Nährwertampel (Wikipedia), GDA (Wikipedia)
Frosta-Chef Felix Ahlers präsentierte bei der Pressekonferenz eine von 4 neuen Verpackungen mit Ampelkennzeichnung, die ab August im Handel sein werden (Alle Abbildungen: Foodwatch)
RTL stellt Logo für Product-Placement vor
Wie Horizont eben meldet, arbeitet RTL an einem Logo für das voraussichtlich ab 2010 erlaubte Product Placement im Privatfernsehen. Das Signet mit dem Zusatz »Unterstützt durch Produktplatzierung« könnte nach dem Vorschlag von RTL am rechten oberen Bildrand eingeblendet werden.
Fontblog meint: Das Zeichen schreit nach einer Überarbeitung. Es bedarf einer Erläuterung, die ein Vielfaches der Fläche des Symbols einnimmt. Zudem kann das RTL-Piktogramm als Aufruf zum Aus- oder Umschalten fehlinterpretiert werden. Das unten gezeigte, leicht verständliche Zeichen klärt nicht nur den Zuschauer auf … es dient gleichermaßen als Appell an die Werbewirtschaft: Dein Produkt für Geld in unserem Programm.
Logo: Haltbarkeit nach dem Öffnen [Update]
In der europäischen Kosmetikindustrie gibt es seit dem März 2005 eine Kennzeichnungspflicht für Produkte, die länger als 30 Monate haltbar sind: die Haltbarkeit nach dem Öffnen (EU-Direktive als PDF). Sie wird in Monaten gemessen und mit einem Symbol in Form eines offenen Cremetiegels angezeigt. Für dieses Symbol scheint es keine einheitliche Vorlage zu geben, so dass es auf Kosmetikpackungen in unterschiedlichen Ausprägungen anzutreffen ist, teilweise nur schwer erkennbar. Für Missverständnisse sorgt insbesondere die Beziehung Tiegel-Deckel, weil die Skizze der EU an eine Säule mit abgetrennter Scheibe erinnert. Optische korrigierte Alternativen für die Negativdarstellung fehlen ebenso wie eine Vorgabe für die Beschriftung (Schriftgröße und -art).
Fontblog schlägt die oben abgebildete Alternative vor, die sich eng an die EU-Vorgabe anlehnt, jedoch auf eine perspektivische Darstellung verzichtet. Die Strichstärke für die Negativdarstellung wurde angepasst, die Ziffern und das M sind der Schrift Axel Regular entnommen, die Strichstärke wurde leicht erhöht. Hier das modifizierbare und frei verwendbare PDF der oben abgebildeten Symbole: Kennzeichen Haltbarkeit nach dem Öffnen pos/neg (PDF). Verbesserungsvorschläge sind natürlich gerne gesehen.
[Update: überarbeitete Version – Deckel für Rechtshänder]