Fontblog Artikel des Jahres 2009

Berlin-Plakatwettbewerb Code: Die 3 Sieger

Die 3 Sieger bei Code 2009

Auf dem ersten gemein­samen Sommerfest von Create Berlin und dem Internationalen Design Zentrum IDZ, das gerade in den Hallen des Bauhaus-Archivs/Museum für Gestaltung statt­findet, wurden soeben die 3 Sieger des Code-Plakatwettbewerbs bekannt gegeben (siehe unten) – aus 567 Beiträgen und 20 Nominierungen.

Was bisher dahin geschah, beim größten Plakatwettbewerb Berlins, ist in diesen drei Beiträgen aus dem Fontblog-Archiv nachzulesen:
Der Code-Plakatwettbewerb ist gestartet | Code Plakatwettbewerb … Restart| 1000 × Berlin: die Code-Plakate hängen

Die 3 Siegerarbeiten und die Begründungen der Jury

Platz 3: Ett la Benn/Moritz Grund »Tempelhof«

Die Meinung der Jury zu »Tempelhof«: »Im Wettbewerb ging es um das Aufspüren von Codes, die der Stadt Berlin zu Grunde liegen, die Sie beschreiben. Flughäfen sind welt­weit häufig ein Wahrzeichen für Städte. Aus der Historie heraus oder aufgrund der schieren Größe. Auch der einst größte Verkehrsflughafen der Welt, Berlin-Tempelhof, ist in vielerlei Hinsicht ein großes Symbol für die Stadt Berlin.
Sehr präsent in den Köpfen aller Berliner Bürger seit seiner zuletzt voll­zo­genen und bis zum Ende sehr umstrit­tenen Schließung. Bis heute ist nicht endgültig über eine Nachnutzung aller zur Verfügung stehenden Flächen entschieden worden. Auch die Designer von ett la Benn, Danilo Dürer und Oliver Bischoff sowie Moritz Grund, waren an einem Wettbewerb betei­ligt. Dabei hatten Sie die groß­ar­tige Chance, kurz vor der Schließung noch dieses einma­lige Foto zu machen. Den Künstlern gelingt es, in einem einzigen Bild einen Blick auf die Vergangenheit und die Zukunft dieser Stadt zu werfen. Die Kraft, die ein einziges Foto dabei entwi­ckeln kann, ist enorm. Die Vergänglichkeit eines bedeut­samen Infrastruktursymbols, die Berücksichtigung der unter­schied­li­chen Wetterstimmungen und letzt­lich die nicht weiter ausge­führte, sondern für sich selbst spre­chende Codierung/De-Codierung mit Hilfe der bereits vorhan­denen Rollbahnmarkierungen ist bemer­kens­wert. Die Jury hatte keine Schwierigkeiten, dieser Fotoarbeit den ihr gebüh­renden dritten Platz im Plakatwettbewerb zu geben.“

Platz 2: Sara o’Dea »DNA«
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Die Meinung der Jury zu »DNA«: »Dieses Motiv hat das Thema Code getroffen und auf wunder­bare Weise visua­li­siert. Es geht um Berlin bei Nacht. Das Poster stellt den Nahverkehrsplan Berlins, die Spinne, als Sternenhimmel dar. Das ist eine phan­ta­sie­volle Interpretation, die wiederum an die Phantasie appel­liert. Was kenn­zeichnet den Berliner Nacht-Code, der über die Grenzen der Stadt geschätzt wird: dezen­tra­li­siertes Entertainment, umwelt­be­wusstes Party-Hopping, Kommunikation, Mobilität.
Es gab unter­schied­liche Meinungen in der Jury, ob das Wörtchen Berlin über­haupt dort stehe müsse. Ja, muss es, denn das Plakat soll natür­lich nicht nur für die Besitzer einer BVG-Monatskarte verständ­lich sein. Es soll und muss auch außer­halb der Stadt funk­tio­nieren. Und das auf den ersten Blick. Ein Code, der sich nicht gleich entschlüs­selt, hat beim Betrachter verloren, er wendet sich ab, ohne ihn aufzu­lösen. Dieses Plakat spielt mit dem zweiten Blick. Als erstes lese ich Berlin und denke: Aha, inter­es­sant. Eigentlich inter­es­siert mich Berlin, aber wo ist es versteckt. Der Betrachter deco­diert nun, und bald wird er die Lösung gefunden haben.«

Platz 1: Martina Wember »B_Parks«

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Die Meinung der Jury zu »B_Parks«: »Als die Berliner Illustratorin Martina Wember den Aufruf zum CODE-Wettbewerb erhielt, war sie gerade in Paris. Dort versuchte sie vergeb­lich, mit ihrem Hund im Park spazieren zu gehen, was dort, wie in vielen anderen euro­päi­schen Städten, mitt­ler­weile verboten ist. Und so stand ihr Thema relativ schnell fest – Berlin und seine Parks. Die Metropole gilt als grünes Paradies, was Martina Wember in einem Schau- und Suchbild darge­stellt hat. Handgezeichnet und kolo­riert. Eine ebenso einfache wie über­ra­schende Argumentation für Berlin. Und damit ein über­zeu­gender Sieger, den die Jury einstimmig gewählt hat.«

Die 3 Plakate – in der Wettbewerbsausstattung – als PDFs:
Martina Wember »B_Parks« (0,8 MB)
Sara o’Dea »DNA« (0,6 MB)
Ett la Benn/Moritz Grund »Tempelhof« (1,4 MB)


font​shop​.de jetzt mit voller Bandbreite

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Auch nach dem Abschalten der alten Website ruht sich FontShop nicht auf seinen Lorbeeren aus. Das wurde verbessert:

• In der Bestellhistorie wird die letzte getä­tigte Bestellung oben angezeigt
• Diverse Fehlerkorrekturen bei Safari 4 (z. B. Drag & Drop in Merkliste und Warenkorb)
• Diverse Fehler für Internet Explorer Benutzer gefixt
• Performancesteigerung


Das Beste an Schneeleo … (2)

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… hat gar nichts mit Mac OS X 10.6 Snow Leopard zu tun, weil es das schon vorher gab, aber in den Systemeinstellungen abge­schaltet war. Ich spreche von der (nichts sagenden) Option Gleichmäßiges Bewegen verwenden unter Systemeinstellungen -> Erscheinungsbild. Bei Schneeleo ist die Box in der Grundeinstellung ange­klickt, was man nach einem Update aber nicht merkt, denn am Ende einer Migration werden die alten Einstellungen der Vorinstallation übernommen.

Da ich aber eine frische Installation durch­führte, mit neuem Administrator, kam ich – zunächst in Safari – dem »sanften Scrollen« auf die Schliche. Heute kann ich nicht mehr ohne. Es fühlt sich an, als wären Safari-, Mail- oder Text-Edit-Seiten auf Kugellagern gebettet. Man erlebt diesen Effekt aber nur über Mäusen mit Scrollrädern. Warum es nicht mit dem Trackpad funk­tio­niert, weiß nur Apple. Oder viel­leicht ein Kommentator. Die Erklärung für das sanfte Scrollen verdanke ich Jörg Gudehus, der es mir – nach einer ratlosen Anfrage – getwit­tert hatte.


Design Made in Germany 2 ist da

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Nach dem erfolg­rei­chen Start des Design Made in Germany-Magazins ist heute die zweite Ausgabe online gegangen. Wie beim letzten Mal stellen die Herausgeber dem Leser frei, wie er das Magazin »konsu­mieren« möchte: als HTML-Version, als Gesamt-PDF-Version, als Einzel-PDF für bevor­zugte Aritkel und natür­lich iPhone-opti­miert. Jedes PDF ist dabei von einem anderen Designer gestaltet, ledig­lich die Schrift und ein paar wenige tech­ni­sche Vorgaben waren bindend.

Aus dem Inhalt:
Kartenspiel „früher oder später“ – Interview mit Leitwerk
Projekte: Wow! Eine Aktionstasche für Bailly Diehl – Interview mit Kai Staudacher
Projekte: Münchner Technologiezentrum (MTZ) – Interview mit L2M3
Projekte: Philharmoniker Hamburg – Interview mit Mirko Borsche
Projekte: Neues Corporate Design der Commerzbank – Interview mit Thomas Klein von Metadesign
Projekte: Deutschlandkollektion – Interview mit Prof. Alexander Kufus von der UdK Berlin
Kolumne: Vorsicht Glas – von HD Schellnack
Wissen: Visitenkarten – von Andrea Thiem
Kolumne: Hallelujah! – Wenn Corporate Designer eine Glaubensgemeinschaft wären… von Daniela Hensel
Wissen: Von der Markenkreation zum Markenschutz von RA Jens O. Brelle
Wissen: Das bauhaus ist nicht alles – von Andrea Thiem
Kolumne: Lektüre für Nichtleser – von Michael Bukowski


Phantasie mit Schneegestöber: Typografische Wappen

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Bevor unser guter Freund Frank Grießhammer (Kiosk-Fonts, Ex-Praktikant bei FSI FontShop International) das Land Richtung Königliche Akademie Den Haag verlassen hat, bescherte er FontShop einen wunder­baren Nachlass: seine Sammlung typo­gra­fi­scher Wappen. Wären Schriftenhäuser Fußballvereine, wären Buchstaben Nationalspieler – an dieser Champions League hätten wir alle unsere Freude. Ein Klick auf die Animation führt zur Mannschaftsübersicht, ein Klick auf die Wappen liefert wall­pa­per­taug­liche Großdarstellungen. Viel Spaß damit.


Zoomfeed meldet: erfolgreiches Rebranding

Eine Woche nach dem Kaltstart der neuen FontShop-Webseite inklu­sive der Bildermarke ZOOM vermeldet unser Schwesterblog Zoomfeed heute einen »Ansturm« auf das Bildangebot: + 300 %. Die ZOOM-Managerin Kathrin Kluge sieht zwei Ursachen für den Aufschwung und lädt zum Test …


Video: Why must I be a screenager at work?

Die Wiener Agentur Screenagers macht mit einem Musikvideo auf seine neue Website aufmerksam. Drei krea­tive Mariachis singen ein Lied (nach dem Original »A Teenager in Love« von Dion & The Belmonts) von igno­ranten Kunden, die größere Fonts wollen, von nervigen Kollegen und ätzenden Chefs – vom Alltag eines Designers also. (via Spreeblick)


Der Internet-Fahrplan wird interaktiv

Web Trend Map typografisch und interaktiv

Schon seit längerem kündigen die Macher der Web Trend Map Information Architects eine inter­ak­tive Version ihrer Orientierungsinfografik an (Fontblog berich­tete: Proud to be ein Umsteigebahnhof und Web-Netzplan bald inter­aktiv). Seit heute kann man die ersten Pläne bewun­dern, zum Beispiel die Verteilung der New-York-Times-Büros und deren externe Mitarbeiter in der Stadt. Damit nicht genug, Klickt man auf eine dieser Filialen, springen deren aktu­elle Nachrichtenfeeds auf (RSS, Twitter, …). Die zuletzt veröf­fent­lichten News sind in einer Seitenleiste zusam­men­ge­fasst, fährt man mit der Maus darüber, werden auf der Karte die Herausgeber und die Verweise (retweets) bzw. Dialoge sichtbar. Meine Retweet von gestern, dass Pentagram dem Spiel Guitar Hero ein neues Branding verpasst habe, hat sich so im Netz verbreitet (klicken für 1:1-Darstellung):

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Und weil die Information Architects eine Faible für typo­graf­siche Trends haben, gibt es unter den erste 7 inter­ak­tiven Karten bereits eine typo­gra­fi­sche: All Things Typographical.

Das tollste an den inter­ak­tiven Karten ist jedoch, dass man selbst Karten erstellen kann. Es gibt noch eine limi­tierte Menge kosten­loser privater Accounts.