PdW 42: Halloweihnachten kann kommen
Wenn die Amis von »Holiday« oder »Seasons Greetings« sprechen, fassen sie meist drei Festtage zusammen: Thanksgiving, Halloween und Weihnachten. Und so besteht das Holiday Fonts Pack von House Industries auch aus drei Schriften, die man als lecker, gruselig und feierlich bezeichnen könnte: Holiday Sans, Holiday Gothic und Holiday Script. Darüber hinaus enthält das Paket rund 50 Illustrationen für alle Wunsch- und Party-Gelegenheiten, dia am Jahresende so anfallen. Eine komplette Übersicht liefert dieses Holiday-Font-Info-PDF.
Als Produkt der Woche (PdW) gibt es das Holiday Pack bis zum nächsten Montag für nur 90,- € statt 119,– €. Trick or Treat, das ist ein Überfall, Geizhälse haben jetzt Sendepause!
Bücher frisch ausgepackt (4): Typodarium 2010
Das heutige Buch, das ich eben frisch ausgepackt habe, ist ein Kalender … den es zum zweiten Mal gibt: das Typodarium, herausgegeben von Lars Harmsen und Raban Ruddigkeit. In diesem Jahr fühlt er sich auch wie ein Kalender an, Dünndruckpapier, 1A-perforiert, die Seiten fliegen vorbildlich durch die Finger und von der Wand. Prima zum Verschenken: Das Typodarium kommt jetzt in einer stabilen Schmuckbox, die sich wunderbar zum Sammeln der abgerissenen Seiten eignet.
Was bietet die tägliche Dosis Typografie noch …? 365 Fonts von 180 Foundries und Designern aus 30 Ländern. Alle Feiertage dieser Länder plus 12 Sternzeichen-Schmuckblätter. Das Typodarium 2010 ist zweiseitig bedruckt, schwarz und grasgrün leuchtend, Format 8,5 x 12 cm.
Im letzten Jahr war der Tageskalender viel zu früh vergriffen. Daher mein Tipp: Noch heute bestellen …
Design-Zoom-Forum an der FH Hildesheim
Die Fakultät Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim (HAWK) lädt am Freitag, den 13. November 2009 zum ersten Hildesheimer Design Zoom ein. »Als transdisziplinäres Austauschforum soll diese Veranstaltung kreative Innovationsentwicklung fördern.« Mehr Infos …
Hochschule Darmstadt sucht eine/n halbe/n Typografin/en
Die Hochschule Darmstadt sucht im Fachbereich Gestaltung zum 01. 03. 2010 eine/n Typografin/en (50%). Die Stellenanzeige laden …
Polyglotter Blindtextgenerator
Die Sachbearbeiter (Thorsten Hagen, Immo Seebörger) haben einen durchdachten Blindtextgenerator ins Internet gestellt. Auf blindtextgenerator.de lässt sich nicht nur das beliebte (aber »eindimensionale«) Lorem ipsum … in unterschiedlichen Längen (Anschläge, Wörter, Absätze) abrufen, sondern auch Literarisches (Kafka, Goethe), Webgelaber, ein Typo-Blindtext und sogar diverse Pangramme, also Sätze mit wenig Buchstabenwiederholungen. Wer vielsprachig arbeitet kann sich über polyglotte Blindtexte freuen, denn der Blindtextgenerator kann auch italienisch, spanisch, englisch und französisch. Voilà: Portez ce vieux whisky au juge blond qui fume sur son île intérieure … (via @swissmiss)
Bücher frisch ausgepackt (3): Bleiwüste
Wer »Die 100 Besten Schriften aller Zeiten« (FontShop) mochte, oder »Buchstaben kommen selten allein« (Indra Kupferschmid), der wird die »Bleiwüste« mögen, von Pascal Schöning, herausgegeben von Niggli. Untertitel: »Wissenswertes zur Typografie«.
Das 120-seitige Büchlein nimmt den Leser mit auf eine typografische Reise von der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Der erste Teil widmet sich fünfzig bedeutendsten Satzschriften. Von Bodoni bis Thesis werden die Schriften und ihre Gestalter vorgestellt sowie anhand spezifischer Merkmale erklärt und mit einem Alltagsbeispiel illustriert.
Eine Hommage an die Sprache der Bleisatzzeit stellt der zweite Teil des Buches dar – von »Affenstall« bis »Zwiebelfisch« wird humorvoll auf die Bedeutung und Herkunft dieser Wörter eingegangen. Praktisch für jeden Gestalter ist Teil drei, der Tipps und Tricks für alle bereithält, die auf der Suche nach der richtigen Tastenkombination für Sonderzeichen oder Papier- und Bogenformaten sind.
Dieses Buch bietet für jeden, der verstehen will, woher Schrift kommt, wer sie gemacht hat und wie sie funktioniert, eine schnelle und kompetente Einfürung in die Welt der Typografie. Bei FontShop bestellen, versandkostenfrei …
Teil 1: 50 bedeutende Schriften auf 100 Seiten im Portrait
Teil 2: 50 Begriffe rund um den Bleisatz, von derbe bis fast vergessen
Teil 3: 50 typografische Tipps und Tricks für den Alltag
Webseite zum 100. Geburtstag von Amman
Nicht jede neue Webseite einer Stadt ist ein Thema für Fontblog. Doch die der jordanischen Hauptsstadt Amman ist anders. Sie wurde von unseren Freunden bei Syntax gestaltet, einem innovativen Designbüro, dessen Gründer Ahmed Humeid auch in Deutschland bekannt ist. Er war nicht nur TYPO-Berlin-Sprecher und Vortragender an der Bauhaus-Universität Weimar … sein Büro bietet hin und wieder auch Praktikumsplätze für deutsche Designstudenten an, was zum Beispiel Yanone (Kaffeesatz, FF Kava) nutzte. Und hier schließt sich der Kreis.
Die neue Geburtstagsseite für Amman wurde erstmals nach den Corporate-Design-Konzept von Syntax gestaltet, mit der von Yanone entworfenen Hausschrift Amman. Mehr über die Arabisch-lateinische Font-Familie auf Yanones Webseite …
Warum ist die jordanische Hauptstadt eigentlich so jung? Ihre Wurzeln gehen zwar auf biblische Zeiten zurück, doch erst 1909 wurde die Stadtverwaltung ins Leben gerufen. Amman blieb lange eine kleine Stadt, bis es 1948 durch den Zustrom palästinensischer Flüchtlinge rasch zu wachsen begann. Heute ist Amman eine moderne Stadt mit 1 Mio Einwohnern, in der Muslime und Christen (10 %) zusammen leben.
Zeitungsdesign: Scheitern und daraus lernen
Zwei große Schweizer Tageszeitungen habe sich gerade einer Neugestaltung unterzogen. Zum einer die traditionelle Neue Zürcher Zeitung (wie diese es selbst bewertet; auch der Spiegel berichtete – wie gewohnt von oben herab – über das Redesign von Mike Meiré »Der alten Tante in den Nacken schlagen«). Eine Woche später folgte der ebenfalls in Zürich erscheinende Tages-Anzeiger, der von Tom Menzi und Daniel Stähli neu gestaltet wurde (die Beweggründe der Redaktion).
Mit im Rennen beim Pitch um die Tages-Anzeiger-Gestaltung waren die Information Architects (iA), eine Agentur mit Geschäftstellen in Zürich und Tokyo, die vorwiegend für ihre Internet-Projekte bekannt ist (und natürlich die Webtrend Map). Auf ihrer Webseite beschreiben sie in großer Ausführlichkeit, wie sie – als Außenseiter – alles auf eine Karte gesetzt haben und ein kompromissloses Konzept entwickelten, das scheiterte, aber nicht umsonst war. »We developed a pretty tight concept around the idea of usability, readability and cross media connection. The concept was: Use all knowledge from contemporary user experience design and translate it to paper. «
Bei der Präsentation ertappten sie sich dabei, wie sie statt »Titelseite« »Homepage« sagten und statt »Leser« »User«. Doch Fachleute, wie der große Mario García, lobten die Arbeit von iA. In seinem Blog schrieb er: »… there is SO MUCH to admire in the work of IA, such glorious use of creativity mixed with innocence that makes their project shine. Indeed, Oliver, there is a place for this model. There will be some courageous editor out there who will take it and run with it.«.
Im Beitrag von Oliver Reichenstein fällt mehrfach das Wort Leidenschaft. Manchmal reicht sie alleine nicht aus, um einen Job überzeugend zu meistern und zu präsentieren. Was gehört noch dazu? Der Pitch beim Tages-Anzeiger hat iA weiser gemacht. Sie gehen aufrecht aus dem Wettbewerb hervor und bewundern das realisierte Endergebnis. Wir können von ihnen lernen. Und daher habe ich iA heute zur TYPO 2010 eingeladen, die unter dem Motto Passion stehen wird.