Passfotos, selbst gemacht [Update]
Es gibt drei Wege, zu einem Passfoto zu kommen: Fotograf/Automat, Internet oder DIY (= Do It Yourself). Ich bevorzuge Methode drei, vor vier Jahren habe ich sie im Fontblog ausführlich geschildert: Passfoto-Design: Grinsen verboten!
Clickyourpic [Update, Feb 2014: der Dienst ist eingestellt], ein Startup von der Freien Universität Berlin, gehört zur Kategorie zwei. Nur drei Klicks und schon hat man mit einer Webcam selbst ein biometrisches Passfoto aufgenommen … und bekommt es – für rund 6 € – nach Hause geschickt.
Mit der Webseite clickyourpic lassen sich eigene Pass- oder Bewerbungsfotos herstellen
Für die meisten amtlichen Dokumente reichen selbstgemachte Fotos, gedruckt auf einem Tintenstrahl-Printer. Ich habe das zuletzt für meinen Reisepass praktiziert. Tatsächlich ist die Qualität des Fotos fast irrelevant für seine Weiterverarbeitung und Anreicherung mit fälschungserschwerenden Merkmalen: Die für das Auge sichtbare Komponente verwandelt sich in eine weich gezeichnete, überstrahlte Maske.
Die Tools der Bundesdruckerei zum Downloaden: Passbildschablone Erwachsene, Passbildschablone Kind und Fotomustertafel (300dpi).
[Update:] Unter passbildgroesse.de findet man die richtige Pixelgröße, um Passfotos selbst auszudrucken.
Die brutale Wahrheit hinter dem Pixar-Intro
Hier ein kleines (typografisches) Horrorvideo, als Einstimmung auf Halloween: College Humor hat ein historisches Filmdokument ausgegraben, das erstmals öffentlich zeigt, was tatsächlich passierte, als die hüpfende Schreibtischleuchte einst auf den Buchstaben I sprang. Nehmt euch bitte in den nächsten Tagen vor todessüchtigen Lampen in acht!
Warum Charlemagne? Galt der Anschlag vielleicht Trajan, der meist verwendeten (und gehassten) Schrift in Hollywood? Liegt eine Verwechslung vor? Wer kann das Rätsel lösen?
Veranstaltungstipp: Audio Branding Congress 2009
Am 14. November veranstaltet die Audio Branding Academy in Hamburg den Audio Branding Congress und führt erstmals die Elite der akustischen Markenführung zusammen. International anerkannte Experten aus Wissenschaft und Praxis, wie z. B. der britischer Musikpsychologe Prof. Dr. Adrian North (Heriot-Watt University, Edinburgh) oder der Komponist des Intel-Audio Logos, Walter Werzowa aus Hollywood, referieren über die neuesten Erkenntnisse, innovative Ansätze und erfolgreiche Methoden des Audio Branding.
Eines der Highlights ist eine Podiumsdiskussion, bei der neben Ruth Simmons (soundlounge, London) und Brigitte Rode (Audio Management A/S, Kopenhagen) auch die zwei Hamburger Audio Branding Pioniere Wilbert Hirsch (audio consulting group) und John Groves (Groves Sound Communications) über den Status Quo der akustischen Markenführung diskutieren werden. Das Programm, zur Anmeldung …
Taschenkalender »Typisch Deutsch« 2010 [Update]
Der Schulzstore präsentiert druckfrisch seinen zweiten selbstgestalteten Kalender. Nach dem Tischkalender 2009 kommt dieses Jahr »der noch praktischere Taschenkalender 2010 im DIN-A5 Format«.
Ein paar Extras:
- Hardcover aus richtig stabiler schwarzer Pappe (Vorder- und Rückseite)
- Retro-/Usedstyle
- Gummiband zum Verschließen des Kalenders (nichts fällt raus)
- Ringbindung, daher einfaches Umblättern ohne Seiten zu biegen.
- Platz für einen Kugelschreiber in der Ringbindung
- Pop-Art Motive von Ingo Schulz zum Thema »Typisch Deutsch«
- Texte von Dr. Florian Langenscheidt (Hrsg.) zu den Bildern
- Kleinauflage (1000 Stk.), daher besonders individuell!
Der Kalender kostet 19,80 (plus 2,20 € Versand). Wer sich das Geld sparen möchte, kann sich an meinem kleinen Gewinnspiel beteiligen. Einfach im Kommentar diese Frage beantworten: Wie viele Jahre lebte der Bayernkönig Ludwig II. in seinem Schloss Neuschwanstein? Wer am dichtesten dran ist, gewinnt einen von 3 Kalendern. Die Auflösung kommt heute Abend um 18:00 Uhr.
[Update: Und das sind die Gewinner … Tjark (#6), Dennis (#12) und Henry (#16). Bitte mailt mir Eure Postadressen, der Kalender geht frühstens am Freitag raus.]
Veranstaltungstipp, Köln: »Gutes Design«
Unter dem Motto »Gutes Design« treffen sich auch in diesem Jahr renommierte und ausgezeichnete Designer, Künstler und Wissenschaftler beim 3. Forum Mediendesign, veranstaltet vom Studiengang Mediendesign der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH). Das Filmforum im Museum Ludwig öffnet dazu am Samstag, 7. November 2009, von 13 – 21 Uhr seine Türen.
Zu den Referenten zählen in diesem Jahr:
- Lars Büchel, Regisseur, element e, Hamburg
- Dieter Blum, Fotograf, Düsseldorf und Esslingen
- Prof. Fons Hickmann, Grafikdesigner, m23, Berlin
- Prof. Andreas Hykade, Trickfilmer, Stuttgart
- Prof. Indra Kupferschmid, Typografin, Bonn und Saarbrücken
- Prof. Joachim Sauter, Medienkünstler & -gestalter, art+com, Berlin
- Götz Ulmer, Geschäftsführer Kreation, Jung von Matt, Hamburg
- Prof. Peter Wippermann, Trendforscher, Trendbüro, Hamburg
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es auf der Website www.forum-mediendesign.de
PdW 44: die »belastbare« Cezanne von P22
Cezanne im Einsatz: bei einer weltweit führenden Kaffeehauskette, im Art-work der Musik-CD »Birmingham Road« von Jeff Black und auf dem Etikett eines spanischen Rotweins
Inspiriert von der Handschrift des französischen Malers Paul Cezanne entstand 1995 die erste Version der P22-Schrift Cezanne, als Hausschrift für das Philadelphia Museum of Art. In den folgenden Jahren wurde der Font mehrfach erweitert und jüngst ins OpenType-Format überführt, was die Lebendigkeit der Script dramatisch steigerte: 1.200 Zeichen bieten Sprachunterstützung für Osteuropa (einschl. kyrillisch) sowie automatische Schwungbuchstaben, Ligaturen, Ziffernarten und Wortmarken. Die Buchstaben tauschen sich automatisch aus, um optimale Kombinationen zu bilden. Dadurch erhält man einen viel natürlicheren handschriftlichen Effekt.
Die P22 Cezanne ist eine ungekünstelter, lebhafter und »belastbarer« Script-Font, vielseitig einsetzbar und weniger aufdringlich als viele der glatten Script-Bestseller.
Für alle, die OpenType noch nicht nutzen sowie die Schrift unter Office (Word usw.) einsetzen möchten, sind alternativ die TrueType– und PostScript-Versionen als Einzelschnitte im Paket enthalten!
Als Produkt der Woche kostet das Cezanne-Pro-Set nur 45,– € statt 69,– € (zzgl. MwSt., Rabatt wird im Warenkorb angezeigt). Zur Bestellung im FontShop …
Seit heute bloggt BILD-Chef Kai Diekmann zurück
Der inoffizielle BILDblog, das schärfste Online-Geschütz gegen das Berliner Boulevardblatt und seinen Chefredakteurs Kai Diekmann, ist vor 5 Jahren gestartet. Seit heute wird zurückgeschossen. Kai Diekmann bloggt, »grandios großkotzig« (BILDblog), »absolut nicht ausgelastet« (taz), »das einzig wahre BILD-Blog, weil: über sich« (medienrauschen).
Mit einer soliden Grundbefüllung, bestehend aus Texten, Fotos, Videos, Biografie, Anekdoten und einem amüsanten (wohltätig ausgerichteten) Souvenir-Shop ist die Seite www.kaidiekmann.de heute morgen live gegangen. Das Gute – aus der Sicht der Kritiker – gleich vorweg: Diekmanns Experiment scheint auf 100 Tage begrenzt zu sein. Hoffentlich hat er die Blogs seiner Chefredakteurkollegen sorgfältig studiert, denn das ein oder andere verwaiste ziemlich schnell, weil es doch mehr Arbeit macht, als einem lieb war. Als Bereicherung der Bloglandschaft »von oben« kann man kaidiekmann.de nur begrüßen.
Wilhelm Braun-Feldweg Förderpreis 2009
Der aus einer Privatinitiative hervorgegangene Wilhelm Braun-Feldweg Förderpreis für designkritische Texte wird zum fünften Mal verliehen. Mit ihm sollen Designstudierende gefördert werden, die mit aktuellen Fragestellungen zum Design einen kritischen Beitrag zum Designdiskurs leisten. Der Förderpreis ist mit der Veröffentlichung des Preistextes als Buch dotiert. Er erinnert an einen Pionier des Industriedesigns, Prof. Dr. Wilhelm Braun-Feldweg (1908-1998).
Am diesjährigen Wettbewerb beteiligten sich 36 Studierende aus elf Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit insgesamt 1700 Seiten Text. Die fünfköpfige Jury zeichnete drei Arbeiten aus:
Je eine Anerkennung erhielten Peter Lasch, Absolvent der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, für „Free Design!“ und Jörn Weidenmüller, Universität der Künste Berlin, für „Whole Earth – Ein Katalog der Alternativen“. Den bf-preis 2009 erhält Anne Theresia Wanders, Kunsthochschule Berlin-Weißensee, für „Slow Fashion – Alternative Modekonzepte“.
Aus der Jurybegründung: „Die Arbeit Slow Fashion beschäftigt sich mit nachhaltigen Konzepten in der Mode. Ohne moralischen Zeigefinger untersucht die Autorin in einer frischen Sprache und unverkrampft die Möglichkeiten alternativer Designarbeit. Fortbildung von Gestaltern und Gestalterinnen in Bezug auf umweltschonendes Design, Open Source und Vernetzung sowie die Sinnfälligkeit von kurzen Wegen in der Herstellung sind ihre wichtigsten Ansatzpunkte“
Das Buch erscheint, mit einer Einführung von Ruedi Baur, in der Reihe „Designkritische Texte“ im Schweizer Niggli Verlag. Preisverleihung mit Buchpräsentation: Montag, 30. November 2009, 19:00 Uhr, Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4, 10117 Berlin.