Fontblog Artikel des Jahres 2009

Passfotos, selbst gemacht [Update]

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Es gibt drei Wege, zu einem Passfoto zu kommen: Fotograf/Automat, Internet oder DIY (= Do It Yourself). Ich bevor­zuge Methode drei, vor vier Jahren habe ich sie im Fontblog ausführ­lich geschil­dert: Passfoto-Design: Grinsen verboten!

Clickyourpic [Update, Feb 2014: der Dienst ist einge­stellt], ein Startup von der Freien Universität Berlin, gehört zur Kategorie zwei. Nur drei Klicks und schon hat man mit einer Webcam selbst ein biome­tri­sches Passfoto aufge­nommen … und bekommt es – für rund 6 € – nach Hause geschickt.

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Mit der Webseite clicky­ourpic lassen sich eigene Pass- oder Bewerbungsfotos herstellen

Für die meisten amtli­chen Dokumente reichen selbst­ge­machte Fotos, gedruckt auf einem Tintenstrahl-Printer. Ich habe das zuletzt für meinen Reisepass prak­ti­ziert. Tatsächlich ist die Qualität des Fotos fast irrele­vant für seine Weiterverarbeitung und Anreicherung mit fälschungs­er­schwe­renden Merkmalen: Die für das Auge sicht­bare Komponente verwan­delt sich in eine weich gezeich­nete, über­strahlte Maske.

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Die Tools der Bundesdruckerei zum Downloaden: Passbildschablone Erwachsene, Passbildschablone Kind und Fotomustertafel (300dpi).

[Update:] Unter pass​bild​groesse​.de findet man die rich­tige Pixelgröße, um Passfotos selbst auszudrucken.


Die brutale Wahrheit hinter dem Pixar-Intro

Hier ein kleines (typo­gra­fi­sches) Horrorvideo, als Einstimmung auf Halloween: College Humor hat ein histo­ri­sches Filmdokument ausge­graben, das erst­mals öffent­lich zeigt, was tatsäch­lich passierte, als die hüpfende Schreibtischleuchte einst auf den Buchstaben I sprang. Nehmt euch bitte in den nächsten Tagen vor todes­süch­tigen Lampen in acht!

Warum Charlemagne? Galt der Anschlag viel­leicht Trajan, der meist verwen­deten (und gehassten) Schrift in Hollywood? Liegt eine Verwechslung vor? Wer kann das Rätsel lösen?


Veranstaltungstipp: Audio Branding Congress 2009

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Am 14. November veran­staltet die Audio Branding Academy in Hamburg den Audio Branding Congress und führt erst­mals die Elite der akus­ti­schen Markenführung zusammen. International aner­kannte Experten aus Wissenschaft und Praxis, wie z. B. der briti­scher Musikpsychologe Prof. Dr. Adrian North (Heriot-Watt University, Edinburgh) oder der Komponist des Intel-Audio Logos, Walter Werzowa aus Hollywood, refe­rieren über die neuesten Erkenntnisse, inno­va­tive Ansätze und erfolg­reiche Methoden des Audio Branding.

Eines der Highlights ist eine Podiumsdiskussion, bei der neben Ruth Simmons (sound­lounge, London) und Brigitte Rode (Audio Management A/S, Kopenhagen) auch die zwei Hamburger Audio Branding Pioniere Wilbert Hirsch (audio consul­ting group) und John Groves (Groves Sound Communications) über den Status Quo der akus­ti­schen Markenführung disku­tieren werden. Das Programm, zur Anmeldung …


Taschenkalender »Typisch Deutsch« 2010 [Update]

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Der Schulzstore präsen­tiert druck­frisch seinen zweiten selbst­ge­stal­teten Kalender. Nach dem Tischkalender 2009 kommt dieses Jahr »der noch prak­ti­schere Taschenkalender 2010 im DIN-A5 Format«.

Ein paar Extras:

  • Hardcover aus richtig stabiler schwarzer Pappe (Vorder- und Rückseite)
  • Retro-/Usedstyle
  • Gummiband zum Verschließen des Kalenders (nichts fällt raus)
  • Ringbindung, daher einfa­ches Umblättern ohne Seiten zu biegen.
  • Platz für einen Kugelschreiber in der Ringbindung
  • Pop-Art Motive von Ingo Schulz zum Thema »Typisch Deutsch«
  • Texte von Dr. Florian Langenscheidt (Hrsg.) zu den Bildern
  • Kleinauflage (1000 Stk.), daher beson­ders individuell!

Der Kalender kostet 19,80 (plus 2,20 € Versand). Wer sich das Geld sparen möchte, kann sich an meinem kleinen Gewinnspiel betei­ligen. Einfach im Kommentar diese Frage beant­worten: Wie viele Jahre lebte der Bayernkönig Ludwig II. in seinem Schloss Neuschwanstein? Wer am dich­testen dran ist, gewinnt einen von 3 Kalendern. Die Auflösung kommt heute Abend um 18:00 Uhr.

[Update: Und das sind die Gewinner … Tjark (#6), Dennis (#12) und Henry (#16). Bitte mailt mir Eure Postadressen, der Kalender geht frühs­tens am Freitag raus.]


Veranstaltungstipp, Köln: »Gutes Design«

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Unter dem Motto »Gutes Design« treffen sich auch in diesem Jahr renom­mierte und ausge­zeich­nete Designer, Künstler und Wissenschaftler beim 3. Forum Mediendesign, veran­staltet vom Studiengang Mediendesign der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH). Das Filmforum im Museum Ludwig öffnet dazu am Samstag, 7. November 2009, von 13 – 21 Uhr seine Türen.

Zu den Referenten zählen in diesem Jahr:

  • Lars Büchel, Regisseur, element e, Hamburg
  • Dieter Blum, Fotograf, Düsseldorf und Esslingen
  • Prof. Fons Hickmann, Grafikdesigner, m23, Berlin
  • Prof. Andreas Hykade, Trickfilmer, Stuttgart
  • Prof. Indra Kupferschmid, Typografin, Bonn und Saarbrücken
  • Prof. Joachim Sauter, Medienkünstler & -gestalter, art+com, Berlin
  • Götz Ulmer, Geschäftsführer Kreation, Jung von Matt, Hamburg
  • Prof. Peter Wippermann, Trendforscher, Trendbüro, Hamburg

Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es auf der Website www​.forum​-medi​en​de​sign​.de


PdW 44: die »belastbare« Cezanne von P22

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Cezanne im Einsatz: bei einer welt­weit führenden Kaffeehauskette, im Art-work der Musik-CD »Birmingham Road« von Jeff Black und auf dem Etikett eines spani­schen Rotweins

Inspiriert von der Handschrift des fran­zö­si­schen Malers Paul Cezanne entstand 1995 die erste Version der P22-Schrift Cezanne, als Hausschrift für das Philadelphia Museum of Art. In den folgenden Jahren wurde der Font mehr­fach erwei­tert und jüngst ins OpenType-Format über­führt, was die Lebendigkeit der Script drama­tisch stei­gerte: 1.200 Zeichen bieten Sprachunterstützung für Osteuropa (einschl. kyril­lisch) sowie auto­ma­ti­sche Schwungbuchstaben, Ligaturen, Ziffernarten und Wortmarken. Die Buchstaben tauschen sich auto­ma­tisch aus, um opti­male Kombinationen zu bilden. Dadurch erhält man einen viel natür­li­cheren hand­schrift­li­chen Effekt.

Die P22 Cezanne ist eine unge­küns­telter, lebhafter und »belast­barer« Script-Font, viel­seitig einsetzbar und weniger aufdring­lich als viele der glatten Script-Bestseller.
Für alle, die OpenType noch nicht nutzen sowie die Schrift unter Office (Word usw.) einsetzen möchten, sind alter­nativ die TrueType– und PostScript-Versionen als Einzelschnitte im Paket enthalten!

Als Produkt der Woche kostet das Cezanne-Pro-Set nur 45,– € statt 69,– € (zzgl. MwSt., Rabatt wird im Warenkorb ange­zeigt). Zur Bestellung im FontShop …


Seit heute bloggt BILD-Chef Kai Diekmann zurück

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Der inof­fi­zi­elle BILDblog, das schärfste Online-Geschütz gegen das Berliner Boulevardblatt und seinen Chefredakteurs Kai Diekmann, ist vor 5 Jahren gestartet. Seit heute wird zurück­ge­schossen. Kai Diekmann bloggt, »gran­dios groß­kotzig« (BILDblog), »absolut nicht ausge­lastet« (taz), »das einzig wahre BILD-Blog, weil: über sich« (medi­en­rau­schen).

Mit einer soliden Grundbefüllung, bestehend aus Texten, Fotos, Videos, Biografie, Anekdoten und einem amüsanten (wohl­tätig ausge­rich­teten) Souvenir-Shop ist die Seite www​.kaidiek​mann​.de heute morgen live gegangen. Das Gute – aus der Sicht der Kritiker – gleich vorweg: Diekmanns Experiment scheint auf 100 Tage begrenzt zu sein. Hoffentlich hat er die Blogs seiner Chefredakteurkollegen sorg­fältig studiert, denn das ein oder andere verwaiste ziem­lich schnell, weil es doch mehr Arbeit macht, als einem lieb war. Als Bereicherung der Bloglandschaft »von oben« kann man kaidiek​mann​.de nur begrüßen.


Wilhelm Braun-Feldweg Förderpreis 2009

bf09_coverDer aus einer Privatinitiative hervor­ge­gan­gene Wilhelm Braun-Feldweg Förderpreis für design­kri­ti­sche Texte wird zum fünften Mal verliehen. Mit ihm sollen Designstudierende geför­dert werden, die mit aktu­ellen Fragestellungen zum Design einen kriti­schen Beitrag zum Designdiskurs leisten. Der Förderpreis ist mit der Veröffentlichung des Preistextes als Buch dotiert. Er erin­nert an einen Pionier des Industriedesigns, Prof. Dr. Wilhelm Braun-Feldweg (1908-1998).

Am dies­jäh­rigen Wettbewerb betei­ligten sich 36 Studierende aus elf Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit insge­samt 1700 Seiten Text. Die fünf­köp­fige Jury zeich­nete drei Arbeiten aus:
Je eine Anerkennung erhielten Peter Lasch, Absolvent der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, für „Free Design!“ und Jörn Weidenmüller, Universität der Künste Berlin, für „Whole Earth – Ein Katalog der Alternativen“. Den bf-preis 2009 erhält Anne Theresia Wanders, Kunsthochschule Berlin-Weißensee, für „Slow Fashion – Alternative Modekonzepte“.

Aus der Jurybegründung: „Die Arbeit Slow Fashion beschäf­tigt sich mit nach­hal­tigen Konzepten in der Mode. Ohne mora­li­schen Zeigefinger unter­sucht die Autorin in einer frischen Sprache und unver­krampft die Möglichkeiten alter­na­tiver Designarbeit. Fortbildung von Gestaltern und Gestalterinnen in Bezug auf umwelt­scho­nendes Design, Open Source und Vernetzung sowie die Sinnfälligkeit von kurzen Wegen in der Herstellung sind ihre wich­tigsten Ansatzpunkte“

Das Buch erscheint, mit einer Einführung von Ruedi Baur, in der Reihe „Designkritische Texte“ im Schweizer Niggli Verlag. Preisverleihung mit Buchpräsentation: Montag, 30. November 2009, 19:00 Uhr, Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4, 10117 Berlin.