100 Beste Band 14: FF Scala OT

Heute erscheint Band 14 der von FontShop ins Leben geru­fenen 100 Beste Schriften Edition: FF Scala OT, eine weitere FontFont-Familie (Edition-Bestellseite für Neuabonnenten und Einzelkäufer). Auf der CD befinden sich 2 FF-Scala-Familien mit je 3 Schnitten, die es – dank OpenType-Technik – in sich haben: Scala Serif Regular, Italic und Bold sowie Scala Sans Regular, Italic und Bold … alle 6 Schnitte enthalten Kapitälchen, diversen Ziffernarten, viele Ligaturen, Bullets, Symbole und die latei­ni­schen Buchstaben der Codepages von Mac OS Roman und Windows 1252 Latin 1 (was für einen geschmei­digen Dokumentenaustausch zwischen Mac und PC sorgt).

Martin Majoors berühm­teste Schrift ist nach der Mailänder Scala benannt, die 1778 von Maria Theresia eröffnet wurde. Der hollän­di­sche Schriftentwerfer nennt später drei Gründe für die Namensgebung: Scala wurde ursprüng­lich für das Corporate design eines Konzertgebäudes entworfen (der Vredenburg in Utrecht), ihre Wurzeln reichen zurück in die Zeit von Maria Theresia und Scala bedeutet »Spektrum«, was dieser Familie durchaus gerecht wird, die Serif und Sans bietet, von Light bis Black reicht sowie von der förm­li­chen bis zur deko­ra­tiven Typografie alles beherrscht.

FF Scala und FF Scala Sans sind zwei Familien, die auf dem glei­chen Formprinzip aufbauen. Die Sans entstand ein Jahr nach Erscheinen der Serif-Version durch das Abtrennen der Endstriche und Anpassen des Kontrasts. Die »Knochengerüste« beider Schriften sind absolut iden­tisch, so dass sie sich wunderbar kombi­niert einsetzen lassen.

Der Verleger und Typograf Robin Kinross (Hyphen Press) schwärmte bei Erscheinen der Schrift: »Scala enthält die besten Merkmale einer guten hollän­di­schen Schrift: sie ist klas­si­zis­tisch, jedoch ohne einer bekannten Vorlage zu folgen, erin­nert an Dwiggins und Gill, hat einen eigenen Stil in der Van-Krimpen-Tradition, ihre Kursive folgt einem leben­digen, betonten Rhythmus und natür­lich sind die Ziffern mediäval.«
Weil das FF-Scala-Paket der 100 Beste Edition wahr­schein­lich das nütz­lichste und mit Sicherheit das preis­wer­teste Scala-Pack auf dem Markt ist, habe ich dieses Mal wieder eine Schriftprobe (PDF) gebaut. Die Kombination Scala Sans/Scala Serif wurde in dieser essen­zi­ellen Form noch nie vom FontFont-Herausgeber FSI FontShop International geschnürt. Schriftliebhaber bekommen nicht nur die Grundschnitte Regular, Bold und Italic beider Familien, sondern auch jeweils die Kapitälchen dazu – also 6 mal Small Caps. Diese sind in die OpenType-Basisfonts einge­baut. In der Anwendung heißt das: Man wählt keinen Small-Caps-Schnitt aus dem Font-Menü an, sondern die Funktion »Kapitälchen« wird im OpenType-Menü aufgerufen.

Im OpenType-Menü der Scala-OT finden sich noch weitere Leckerbissen, zum Beispiel die vier Ziffernarten Versalziffern für Tabellen, propor­tio­nale Versalziffern, Mediävalziffern für Tabellen und propor­tio­nale Mediävalziffern. Auch die Ligaturen, bedingte Ligaturen, Ordinalzeichen und Hochstellungen werden über das OpenType-Menü gesteuert, und man kann belie­bige Brüche, auch zwei- und drei­stellig,  mit diago­nalem Bruchstrich bauen.

Doch Martin Majoor hat seiner Scala noch mehr mitge­geben: Rahmenelemente, Sterne und geome­tri­sche Formen, mit denen man Formulare bauen kann oder die in einer Präsentation als Aufzählpunkt (Bullet) dienen. Eine Kuriosität sind rund 40 Zeigehände, die zu PostScript-Zeiten als sepa­rater Font ange­boten wurden. Seit der OpenType-Ära gehören sie zum Schnitt FF Sala Sans Regular, in den sie die Techniker von FSI einge­baut haben. Zum Auswählen bzw. Aufrufen einer bestimmten Zeigehand leistet in Adobes InDesign das »Glyphen«-Fenster beste Dienste (Menü »Schrift«).

FF Scala OT der »100 Besten Edition« kann jeder kaufen, und zwar für 199,– € hier auf dieser Seite. Abonnenten der Edition bekommen sie morgen auto­ma­tisch zuge­stellt für nur 178,– €.


4 Kommentare

  1. Florian

    Da wird einem erst klar, was für ein einzig­ar­tiger Kracher das TYPO-Angebot mit 3 Schnitten zu 99€ war! Dieses Paket hier bietet 6 OT-Schnitte à rund 33€. Ziemlich gut. Beim TYPO-Schnäppchen aber gab es dafür die OT-Pro-Version, also mit größerer Sprachenunterstützung – und oben­drein die freie Auswahl, welche 3 (oder 6) Schnitte man sich holt.
    Ich hoffe, die Aktion wird wiederholt. :-)

  2. Benjamin Hickethier


    FF Scala OT Release – quasi passend zur Inauguration des Neubaus der US-ameri­ka­ni­schen Botschaft am Pariser Platz in Berlin: mit Scala Kapitälchen gesandstrahlt.

  3. Mischa K

    Ich liebe die Scala!

  4. Fit Pat

    Entlich mal eine Ausgabe, die voll und ganz meiner Lieblingsschrift gewidmet ist. Das ist doch mal was!

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